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Was sollten Sie bei der Aufstellung des Wärmepumpe-Außengeräts beachten?

15.12.2024
Lesedauer: 4 Minuten

Mit einer Wärmepumpe heizen Sie Ihr Zuhause effizient und umweltfreundlich. Damit sie optimal arbeiten kann und sich bestmöglich in Ihr Haus einfügt, ist es wichtig, sie an einem geeigneten Standort zu installieren. Erfahren Sie, was bei der Aufstellung des Außengeräts der Wärmepumpe zu beachten ist. 

Anforderungen bei der Außenaufstellung 

Anders als Sole-Wasser-Wärmepumpen und Wasser-Wasser-Wärmepumpen benötigen Luft-Wasser-Wärmepumpen keine umfangreichen Bohr- und Erdarbeiten, dafür aber die Aufstellung eines Außengeräts. Luft-Wasser-Wärmepumpen gibt es in zwei Ausführungen: als Monoblock- oder als Split-Wärmepumpe. Bei Monoblock-Anlagen ist der gesamte Kältekreislauf in einem einzigen Gerät untergebracht, meist als Außeneinheit. Im Inneren findet sich dann nur ein Gerät mit der Speichereinheit. Bei Split-Anlagen sind die technischen Komponenten dagegen auf ein Außengerät sowie auf eine Inneneinheit verteilt. Für optimale Leistung, Sicherheit und Effizienz Ihrer Luft-Wasser-Wärmepumpe sollten Sie bei der Aufstellung des Außengeräts folgende Punkte berücksichtigen: 

1. Flächen ausreichend bemessen

Die Außengeräte von Wärmepumpen für Ein- oder Zweifamilienhäuser sind typischerweise: 

  • circa 1 bis 1,5 Meter breit und  

  • rund 0,4 bis 0,6 Meter tief.  

Monoblock-Außengeräte sind normalerweise etwas größer als die der Split-Anlagen. Wärmepumpen mit hoher Leistung, wie sie für sehr große Häuser oder für solche in mäßigem energetischen Zustand benötigt werden, nehmen ein wenig mehr Platz in Anspruch.  

Bei der Suche nach einem geeigneten Aufstellort ist zu beachten, dass um das Außengerät eine kleine Freifläche für Wartungs- und Reparaturarbeiten nötig ist. Sie sollten deshalb mit einem Platzbedarf von insgesamt ungefähr vier Quadratmetern rechnen. Für einen sicheren, effizienten Betrieb des Außengeräts muss die Fläche standfest, eben und ohne Gefälle sein. 

2.  Abstände einhalten

Die Außengeräte geben ein leichtes Brummen oder Rauschen von sich, wenn sie in Betrieb sind. Deshalb empfiehlt es sich sehr, bei der Platzierung Abstand zu den Fenstern von Wohnräumen halten – zu Ihren eigenen wie zu denen Ihrer Nachbarn. Auch sollten sie nicht unmittelbar an Fassaden oder Mauern installiert werden, da diese den Schall reflektieren.  

Zudem ist es im Sinne des nachbarschaftlichen Friedens ratsam, bei der Aufstellung mindestens drei Meter Abstand zu den angrenzenden Grundstücken zu wahren. Einige Bundesländer hatten dies sogar in ihre Bauordnungen aufgenommen, die Vorgaben zuletzt aber liberalisiert – ausgenommen Berlin, wo weiterhin ein Mindestabstand von drei Metern vorgeschrieben ist. Mehr Infos dazu im Artikel „Lautstärke von Wärmepumpen“. 

Auch gilt es, eine gute Luftzirkulation rund um das Außengerät zu gewährleisten. Das sichert die Effizienz der Wärmepumpe, da so verhindert wird, dass das Außengerät seine kalte Abluft ansaugt.  

Wärmepump außen

3. Windrichtung beachten 

Kommt der Wind an Ihrem Wohnort meist aus Westen? Dann sollten Sie das Außengerät so aufstellen, dass die Ausblasöffnung nach Norden, Süden oder Osten zeigt. Damit verhindern Sie, dass der Wind die kalte Abluft in das Gerät zurückdrückt und so die Effizienz der Anlagen mindert („thermischer Kurzschluss“). Ist das nicht möglich, empfiehlt es sich, einen Windschutz aufzustellen – der aber die Luftzirkulation nicht behindern darf. 

4. Leitungen kurz halten

Auch wenn die Außengeräte wegen der Schallreflektionen nicht direkt an der Hauswand stehen sollten, ist es doch sinnvoll, sie nah am Haus, idealerweise am Heizungskeller, zu platzieren. Denn dann sind die Leitungswege für das Wasser (bei Monoblock-Wärmepumpen) beziehungsweise für das Kältemittel (bei Split-Wärmepumpen) sowie für den Strom kurz. Das reduziert die Montagekosten. Vor allem aber lässt sich damit bei Monoblock-Wärmepumpen verhindern, dass das von den Außengeräten erzeugte warme Wasser auf dem Weg ins Haus auskühlt und das kalte, zurückfließende Wasser bei sehr niedrigen Außentemperaturen gefriert. Und Split-Wärmepumpen arbeiten effizienter, wenn das zwischen Außengerät und Inneneinheit zirkulierende Kältemittel keine langen Wege zurücklegen muss. 

5. Lokale Vorschriften berücksichtigen

Je nach Standort und örtlichen Vorschriften können Genehmigungen für die Installation erforderlich sein. Informieren Sie sich im Zweifel im Voraus über eventuelle Regelungen bei Ihrer zuständigen Gemeinde- oder Stadtverwaltung. 

Gut zu wissen: Aus Sicherheitsgründen und zur Vermeidung von Vereisung ist es ebenfalls sinnvoll, einen angemessenen Abstand zu Gehwegen und Terrassen einzuhalten. Bei zu geringem Abstand kann es zu Bildung von Eis auf dem Fußweg kommen, wenn die Wärmepumpe im Winter in Betrieb ist und kalte Luft abgibt. 

Wie erfolgt die Aufstellung des Außengeräts? 

  • Im ersten Schritt muss ein solides, exakt waagerecht ausgerichtetes Fundament geschaffen werden. Dafür können Gehwegplatten genutzt werden, die auf eine Sandschicht gesetzt werden. Eine Betonierung ist nicht zwingend notwendig.  

  • Dann werden zwei Rohrleitungen verlegt – bei außen aufgestellten Monoblock-Wärmepumpen eine für das erwärmte und eine für das zurückfließende kalte Wasser, bei den Außengeräten von Split-Wärmepumpen für den Kältemittel-Kreislauf. Um die Leitungen in das Haus zu führen, muss ein Loch von etwa 10 bis 20 cm Durchmesser durch die Hauswand gebohrt werden. 

  • Da beim Betrieb der Außengeräte Kondenswasser entsteht, wird ein Ablauf geschaffen, über den es in das Erdreich oder in die Kanalisation fließen kann.

  • Das Außengerät wird schließlich auf dem Fundament platziert und mit den Wasser- beziehungsweile Kältemittel-Leitungen sowie dem Stromnetz verbunden. 

Detaillierte Informationen zu diesem Thema finden Sie in unserem Artikel „Installation einer Wärmepumpe – so wird es gemacht“

Unterschiede zwischen Monoblock- und Split-Geräten 

Monoblock-Geräte und Split-Ausführungen sind zwei verschiedene Bauarten von Luft-Wasser-Wärmepumpen, die beide die Wärmeenergie der Umgebungsluft zum Heizen nutzen. Der entscheidende Unterschied liegt in ihrem Aufbau. Welches Modell für Ihre individuelle Situation passend ist, entscheiden Sie am besten gemeinsam mit einem Fachbetrieb im Rahmen einer Wärmepumpen-Beratung

Monoblock-Wärmepumpe 

Bei der Monoblock-Bauweise sind Verdampfer, Kompressor, Kondensator und Expansionsventil im Außengerät untergebracht, Wasserrohre führen nach Innen zur Inneneinheit. Die Abgabe der gewonnenen Wärme an den Heizkreislauf findet im Außengerät statt.

Vorteile

  • Kompakte Bauweise und daher besonders im Innenbereich platzsparend. Dies erleichtert die Installation, Kontrolle und Wartung.
  • Der gesamte Wärmegewinnungsprozess und die Wärmeabgabe ans Heizsystem finden in einem geschlossenen System statt, daher ist keine regelmäßige Kontrolle des Kältemittelkreislaufs nötig. 
  • Eignet sich besonders gut bei der Nachrüstung im Altbau.
 

Nachteile

  • In der Regel ist ein Wanddurchbruch mit 10 bis 20 cm Durchmesser notwendig, um die isolierten Rohre und Kabel ins Innere des Hauses zu führen.
  • Bei einer Außenaufstellung können längere Leitungswege zu Wärmeverlusten führen.  
 

Split-Wärmepumpe 

Bei dieser Bauweise sind Verdampfer, Ventilator, Verdichter und Expansionsventil in der Außeneinheit untergebracht. Innen befinden sich Verflüssiger, Umwälzpumpe, Sicherheitstechnik und Regelung. Hier erfolgt auch die Wärmeabgabe vom Kältemittelkreislauf an den Heizkreislauf in der Innenaufstellung der Wärmepumpe. Für einen optimalen Wirkungsgrad sollten Außen- und Innengerät nahe beieinanderstehen.

Vorteile

  • Flexiblere Möglichkeiten für Aufstellung. 
  • Erweiterung für mehrere Wohneinheiten mit zusätzlicher Wärmepumpe möglich. 
  • Minimale Wanddurchbrüche nötig und geringere Materialkosten, weil keine gedämmten Rohrleitungen notwendig sind.
 

Nachteile

  • Installation darf nur von einer Fachkraft mit Kältemittelschein durchgeführt werden. 
  • Regelmäßige Kontrolle der Kältemittel nötig, also höhere Wartungskosten. 
 

Gut zu wissen: Bei Luft-Wasser-Wärmepumpen müssen Sie in einem Einfamilienhaus, die Fördermöglichkeiten nicht berücksichtigt, mit Investitionskosten zwischen 25.000 und 45.000 €  rechnen – je nach Umfang der baulichen Anforderungen und Maßnahmen. Dabei sind Monoblocksysteme in der Regel etwas teurer als die Modelle in Split-Bauweise. Im Artikel finden Sie mehr Infos zu den Kosten einer Wärmepumpe im Einfamilienhaus.  

Wie sinnvoll ist eine Verkleidung der Außeneinheit? 

Einige Unternehmen bieten Verkleidungen für Wärmepumpen-Außengeräte an, die Geräusche hemmen und vor Witterung, Vereisung und Diebstahl schützen sollen. In manchen Fällen sind diese Produkte durchaus sinnvoll – allerdings längst nicht immer. Worauf hier zu achten ist: 

Lärmschutz

Eine Schallschutzbox oder -haube verringert die Geräuschemissionen des Außengeräts hörbar, ohne die Effizienz der Anlage zu beeinträchtigen. Bestehende Außengeräte können in der Regel problemlos damit nachgerüstet werden. Einfache Produkte sind schon für einige hundert Euro zu haben, hochwertigere kosten einen niedrigen vierstelligen Betrag. Die Investition in einen nachträglichen Schallschutz ist aber nur dann sinnvoll, wenn die Geräuschemissionen tatsächlich als unangenehm empfunden werden. Dazu kommt: Moderne Anlagen sind so leise, dass eine zusätzliche Schallschutz-Verkleidung gar nicht notwendig ist. 

Schutz vor der Witterung  

Wetterfeste Verkleidungen oder Einhausungen sollen Außengeräte vor der Witterung schützen. Sie sind so beschaffen, dass die Luftzirkulation nicht beeinträchtigt wird. Der Schutz vor Regen und Schnee kostet wenige hundert Euro. Empfehlenswert ist die Investition in der Regel aber nicht, da die Außengeräte ohnehin so konstruiert sind, dass Wind und Wetter ihnen nichts anhaben. Allenfalls ästhetische Gründe können für eine solche, meist auf Holz gefertigte Verkleidung sprechen. 

Diebstahlschutz 

Ist der Witterungsschutz sehr robust gestaltet, kann er Diebstahl und Vandalismus verhindern oder zumindest erschweren. Zur Sicherheit trägt bei, das Außengerät mit einem abschließbaren Gitter oder Zaun zu umgeben. Ebenso können Sicherheitskameras oder Bewegungsmelder Schutz bieten. Ob solche Maßnahmen wirklich notwendig sind, hängt vom individuellen Sicherheitsbedürfnis der Eigentümer:innen ab. 

Schutz vor Vereisung 

An sehr kalten Tagen kann das Kondenswasser des Außengeräts in seltenen Fällen vereisen. Die Funktionsfähigkeit beeinträchtigt dies in der Regel nicht, da die Anlagen dann automatisch einen Abtaumodus aktivieren. Wer seine Anlage nichtsdestotrotz vor Vereisung schützen will, kann die Außeneinheit mit einer einfachen Verkleidung abschirmen. Auch hier gilt: Die Luftzirkulation darf dadurch nicht beeinträchtigt werden. Weitere Informationen zum Betrieb der Anlagen an sehr kalten Tagen finden Sie in unserem Artikel „So effizient heizen Wärmepumpen im Winter“

Worauf kommt es bei der Aufstellung der Inneneinheiten an? 

Die Inneneinheiten von Split-Wärmepumpen sind recht kompakt, sie nehmen typischerweise weniger als einen halben Quadratmeter ein. Allerdings muss rundherum etwas Platz für Installations- und Wartungsarbeiten bleiben. Die Komponenten werden in der Regel im Keller oder im Hauswirtschaftsraum aufgestellt. Der Raum muss gut belüftet sein und sein Boden ausreichend tragfähig. 

Die Inneneinheiten außen aufgestellter Monoblock-Wärmepumpen fallen sogar noch schlanker aus, da sie lediglich die Funktion haben, die erzeugte Wärme aus dem Kühlmittel-Kreislauf in das Heizungssystem zu übertragen. Besondere Anforderungen an den Standort stellt die Inneneinheit einer Monoblock-Wärmepumpe nicht.  

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in unserem Artikel „Das ist bei der Innenaufstellung einer Wärmepumpe zu beachten“

Heizungsraum

Bei Wärmepumpen können neben dem eigentlichen Gerät und den erforderlichen Rohrleitungen im Innenbereich weitere Komponenten wie Pufferspeicher, Warmwasserspeicher und gegebenenfalls ein Heizstab zum Einsatz kommen. 

  • Der Pufferspeicher dient zum Beispiel dazu, überschüssige Wärmeenergie zu speichern und bei Bedarf wieder abzugeben, um eine gleichmäßige Wärmeverteilung im Heizsystem sicherzustellen. 

  • Ein Warmwasserspeicher wird benötigt, um erwärmtes Wasser für Bad oder Küche zu speichern. Er kann als separates Gerät neben der Inneneinheit der Wärmepumpe im Haus aufgestellt werden. Es gibt auch Inneneinheiten, bei denen der Wasserspeicher bereits integriert ist (zum Beispiel Tower-Geräte). 

 Fazit: Mit sorgfältiger Planung gelingt die Außenaufstellung 

Die Außenaufstellung einer Wärmepumpe erfordert einige Überlegungen, um sowohl eine effiziente als auch optisch ansprechende Installation zu gewährleisten. Ob eine Monoblock-Wärmepumpe oder eine Split-Wärmepumpe für Sie infrage kommt und wo der geeignete Standort ist, sind genauso wichtige Aspekte wie der Abstand zu Wänden und Gehwegen, die Windrichtung und die mögliche Geräuschentwicklung. Mit einer sorgfältigen Planung und fachgerechten Installation sind Sie auf der sicheren Seite. Dafür sollten Sie ausgebildete Wärmepumpen-Expert:innen zu Rate ziehen.  

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