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E-Auto im Winter: So schonen Sie die Batterie
Im Winter bedarf die Batterie eines Elektroautos mehr Aufmerksamkeit als im Sommer. Wir erklären, wie Sie den Akku auch bei kalten Temperaturen fit halten und im Winter mehr Reichweite rausholen.
Zuletzt aktualisiert am 11.12.2023
Lesedauer: 3 Minuten
Unterschiede in der Reichweite: Sommer versus Winter
Mit dem E-Auto ist es wie mit dem Smartphone: Mit sinkender Temperatur sinkt auch die Leistungsfähigkeit des Akkus. Das liegt u. a. daran, dass die Leitfähigkeit der Batteriezellen bei kalten Temperaturen abnimmt. Die Reichweite eines E-Autos kann, je nach Witterung, deutlich kürzer ausfallen als gewohnt. Hauptursache für den höheren Energiebedarf im Winter ist allerdings der Akku selbst, der sich zwischen 20 und 40 Grad Celsius am wohlsten fühlt. In diesem Temperaturbereich funktionieren die elektrochemischen Prozesse der E-Autobatterie am besten. Ist es draußen kälter, kühlt auch der Akku aus. Ihn wieder auf Betriebstemperatur zu bringen, kostet Energie – in der Regel Akkuenergie. An sehr kalten Wintertagen macht sich das besonders bemerkbar, da Heizung und Batterie mehr Leistung benötigen. Wird das E-Auto außerdem lediglich für kurze Strecken genutzt und kühlt dadurch immer wieder aus, kann dies ebenfalls zu höheren Verlusten in der Gesamtreichweite führen.
Um die Reichweite von Elektroautos im Sommer und Winter zu vergleichen, hat der ADAC vorhandene Daten analysiert und um eigene Testreihen ergänzt.
Beispiele von sieben Modellen mit getesteten Reichweiten auf Kurz- oder Pendlerstrecken zeigen, dass sich die Reichweite eines E-Autos bei Minustemperaturen deutlich reduziert – im Extremfall mit Einbußen von bis zu 50 %.
Reichweite | +14 Grad Celsius | - 7 Grad Celsius | Verlust |
Fiat 500 | 244 km | 182 km | 25 % |
Renault Zoe | 351 km | 244 km | 30 % |
Hyundai Kona electric | 215 km | 147 km | 32 % |
Ford Mustang Mach-E | 300 km | 202 km | 33 % |
Tesla Model 3 | 491 km | 290 km | 41 % |
Nissan Leaf e+ | 332 km | 210 km | 37 % |
VW ID.3 | 324 km | 162 km | 50 % |
Wie viel mehr Verbrauch und Stromkosten entstehen?
Insgesamt zeigt sich: Der Akku-Energieverbrauch ist besonders hoch, wenn die Außentemperaturen deutlich im Minusbereich rangieren. Das macht sich vor allem auf der Kurz- oder Pendlerstrecke bemerkbar. Im Durchschnitt steigt der Verbrauch im Winter um 20 bis 30 %. Wie viel mehr dies im Einzelfall kostet, ist stark abhängig von der Länge und Strenge des Winters. Auch die Art der Standplätze (Garage, Carport, Straße) und Ihre persönliche Fahrweise im Winter beeinflussen die Ladekosten.
Wie teuer der Stromverbrauch pro 100 km ausfällt, lässt sich anhand der folgenden Formel ganz einfach berechnen:
Formel:
Batteriegröße (kWh) : Reichweite (km) x 100 = Verbrauch (kWh/100km)
Beispielrechnung* für den VW ID.3 mit 58 kWh:
(58 kWh/335 km) x 100 = 17,31 kWh (pro 100 km)
Laut ADAC verbraucht der Fiat 500 Elektro im Winter rund 14,0 kWh/100 km. Im Sommer liegt der Verbrauch bei etwa 11,0 kWh/100 km. Wenn Sie mit Ihrem Wagen täglich 50 km fahren und im Winter durchschnittlich 14 kWh/100 km verbrauchen (0,14 kWh/km), beträgt Ihr täglicher Stromverbrauch etwa 7 kWh. Bei einem Strompreis von aktuell 30 Cent/kWh kostet Sie das Aufladen pro Tag somit 2,10 €. Zum Vergleich: Im Sommer wären es 1,65 € pro Tag, was einen Unterschied von 45 Cent ausmacht.
1. Parken Sie Ihr E-Auto im Winter in der Garage
Frische Luft tut gut? Nicht immer. Unter freiem Himmel reagiert Ihr Elektroauto sensibel auf niedrige Temperaturen. Genauer gesagt, die Lithium-Ionen-Batterie. Es gilt: Je kälter der Akku, desto länger benötigt er, um sich mit Energie vollzuladen. Dabei helfen bereits Parkplätze unter Bäumen oder neben Hecken. Noch vorteilhafter sind Garage, Carport oder Tiefgaragenstellplatz. Dort herrschen im Winter eher milde Temperaturen, bei denen auch Batteriezellen besser funktionieren. Sie möchten eine Wallbox installieren? Carport, Garage oder Tiefgarage sind die besten Orte dafür – auch im Winter.
2. Wärmen Sie Ihr E-Auto im Winter vor
Vor-Denken ist besser als Nach-Denken – genauso verhält es sich auch beim Thema Heizen Ihres E-Autos im Winter. Um den Stromverbrauch im Elektroauto zu minimieren, haben die meisten Hersteller eine „Vorheizen“-Funktion in der zum Auto dazugehörigen App programmiert. Ihr E-Auto nutzt den Strom aus der Ladesäule und heizt parallel zum Laden des Akkus auch den Innenraum vor.
Warten Sie mit dem Vorheizen also nicht, bis Sie unterwegs sind. Dann kommt die Energie aus der Batterie, womit Sie wiederum Reichweite einbüßen.
Tipp: Fegen Sie Schnee von Motorhaube und Dach Ihres Elektroautos und halten Sie es eisfrei. Weniger Schnee und Eis reduzieren das Gesamtgewicht des Autos und lassen den Akku zudem schneller warm werden.
3. Nutzen Sie für Ihr E-Auto im Winter den Eco-Modus
Der Weg ist das Ziel: Setzen Sie bei Fahrten im Winter auf den Energiesparmodus, um den Energieverbrauch im Elektroauto zu minimieren. Der Eco-Mode ist heute in allen modernen Elektroautos verbaut und setzt in Sachen Energiemanagement auf maximale Effizienz, indem z. B. weniger Energie auf die Räder übertragen wird. Das hat gleich mehrere Vorteile: Der Akku Ihres Elektroautos kann sein volles Potenzial entfalten, die Reichweite wird optimiert und die Sicherheit steigt.
4. Heizen Sie effizient und energieschonend
Hier liegt das meiste Energiesparpotenzial: Setzen Sie für angenehme Temperaturen während der Fahrt auf Lenkradheizung und die sparsamere Sitzheizung. Beide sorgen viel effektiver für angenehme Temperaturen als die Innenraumheizung. Letztere gilt als energieintensiv, da sie ausschließlich über Strom betrieben wird und sich schnell verflüchtigt. Falls Sie trotzdem nicht auf eine Innenraumheizung verzichten wollen, drehen Sie sie ein paar Grad herunter – jedes Grad Celsius weniger senkt den Energieverbrauch und bringt mehr Reichweite.
5. Direkt nach der Fahrt laden
Die Ladegeschwindigkeit von Batterien ist im mittleren Temperaturbereich optimal. Verbinden Sie Ihr E-Auto deshalb gleich nach der Fahrt mit der Ladestation, wenn die Speicherzellen noch warm sind. Dies ist energie- und kosteneffizient zugleich.
Keine Panik im Stau
Ein Stau im Winter? Kein Problem. Die Akkus in Elektroautos halten dies mehrere Stunden aus. Untersuchungen des ADAC zeigen, dass Kleinwagen wie der VW e-up selbst bei strengem Frost bis zu -14 Grad Celsius und angenehmer Innenraumtemperatur souverän durch einen Stau kommen – und immer noch ausreichend Restakku vorhanden ist. Trotzdem gilt: Die Heizung zehrt am Akku. So können Sie am Stromverbrauch im Winterstau sparen:
- Schalten Sie die Innenraumheizung auf „Umluft“ und stellen die Temperatur eher niedrig ein.
- Nutzen Sie bevorzugt die Sitzheizung, da sie effizienter arbeitet.
- Halten Sie Türen und Fenster möglichst geschlossen.
- Schalten Sie unnötige Verbraucher aus und lassen lediglich die Standbeleuchtung an.
Ansonsten gilt wie ohnehin: Auf längere Fahrten kann die obligatorische Decke und Thermoskanne Tee nicht schaden.
Winterzeit ist Glättezeit – Tipps für mehr Fahrsicherheit
Schlechte Sicht, Regen, Schnee und Eis erhöhen in den Wintermonaten das Unfallrisiko im Straßenverkehr. Damit Sie sicher und gesund ans Ziel kommen, können Sie neben der Verwendung von Winterreifen und der Anpassung Ihrer Fahrweise an die Witterungsverhältnisse noch einiges mehr tun: Nutzen Sie z. B. das „Winterprogramm“, falls vorhanden, oder stellen Sie die Rekuperation (der Verzögerungsimpuls, sobald Sie vom „Gaspedal“ gehen) niedrig ein, damit Sie nicht plötzlich ins Schleudern geraten. Vor Fahrtantritt ist die Vorwärmfunktion eine gute Option, die Batterie während der Fahrt zu schonen. Ansonsten sorgt auch die Klimaanlage schnell für klare Sicht. Wenn Sie die Möglichkeit haben, laden Sie Ihr Fahrzeug über Nacht auf, so sind Sie mit einer vollen Batterie gut gegen Staus oder Umleitungen gewappnet.
Vattenfall Fazit
Mit den richtigen Handgriffen sind Sie in der Lage, die Batterie Ihres Elektroautos auch in der kalten Jahreszeit zu schonen. Durch umsichtiges Parken, Wärmemanagement und Laden direkt nach der Fahrt können Sie auch ohne Garagenstellplatz die Vorzüge der Elektromobilität genießen. Außerdem sind Vorheizen, eine angemessene defensive Fahrweise und kluges Heizen der Schlüssel für entspannte Fahrten durch den Winter.
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