Oft geht es hier bei „Lebe lieber nachhaltig“ um die eher größeren Dinge wie Reisen, Heiraten oder Geldanlagen. Dabei gibt es auch direkt in der eigenen Homebase viel Potential, um schon im kleineren Kontext nachhaltig zu leben. Was dafür wirklich wichtig ist? Lesen Sie selbst! 

1. Müll, Baby

Auch wenn es langweilig klingt, aber eine ordentliche Mülltrennung ist super wichtig und ressourcenschonend. In den Gelben Sack gehört hochwertiges Material wie Verpackungen aus Kunststoff, Aluminium, Weißblech sowie Getränkeverpackungen. Altglas gehört natürlich in den Container. Und bitte nur Glas, keine Deckel, kein Porzellan, kein Keramik! Ins Altpapier gehört Papier, Pappe, Kartons, aber zum Beispiel keine Kassenzettel! Die gehören aufgrund ihrer Struktur und der oft giftigen Druckfarbe in den Restmüll. Mit Lebensmittelresten verschmutzte Pappe gehört übrigens ebenso in den Restmüll.

Ein bisschen tricky sind die Holzfaserfolien, die viele Biohersteller zum Beispiel für Teeverpackungen nutzen. Diese gehören auch in den Restmüll und nicht in den gelben Sack. Wichtig: Die als kompostierbar deklarierten Mülltüten sind für die Maschinen in Recyclinganlagen nicht zu erkennen, das bringt alles durcheinander. Also bitte für den Biomüll nur die dafür vorgesehenen Papiertüten nutzen oder den Biomüll in die Tonne kippen, und die Folientüte in den Restmüll entsorgen.

2. Persönliche Energiewende

So simpel, so gut: Licht aus, wenn Sie ein Zimmer länger verlassen. Das gleiche gilt für den Stand-by-Modus – deshalb TV und Co. immer komplett ausschalten. Viele Kilowatt-Stunden verbrauchen und zahlen Sie nur für die Bequemlichkeit, also aus damit! Achten Sie beim Neukauf von Geräten auf die Energielabel. A++ sollte es schon sein, um Ihr Konto und die Umwelt zu erfreuen. Arbeiten Sie beim Kochen viel mit dem Wasserkocher. Das geht viel schneller und energiefreundlicher, als Wasser auf dem Herd zu erhitzen. Mit der App Amphiro können Sie übrigens täglich Ihren Energie- und Wasserverbrauch verfolgen.

3. Wassersparen an allen Ecken

Toilette, Waschmaschine und Dusche sind die größten Wasserfresser in unserem Haushalt und bieten damit das höchste Einsparpotential. Die Waschmaschine sollte immer gefüllt sein, und nicht jedes Kleidungsstück muss nach einmaligem Tragen gewaschen werden! Auslüften tut es oft auch. Duschen verbraucht naturgemäß weniger Wasser als Baden. Mithilfe eines Sparduschkopfes können Sie hier sogar noch mehr sparen, ohne davon überhaupt etwas zu bemerken. Und wenn Sie die Möglichkeit haben, können Sie Regenwasser auffangen und zum Blumen gießen verwenden. Das bekommt ihnen sowieso besser!

4. Blitzblanke Bude mit alternativen Putzmitteln

Putzen mit alten Hausmitteln ist dank der Zero Waste Bewegung wieder richtig sexy geworden. Pinterest und smarticular sind voll von Anleitungen, eigenes Reinigungs-Elixier in hübschen Flaschen aus wenigen Zutaten herzustellen. Zumeist handelt es sich um Essig, Natron und Zitronensäure. All diese Inhaltsstoffe sind unbedenklich für unser Grundwasser – im Gegensatz zu den aggressiven Produkten bekannter Hersteller. Wiederverwendbare Schwämme, Kupfertücher und Holzbürsten machen Ihr Set komplett!

5. Low Waste einkaufen

Glücklicherweise gibt es mittlerweile in fast jeder größeren Stadt einen Zero Waste Laden. Aber auch im klassischen Supermarkt können Sie Ihren Müllverbrauch verringern – zum Beispiel durch Gemüse- oder Brotbeutel. Auch ein Wassersprudler hilft, Müll und Transportemissionen zu vermeiden. Denn auch Mehrweg-Glasflaschen sind in ihrer CO2-Bilanz gar nicht mal so gut aufgestellt.

6. Ein guter Essensplan

Strategisches Einkaufen spart Geld und hilft Essensabfälle zu vermeiden. Wenn Sie jeden Sonntag Ihr Wochenessen planen und eine entsprechende Einkaufsliste machen, können Sie super genau einkaufen. Wenn Sie dann noch auf saisonale und regional angebaute Ware setzen, helfen Sie nicht nur der Umwelt, sondern vor allem Ihnen selbst. Oft vertragen wir kühlende Südfrüchte im Winter gar nicht so gut.

7. Fast Food selber machen, statt liefern lassen

Es gibt so Wochenenden, da will man nur Fast Food in sich reinschaufeln. Essen zu bestellen bedeutet aber leider auch oft ein Styropor-Schlachtfeld und im Worst Case Lieferung mit dem Auto. Warum nicht schon Freitag nach easy peasy Rezepten schauen, die oberleckeres, gesundes Fast Food zaubern? Unsere liebste Hamburger Schnecke Veganmom mit ihrem Kumpir oder die Lüneburgerin Lynn mit schmackofatz Pad Thai machen’s vor!

8. DIY

DIY ist natürlich ein großes Thema der Kolumne. Wir erwischen uns oft selber dabei, gerne mal was Neues an der Wand hängen haben zu wollen. Oder eine neue Vase, neue Deko und so weiter. Und hier sind DIY-Projekte einfach supersinnig und nachhaltig. Tolle Ideen gibt es zum Beispiel aus Treibholz

9. Binge-watching einschränken

Laut des „The Shift Project“ ist das Streamen von Video- und Musikangeboten eine ausgemachte Katastrophe fürs Klima. Alleine das Bereitstellen von Onlinevideos ist energieintensiv. Die Serverfarmen, die dafür verantwortlich sind, müssen mit Energie versorgt und gekühlt werden. 2018 setzen Onlinevideos durchs Streaming mehr als 300 Millionen Tonnen CO2 frei – das ist mehr als der gesamte Ausstoß innerhalb Spaniens. Amazon Prime und Netflix sind für so viel CO2 verantwortlich, wie der gesamte Staat Chile – rund 100 Millionen Tonnen. Autsch! Vielleicht ab und zu mal den Fernseher ausschalten und zum Buch greifen – machen wir doch eh viel zu selten, oder?

10. Sharing is caring

Gehört zum Thema Haushalt einfach dazu: Der Kleiderschrank. Unvorstellbare 75 Milliarden (!!) Euro geben die Deutschen jährlich für Klamotten aus. Das ist weder nötig noch sinnig. Also lasst uns das ändern! Bei fairnica können Sie sich eine sogenannte Kapsel mit verschiedenem Umfang ordern, tragen und wieder zurückgeben. Alternativ dazu gibt es die Möglichkeit zu swapen. Und natürlich der Humana-Shop Ihres Vertrauens. Vorsicht bei allzu fancy Vintage-Läden, die Ihnen nur Kohle aus der Tasche ziehen. Dann doch lieber Kleiderkreisel und Flohmarkt. 

11. It’s getting hot in here – besser nicht

Heizen ist naturgemäß eine ressourcenverschlingende Angelegenheit. Und sorgt nicht selten als Posten auch auf der Betriebskostenabrechnung für schlechte Laune. Unsere persönlichen Tipps: Wärmflaschen und dicke Socken. Warme Kleidung ist eh die bessere Wahl als direkt das Thermostat hochzudrehen. Apropos: Die Heizung, sofern bei Ihnen möglich, gehört zu Winterbeginn erstmal entlüftet. Quasi gedetoxt. Allgemein sollte es im Schlafzimmer relativ kühl bleiben. Hitze trocknet Haut und Haar ganz schön aus. Im Wohnzimmer können es dann auch 21 Grad werden. Kaufen Sie sich gerne ein einfaches Thermometer, um das im Blick zu halten. Und der Klassiker: besser Stoßlüften und nicht das Fenster auf Kipp behalten!

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