Internet of Things (IoT) bedeutet, dass vernetzte, mit Sensoren ausgestattete Geräte Wohnungen, Filialen, Logistikzentren oder Produktionsketten „intelligent“ machen können. Ermöglicht wird dies durch Algorithmen, die verschiedene Geräte in sinnvollen Prozessen zusammenbringen. Mit einem Blick in die neuesten Studien fördern wir einige der interessantesten Zahlen zum Thema "Internet der Dinge" zutage.
1. 7 Fakten zum Internet of Things
7 Fakten zum Internet of Things
Predictive Planning: 27 Prozent der deutschen Unternehmen blicken mit IoT und Big Data in die Zukunft
Predictive Planning, also vorausschauendes Planen, wird mit Daten ermöglicht, die in vernetzten Geräten und durch Datensammlung entstehen. Dafür werden anhand von Software die Echtzeitdaten von zum Beispiel Logistikbeständen, Buchhaltung, Lieferzeiten, Personal, aber auch Sensordaten in Produktionsgeräten ausgewertet und realistische Szenarien für die mittel- und langfristige Entwicklung des Unternehmens entworfen. Eine Studie des Business Application Research Centers hat ergeben, dass lediglich 27 Prozent der deutschen Unternehmen ihre Daten zu diesem Zwecke nutzen.
Fazit
Datensammlung und intelligent vernetzte Geräte bieten das Material, um sich besser für die Zukunft zu wappnen. Wer diese Zukunftsprognostik allerdings anwenden will, muss sich an die wenigen Anbieter am Markt wenden und bereit sein, das Unternehmen mehr und mehr zu digitalisieren.
29 Milliarden verbundene IoT-Geräte bis 2030
Aktuell gibt es schätzungsweise 13 Milliarden vernetzte IoT-Geräte. Bis 2030 soll die Zahl auf 29 Milliarden steigen. Zu dem Ergebnis kam eine Erhebung von Statista und Transforma Insights. Als wichtigste Branchen identifiziert die Studie die Elektrizitätswirtschaft, die Gas-, Dampf- und Klimatechnik, die Wasserversorgung und die Abfallwirtschaft, den Einzel- und Großhandel, Transport und Lagerung sowie die öffentliche Verwaltung.
Fazit:
Der IoT-Markt wird in den nächsten Jahren stetig wachsen, wobei das Verbraucher:innen-Segment konstant etwa 60 Prozent der verbundenen Geräte ausmacht. Die Zahlen stehen für einen positiven Zukunftstrend, der sowohl neue Möglichkeiten als auch Herausforderungen rund um Sicherheit und Datenschutz mit sich bringt.
Große Zufriedenheit und höhere Investitionen
In der Studie „Internet of Things 2022“ von IDG Research Services und Device Insight zeigt sich, dass bereits rund 50 Prozent aller kleineren Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz IoT-Projekte planen, umsetzen oder weiterentwickeln. Damit schließen sie deutlich zu mittelständischen Unternehmen und Konzernen auf.
Zwar scheint das Wachstum in dem Bereich im Vergleich zum Jahr 2021 zu stagnieren, was mit den Folgen der Corona-Pandemie zusammenhängen dürfte – dennoch geben laut Studie 90 Prozent der Unternehmen an, mit ihren Investitionen zufrieden zu sein. Kein Wunder: 44 Prozent der Befragten konnten durch die Implementierung von IoT sogar ihre gegenwärtigen Prozesse schon optimieren. Das erklärt auch, warum deutlich mehr als die Hälfte von ihnen die Investitionen in den IoT-Ausbau zukünftig weiter erhöhen wollen.
Fazit
IoT bietet große Wettbewerbs- und Effizienzvorteile. Viele Unternehmen haben das erkannt und fördern die Entwicklung – das bietet viel Optimierungspotenzial für die Zukunft.
45 Prozent der Unternehmen erhoffen sich von IoT eine erhöhte Produktqualität
Mit der Studie „IoT – aber sicher. Sichere Infrastrukturen in einer vernetzten Welt“ hat das Research- und Analystenhaus techconsult im Auftrag des IT-Sicherheitsanbieters secunet Security Networks den Stellenwert, die Hürden und die Sicherheitsvorfälle rund um IoT-Systeme untersucht. Die befragten Unternehmen erhofften sich vom Internet der Dinge vor allem eine höhere Produktqualität (45 Prozent), Prozessoptimierungen (44 Prozent) und Verbesserungen von bestehenden Produkten und Services (42 Prozent). Breitflächig IoT-Systeme implementiert hatten laut Studie jedoch nur 13 Prozent.
Fazit:
Unternehmen scheint bewusst zu sein, welche Chancen IoT-Systeme bieten. Oft mangelt es jedoch an der Umsetzung in die Praxis.
49 Prozent der Unternehmen setzen IoT erfolgreich um
Im Jahr 2018 hatten nur 21 Prozent der Unternehmen erfolgreich IoT-Projekte umgesetzt, im Jahr 2022 sind es schon 49 Prozent, wie die Studie „Internet of Things 2022“ von IDG und Device Insight herausgefunden hat. Dabei sind 90 Prozent dieser Unternehmen zufrieden oder sehr zufrieden mit den bisher umgesetzten Projekten.
Fazit:
Unternehmen treiben vor allem in den Hauptanwendungsbereichen Industrie 4.0, Logistik und Qualitätskontrolle IoT-Projekte erfolgreich und zufriedenstellend voran. Der Schlüssel zu erfolgreichen IoT-Projekten liegt im Verständnis der Technologie und ihrer Möglichkeiten.
2 Fakten zur IoT-Marktentwicklung
Teilsegment der Managed IoT-Services wächst im zweistelligen Bereich
Die Mitte 2022 veröffentlichte Studie „ISG Provider Lens Internet of Things – Services and Solutions Report Germany 2022“ widmet sich dem IoT-Markt in Deutschland. Laut der Vergleichsstudie werden immer häufiger externe Dienstleister für IoT-Services beauftragt, zum Beispiel wenn es um Strategieberatung, Implementierung und Integration geht. Entsprechend befinde sich der Gesamtmarkt für Services und Lösungen im starken Wachstum. Insbesondere das Segment der Managed IoT-Services wachse jährlich im zweistelligen Prozentbereich.
Fazit:
Die Nachfrage nach Managed IoT-Services wächst, somit spielen externe Dienstleister eine immer wichtigere Rolle. Als Auslöser gelten der Fachkräftemangel und die Bedrohung durch Cyber-Angriffe.
10 Prozent jährliches Wachstum auf dem deutschen IoT-Markt
Die Marktforschung von Statista prognostiziert im globalen Vergleich des IoT-Marktvolumens eine jährliche Wachstumsrate von etwa 8 Prozent in den Jahren 2023 bis 2027. 2023 soll der Umsatz allein in Deutschland voraussichtlich 1,410 Millionen Euro betragen. Bis 2027 wird ein Marktvolumen von 1,9 Milliarden Euro erwartet. Damit würde der IoT-Markt hierzulande jährlich um über 10 Prozent wachsen.
Fazit:
Die Prognosen für das Marktvolumen im Bereich IoT sind optimistisch, die aktuellen Zahlen zeigen eine deutliche Steigerung zu früheren Analysen. Die Marktanalyst:innen von Statista bestätigen, dass das Internet der Dinge die Industrie 4.0 mit vorantreiben wird.
3 Fakten zur Sicherheit im Internet of Things
Schwachstellen im Bereich IoT haben um 57 Prozent zugenommen
Im „State of XIoT Security Report: 1H 2022“ analysiert Clarity Schwachstellen von IoT-Geräten. Das IT-Security-Unternehmen arbeitete dafür mit dem hauseigenen Forschungsteam Team82 zusammen, um Sicherheitslücken aufzudecken und zu analysieren. Laut Report haben IoT-Schwachstellen verglichen mit den vorherigen sechs Monaten in der ersten Jahreshälfte 2022 um 57 Prozent zugenommen.
Ähnliche Ergebnisse liefert Kaspersky. Eine Studie des Antivirus-Unternehmens kam zu dem Ergebnis, dass zwar 51 Prozent der europäischen Unternehmen IoT nutzen, diese jedoch zu 48 Prozent nicht umfassend schützen. 49 Prozent der Befragten verzichteten wegen der Gefahr von Cyberrisiken ganz auf IoT.
Fazit:
Bei der Implementation von unternehmenskritischen IoT-Systemen spielen Risiken eine entscheidende Rolle. Das gilt auch für das erweiterte Internet der Dinge (XIoT) – zum Beispiel im Bereich der öffentlichen Sicherheit, der Patientengesundheit, intelligenter Stromnetze und Versorgungsunternehmen.
Nur 26 Prozent halten die eigene IoT-Sicherheit für ausreichend
Der „IoT Security Report 2022“ von ONEKEY weist auf deutliche Lücken in der IoT-Sicherheit hin. Nur knapp über die Hälfte der befragten Wirtschaftsvertreter:innen gab an, über Compliance-Regeln für ihre IoT-Systeme zu verfügen. 35 Prozent hatten laut Report gar keine Regelungen zur Cybersicherheit. Die Studie deckte außerdem auf, dass nur 26 Prozent die eigene IoT-Sicherheit für „vollständig ausreichend“ hielten, 49 Prozent für „teilweise ausreichend“. Fast 15 Prozent gaben an, ihre Maßnahmen seien „nicht ausreichend“ oder „mangelhaft“.
Fazit
Unternehmen sind sich der Lücken in ihrer IoT-Sicherheit durchaus bewusst. Jetzt ist es Zeit zu handeln, denn Attacken auf unternehmenskritische Systeme können die Existenz einer Firma bedrohen.
Neuer Smart-Home-Standard bietet Grundlage für Einfachheit und Interoperabilität
Ende 2022 etablierte die Connectivity Standards Alliance (CSA) den offiziellen Matter-Standard. Die internationale Gemeinschaft führt damit eine einfache Norm für die Verbindung von IoT-Geräten ein. Die mehr als 550 Technologieunternehmen (darunter Google, Apple und Amazon) legen damit den Grundstein dafür, dass sich (fast) alle Geräte miteinander vernetzen lassen. Einerseits unterstützt der Standard die Kompatibilität von Systemen, andererseits gewährleistet er eine erhöhte Sicherheit.
Fazit:
Der Matter-Standard ist wegweisend für Unternehmen, die auf ein stabiles und kompatibles System angewiesen sind. Die Vorgaben vereinfachen die Umstellung auf intelligente Verfahren und bieten eine Grundlage für innovative Nutzungsmodelle, welche die Industrie weiter vorantreiben werden.
Glossar
Internet of Things (IoT)
Ein Netzwerk von Geräten, die mit Sensoren ausgestattet sind und so intelligente, autonome Prozesse (Automation)
möglich machen, zum Beispiel ein Getränkelager, das von selbst Getränke nachbestellt.