Glossar Energie

Stromverbrauch im Haushalt

Als Stromverbrauch wird die Menge der elektrischen Energie bezeichnet, die elektronische Geräte in ihrem Betrieb umsetzen. Diese Energie ist nicht gleichzusetzen mit dem Strombedarf, denn Strombedarf und Stromverbrauch sind nicht in jedem Fall deckungsgleich. 

Elektrischer Strom – was wird denn verbraucht?

Elektrische Strom (oft auch nur als Strom oder elektrische Energie bezeichnet) ist der Transport elektrischer Ladungsträger (beispielsweise Elektronen) durch einen Leiter. Strom erzeugt in seiner Nähe ein magnetisches Feld. Die Maßeinheit für elektrischen Strom ist die elektrische Stromstärke, ihre Einheit ist Ampere.

Unterschied zwischen kW und kWh

Wer Strom im Haushalt sparen will, kommt um zwei Einheiten schlecht herum: Kilowatt (kW) und Kilowattstunden (kWh) – doch wie unterscheiden sie sich? Bei kW handelt es sich um die Leistung, kWh sind ein Maß für die Menge an Arbeit. Ein Kilowatt beschreibt beispielsweise die Energiemenge, die ein Gerät verbraucht bzw. erzeugt und zwar im Moment. Eine Kilowattstunde ist die Energie, die bei einer bestimmten Leistung über einen Zeitraum hinweg erzeugt oder verbraucht wird.

Beispiel:

Eine Lampe hat eine Leistung von 100 Watt und leuchtet 1 Stunde lang. Sie hat dementsprechend einen Verbrauch von 100Wh. Das entspricht einem Zehntel Kilowatt, denn 1.000 Watt entsprechen einem Kilowatt.

Die Leistung kann auch die Menge des produzierten Stroms beschreiben: Bei Windrädern ist beispielsweise häufig die Rede von Megawatt (MW). Ein Megawatt entspricht 1.000.000 Watt – Windräder nach heutigem Standard können über 7 MW, also 7.000.000 Watt erzeugen, was einer beeindruckenden Leistung entspricht.

Was ist der Stromspiegel?

Der Stromspiegel erfasst zweijährlich Vergleichswerte des Stromverbrauchs von privaten Haushalten. Damit liefert er Verbraucher:innen Anhaltspunkte, um ihren Eigenverbrauch zu verorten und festzustellen, ob sie unter Umständen zu viel verbrauchen und Einsparmaßnahmen oder Optimierungen durchführen können. Dahinter steht die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wird.

Wie hoch ist der durchschnittliche Stromverbrauch?

Der durchschnittliche Stromverbrauch in Deutschland hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen die Anzahl der Bewohner im Haushalt, die Wohnfläche sowie die Art der Wohnung (Einfamilienhaus/Mehrfamilienhaus). Laut Stromspiegel liegt der durchschnittliche Stromverbrauch von 2 Personen im Mehrfamilienhaus bei etwa 2.000 Kilowattstunden, im Einfamilienhaus kommt etwa die Hälfte dazu, sodass im Schnitt von 3.000 Kilowattstunden ausgegangen werden kann.

Bei einem Strompreis von rund 40 Cent (Mittelwert des Jahres 2022) ergeben sich daraus folgende Stromkosten:

Zwei-Personen Haushalt (Mehrfamilienhaus):

2.000 kWh x 40 Cent = 800€ Stromkosten pro Jahr

Zwei-Personen Haushalt (Einfamilienhaus):

3.000 kWh x 40 Cent = 1200 € Stromkosten pro Jahr

Laut Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) belief sich der Gesamtverbrauch von Strom in Deutschland im Jahr 2022 auf 519 Milliarden Kilowattstunden. Ein Viertel davon verbrauchten private Haushalte.

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Stromverbrauch abgleichen – Einsparpotenziale erkennen

Um herauszufinden, wie viel Strom die Bewohnenden eines Haushalts verbrauchen, bedarf es nur eines Blicks in die Stromrechnung. Doch was ist viel, und was ist wenig? Anhand des Stromspiegels können Verbraucher:innen den Verbrauch in ihrem Haushalt mit dem Durchschnittsverbrauch in Deutschland vergleichen.

Wichtig ist zu wissen, dass die elektrische Bereitung von Warmwasser einen Mehrverbrauch verursacht, genauso wie der Umstand, ob es sich um ein Ein- oder Mehrfamilienhaus handelt. Entsprechend der Datenerhebung ergeben sich folgende Vergleichswerte für den Stromspiegel 2023:

Vergleichswerte zum Stromverbrauch eines Singlehaushaltes (Quelle: Stromspiegel, 2023)

Angaben in Kilowattstunde (kWh) pro Jahr

Wohnart    

niedriger Stromverbrauch 

mittlerer Stromverbrauch

hoher Stromverbrauch

Singlehaushalt in einem Ein- oder Zweifamilienhaushalt mit zentraler Warmwasserbereitung

bis 1.400   

2.200 bis 2.600

4.500 und mehr

Singlehaushalt in einem Ein- oder Zweifamilienhaushalt mit elektrischer Warmwasserbereitung

bis 1.500

 2.500 bis 3.000

5.500 und mehr

Singlehaushalt in einem Mehrparteienhaus mit zentraler Warmwasserbereitung

bis 800

1.300 bis 1.500

2.100 und mehr

Singlehaushalt in einem Mehrparteienhaus mit elektrischen Warmwasserbereitung

bis 1.100

1.600 bis 1.900  

2.800 und mehr

 

Ein zu hoher Verbrauch ist ein klares Indiz dafür, Einsparmaßnahmen oder Effizienzoptimierungen durchzuführen, um langfristig Kosten zu sparen. Welche Maßnahmen noch helfen, um Strom zu sparen, haben wir in unserem Artikel zu Stromspar-Tipps zusammengefasst.

Faktoren, die den Stromverbrauch  beeinflussen

Anzahl der Bewohner

Mit der Anzahl der Bewohner:innen steigt der Verbrauch. Entgegen der naheliegenden Vermutung, dass 2 oder 3 Personen auch das Doppelte oder Dreifache verbrauchen, steigt der Verbrauch aber in geringerem Maße an. Das ist logisch, denn diverse Haushaltsgeräte (zum Beispiel Unterhaltungselektronik, Kühlschrank, Waschmaschine, Spülmaschine) werden von allen Parteien gemeinsam genutzt, was die Kosten pro Person minimiert. Deshalb fällt der Strom- und Energieverbrauch von Personen, die in Single-Haushalten leben, pro Kopf im Durchschnitt höher aus.

Art des Hauses

Bewohner:innen, die in Mehrfamilienhäusern leben, haben einen deutlich geringeren Verbrauch von Strom und Energie als im Einfamilienhaus. Das liegt daran, dass einerseits bestimmte Kosten von allen in der Gemeinschaft getragen werden (Außenbeleuchtung, Entsorgungskosten), und auch die Wärme beim Heizen dazu führen kann, dass die Einzelparteien weniger verbrauchen.

Durchlauferhitzer

Warmwasserbereitung

Wird Warmwasser mit Strom erzeugt, beispielsweise per Durchlauferhitzer, steigt der Stromverbrauch rapide an – im Schnitt um etwa 25 Prozent.

Effizienz der Geräte

Je effizienter die Geräte, desto mehr Energie lässt sich sparen. In der Regel verbrauchen alte Geräte wesentlich mehr Energie als neue. Deshalb lohnt es sich in vielen Fällen, über den Austausch alter Geräte nachzudenken.

Verbrauch in privaten Haushalten

Trotz der deutlich besseren Energieeffizienz von Großgeräten wie Kühlschränken oder Waschmaschinen verbraucht die Mehrheit der deutschen Haushalte mehr Strom als nötig. Häufige Ursache dafür sind meist ineffiziente elektrische Geräte. Das ist nicht nur wegen der hohen Stromkosten problematisch, sondern auch deshalb, weil dadurch auch mehr CO2 in die Erdatmosphäre abgegeben wird. Die größten Anteile beim Verbrauch haben mit weitem Abstand große Haushaltsgeräte wie Waschmaschine und Trockner, Unterhaltungselektronik sowie Licht.

Doch warum verursacht ein hoher Stromverbrauch den Ausstoß von großen Mengen an CO2? Grund dafür ist, dass immer noch ein Großteil des Stroms im Stromnetz aus fossilen Energieträgern stammt. Da private Haushalte etwa 25 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs in Deutschland ausmachen, gibt es hier noch ein enormes Einsparpotenzial, wenn der Anteil von Strom und Energie aus erneuerbaren Energien steigt.

Berechnung des Stromverbrauchs

Um den Stromverbrauch im eigenen Haushalt zu ermitteln, gibt es verschiedene Wege. 

1. Berechnung des Stromverbrauchs mit Hilfe des Stromzählers

2. Berechnung des Stromverbrauchs mittels Formel

Wir schauen uns diese ausführlich in unserem Artikel Stromverbrauch berechnen an.

Stromzähler ablesen

Stromkosten berechnen auf Grundlage des Stromverbrauchs

Um die gesamten Stromkosten für einen Haushalt zu ermitteln, bedarf es der Gesamtanzahl an Kilowattstunden. Diese müssen lediglich mit dem aktuellen Strompreis multipliziert werden, den Sie laut Ihres Vertrags bezahlen. Der Strompreis lag 2022 im Durchschnitt bei etwa 40 Cent pro Kilowattstunde.

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