Die Gaspreise sind in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Prognosen deuten darauf hin, dass sich dieser Aufwärtstrend 2025 fortsetzen könnte. Für Unternehmen ist es wichtig, vorausschauend zu planen – da die Energiekosten einen wesentlichen Faktor ihrer Betriebsausgaben darstellen. Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die aktuelle Gaspreisentwicklung, Einflussfaktoren und Handlungsempfehlungen.
Inhaltsverzeichnis:
Wie setzt sich der Gaspreis zusammen?
So beeinflussen Netzentgelte den Gaspreis
Warum steigen die Netzentgelte?
Welchen Anteil haben die staatlichen veranlassten Kosten am Gaspreis 2025?
So wirkt sich der CO2-Preis auf die Gaspreisentwicklung aus
Warum steigen die Gaspreise 2025?
Was können Unternehmen bei hohen Gaspreisen tun?
Fazit: So gehen KMU mit der Gaspreisentwicklung 2025 um
Wie setzt sich der Gaspreis zusammen?
Der Gaspreis setzt sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen. Jährlich verändern sich beispielsweise die staatlich veranlassten Kosten und auch die Netzentgelte werden entsprechend der Marktsituation durch die Netzbetreiber angepasst. Zuletzt hat die Beschaffung einen großen Einfluss auf die Preisbildung.
Gasbeschaffung und Vertrieb: Kosten für Gaseinkauf, Vertrieb, Verwaltung und Kundenservice.
Netz- und Messentgelte: Gebühren für Transport und Verteilung von Gas sowie die Bereitstellung und Wartung des Zählers.
Staatlich veranlasste Kosten: Abgaben, Umlagen und Steuern wie Umsatzsteuer, EEG-Umlage, Energiesteuer und Kosten für Emissionszertifikate (CO2-Preis).
So beeinflussen Netzentgelte den Gaspreis 2025
Netzentgelte sind Gebühren, die alle Verbraucher:innen eines Energieversorgungsnetzes (Strom oder Gas) an den Netzbetreiber zahlen müssen. Sie decken die Kosten für den Betrieb und die Wartung der Netze, durch die die Energie vom Erzeuger zu den Verbraucher:innen transportiert wird. Für Kund:innen mit Standard-Last-Profil (SLP) setzen sich die Netzentgelte in der Regel aus einem Arbeitspreis, einem Grundpreis, den Kosten für den Messstellenbetrieb und die Messdienstleistung sowie der Konzessionsabgabe zusammen. Sie machen einen erheblichen Teil der Gesamtkosten für Gas aus.
Tipp: Zwar haben Sie keinen Einfluss auf Netzentgelte, mit einem optimalen Tarif können Sie aber dennoch Energiekosten einsparen. Lassen Sie sich persönlich von unseren Account Manager:innen beraten, um sicherzustellen, dass Sie den besten Tarif für Ihr Unternehmen erhalten – das bietet Ihnen langfristig mehr Planungssicherheit und die bestmöglichen Konditionen.
Warum steigen die Netzentgelte?
In den letzten Jahren sind die Netzentgelte im Gasbereich angestiegen. Ein Grund dafür ist die geänderte Abschreibungsregelung der Bundesnetzagentur im Rahmen von „Kanu 2.0“. Diese Regelung zielt darauf ab, die Kosten für die Netzinfrastruktur früher umzulegen. Hintergrund ist die abnehmende Zahl an Gasverbraucher:innen. Wenn in Zukunft immer mehr Haushalte auf alternative Heizsysteme wie Wärmepumpen umstellen, müssten die verbleibenden Gasnutzer:innen überproportional hohe Netzentgelte zahlen. Zusätzlich erfordern die geplanten Umstellungen der Gasnetze auf Wasserstoff (H₂) erhebliche Investitionen, was die Netzentgelte in den kommenden Jahren weiter in die Höhe treiben kann. Durch die Anpassung steigen die Kosten zwar aktuell und mittelfristig, langfristig soll jedoch eine gerechtere Verteilung erreicht werden und damit stabilere Preise.
Hinweis: Die Kosten variieren je nach Netz- und Messstellenbetreiber, dem Netzausbaugebiet, Ihrer Verbrauchsmenge und der Art Ihres Anschlusses. Die entsprechenden Preisblätter finden Sie bei Ihrem Gasnetzbetreiber.
Gaspreise 2025 für Geschäftskunden bei Vattenfall
Eine Möglichkeit, sich vor Preisschwankungen abzusichern, ist die Wahl eines langfristigen Tarifmodells mit einer festen Preisgarantie. Bei Vattenfall gilt diese Preisgarantie für den Grund- und Verbrauchspreis. Dies ermöglicht eine bessere Planung der Energiekosten über einen bestimmten Zeitraum – zum Beispiel von bis zu 36 Monaten. Hinweis: Preisbestandteile wie Netzentgelte, Umlagen und Steuern können grundsätzlich variieren.
So wirkt sich der CO2-Preis auf die Gaspreisentwicklung aus
Seit 2021 erhebt der Staat eine Abgabe auf CO2-Emissionen, um nationale und internationale Klimaziele zu erreichen. Dies erfolgt durch den Handel mit Emissionszertifikaten: Energieversorger sind verpflichtet, für das Gas, das sie liefern oder selbst verbrauchen, entsprechende Zertifikate zu erwerben. Diese Maßnahme soll Anreize für eine klimafreundlichere Energienutzung schaffen und den Umstieg auf erneuerbare Energien fördern.
CO2-Preis als Teil des Gaspreises
Der Gaspreis setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen – eine davon sind die Kosten für Emissionszertifikate. Unternehmen, die fossile Energieträger nutzen, müssen für die entstehenden CO2-Emissionen zahlen, und geben diese Mehrkosten letztlich an die Verbraucher:innen weiter. Die Einnahmen aus dem Zertifikatenhandel fließen in staatliche Klimaschutzmaßnahmen und dienen gleichzeitig der finanziellen Entlastung, etwa durch die Senkung der Strompreise oder Förderprogramme für nachhaltige Technologien.
Zukünftige Entwicklung des CO2-Preises
Der CO2-Preis ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. Im Jahr 2021 betrug er noch 25 Euro pro Tonne CO2, 2025 liegt er bereits bei 55 Euro. Ab 2026 soll der CO2-Preis nicht mehr jährlich linear steigen, sondern sich in einem bestimmten Rahmen bewegen. Ab 2027 wird der Preis dann vollständig marktbasiert bestimmt, was bedeutet, dass er je nach Angebot und Nachfrage für Emissionszertifikate schwanken kann.
Warum steigen die Gaspreise 2025?
Die Gründe für die dynamischen Gaspreise sind vielfältig und komplex. Entscheidend dafür sind vor allem die steigenden CO2-Preise, die von der EU als Teil der Klimapolitik eingeführt wurden, sowie die anhaltend hohen Netzentgelte, die den Transport von Gas verteuern. Auch die Nachfrage nach Gas und die begrenzte Verfügbarkeit aufgrund geopolitischer Spannungen können die Preise weiter ansteigen lassen.
Geopolitische Einflüsse
Energiepolitik: Entscheidungen, z.B. Exportbeschränkungen, großer Produzenten wie Russland oder den USA.
Konflikte: Sanktionen, politische Spannungen oder Kriege stören Lieferströme.
Lieferketten: Politische Instabilität und Infrastrukturprobleme.
Technologische Entwicklungen
Infrastruktur: Veraltete oder beschädigte Gasleitungen und unzureichende Speicherkapazitäten reduzieren die Versorgungsstabilität und treiben die Preise.
Produktion: Forschungs- und Entwicklungskosten von effizienteren Technologien oder steigende Produktionskosten.
Umweltbedingte Aspekte
Energiewende: Der Übergang zu erneuerbaren Energien führt zu Unsicherheiten im Gasmarkt, da Investitionen umgelenkt werden.
Klimapolitik: Höhere CO2-Preise und strengere staatliche Regulierungen machen fossile Brennstoffe teurer und steigern somit die Gaspreise.
Mögliche Faktoren für sinkende Gaspreise
Die Entwicklung der Gaspreise ist schwer vorherzusagen. Auch wenn die Kosten aktuell steigen, sind sinkende Preise durchaus möglich – zum Beispiel durch eine niedrigere Nachfrage in milden Wintern oder durch den Umstieg von Verbraucher:innen auf andere Energieträger wie Strom oder erneuerbare Energien.
Geopolitische Entspannung: Eine Verbesserung der politischen Beziehungen, z. B. durch weniger Sanktionen oder diplomatische Erfolge.
Wettbewerbsintensiver Markt: Eine stärkere Deregulierung des Gasmarktes für mehr Wettbewerb und neue Anbieter auf dem Markt.
Rückgang der globalen Nachfrage: Eine sinkende Nachfrage aus Asien oder anderen Ländern.
Steigende Investitionen: Steigende Investitionen in nachhaltige Energien ermöglichen Wärmeerzeugung aus Elektrizität und senken den Gasbedarf.
Technologische Entwicklung: Investitionen in moderne Fördertechnologien können langfristig Produktionsmengen und damit das Marktangebot erhöhen.
Kurzfristige Maßnahmen
Vertragsprüfung und Wechsel: Gegen Schwankungen in der Gaspreisentwicklung können Sie sich absichern, indem Sie Ihren Vertrag überprüfen lassen. Wenden Sie sich dafür an unsere Account Manager:innen oder das Service-Team, um Tarife zu vergleichen und das beste Angebot für Ihr Unternehmen zu finden.
Verbrauchsoptimierung: Identifizieren Sie Einsparpotenziale durch Prozessanpassungen, Anlagenwartung, Energieeinsparmaßnahmen und Schulungen für Mitarbeiter:innen.
Mittelfristige Strategien
Energiemanagement: Führen Sie professioneller Systeme zur Überwachung und Optimierung des Energieverbrauchs ein. Diese schaffen Transparenz und senken langfristig die Energiekosten.
Eigenproduktion: Prüfen Sie , ob Energieerzeugung vor Ort möglich ist, etwa durch Blockheizkraftwerke oder Solarthermieanlagen.
Kooperationen: Gemeinsame Energieeinkäufe oder Nutzung von Anlagen in Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen.
Langfristige Lösungen
Diversifizierung der Energiequellen: Setzen Sie verschiedene Energieträger wie Strom, Biomasse oder Geothermie ein, um Abhängigkeiten und Preisrisiken zu minimieren.
Investitionen in Energieeffizienz: Investieren Sie z.B. in die Modernisierung von Maschinen, Gebäudedämmung oder die Nutzung von Abwärme – diese Maßnahmen senken den Energiebedarf nachhaltig.
Fazit: So gehen KMU mit der Gaspreisentwicklung 2025 um
Die Gaspreise werden 2025 voraussichtlich weiter steigen. Dennoch gibt es Faktoren, die langfristig für Stabilisierung sorgen könnten. Für Unternehmen ist es entscheidend, die Entwicklungen im Blick zu behalten und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Eine Kombination aus kurzfristigen Einsparungen und langfristigen Investitionen kann helfen, Energiekosten zu optimieren und die Versorgung zukunftssicher zu gestalten.
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