„Warum soll ich den Staub wegmachen, ich habe ihn doch gar nicht dorthin gemacht?” Diese Ausrede nützte schon als Kind nichts, wenn man mal wieder dran war, das Zimmer zu putzen. Hausstaub ist lästig bis störend, für Menschen mit Hausstauballergie kann er sogar richtig unangenehm werden. Und egal wie oft man wischt – er kommt immer wieder. Gibt es nicht einen Weg, das Problem dauerhaft zu reduzieren?

Eine Möglichkeit wäre, seine Wohnung in einen Reinraum zu verwandeln, doch niemand möchte in einem Operationssaal leben. Zum Glück gibt es einige einfache Tricks, mit denen sich das Staubaufkommen deutlich reduzieren lässt. Das schont empfindliche Atemwege von Allergiker:innen, reduziert die nötigen Intervalle von Putzaktionen und sieht auch einfach besser aus, als umherhuschende Wollmäuse.

Ein Fenster wird geöffnet

1. Höhere Luftfeuchtigkeit 

Je trockener die Luft ist, desto besser kann sich Staub ausbreiten. Eine hohe Luftfeuchtigkeit dagegen verhindert, dass die feinen Partikel umherschwirren können und reduziert so effektiv das Staubaufkommen.
Vermeiden Sie deshalb trockene Heizungsluft, indem Sie die Heizung nicht wärmer als nötig einstellen und häufig lüften. Stoßlüften ist dabei effizienter, als das Fenster über lange Zeit angekippt zu lassen. So kommt weniger neuer Staub von Verkehr oder Pflanzen herein, vor allem zur Pollenflugzeit ein wichtiger Tipp. Stoßlüften spart außerdem Energie, weil der Raum nicht so stark auskühlen kann.

 

Drei Kakteen in weißen Übertöpfen

2. Luftbefeuchter und Zimmerpflanzen helfen dauerhaft

Eine höhere Feuchte der Raumluft ist ohnehin besser für die Atemwege und Schleimhäute in Nase und Augen. Es gibt eine Alltagstipps, um die Luftfeuchtigkeit in Räumen zu erhöhen. Noch effektiver und besonders für Allergiker:innen zu empfehlen sind elektronische Wasserverdunster. Sie können in kurzer Zeit große Mengen Wasser verdunsten und die Luftfeuchte auf einen optimalen Wert einstellen.
Zimmerpflanzen helfen ebenfalls, die Luftfeuchtigkeit zu steigern und das Raumklima zu verbessern, deshalb sind sie ein natürliches Mittel im Kampf gegen den Staub.

3. Staubfänger vermeiden

Verschnörkelte Möbel sind ein Hingucker und leider auch ein Staubmagnet, ebenso Teppiche, Vorhänge, Stoffbezüge auf Stühlen und Sofas, Lampenschirme sowie herumstehende Gegenstände. Natürlich müssen Sie die Wohnung nicht gleich in ein schmuckloses Wartezimmer verwandeln, aber jeder Staubfänger, von dem Sie sich trennen, hilft, die Staubmenge im Raum zu reduzieren.
Ein weiterer Vorteil: Wenn weniger herumsteht, bleibt nicht nur weniger Staub hängen, sondern das Abstauben geht auch viel schneller.
Tipp für alle Heimwerker:innen: Eine ganz andere Art von Staub – nämlich Bohrstaub – können Sie mit einem selbstgebastelten Bohrstaubfänger reduzieren.

Seifenflaschen werden mit einem Staubwedel entstaubt

4. Staub richtig entfernen

Etwas Staub kommt mit jedem Öffnen von Tür und Fenster herein. Damit er sich gar nicht erst ansammelt, sollte er regelmäßig entfernt werden.
Oftmals wird beim Saugen und Wedeln der Staub überhaupt erst so richtig aufgewirbelt. Entstauben Sie besonders an windigen Tagen! Öffnen Sie die Fenster weit und blockieren Sie sie so, dass sie nicht von allein zuschlagen. Der entstehende Durchzug saugt den aufgewirbelten Staub förmlich aus der Wohnung und nimmt die halbe Arbeit ab.

Teppiche ziehen Staub magisch an und sollten wöchentlich gründlich abgesaugt werden. Auch für glatte Böden ist ein Staubsauger besser geeignet als ein Besen, weil der den Staub aufnimmt, anstatt ihn nur aufzuwirbeln. Auch beim feuchten Wischen wird Staub effektiv gebunden.
Für Möbelflächen eignen sich am besten trockene Tücher aus Microfaser, weil sie den Staub elektrostatisch anziehen und selbst keinen neuen Staub produzieren. Das trockene Wischen geht auch viel schneller, als wenn man mit einem nassen Lappen hantieren würde. Ein Nachteil ist, dass benutzte Staubtücher erst im Freien ausgeschüttelt werden sollten.

Der gute alte Staubwedel – gern auch als selbst genähte Swiffer-Staubmagnet-Alternative – sieht zwar komisch aus, ist aber unschlagbar im Kampf gegen den Staub! Er wirkt ebenfalls wie ein Magnet auf Staub und ist für alle unebenen oder schlecht zugänglichen Flächen geeignet wie Bilderrahmen, Gardinenstangen, Lampenschirme und sogar Tapete, ohne sie zu beschädigen. Mit verlängertem Griff haben selbst hoch hängende Lampen und Gardinenstangen keine Chance.

5. Schwierige Bereiche entstauben

In engen Zwischenräumen wie Heizkörpern, unter Möbeln oder auch auf Zimmerpflanzen kann das Abstauben schwierig sein. Hier hilft ein Föhn, der – auf kalte Stufe eingestellt – den Staub aus den Ecken bläst. Hängen Sie dazu ein feuchtes Tuch hinter den betroffenen Bereich, Heizkörper oder die Pflanze und blasen Sie den Staub dagegen. Er wird im Wasser gebunden und kann einfach ausgewaschen werden.
Tipp: Vergessen Sie auch schwer zugängliche Flächen nicht! Auf Schrankoberseiten, unter Schränken mit Füßen sowie hinter oder unter der Couch bildet sich oft ein wahrer Staubteppich, weil diese Bereiche oft vergessen werden.

 

Ein Bett-Kopfteil aus Metall

6. Teppiche, Vorhänge und Betten entstauben

Tiefsitzender Staub in Teppichen, Gardinen, Vorhängen oder auch Möbelbezügen sollte vierteljährlich gründlich entfernt werden, indem Sie die Stücke im Freien ausschütteln oder ausklopfen.
Wenn Sie Bettwäsche wöchentlich wechseln, reduzieren Sie nicht nur ihre staubbindende Wirkung, sondern beugen Sie auch dem Einnisten von Milben oder Bettwanzen vor.
Wer all diese Ratschläge beherzigt, wird künftig kaum noch Probleme mit Staub haben. Weil weniger Schwebstoffe vorhanden sind, geht das Putzen auch viel schneller, als wenn man sich nur einmal alle paar Monate die Mühe macht.

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