Mann repariert Waschmaschine

Reparieren statt wegwerfen

Mehr als zwölf Kilo Elektroschrott produzieren wir Deutsche pro Kopf und Jahr im Durchschnitt. Dabei lassen sich viele Altgeräte reparieren – das spart Ressourcen, schont die Umwelt und den Geldbeutel.
Kühlschrank kaputt? Oft ist es leider billiger, ein neues Modell zu kaufen als das alte reparieren zu lassen. Das trifft aber nur zu, wenn der Kühlschrank bereits älter als zwei Jahre ist. Gibt das Gerät innerhalb des zweijährigen Gewährleistungsrechts den Geist auf, können Kund:innen eine kostenlose Reparatur des Kühlschranks verlangen. Das gilt unter anderem auch für Waschmaschinen, Wäschetrockner, Geschirrspüler, Staubsauger, Fernseher, Smartphones, Tablets und E-Bikes.

Offener, leerer Kühlschrank

Recht auf Reparatur

Damit künftig mehr repariert statt weggeschmissen wird, hat die EU beschlossen, dass das Recht auf Reparatur künftig auch nach Ablauf der gesetzlichen Garantiezeit fortbesteht – je nach Produktgruppe sogar bis zu zehn Jahre. Zudem soll gelten: Die Kosten der Reparatur dürfen für die Kaufenden nicht unverhältnismäßig hoch sein, außerdem soll nach der Reparatur eine einjährige Gewährleistung eingeführt werden. Nicht zuletzt wird es auch ein neues Energielabel geben, auf dem Hersteller auf einer Skala von A bis E angeben müssen, wie leicht ihr Produkt zu reparieren ist. Noch ist es allerdings nicht so weit. Die Mitgliedsstaaten haben bis zum 31. Juli 2026 Zeit, die Regelung in nationales Recht umsetzen.

Frau repariert ein Elektrogerät

Selbst reparieren im Repair Café

Einfache Elektrogeräte, wie zum Beispiel den Toaster, können Laien in vielen Fällen allerdings bereits heute selbst reparieren – ohne großes Fachwissen. Mittlerweile gibt es dazu überall in Deutschland sogenannte Repair Cafés. In diesen Werkstätten vermitteln ehrenamtliche Helfende ihr Knowhow an alle Besuchenden, die defekte Geräte vor dem Müll bewahren wollen. Werkzeug und Material gibt`s direkt vor Ort. Ein dreifacher Gewinn: Sie sparen Geld und Ressourcen, lernen dazu und treffen nette Leute.

Junge Frau schaut auf ihr Smartphone

Second Hand(y) statt neu

Handys oder Tablets selbst zu reparieren ist hingegen schwierig. Ist das alte Handy kaputt, braucht es meist schnell einen Ersatz. Doch muss es unbedingt das neueste Modell sein? Mit dem Kauf gebrauchter Smartphones können Sie viel Geld sparen und gleichzeitig die Umwelt schonen. Dabei am besten die 80-30-3-Regel beachten: Der Akku des Handys sollte nicht weniger als 80 Prozent Restkapazität besitzen und der Preis für das Gerät mindestens 30 Prozent günstiger sein als der Neupreis. Und älter als drei Jahre sollte es auch nicht sein, damit noch lange genug Updates möglich sind.

Vorsicht bei Privatverkäufen

Am günstigsten sind auf den ersten Blick häufig Angebote von Privatleuten auf Portalen wie Ebay oder Kleinanzeigen. Allerdings sind solche Käufe mit Risiken verbunden: Können Sie das Handy nicht selbst abholen und müssen vorab bezahlen, besteht die Gefahr, dass Sie für Ihr Geld gar nichts bekommen. Besondere Vorsicht ist bei Angeboten angebracht, die deutlich günstiger sind als der Durchschnitt oder bei denen Käuferschutz oder eine sichere Bezahlung ausgeschlossen sind.

Aufgeschraubtes Handy

Sicher und gewartet

Sicherer ist ein Kauf bei Anbietern für generalüberholte (englisch refurbished) Elektronik. Laut einem Test der Stiftung Warentest lässt sich dort rund ein Drittel im Vergleich zum Neupreis sparen. Dafür bekommen Kaufende ein gewartetes Gerät mit mindestens einem Jahr Garantie. Im Test gut abgeschnitten haben unter anderem Back Market, eBay Refurbished, Rebuy, Asgoodasnew und Refurbishedstore. Meist teurer als die anderen Anbieter ist der Refurbished-Store von Apple. Dort wird allerdings jedes Gebraucht-iPhone mit neuem Akku und Gehäuse ausgestattet.

Nicht in den Restmüll

Ist ein Elektrogerät endgültig kaputt, gehört es nicht in den Restmüll. Denn so kann es nicht recycelt werden und es gehen wertvolle Rohstoffe verloren. Altgeräte können beim Kauf eines neuen Geräts beim Handel abgegeben werden. Ansonsten sind Werkstoffhöfe und Sammelstellen der Kommunen die richtige Adresse. Weitere Infos zur Entsorgung von Elektroschrott hat die Verbraucherzentrale zusammengestellt.

Kleider im Kreislauf

Wiederverwenden, aufarbeiten und recyceln: Wir zeigen Ihnen Möglichkeiten, den Lebenszyklus Ihrer Kleidung zu verlängern und Ressourcen zu schonen.

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