U-Wert – Wärmedurchgangskoeffizient
Der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) ist ein Kennwert für die Wärmeleitfähigkeit eines Materials. Je niedriger der U-Wert, desto besser ist die Wärmedämmung des Bauteils und desto energieeffizienter ist ein Haus.
Das ist der Wärmedurchgangskoeffizient
Der Wärmedurchgangskoeeffizient beschreibt die Wärmedurchlässigkeit von Bauelementen. Je besser ein Bauteil gedämmt ist, umso geringer ist der Wärmeverlust und damit auch der Wärmedurchgangskoeffizient. Er wird auch als U-Wert bezeichnet, basierend auf dem englischen Begriff „unit of heat transfer“.
So wird der Wärmedurchgangskoeffizient berechnet
Der U-Wert wird in Watt pro Quadratmeter und Kelvin berechnet W/(m2·K). Ein Kelvin entspricht einem Grad Celsius. Der Wärmedurchgangskoeffizient beschreibt also die Wärmeenergiemenge, die während einer Sekunde über eine Fläche von einem Quadratmeter verloren geht, wenn die Temperatur auf der Innenseite eines Bauteils um ein Kelvin von der Energie auf der Außenseite abweicht.
Der U-Wert kann zum Beispiel für Flächen mit einer Innen- und Außenfläche, also für Dämmplatten und Dämmmatten, berechnet werden. Aber auch für zusammengesetzte Elemente, wie Kombinationen von Platten aus mehreren Materialien oder Fenster, gibt es Rechenanleitungen.
Bei der Berechnung des Wärmedurchgangskoeffizienten für ein Fenster spielt beispielsweise sowohl die Verglasung als auch der Rahmen eine Rolle. Der U-Wert heißt bei Fenstern U-Wert. Das w steht für window, den englischen Begriff für Fenster. Das exakte Verfahren zur Berechnung des Wärmedurchgangskoeffizienten von Fenstern ist in der DIN-Norm DIN EN ISO 10077-2 festgelegt. Auch für andere Anforderungen an den Mindestwärmeschutz von Gebäuden gibt es DIN-Normen, die im GEG angegeben werden.
Dafür wird der U-Wert gebraucht
Der U-Wert ermöglicht klar definierte Grenzen für den Wärmeverlust von Gebäuden. Sie sind im Gebäudeenergiegesetz festgelegt. Auch wer eine Immobilie saniert, muss danach mithilfe von Dämmung die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte erreichen. Für die Vergabe von Fördermitteln (z. B. durch das BAFA oder die KfW) ist der U-Wert ebenfalls relevant.
Das gilt mit dem GEG
Die Grenzwerte für den Wärmedurchgangskoeffizienten sind gesetzlich festgelegt. Anfangs wurden sie durch die Energieeinsparverordnung (EnEV) definiert, diese wurde im November 2020 durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) abgelöst.
Die Vorgaben für Neubauten sind größtenteils strenger als für Bestandsimmobilien. Neubauten sind laut §10 GEG als Niedrigstenergiebäude zu errichten und dürfen daher nur noch minimale Wärmeverluste aufweisen.
Eine Vorgabe für Bestandsimmobilien: Die oberste Geschossdecke darf laut § 47 GEG einen U-Wert von 0,24 nicht überschreiten. Wenn diese Anforderung nicht erfüllt ist, müssen Immobilienbesitzer:innen die oberste Geschossdecke oder das Dach nachträglich dämmen.
Darüber hinaus gelten auch für Modernisierungsmaßnahmen anderer Außenbauteile feste Grenzwerte. Einzige Ausnahme: Die Arbeiten betreffen weniger als zehn Prozent der gesamten Fläche der Bauteilgruppe.
Bauteile | geforderter U-Wert |
Aussenwand | 0,24 |
Dach, oberste Geschossdecke | 0,24 |
Fenster | 1,3 |
Ermittlung von U-Werten
Die Messung exakter U-Werte zur Zertifizierung von Baustoffkennwerten wird im Auftrag der Hersteller von Materialforschungs- und Prüfanstalten (z. B. Fraunhofer Institut) vorgenommen. Um die Qualität der Gebäudedämmung zu beurteilen, können Wärmebildkameras, multiple Temperaturmessungen sowie die Wärmeflussmessungen zum Einsatz kommen.
U-Wert-Rechner, die online zu finden sind, machen eine Ermittlung des Wärmedurchgangskoeffizienten ohne größere Vorkenntnisse möglich. Allerdings können sie nie so exakt sein wie eine professionelle Messung. Eine Berechnung der Wärmedämmung eines Hauses, inklusive Angaben zum Wärmedurchgangskoeffizienten einzelner Bauteile, ist Bestandteil einer Energieberatung.