Glossar Energie

Dekarbonisierung

Der Begriff Dekarbonisierung steht für eine nachhaltige Entwicklung und bezeichnet den Prozess der Reduzierung von Kohlenstoffdioxid und CO2-äquivalenten Treibhausgasen in verschiedenen Bereichen, um die Treibhausgasemissionen zu verringern und damit den Klimawandel zu bekämpfen. Das Ziel ist, dass Unternehmen aus der Industrie und Wirtschaft ihren CO2-Fußabdruck reduzieren beziehungsweise ihre CO2-Bilanz verbessern. Diese Initiativen leisten ihren Beitrag, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren, und sie fördern zugleich nachhaltige Alternativen wie nachwachsende Rohstoffe und erneuerbare Energien.

Wie funktioniert Dekarbonisierung?

Das Konzept der Dekarbonisierung basiert auf der Idee der stärkeren Nutzung kohlenstoffarmer Energie und der Reduzierung fossiler Brennstoffe mithilfe von CO2-neutralen Alternativen. Dazu gehört insbesondere die Nutzung erneuerbarer Energiequellen wie Windkraft, Sonnenenergie, grüner Wasserstoff und Biomasse.

Dekarbonisierung in der Praxis
Wie der Begriff schon verrät, ist Dekarbonisierung ein umfassender Ansatz zur Reduzierung von CO2-Emissionen. Dazu gehören verschiedene Maßnahmen, zum Beispiel effizientes Verpackungsrecycling, Förderung der Kreislaufwirtschaft und die Nutzung erneuerbarer Energien wie Biogas. Die Kombination dieser Ansätze ist entscheidend, um den Klimawandel einzudämmen und eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten.

Was sind CO₂-Äquivalente?

Um den Effekt ausgestoßener Mengen und atmosphärischer Konzentrationen verschiedener Treibhausgase auf die Temperatur an der Erdoberfläche zu vergleichen, benutzt man das Konzept der CO2-Äquivalente. Der Faktor, anhand dessen eine Menge eines Treibhausgases in die entsprechenden CO2-Äquivalente umgerechnet wird, ist das Treibhauspotenzial des jeweiligen Gases.

Welche Bestrebungen zur Dekarbonisierung gibt es bereits?

Um den Klimawandel einzudämmen, gibt es bereits einige Initiativen im Alltag von Endverbrauchenden.

Ökogas
Mit Ökogas ist meist eine Mischung aus Biogas und fossilem Erdgas gemeint. Dabei wird zumeist ein kleiner Anteil von Biogas dem fossilen Erdgas beigemischt. Oft gibt es Ökogastarife mit 5–20 % Biogasanteil.

Ökostrom
Unter Ökostrom versteht man Elektrizität, die aus erneuerbaren Energien wie Windkraft, Photovoltaik, Wasserkraft oder die Verstromung von Biogas in sogenannten Blockheitzkraftwerken gewonnen und zum Teil über die EEG-Umlage finanziert wird.

Duales System und Verpackungsrecycling 
Das duale System in Deutschland verfolgt das Ziel, Verpackungsabfälle zu reduzieren und recycelbare Materialien wiederzuverwerten. Durch das effiziente Recycling von Verpackungen wird eine erhebliche Menge an CO2-Ausstoß vermieden, da die Produktion neuer Materialien und die damit verbundene Energie reduziert werden.

CO2-Kompensation
Die CO2-Kompensation beinhaltet Maßnahmen zum Ausgleich von CO2-Emissionen, die nicht vermieden werden können. Dies geschieht oft durch Investitionen in Projekte, die dazu beitragen, CO2 zu reduzieren, beispielsweise Aufforstungsprogramme oder erneuerbare Energieprojekte. Die Wirksamkeit und Sinnhaftigkeit der CO2-Kompensation ist jedoch häufig Gegenstand von Diskussionen.

Kreislaufwirtschaft
Die Kreislaufwirtschaft ist ein ökonomisches System, das darauf abzielt, Ressourcen zu minimieren, Abfälle zu reduzieren und Materialien durch Wiederverwendung, Recycling und Regenerierung in einem geschlossenen Kreislauf zu halten. Dieser Ansatz reduziert die Notwendigkeit der Neugewinnung von Rohstoffen und senkt somit die CO2-Emissionen.

Verpackungsrecycling

Biogas aus Abfall 
Die Gewinnung von Biogas aus organischen Abfällen wie Lebensmittelresten oder pflanzlichen Materialien ist eine Form erneuerbarer Energie. Diese Methode wandelt organische Abfälle in Biogas um, das als Energiequelle genutzt werden kann, und reduziert so Abfallmengen und gleichzeitig den Ausstoß von Treibhausgasen.

Nachwachsende Rohstoffe
Nachwachsende Rohstoffe können an vielen Stellen fossile Rohstoffe ersetzen, etwa Biokunststoff anstelle von Plastik und klimaneutrale Biokraftstoffe. 

Wie ist die Sachlage in Wirtschaft und Industrie?

Um die Dekarbonisierung voranzutreiben, müssen vor allem die größten Emittenten von Kohlendioxid betrachtet werden und mit welchen Mitteln und Regularien die Politik versucht, den Treibhausgas-Ausstoß einzudämmen.

Emissionen im Verkehrssektor
Rund 20 Prozent aller deutschen Treibhausgasemissionen entstehen im Verkehr. Davon entfallen wiederum 25 Prozent auf den Straßengüterverkehr. Das Güterverkehrsaufkommen hat in den vergangenen Jahren zugenommen und wird Prognosen zufolge bis 2050 weiter steigen.

Emissionen in der Energiewirtschaft
Den größten Anteil an den Kohlendioxid-Emissionen hatte 2022 – wie in den vorangegangenen Jahren – die Energiewirtschaft mit 37,0 %. Aus diesem Bereich wurden im Jahr 2022 rund 247 Millionen Tonnen Kohlendioxid freigesetzt.

Dekarbonisierung in Wirtschaft und Verkehr
Das sichtbarste Zeichen der Dekarbonisierung in Deutschland sind die Anlagen für erneuerbare Energien, die Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke ersetzen. Der Umbau des Energiesystems konzentriert sich nicht allein auf Strom – zur Definition der Energiewende gehört auch, die Bereiche Wärme und Verkehr klimafreundlicher zu gestalten, bei gleichbleibender Energieeffizienz. So stammen heute erst 17 % der Heizwärme sowie der Prozesswärme in der Industrie aus erneuerbaren Quellen. Beim Verkehr liegt der Anteil nur bei 7 %. Auch im Flugverkehr gibt es Potential zur Klimaneutralität, zum Beispiel mit nachhaltigem Kerosin.

windkraftanlagen

Welche Maßnahmen und Initiativen zur Dekarbonisierung gibt es?

Der European Green Deal ist der Nachfolger des Pariser Klimaabkommens und ein von der Europäischen Kommission 2019 vorgestelltes Konzept mit dem Ziel, bis 2050 in der Europäischen Union die Netto-Emissionen von Treibhausgasen auf Null zu reduzieren. Maßnahmen zur Dekarbonisierung wurden von Seiten der Europäischen Union und der Bundesregierung bereits angestoßen.

Emissionsrechtehandel
Der Emissionsrechtehandel ist ein marktbasiertes Instrument der Umweltpolitik. Dabei werden ökonomische Anreize zur Reduktion von Schadstoffemissionen geschaffen. Emissionshandelssysteme für CO2 und andere Treibhausgase als Form der CO2-Bepreisung werden in der Europäischen Union, China und anderen Ländern als wichtiges Instrument zur Eindämmung des Klimawandels eingesetzt.

THG-Quote
Privatpersonen mit einem E-Fahrzeug können sich ihre Einsparungen des Treibhausgases CO2 im Rahmen der THG-Quote vom Umweltbundesamt jährlich in Zertifikaten bescheinigen lassen und diese an Mineralölunternehmen verkaufen. Die Mineralölunternehmen nutzen diese Zertifikate, um die gesetzlich vorgeschriebenen CO2-Einsparungen zu erfüllen. 

Auf dem Weg zur Treibhausgas-Neutralität legt das kürzlich novellierte Klimaschutzgesetz (KSG) für den deutschen Industriesektor ehrgeizige Ziele fest.  

Mit dem Förderprogramm „Dekarbonisierung in der Industrie“ unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) Unternehmen der energieintensiven Industriebranchen dabei, eine bessere Klimabilanz zu erzielen auf dem Weg zur Klimaneutralität.

Wie wird Dekarbonisierung im Unternehmen umgesetzt?

Das Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI) unterstützt entsprechende Unternehmen wie etwa in der Stahlherstellung bei der Bewältigung dieser komplexen Aufgabe als Wissensvermittler, Stakeholder-Plattform, Impulsgeber und künftig als Projektträger für das BMU-Förderprogramm „Dekarbonisierung in der Industrie“.

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