Lebensmittel im Klimacheck
Wussten Sie, dass Tomaten im Winter echte Klimakiller sind? Verschiedenste Lebensmittel sorgen durch ihre Produktion und den Transport aus den Herkunftsländern bis in die Supermärkte für erhebliche CO₂-Emissionen. Erfahren Sie hier, wie Sie sich nicht nur pflanzlich, sondern auch klimafreundlich ernähren.
Das CO₂ auf Ihrem Teller
Der CO₂-Fußabdruck ist ein wichtiger Baustein, wenn es um ein nachhaltigeres Leben geht. Laut Statistischem Bundesamt macht die CO₂-Bilanz von Lebensmitteln 12,4 Prozent unseres CO₂-Fußabdrucks aus. Tierische Produkte verursachen dabei weit über 60 Prozent der Emissionen. Dennoch ist eine vegane Ernährungsweise nicht automatisch klimafreundlich. Doch sehen Sie selbst …
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Frisch. Regional. Saisonal.
Für eine umweltfreundliche Ernährung gibt es eine einfache Faustregel: Je frischer, regionaler und saisonaler Lebensmittel sind, desto klimafreundlicher sind sie. Welche Sorten gerade Saison haben, erfahren Sie im Saisonkalender für die Jahreszeit Winter.
Obst der freundlichen Sorte
Mehr Obst zu essen ist gesund für Ihren Organismus und für das Klima. So haben deutsche Bio-Äpfel pro Kilogramm einen durchschnittlichen CO₂-Fußabdruck von nur 0,2 Kilogramm pro Kilo. Sie stehen damit auf Platz eins der klimafreundlichen Obstsorten, dicht gefolgt von Birnen mit 0,3 Kilogramm CO₂ pro Kilo. Dieser Wert gilt auch für Erdbeeren, sofern die roten Leckerbissen aus regionalem Anbau stammen. Etwas weniger gut schneiden beispielsweise Bananen aus Ecuador mit etwa 0,7 Kilogramm Treibhausgas pro Kilo ab.
So klimafreundlich kann Gemüse sein
Bezogen auf ihren CO₂-Fußabdruck sind deutsche Gemüsesorten noch besser als ihr Ruf. Denn Kartoffeln, Kohlrabi, Kürbis, Zucchini, Zwiebeln, Fenchel, Rettich, Lauch und Blumenkohl bringen nur 0,2 Kilogramm CO₂ pro Kilo auf Ihren Teller. Karotten und Weißkohl sind mit 0,1 Kilogramm sogar noch schonender für die Umwelt. Selbst Brokkoli ist mit 0,3 Kilogramm CO₂-Emission pro Kilo klimafreundlich. Nicht aber als Tiefkühlkost. Mit ihrem hohen Energiebedarf führt sie zu einer erhöhten Klimabelastung.
Die Vattenfall Naturate App
Kennen Sie Ihren eigenen CO₂-Fußabdruck? Mit der neuen Vattenfall Naturate App können Sie diesen ganz leicht berechnen – und verkleinern. Wählen Sie aus verschiedenen Challenges der Themenwelten Wohnen, Reisen, Shoppen, Mobilität und Ernährung. So spielerisch war Nachhaltigkeit noch nie.
Gesund für Sie, gesund fürs Klima
Die einfachste Möglichkeit, sich klimafreundlicher zu ernähren, ist Fleisch- und Milchprodukte im Alltag zu reduzieren. Besonders Rind- und Lammfleisch schneiden im Kohlenstoffdioxid-Ranking ziemlich schlecht ab. Wer dennoch nicht auf Fleisch verzichten will, ernährt sich mit Schwein und Geflügel deutlich klimafreundlicher. Denn beides verursacht mit Abstand am wenigsten CO₂.
Tierisch gut oder nicht?
Selbst Bio-Butter hat einen CO₂-Emissionswert von 11,5 Kilogramm pro Kilo, da für ein einziges Kilo Butter 18 Liter Milch benötigt werden. Dafür müssen ganz schön viele Kühe gehalten werden. Das gilt genauso für Käse: So liegt die CO₂-Bilanz von Feta bei 7 Kilogramm, von Parmesan bei 6,3 Kilogramm und von Frischkäse bei 5,5 Kilogramm pro Kilo.
Die Welt in kleinen „Dosen“ retten
Oder lieber nicht? Manchmal muss es einfach schnell gehen. Doch bedenken Sie, dass beispielsweise Dosentomaten, selbst wenn sie aus Deutschland stammen, die Umwelt stark belasten, weil sie in Treibhäusern gezüchtet werden, die beheizt und beleuchtet werden. Das führt zu einer CO₂-Bilanz von knapp 3 Kilogramm pro Kilo. Klimafreundlicher sind saisonale Tomaten aus Deutschland. Ihr Fußabdruck liegt mit 0,3 Kilogramm pro Kilo bei einem Zehntel dieses Wertes.
Klimafaktor Transportweg
Der Transport ist eine relevante und nicht zu unterschätzende Größe bei der Ermittlung der CO₂-Emissionen. Bei Flugananas liegen sie bei gut 15 Kilogramm pro Kilo. Werden die süßen Südfrüchte stattdessen mit dem Schiff transportiert, sinkt dieser Wert um rund 14,5 Kilogramm auf nur 0,6 Kilogramm des Treibhausgases pro Kilo. Dies gilt in ähnlicher Form für viele andere auf dem Luftweg transportierte Lebensmittel.
Worauf es wirklich ankommt
Mit unserer Ernährung, der modernen Landwirtschaft und der industriellen Lebensmittelproduktion trägt die Menschheit durch einen vermehrten CO₂-Ausstoß viel zur Klimaerwärmung bei. Diese Entwicklung können Sie aber durch einen bewussten Speiseplan und gezieltes Einkaufen positiv beeinflussen. Dabei geht es nicht um Verzicht, sondern lediglich um passende Alternativen. Jeder Schritt zählt. Auch Lebensmittel vor dem Müll zu retten ist ein wichtiger Bestandteil. Diesem Ziel hat sich die Organisation To Good To Go verpflichtet. Wie Sie mit der App zu weniger Verschwendung beitragen, erfahren Sie hier.
Probieren Sie’s mal vegan
Haben Sie schon mal vom „Veganuary“ gehört? Im nächsten Artikel erfahren Sie, worum es bei dem Begriff geht und wie vielseitig die vegane Küche aussehen kann – ganz ohne Klischees.