Die aktuelle wirtschaftliche Transformation sorgt bei Unternehmern und Unternehmerinnen für viele Fragen: Lohnt sich der Umstieg auf einen E-Dienstagwagen – oder gleich eine elektrische Flotte? Und amortisieren sich die Kosten für die Ladeinfrastruktur? Dank der verschiedenen Fördermöglichkeiten lautet die Antwort meist „Ja“.
In diesem Artikel lesen Sie:
- Was ist die THG-Quote?
- Wie funktioniert der THG-Handel?
- Wer profitiert von der THG-Quote?
- Wie hoch ist die THG Prämie?
- So beantragen Sie die THG-Prämie in 3 Schritten
- Häufige Fragen zur THQ-Quote
Die THG-Quote – ein guter Grund für den E-Umstieg
Die Treibhausgasminderungsquote, kurz THG-Quote oder E-Quote, sorgt ganz unkompliziert für zusätzliche Einnahmen. Wer mit E-Autos oder Ladestationen CO2 reduziert, wird durch die sogenannte THG-Quotenbeteiligung mit einer jährlichen Prämie belohnt.
Was ist die THG-Quote?
Die Treibhausgasminderungsquote wurde eingeführt, um die Klimaziele im Verkehrssektor zu erreichen. Firmen wie Mineralölkonzerne oder Autohersteller, die in Deutschland Kraftstoffe in den Verkehr bringen, müssen ihren CO2-Ausstoß jährlich verringern. Die genauen Ziele legt die Quote fest: 2022 sind es 7 Prozent weniger und 2030 bereits 25 Prozent.
Wie funktioniert der THG-Handel?
Die Bundesregierung möchte den Ausstoß von CO2 und anderen Treibhausgasen reduzieren. Einen wichtigen Anreiz kann der Emissionshandel schaffen. Das Umweltbundesamt vergibt Zertifikate, welche die Abgabe einer bestimmten Menge von Treibhausgasen in die Atmosphäre erlauben. Erreicht ein quotenpflichtiges Unternehmen das Einsparziel nicht, muss es CO2-Zertifikate erwerben, um hohe Strafen zu vermeiden. Unternehmen, die ihre CO2-Emissionen verringern, können ihre überschüssigen Zertifikate gewinnbringend verkaufen.
Fakten Europäischer Emissionshandel
Seit 2005 berechtigen Zertifikate Unternehmen, CO2 in die Atmosphäre abzugeben. Jedes Zertifikat steht für eine Tonne des Treibhausgases. Der Cap – eine europaweite Emissionsobergrenze – sorgt dafür, dass nur eine begrenzte Anzahl von Zertifikaten verfügbar ist. Jedes Jahr wird die Summe der Zertifikate reduziert. Über das European Junior Emission Trading System (EU ETS) können ungenutzte Zertifikate nach den Regeln des freien Marktes gehandelt werden.
Wer profitiert von der THG-Quote?
Sowohl Privatpersonen als auch Firmen können ihre CO2-Einsparungen als Emissionszertifikat verkaufen. Dafür braucht es nur eine frei zugängliche Ladestation oder ein vollelektrisches Fahrzeug. Sowohl E-Transporter und andere E-Nutzfahrzeuge als auch E-Scooter und E-Motorräder erhalten die volle THG-Prämie. Ob privat oder gewerblich, ob zu Hause oder auf dem Firmengelände: Wer den Treibhausgasausstoß in Deutschland reduziert, kann von der THG-Prämie profitieren.
E-Quote für Ihre Wallbox
Die E-Quote auch für Ihre gewerbliche Wallbox ist unter bestimmten Bedingungen möglich. Dafür muss jedoch die Ladesäulenverordnung berücksichtigt werden. Diese besagt unter anderem, dass der Ladepunkt – zumindest temporär – für Dritte zugänglich sein muss. Als öffentlich zugänglich gilt eine Wallbox, wenn sie bei der Bundesnetzagentur gemeldet ist. Denn nur so ergänzt der Ladepunkt die allgemeine Infrastruktur und fördert den allgemeinen Umstieg auf Elektromobilität. Für Sie bedeutet das: Sie können gleich doppelt von der THG-Quote profitieren, sowohl für E-Fahrzeuge als auch für Ladepunkte.
Wie hoch ist die THG-Prämie?
Der Betrag kann stark variieren. Dies liegt daran, dass der Verkauf der Zertifikate an den Quotenmarkt gebunden ist. Aktuell liegt die THG-Prämie für E-Autos zwischen 40 und 70 Euro. Bei Wallboxen gibt es keinen Pauschalbetrag. Die eingesparte Emission richtet sich nach dem Verbrauch der Ladesäule. Die Vergütung beträgt 2 bis 4 Cent je Kilowattstunde. Je mehr Sie laden, desto mehr Förderung können Sie erhalten.
Welche Unterlagen benötigen Sie für die Registrierung?
Um die THG-Prämie zu beantragen, benötigt Sie ein paar persönliche Angaben und die folgenden Dokumente:
-
E-Auto: Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil I, meist genügt ein Foto)
-
Wallbox: Betreiber, Standort und die Registrierungsnummer der Bundesnetzagentur (EVSE-ID)
So beantragen Sie die THG-Prämie in 3 Schritten
Grundsätzlich können Sie Ihr CO2-Zertifikat selbst beim Umweltbundesamt beantragen. Das ist allerdings umständlich und ermöglicht nicht automatisch den Weiterverkauf. Einfacher ist es, sich über eine Vermittlungsplattform anzumelden. Die Anbieter bündeln mehrere Zertifikate und handeln diese am THG-Quotenmarkt. So funktioniert es für Sie, bei Besitz eines E-Autos bzw. einer öffentlich zugänglichen Wallbox:
1. Plattform wählen und registrieren
Suchen Sie sich einen Anbieter, der den Verkauf Ihrer Umweltzertifikate übernimmt. Es lohnt sich, Provider zu vergleichen und Bewertungen zu lesen, ehe Sie sich entscheiden. Überlegen Sie vorab, was Ihnen wichtig ist – die Angebote unterscheiden sich zum Beispiel hinsichtlich Prämienhöhe, Auszahlungszeitpunkt, Vertragslaufzeit und Kündigungsfrist.
Achten Sie zudem auf die drei verschiedene Arten der Prämienzahlung. Diese entscheiden, wie viel Geld Sie erhalten:
-
Feste Prämie
-
Mindestprämie mit zusätzlicher Variable
-
Flexible Prämie je nach Angebot und Nachfrage
Haben Sie sich entschieden, müssen Sie nur noch online registrieren und ein Bild ihrer Zulassungsbescheinigung hochladen.
2. Prüfung
Der Vorteil der verschiedenen Anbieter ist, dass diese sich um die gesetzlichen Formalitäten kümmern und ihren Antrag für die THG-Quote direkt beim Umweltbundesamt einreichen. Dieses berechnet die Quote und versendet das CO2-Zertifikat direkt an Ihren Anbieter.
3. THG-Prämie erhalten
Die Anbieter verkaufen mehrere Zertifikate gebündelt an Mineralölunternehmen weiter. Die Auszahlung für E-Autos erfolgt normalerweise jährlich. Der Erlös aus dem Zertifikat-Verkauf von Ladesäulen wird zwei bis vier Monate nach der Registrierung ausgezahlt. Bei einigen Anbietern gibt es die Option auf Sofortauszahlung.
Fazit
Die THG-Quote allein wird niemanden überzeugen, den Unternehmensfuhrpark zu elektrisieren – oder für die E-Autos der Angestellten Lademöglichkeiten zu bieten. Aber sie ist ein schönes Extra für alle, die den Schritt schon gewagt haben oder jetzt wagen möchten. Die Preise für die CO2-Zertifikate werden voraussichtlich wie die Quote mit jedem Jahr steigen. Unternehmen, die durch E-Mobility bereits die ständig steigenden Spritkosten sparen, bekommen so noch ein Trinkgeld obendrauf. Dank der Online-Registrierung fließt das Geld ganz automatisch – ein weiteres Plus.
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