Infowelt Energie

Durchschnittlicher Stromverbrauch für 1-2-3-4-Personen-Haushalt

Um das Energiespar-Potenzial im eigenen Haushalt zu durchschauen, ist es hilfreich, den durchschnittlichen Stromverbrauch verschiedener Haushaltsgrößen zu kennen, um ihn mit dem eigenen Verbrauch abzugleichen. Hier finden Sie eine Übersicht über den Stromverbrauch von unterschiedlichen Haushaltsgrößen von 1-Personen-Haushalt und Mehr-Personen-Haushalten in Deutschland.

Stromverbrauch in Deutschland

Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) lag der jährliche Stromverbrauch in Deutschland 2023 bei insgesamt 449,8 Milliarden Kilowattstunden (kWh). Private Haushalte machten dabei mehr als ein Viertel (28 %) des gesamten Stromverbrauchs aus.

Der deutsche Pro-Kopf-Stromverbrauch liegt bei etwa 1.600 kWh Strom. Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 42 Cent pro kWh (Stand 2024) entspricht dieser Verbrauch Stromkosten von ungefähr 672 Euro.

Faktoren, die den Stromverbrauch beeinflussen

1. Anzahl der Personen im Haushalt

Der Verbrauch erhöht sich, je mehr Personen in einem Haushalt wohnen. Das bedeutet aber nicht, dass er sich pro Person verdoppelt. Da elektrische Geräte gemeinsam genutzt werden, verringert sich der Pro-Kopf-Verbrauch in größeren Haushalten sogar. 

2. Art des Wohngebäudes 

Der Stromverbrauch in einer Wohnung im Mehrfamilienhaus ist in der Regel geringer als in einem Einfamilienhaus. Gründe dafür sind höhere Kosten für Außenbeleuchtung, Garten und Garage im Eigenheim. In Mehrfamilienhäusern werden die Kosten auf alle Mieter:innen umgelegt.

3. Warmwasserbereitung 

Wird das Warmwasser mit einer elektrischen Warmwasserbereitung wie einem Durchlauferhitzer oder Boiler erhitzt, erhöht sich der Stromverbrauch um gut 25 Prozent pro Person.

Boiler an einer Dusche

Stromverbrauch pro Haushaltsgröße

Egal ob in einem Ein- oder Mehrfamilienhaus – über 40 Prozent der Haushalte in Deutschland bestehen aus einer Person. Ungefähr 30 Prozent sind 2-Personen-Haushalte und etwa 12 Prozent bestehen aus drei Personen. Die Zahl der 4-Personen-Haushalte nimmt stetig ab und liegt inzwischen unter zehn Prozent. Mehr-Personen-Haushalte von fünf oder mehr Personen sind noch seltener. 

Einfamilienhaus

Bei den Zahlen der Stromspiegel-Statistik handelt es sich um den durchschnittlichen Jahresverbrauch von Haushalten in Deutschland. Der optimale Stromverbrauch liegt aber deutlich niedriger.

  • Der Stromverbrauch eines 1-Personen-Haushalts liegt bei durchschnittlich 2.400 kWh pro Jahr. Bei dezentraler Warmwasserbereitung erhöht sich der Verbrauch auf 2.700 kWh pro Jahr.
  • In einem 2-Personen-Haushalt steigt der Stromverbrauch auf 3.000 kWh pro Jahr. Bei einer elektrischen Warmwasserbereitung liegt der Verbrauch von Strom in einem 2-Personen-Haushalt jedoch deutlich höher, bei durchschnittlich 3.500 kWh pro Jahr.
  • Ein 3-Personen-Haushalt verbraucht durchschnittlich Strom von 3.600 kWh pro Jahr, bei Warmwasserbereitung mit Strom 4.500 kWh pro Jahr.
  • Ein 4-Personen-Haushalt verbraucht im Durchschnitt 4.000 kWh pro Jahr – bzw. 5.100 kWh pro Jahr bei Warmwasserbereitung mit Strom.
  • Bei einem Haushalt mit fünf Personen liegt der durchschnittliche Stromverbrauch bei 5.000 kWh pro Jahr und erhöht sich auf durchschnittlich 6.300 kWh pro Jahr, wenn Warmwasser mit einem Boiler oder Durchlauferhitzer erzeugt wird.

Mehrfamilienhaus

Wer in einem Mehrfamilienhaus wohnt, verbraucht in der Regel deutlich weniger Strom als in einem Einfamilienhaus. 

  • In einem 1-Personen-Haushalt liegt der durchschnittliche Stromverbrauch bei 1.400 kWh pro Jahr, bei elektrischer Warmwasserbereitung sind es 1.700 kWh pro Jahr.
  • Dieser Trend setzt sich mit der zunehmenden Anzahl der Personen fort: In einem 2-Personen-Haushalt in Mehrfamilienhäusern liegt der durchschnittliche Stromverbrauch bei 2.000 kWh pro Jahr, mit Warmwasserbereitung bei 2.800 kWh pro Jahr.
  • Für einen 3-Personen-Haushalt beträgt der Verbrauch 2.600 kWh pro Jahr, bei Warmwasserbereitung 3.600 kWh pro Jahr.
  • In einem 4-Personen-Haushalt sind es 2.900 kWh pro Jahr bzw. 4.200 kWh pro Jahr mit Warmwasserbereitung.
  • Bei einem 5-Personen-Haushalt steigt der durchschnittliche Stromverbrauch auf 3.000 kWh pro Jahr bzw. 4.500 kWh pro Jahr mit Warmwasserbereitung.

Deutschland im internationalen Vergleich

Mit seinem Pro-Kopf-Stromverbrauch im Haushalt von etwa 1.600 kWh entspricht Deutschland ungefähr dem EU-Durchschnitt. In den skandinavischen Ländern ist der Verbrauch von Strom deutlich höher: In Finnland und Schweden liegt der jährliche Stromverbrauch pro Person bei rund 4.000 kWh und ist damit mehr als doppelt so hoch wie in Deutschland. Norwegen verbraucht am meisten Strom. Der Nicht-EU-Staat beeindruckt mit einem Stromverbrauch von 7.100 kWh pro Person.

Am anderen Ende des Spektrums stehen Länder wie Polen und Rumänien, wo der Energieverbrauch von Strom pro Person deutlich unter 1.000 kWh liegt. Diese großen Unterschiede im Stromverbrauch sind nicht nur auf klimatische Bedingungen zurückzuführen, sondern auch auf den Lebensstandard in den jeweiligen Ländern.

Hauptverursacher des Stromverbrauchs

Viele Haushalte verbrauchen jedoch mehr Strom als nötig, was zu unnötig hohen Kosten führt und die Umwelt belastet. Der größte Teil des Stromverbrauchs in deutschen Haushalten entfällt auf große Haushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik. Selbst mit energieeffizienten Geräten, die beim Sparen helfen, ist der Stromverbrauch immer noch recht hoch. Besonders in der Küche stehen viele Geräte, wie Kühlschrank, Spülmaschine und andere Küchenhelfer, die viel Strom verbrauchen und die Stromkosten hochtreiben.

So reduzieren Sie Ihren Stromverbrauch

Wenn Sie Ihren Stromverbrauch im Haushalt senken und Stromkosten sparen möchten, gibt es ein paar Tricks, die Sie befolgen können. 

1. Ineffiziente Geräte austauschen

Achten Sie beim Neukauf auf die Energieeffizienzklasse Ihrer Elektrogroßgeräte. Geräte mit schlechter Energieeffizienz verbrauchen mehr Strom. Energieeffizientere Modelle mit Energieeffizienzklasse A senken den Verbrauch und auch die Stromkosten spürbar. 

Kühlschrank-Einstellungen

2. Energiesparlampen verwenden

Glühbirnen haben einen hohen Verbrauch. Deshalb nutzen Sie lieber Energiesparlampen anstelle herkömmlicher Glühbirnen. Die LED-Lampen helfen, den Energieverbrauch zu senken und Stromkosten zu sparen.

3. Kühlschrank optimal einstellen

Stellen Sie den Kühlschrank nicht kälter als nötig ein, das treibt die Stromkosten unnötig hoch – optimal sind 7 Grad Celsius.

4. Energiesparprogramme nutzen

Nutzen Sie Kaltwäsche bei Ihrer Waschmaschine oder nutzen Sie wie beim Geschirrspüler ein Energiespar- oder Eco-Programm. Das Programm verbraucht weniger Strom bei gleicher Effizienz. Wenn Sie Ihren Geschirrspüler an den Warmwasseranschluss anschließen, ist der Stromverbrauch noch niedriger.

5. Wäsche an der Luft trocknen

Im Sommer sind die Temperaturen hoch. Sparen Sie Strom, indem Sie auf Ihren Wäschetrockner verzichten und die Wäsche stattdessen an der frischen Luft trocknen. An Regentagen nutzen Sie Ihren Trockner am besten im Energiesparmodus.

6. Standby-Betrieb

Bei einer kurzen Pause schalten Sie Ihre Elektrogeräte in den Standby-Betrieb. Wenn Sie sie aber länger nicht nutzen, schalten Sie sie lieber vollständig aus. Auch im Standby-Modus haben Sie einen höheren Stromverbrauch, als wenn die Geräte ausgeschaltet sind. Auch Ladekabel verbrauchen Strom, nehmen Sie sie nach dem Laden vom Netz.

7. Stromverbrauch messen

Häufig ist unklar, was den größten Stromverbrauch verursacht. Um diese Frage zu beantworten, sind Strommessgeräte hilfreich. Diese werden zwischen Steckdose und Elektrogerät gesteckt und zeigen den Stromverbrauch zuverlässig an. So können Sie feststellen, wie viel Strom Sie wo sparen können.

Vattenfall Fazit

Das Verständnis des durchschnittlichen Stromverbrauchs und der Kosten in verschiedenen Haushaltsgrößen hilft Ihnen, Einsparpotenziale zu erkennen und gezielte Maßnahmen zur Reduktion Ihres Stromverbrauchs zu ergreifen. Um den täglichen Stromverbrauch zu ermitteln, teilen Sie den Jahresverbrauch durch 365. Die genauen Werte finden Sie auf der Jahresrechnung Ihres Energieversorgers. Durch einfache Änderungen im Alltag können besonders größere Haushalte erhebliche Einsparungen erzielen.

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