Jahres-Primärenergiebedarf
Der Jahres-Primärenergiebedarf wird dann berechnet, wenn es darauf ankommt, den gesamten Energieaufwand hinter einem Energieverbrauch zu ermitteln, etwa wenn eine CO₂-Bilanz erstellt werden soll. Zudem hilft dieser Wert dabei, Energie zu sparen, die Umwelt zu schonen und Prozesse hinsichtlich Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu optimieren.
Primärenergiefaktoren
Ökologische Kriterien sind die Basis für die Primärenergiefaktoren. Zur Ermittlung der Energiebilanz im Haus wird der entsprechende Energiebedarf unter Berücksichtigung der beteiligten Energieträger mit einem Primärenergiefaktor (PEF oder fP) multipliziert. Primärenergiefaktoren bilden die Basis zur Berechnung des Primärenergieverbrauchs. So werden etwa Primärenergiefaktoren für die Berechnung nicht-erneuerbarer Energien verwendet, wie in der Europäischen Norm „EN 15316 Heizungsanlagen in Gebäuden“ definiert.
Wie wird der Primärenergiefaktor berechnet?
Der Primärenergiefaktor für verschiedene Energieträger wie Heizöl, Erdgas, Steinkohle, Holz, Nah- und Fernwärme aus Heizkraftwerken, Strom und Umweltenergie wie Solarenergie und Umgebungswärme ist unterschiedlich. Der Primärenergiefaktor von Holz etwa beträgt 0,2, der von Erdgas liegt bei 1,1 und der von Strom ist mit 2,7 der höchste Faktor, abhängig von der Nutzung von fossilen Brennstoffen.
Primärenergiebedarf nach dem GEG
Das Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) führt das Energieeinspargesetz, die Energieeinsparverordnung und das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz zusammen. Auf Basis des Gebäude-Energie-Gesetzes ist der Primärenergiebedarf das Hauptergebnis einer Energiebedarfsberechnung. Was heißt das? Der ermittelte Energiebedarf wird zur Berechnung der CO₂-Emissionen als Faktor der Umweltbilanz hinzugezogen. Benötigt wird dieser Wert bei der Ermittlung und Beurteilung des Heizenergiebedarfs bei einem Gebäude, unabhängig vom energetischen Zustand. In Deutschland gibt es Obergrenzen für den Primärenergiebedarf von Gebäuden. Diese Obergrenzen müssen gesetzlich eingehalten werden, sowohl bei Neubauten als auch bei Renovierung und Sanierung.
Primärenergiebedarf bei Neubau und Bestand
Um Hausbauende in noch größerem Maße von erneuerbaren Energien zu überzeugen, werden die Vorgaben zum Primärenergiebedarf zunehmend strenger. Die Berechnung des Primärenergiebedarfs bzw. des Primärenergieverbrauchs dient jedoch auch dazu, zu überprüfen, ob ein Wechsel des Energieträgers angebracht ist, um Klimaschutz-Potenziale zu erschließen und Kosten zu senken.
Was versteht man unter Energieeffizienz?
Energieeffizienz bezeichnet per Definition das Verhältnis von angestrebtem Nutzen und einzusetzendem Energieaufwand. Technische Mittel wie beispielsweise Energiesparlampen, Dämmstoffe oder auch Wärmerückgewinnung helfen, dieses Verhältnis zu optimieren. Energieeffizienz fängt bei der Anbieterwahl an. Doch zu welchen Bedingungen Haushaltskund:innen von Elektrizitäts- und Gasversorgungsunternehmen mit Elektrizität, Brennstoff bzw. Gas versorgt werden müssen, wird im Energiewirtschaftsgesetz EnWG geregelt.
Die Energieeffizienz eines Gebäudes wird mithilfe des Transmissionswärmeverlustes gemessen. Dieser benennt den Wärmeverlust durch die Gebäudehülle, die Dämmung und die Fenster. Daraus wird der Jahres-Primärenergiebedarf ermittelt, bezogen auf den genutzten Energieträger. Für diese Kennzahlen definiert seit November 2020 das Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) hierzulande die Ermittlung von Referenzwerten. Die Zuordnung zu verschiedenen staatlichen Förderstandards der KfW erfolgt auf Basis der Energieeinsparverordnung (EnEV 2009), die seit 2020 in das GEG inkludiert ist.
Was besagt der Energieausweis?
Ein Energieausweis bescheinigt die Energieeffizienz eines Gebäudes. Der Ausweis ist Pflicht bei Neubauten und Verkäufen, Neuvermietungen und Sanierungen, denn der Energieausweis macht Immobilien vergleichbar. Er hilft dabei, sich vor einer Miet- oder Kaufentscheidung einen Überblick über die zu erwartenden Energiekosten zu verschaffen. Der Ausweis ist überdies eine gute Informationsquelle für Immobilienbesitzer, weil er anzeigt, wie sie Ihre Immobilie energieeffizienter ausrichten können. So gibt der Ausweis auch Aufschlüsse über bauliche Mängel und damit auch über Quellen für Energieverluste.