Infowelt Energie

Mit Smart Metern den Stromverbrauch intelligent messen

Mit intelligenten Messsystemen (iMSys) können Sie nicht nur den eigenen Stromverbrauch überwachen und anpassen. Sie schützen auch die Stromnetze vor Überlastungen angesichts des wachsenden Anteils an erneuerbaren Energien. Wer mehr als 6000 kWh Strom pro Jahr verbraucht, soll daher ein iMSys bekommen.

Smart Metering als Basis für die Energiewende

Smart Meter sind digitale Stromzähler, die mit einem Kommunikationsmodul, dem Smart Meter Gateway, verbunden sind. Sie speichern Verbrauchsdaten nicht nur, sondern übermitteln sie per sicherer Datenübertragung auch an den Messstellenbetreiber. Um Bedarf und Verbrauch von erneuerbaren Energien besser planen zu können, sind die Daten aus den intelligenten Messsystemen sehr bedeutsam.

Infografik Smart Meter

Überlastungen von Stromnetzen können erkannt und künftig vermieden werden, indem Kraftwerke heruntergefahren werden, wenn genügend Energie aus Sonne- und Windkraft vorhanden ist. Bei Spitzenverbrauchszeiten, die durch erneuerbare Energien nicht abgedeckt werden können, werden Kraftwerke wieder hochgefahren. Smart Meter gelten daher als Grundlage für die Digitalisierung der Energiewende und für die Erreichung der Klimaziele.

Wie ein Smart Meter funktioniert

Mithilfe des Smart Meter Gateways können Verbrauchsdaten in Echtzeit an Messstellenbetreiber übertragen werden. Dieser stellt sie Stromverbrauchenden, Netzbetreibern und Energieunternehmen zur Verfügung. So können alle Parteien die Daten auswerten und Stromflüsse optimieren.

Praktisch: Die jährliche manuelle Stromablesung entfällt, da die Daten automatisch übertragen werden. Übrigens kann ein digitaler Stromzähler auch nachträglich um ein Smart Meter Gateway nachgerüstet werden und so zum intelligenten Stromzähler werden.

 

Das können die neuen Stromzähler

Mithilfe des Internets können die Zählerstände nicht nur gespeichert werden - der Verbrauch kann auch ganz einfach online dargestellt und an Energieanbieter übermittelt werden. Was der Zähler noch alles kann und wer einen neuen Zähler bekommt, wird in diesem Video erklärt.

Vorteile eines Smart Meters

Ein Smart Meter erfasst nicht nur den Verbrauch in einem bestimmten Zeitraum, wie es ein digitaler Stromzähler tut, sondern gibt auch Auskunft darüber, zu welchen Tageszeiten besonders viel Strom verbraucht wurde. Die Informationen hierzu können in der App, in der Abrechnung oder auf der Schaltfläche des iMSys abgerufen werden. So hilft Smart Metering, Energie durch eine effizientere Nutzung von Haushaltsgeräten zu sparen.

Je nach Messstellenbetreiber ist es außerdem sogar möglich, über den Smart Meter Gateway auch die Verbrauchsdaten vom Gas- und Wasserzähler an die Versorger zu übertragen. Gas- und Wasserversorgung über den Smart Meter anzeigen zu lassen und so alle Verbräuche in einem Portal oder in einer App auf einen Blick zu erfassen.

Exkurs: Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende

Das Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende wurde am 20. April 2023 beschlossen und trat am 27. Mai 2023 in Kraft. Es sieht vor, den Einbau intelligenter Strommesssysteme schneller und unbürokratischer zu ermöglichen. Ein wichtiger Punkt des Gesetzes: Ab 2025 kann auf Wunsch jeder Haushalt ein intelligentes Messsystem, also einen Smart Meter, bekommen.

Das Gesetz sieht einen flächendeckenden Einbau von modernen Messeinrichtungen und intelligenten Messzählern bis 2032 vor und regelt dafür beispielsweise die Kostendeckelung, den verpflichtenden Einbau von Smart Metern und das zur Verfügung stehende Angebot von dynamischen Stromtarifen.

So liest man einen Smart Meter aus

Die Verbrauchsdaten werden bei einem Smart Meter über eine App oder ein Portal angezeigt. Kundinnen und Kunden loggen sich dafür ganz einfach in der entsprechenden Umgebung ein und erhalten Einblicke in den Verbrauch und vor allem dazu, zu welchen Tages- oder Nachtzeiten besonders viel Strom genutzt wurde. Wer einen dynamischen Tarif gebucht hat, kann im Portal zusätzlich sehen, wann besonders viel Strom verfügbar und entsprechend günstig ist.

Alternativ können Sie mithilfe spezieller Analysegeräte über die Infrarotschnittstelle des Smart Meters Daten auslesen und analysieren.

Smart Meter Tablet

Frau am Smartphone

So wird der Datenschutz bei Smart Metern sichergestellt

Einer der Vorteile des Smart Meterings ist, dass man nicht nur direkt am Zähler die Zählerstände ablesen kann, sondern sie auch aus der Ferne über das Internet abrufen kann. Der Schutz der persönlichen Daten ist dabei selbstverständlich immer gewährleistet und die Verwendung durch Dritte, wie beispielsweise den Energieversorger, unterliegt bestimmten Regeln. So dürfen lediglich die Daten eingesehen werden, die für die Abrechnung des Stroms zwingend nötig sind. Die Übertragung der Daten durch das Smart Meter Gateway erfüllt hohe Standards an Sicherheit und Datenschutz. Technisch geprüft und zertifiziert werden die Module durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).

Smart Meter: Pflicht oder Kür?

Der Pflichteinbau von Smart Metern gilt ab 2025 für Haushalte

  • mit einem Stromverbrauch ab 6.000 Kilowattstunden und/oder
  • mit Photovoltaikanlagen ab einer Leistung von mehr als 7 kWp

Ein weiterer Anwendungsfall sind steuerbare Verbrauchseinrichtungen – wie Wärmepumpen oder Wallboxen. Wenn mit dem Netzbetreiber eine Steuerung nach §14 a des Energiewirtschaftsgesetzes vereinbart wurde, benötigen Sie ein Smart Meter. Wer einen dynamischen Stromtarif nutzen möchte, braucht ebenfalls den intelligenten Stromzähler.

Smart Meter und Home Energy Management Systeme

Wer über eine PV-Anlage eigenen Strom erzeugt, hat oft bereits ein Home Energy Management System im Haus. Es überwacht und steuert die Stromproduktion und den -verbrauch. Sie können es in eine Smart Home-Umgebung einbinden und es kann auch mit einem intelligenten Stromzähler kommunizieren. Gut zu wissen: Der Einbau eines Home Energy Management Systems wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle gefördert.

So kommen Sie an ein Smart Meter

Bis 2032 sollen alle herkömmlichen Stromzähler durch digitale oder intelligente Zähler ersetzt werden. Für den Wechsel sind die Messstellenbetreiber zuständig, die die Haushalte automatisch anschreiben.

Für den Fall, dass der Einbau durch das Gesetz verpflichtend ist, fallen für die Installation keine Kosten an. Die jährlichen Gebühren sind auf 20 Euro gedeckelt. Beim Anschluss einer PV-Anlage mit mehr als 15 kWp werden 50 € jährlich fällig, bei mehr als 30 kWp sind es 120 Euro.

Haushalte mit steuerbaren Einrichtungen wie Wallboxen oder Wärmepumpen müssen mit Kosten in Höhe von maximal 50 Euro pro Jahr rechnen. Wer unabhängig von den gesetzlichen Regelungen ein intelligentes Messsystem einbauen lassen möchte, muss dafür ebenfalls maximal 20 Euro pro Jahr und einmalig höchstens 30 Euro bezahlen.

Eine gesonderte Anmeldung des intelligenten Stromzählers ist für Verbraucherinnen und Verbraucher nicht nötig, da der Messstellenbetreiber dafür verantwortlich ist.

Mann und Frau sitzen am Tisch

Smart Meter für Vattenfall Kund:innen

Mit dem Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende soll es ab 2025 möglich sein, ein Smart Meter zu bekommen, auch wenn man nicht zu den gesetzlich verpflichteten Haushalten zählt. Das intelligente Messsystem ist beim Messstellenbetreiber bestellbar. Oft ist der Messstellenbetreiber auch der örtliche Netzbetreiber. Manchmal sind es auch die lokalen Stadtwerke.

Vattenfall Fazit

Intelligente Stromzähler sind die Grundlage für smarte Netze, die das schwankende Angebot an erneuerbaren Energien ausgleichen. Verbrauch und Erzeugung von Strom können besser aufeinander abgestimmt werden. Das gilt auch für Privathaushalte. Die Kosten für Verbrauchende sind überschaubar und die Vorteile überzeugend: Smart Meter helfen, die Umwelt und den Geldbeutel zu schonen.

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