Infowelt Energie
So berechnet man die Größe für eine PV-Anlage im Einfamilienhaus
Vor der Investition in Photovoltaik stellen sich viele Fragen: Wie viel Platz braucht eine PV-Anlage? Wie hängen Größe und Leistung zusammen? Und ist das Dach überhaupt groß genug für eine Photovoltaikanlage?
Das erfahren Sie hier alles
- Mit dieser Größe lohnt sich eine PV-Anlage
- Faustformel zur Dimensionierung einer PV-Anlage
- Diese Faktoren brauchen Sie für die Berechnung der Größe Ihrer PV-Anlage
- So groß darf eine PV-Anlage sein
- Beispielrechnung für eine PV-Anlage mit 5 kWp
- So groß sollte meine PV-Anlage sein
- So groß muss ein Wechselrichter sein
- Vattenfall Fazit
Mit dieser Größe lohnt sich eine PV-Anlage
Je größer eine PV-Anlage ist, desto günstiger ist der Preis pro Kilowatt Leistung und desto mehr können Sie bei den Stromkosten sparen. Eine größere Photovoltaikanlage erwirtschaftet ihre Investitionskosten daher proportional gesehen schneller als eine kleinere Anlage. Ob sich auch eine kleine Anlage lohnt, hängt von vielen Faktoren ab und kann nicht pauschal beantwortet werden. Die Umwelt profitiert auch von Mini-PV-Anlagen wie Balkonkraftwerken, denn jede Kilowattstunde selbst erzeugter Solarstrom ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Energiewende.
Die Leistung von Photovoltaikanlagen wird in Kilowattpeak (kWp) gemessen. Je 1.000 kWh Jahresstromverbrauch sollten Sie mindestens 1 kWp Leistung einplanen. Pro Kilowattpeak Leistung benötigen Sie – je nach Art des Solarmoduls – etwa 7 Quadratmeter Dachfläche.
Ein Beispiel:
Jahresstromverbrauch Haushalt: 5.000 kWh
(Gewünschter) Ertrag PV-Anlage: 5 kWp
Benötigte Dachfläche: ca. 35 qm
Gut zu wissen: So groß darf eine PV-Anlage sein
Mit dem Ende der EEG-Umlage und weitreichenden Steuerbefreiungen für Photovoltaikanlagen gibt es keine maximale Größe auf dem Dach eines Einfamilienhauses mehr. Seit Januar 2023 wird auf Anlagen bis 30 kWp Leistung keine Mehrwertsteuer mehr fällig, auch die Umsatzsteuer auf den Eigenverbrauch ist entfallen. Außerdem gilt eine Einkommenssteuerbefreiung. Im Regelfall ist eine Anlage mit mehr als 30 kWp Leistung auf dem Dach eines Einfamilienhauses oft nicht umsetzbar.
Eine PV-Anlage mit 5 kWp Leistung ohne Speicher kostet ohne Förderung zwischen 11.000 und 15.000 € – je nach Standort in Deutschland. Wie bereits erwähnt, kann eine PV-Anlage im Süden Deutschlands oftmals kleiner dimensioniert werden als im Norden, da hier der Solarertrag höher ausfällt. Am Wichtigsten ist jedoch nach wie vor die spezifische Dachausrichtung.
Zwei Beispiele:
Ort / Bundesland: 96145 Seßlach, Bayern
Kosten PV-Anlage: ca. 12.096 €
Ort / Bundesland: 56316 Hanroth, Rheinland-Pfalz
Kosten PV-Anlage: ca. 14.117 €
So groß sollte meine PV-Anlage sein
Die ideale Größe einer Photovoltaikanlage hängt vom Stromverbrauch ab. Leben drei oder mehr Personen in einem Einfamilienhaus, liegt der durchschnittliche Stromverbrauch für Raumwärme, Warmwasser, Beleuchtung und Elektrogeräte laut Statistischem Bundesamt bei 5.411 kWh/Jahr. Darüber hinaus spielen folgende Zahlen für die Größe Ihrer PV-Anlage eine Rolle:
Eigenverbrauch mit Speicher
Wenn Sie mit dem Stromverbrauch entsprechend oben genannter Faustformel Ihre Photovoltaikanlage mit 5,4 kWp Leistung dimensionieren würden, läge der Eigenverbrauchsanteil bei 30 %. Mit einer Speicherkapazität von 5,6 kWh könnten Sie den Eigenverbrauchsanteil auf bis zu 70 % erhöhen.
Einspeisen von PV-Strom
Da sich eine Solaranlage durch einen hohen Eigenverbrauch besonders schnell amortisiert, entscheiden sich die meisten Haushalte für die sogenannte Überschusseinspeisung: Erst wenn der Strombedarf im Haus gedeckt und ggf. der Speicher gefüllt ist, wird der erzeugte Solarstrom ins Netz eingespeist. Dafür erhalten Sie eine Einspeisevergütung (Überschusseinspeisung), die sich nach der Größe der Anlage richtet. Wenn Sie den gesamten Strom aus der Solaranlage ins öffentliche Netz einspeisen und nichts selbst verbrauchen, bekommen Sie mehr Einspeisevergütung (Volleinspeisung). Diese liegt allerdings deutlich unter den Kosten, die für Ihren Strombezug aus dem öffentlichen Netz entstehen. Anlagen zur Volleinspeisung nutzen daher meist die gesamte Dachfläche aus.
Mit Wallbox
Wenn Sie Ihr Elektroauto über eine Wallbox mit Solarstrom laden möchten, bestimmt auch die jährliche Fahrleistung die Größe der PV-Anlage. Mit dieser Faustformel können Sie den Stromverbrauch berechnen: Für 10.000 km Fahrleistung benötigen Sie rund 2.000 kWh Strom. Die Anlage sollte also rund 2 kWp größer ausfallen im Vergleich zur reinen Nutzung für Haushaltsstrom.
Mit Wärmepumpe
Bei Nutzung einer Photovoltaikanlage zur Versorgung einer Wärmepumpe hängt die Dimensionierung vom Wärmebedarf des Hauses ab. Eine Wärmepumpe verwandelt Strom in Wärme. Wie effizient sie dabei arbeitet, wird über die Jahresarbeitszahl (JAZ) ausgedrückt. Eine JAZ von 4 bedeutet zum Beispiel: Aus 1 kWh Strom können 4 kWh Wärme hergestellt werden. Wie Sie den Stromverbrauch einer Wärmepumpe für Ihr persönliches Haus abschätzen können, erfahren Sie in unserem „Kostenplaner Wärmepumpe“.
So groß muss ein Wechselrichter sein
Die Leistung des Wechselrichters muss zur Leistung der Solarmodule passen. Als Faustformel gilt: Pro kWp Leistung der Solarpaneele benötigen Sie 1kVA Leistung beim Wechselrichter. kVA ist die Abkürzung für Kilovoltampere. Diese Maßeinheit berücksichtigt die Kombination von Spannung (Volt) und Strom (Ampere), um die gesamte elektrische Leistung in einem System zu repräsentieren.
Am besten überlassen Sie die Dimensionierung des Wechselrichters einem Solarprofi. Bei der Einholung eines Angebots für eine PV-Anlage dimensionieren Ihnen unsere Solarexpert:innen den passenden Wechselrichter gleich mit. Wenn der Wechselrichter optimal auf die PV-Leistung abgestimmt ist, arbeitet die gesamte Anlage effizienter.
Fazit: Sämtliche Faktoren im Blick behalten
Die ideale Größe einer Photovoltaikanlage in einem Einfamilienhaus hängt von vielen Faktoren ab. Besonders wichtig ist der Stromverbrauch. Bei der Dimensionierung der Anlage sollten auch künftige Erhöhungen des Stromverbrauchs berechnet werden – zum Beispiel durch die Anschaffung eines Elektroautos oder einer Wärmepumpe. Gleichzeitig kann die zur Verfügung stehende Dachfläche ein limitierender Faktor sein. Am besten beauftragen Sie Solarprofis damit, die optimale Größe der Anlage für Sie zu berechnen.
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