Die beste Sonnencreme schützt die Haut zuverlässig vor Sonnenbrand und vorzeitiger Hautalterung ohne Nebenwirkungen für die eigene Gesundheit oder die Natur. Wie Sie unbedenkliche von schädlichen Zutaten unterscheiden und ein für Ihre Zwecke optimales Produkt finden, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Die beste Sonnenmilch für Mensch und Umwelt

Ein guter Sonnenschutz bewahrt die Haut vor Schäden. Beim Einkauf einer gesunden Sonnencreme kommt es auf folgende Eigenschaften an:
 

  • Ausreichender Lichtschutzfaktor: Erst ab LSF 15 ist hierzulande ein hinreichender Schutz der Haut gegeben. In südlichen Ländern ist in der Regel ein höherer LSF notwendig.

  • Gute Hautverträglichkeit: Das Produkt sollte keine UV-Filter beinhalten, die durch die Haut dringen oder Allergien auslösen könnten.

  • Keine Nebenwirkungen: Die UV-Filter sollten keine hormonellen Eigenschaften haben, die sich auf den Stoffwechsel des Körpers auswirken.

  • Photostabilität: UV-Filter dürfen sich unter der Strahlung nicht zersetzen und müssen photostabil sein.

  • “UVA/UVB Schutzbalance”: Anhand dieser Kennzeichnung können Sie feststellen, ob die Sonnencreme sowohl gegen Sonnenbrand (durch UVB-Strahlung) als auch gegen Hautalterung und die Bildung von Melanomen (durch UVA-Strahlung) schützt.

Hinweis zur Wasserfestigkeit

Keine Sonnencreme ist absolut wasserfest. Durch Baden und Schwitzen löst sich immer ein Teil der aufgetragenen Creme. Laut Stiftung Warentest gilt ein Produkt bereits als wasserfest, wenn nach zweimal 20 Minuten baden noch 50 Prozent der Sonnencreme auf der Haut verbleibt. Deswegen ist es wichtig, den Sonnenschutz alle paar Stunden und nach dem Baden sowie nach starkem Schwitzen zu erneuern.

Gesundheitliche Aspekte und Umweltverträglichkeit

  • Vermeiden Sie Sonnencreme mit chemischen UV-Filtern, insbesondere: Octyl Methoxycinnamate, Octocrylene, Benzophenone-3, -4, -5, Ethylhexyl Salicylate, Ethylhexyl Dimethyl, Isoamyl Methoxycinnamate, Polysilicone-15.
  • Verzichten Sie auf Nanopartikel bei Produkten mit den mineralischen UV-Filtern Titaniumdioxid und Zinkoxid. Auf der Verpackung sind Substanzen einzeln mit “Nano” gekennzeichnet.
  • Prüfen Sie, ob das Produkt Mikroplastik enthält, das sich in der Umwelt ansammelt.
  • Informieren Sie sich über andere mögliche Schadstoffe in der Kosmetik.
  • Achten Sie beim Kauf auf Sonnencreme ohne Benzophenone und mit mineralischen UV-Filtern (nicht als Nano-Partikel), um bedenkliche Stoffe zu vermeiden.


Tipp: Wenn Sie unterwegs oder während des Einkaufens Inhaltsstoffe von Kosmetik und anderen Produkten auf gesundheitliche Aspekte und Umweltverträglichkeit prüfen möchten, gibt es dafür viele nützliche Apps für das Smartphone.

Chemische UV-Filter in Sonnencreme

Chemische UV-Filter sind am häufigsten in herkömmlichen Sonnenschutzprodukten zu finden und sie werden auch als organische Filter bezeichnet, obwohl das sehr irreführend ist. Denn es handelt sich bei ihnen zwar um organische Verbindungen, die aber nicht natürlich in der Natur vorkommen.

Sie schützen die Haut vor UVA- und UVB-Strahlung, indem sie UV-Strahlen in Wärme umwandeln. Damit das ganze Spektrum der UV-Strahlung abgedeckt ist, werden verschiedene Substanzen miteinander zu UV-Filtern kombiniert.

Gegenüber mineralischen Filtern haben sie den Vorteil, dass die Sonnencreme sich gut auf die Haut auftragen und dort verteilen lässt, ohne einen weißen oder sichtbaren Film zu hinterlassen. Allerdings schützen die Filter meistens nicht gleichzeitig vor UVA- und UVB-Strahlung und sind nicht immer photostabil, weil sie unter Sonneneinstrahlung zerfallen. Chemische Filter sind außerdem verantwortlich für die hartnäckige gelben Flecken auf der Kleidung.

Gesundheitlich bedenkliche und umweltbelastende Folgen je nach Substanz:

4-Methylbenzylidene Camphor

Kann hormonell wirksam sein.

Benzophenone-2 und -3
Sammeln sich in Korallen an und zerstören ihre DNA; greifen ihre jungen Zellen an, führt zum Ausbleichen und Absterben.

Benzophenone-3, -4, -5 und Isoamyl Methoxycinnamate
Sind hormonell wirksam; können allergische Reaktionen auslösen.

Ethylhexyl Salicylate und Ethylhexyl Dimethyl PABA
Können allergische Reaktionen auslösen.

Octocrylene

Sind hormonell wirksam; lagern sich im Organismus an; können im Wasser nur sehr schwer abgebaut werden; wirken sich auf Wachstum von Meeresorganismen aus.


Octyl
Methoxycinnamate
ist nicht photostabil, kann zerfallen; kann hormonell wirksam sein.

Polysilicone-15

Enthält Silikone in gesundheitlich bedenklicher Form.

Das Ausmaß der chemischen Filter

In ihrer Studie stellt die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) das weitere Ausmaß der chemischen UV-Filter auf das Ökosystem der Meere vor. Die schädlichen Substanzen hemmen das Wachstum von Phytoplankton, beeinträchtigen das Wachstum und die Fotosynthese von Grünalgen, schädigen das Immunsystem von Seeigeln und beeinträchtigen ihre Fortpflanzung, reduzieren die Fruchtbarkeit der Fische und lösen Mutationen bei ihnen aus. Die Substanzen können sich außerdem im Zellgewebe von Delfinen ansammeln. Doch die wohl bislang sichtbarste Konsequenz zeigt sich an Korallenriffs, die unter anderem durch die Substanzen im Wasser ausbleichen und sterben. Seriöse Anbieter für Tauch- und Schnorcheltouren verbieten mittlerweile den Teilnehmenden, Sonnencreme aufzutragen, bevor es ins Wasser geht. Auf Hawaii gibt es seit dem Jahr 2021 ein Verbot gegen Sonnencreme mit Benzophenone-3.

Mineralische UV-Filter in Sonnencreme

Mineralische UV-Filter bestehen aus den anorganischen, mineralischen Stoffen Titandioxid (auch Titaniumdioxid) oder Zinkoxid, die physikalisch gegen die Strahlung wirken. Sie bilden ein Schutzschild auf der Haut, der die Sonnenstrahlen reflektiert und dadurch gleichzeitig UVA- und UVB-Schutz leistet.

Nach aktuellem Stand werden Titandioxid und Zinkoxid in Kosmetikprodukten als gesundheitlich unbedenklich eingestuft und gelten auch für Menschen mit hochempfindlicher Haut als gut verträglich. Allerdings steht Titandioxid inzwischen als womöglich krebserregend in der Kritik, insbesondere als Lebensmittelzusatzstoff (E 171), der in der EU seit Sommer 2022 sogar verboten ist. Eine Aufnahme über die Haut erfolgt den Angaben des Bundesinstituts für Risikoforschung (BfR) nach nicht. Wir würden den Inhaltsstoff dennoch als nur eingeschränkt empfehlenswert bewerten. Als Nachteil mineralischer Filter wird meist empfunden, dass sich die Produkte schlecht und nur mit sichtbaren Spuren auf die Haut auftragen lassen. Es bleibt ein weißer Film zurück, der sich schwer von der Haut löst.

Um diesem Problem zu begegnen, werden Titandioxid und Zinkoxid häufig als Nanopulver der Creme beigegeben – in Form von Nanopartikeln sind die mineralischen Filter jedoch nicht zu empfehlen.

In der folgenden Tabelle können Sie nachvollziehen, welche Auswirkungen sie auf die Umwelt haben können:

Mineralische UV-Filter: Auswirkung auf Mensch und Natur

Titaniumdioxid (kein Nano)
Steht im Verdacht, karzinogen zu wirken. Wurde als Lebensmittelzusatzstoff 2022 EU-weit verboten. Weil von einer Aufnahme über die Haut nicht ausgegangen wird, ist es in Sonnencremes nach wie vor erlaubt.

Zinkoxid (kein Nano)
Gilt allgemein als unbedenklich für die Gesundheit; löst selten allergische Reaktionen aus. Vermindert durch Reaktion mit anderen Inhaltsstoffen nach einiger Zeit den UVA-Schutz, weshalb regelmäßiges Nachcremen erforderlich ist. Kann im Sonnenlicht freie Radikale bilden, wenn in der Haut unzureichende Antioxidantien vorhanden sind. Freie Radikale können Zell- und DNA-Schäden verursachen.

Nano-Titaniumdioxid und Nano-Zinkoxid
Es ist nicht zweifelsfrei geklärt, ob sie in Hautzellen eindringen und so Zellmutationen hervorrufen und den Organismus gefährden können. Wasserflöhe können an den Nanopartikeln sterben. Ablagerungen der Nanopartikel gelangen durch das Abwasser als Klärschlamm auf die Felder.

Der UV-Filter Zinkoxid

Der UV-Filter Zinkoxid schützt zuverlässiger als Titandioxid, weil er das gesamte UV-Spektrum des Lichts reflektiert. Als Nanopartikel können beide mineralischen UV-Filter schädliche Folgen für die Gesundheit haben. Vor allem Nano-Titaniumdioxid scheint problematisch zu sein, weil es in solch einer kleinen Form nicht mehr das Licht reflektiert. Dem Wasser halten die Nanopartikel ebenfalls nicht stand, wodurch sich auch hier vor allem Nano-Titandioxid im Gewässer und im Küstenbereich anlagert. Somit kann sich diese Substanz schädlich auf das Ökosystem der Gewässer auswirken.

Tipps für die Auswahl der richtigen Sonnencreme

Die Vielzahl der Filter in Sonnenschutzmitteln ist schwer zu durchschauen. Doch wenn Sie die Produkte genau prüfen, können Sie eine Fülle von schädlichen Inhaltsstoffen umgehen. Wenn Sie komplett auf chemische UV-Filter in der Sonnencreme verzichten möchten, sind Bio-Produkte mit mineralischen Filtern die beste Wahl. Aber auch ohne Kosmetik können Sie sich dem Sonnenlicht aussetzen, wenn es nicht die intensive Mittagssonne ist. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, den Eigenschutz der Haut zu unterstützen und aufzubauen.

Tipp: Wenn deine Haut doch einmal zu viel Sonne abbekommen haben sollte, findest du in einem gesonderten Beitrag Hausmittel, die gegen Sonnenbrand helfen. Und um die Haut nach dem Sonnenbad bei der Regeneration zu unterstützen, hilft ein selbst gemachtes After-Sun-Spray.

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