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THG-Quote belohnt Elektromobilität

Wer mit einem Elektrofahrzeug CO2-Emissionen einspart, kann diese an Unternehmen verkaufen. Doch wie funktioniert das genau? Hintergründe und Details zur THG-Quote.

Elektromobilität zahlt sich aus

Privatpersonen mit einem E-Fahrzeug können sich ihre Einsparungen des Treibhausgases CO2 vom Umweltbundesamt jährlich in Zertifikaten bescheinigen lassen und diese an Mineralölunternehmen verkaufen. Die Mineralölunternehmen nutzen diese Zertifikate, um die gesetzlich vorgeschriebenen CO2-Einsparungen zu erfüllen, die Treibhausgasminderungsquote, kurz: THG-Quote. Je nach Höhe der erzielten Einsparungen bekommen die Besitzer:innen von Elektrofahrzeugen dafür eine Prämie von bis zu mehreren Hundert Euro, die sogenannte THG-Prämie.

Übrigens können nicht nur die mit E-Autos erzielten Einsparungen gehandelt werden. Auch mit den Einsparungen aus dem Betrieb von E-Nutzfahrzeugen, E-Rollern oder E-Motorrädern können Privatpersonen am THG-Quotenhandel teilnehmen.

Hintergrund der THG-Quote

Der Verkehr auf deutschen Straßen ist verantwortlich für knapp 20 Prozent der jährlichen CO2-Emissionen. Damit Deutschland bis 2045 CO2-neutral werden kann, schreibt die Regierung Unternehmen der Mineralölwirtschaft Ziele zur Senkung des Ausstoßes von Treibhausgasen vor – die THG-Quote. Für das Jahr 2022 lag die Quote bei sieben Prozent, das Ziel lautete also sieben Prozent weniger CO2-Ausstoß. Die Quote steigt bis auf 25 Prozent im Jahr 2030. Liegt ein Unternehmen über den Grenzwerten, muss es Strafen von 600 Euro pro Tonne CO2 zahlen.

So berechnet sich die THG-Quote

E-Auto Renault Zoe steht vor einem Haus

Für die Berechnung der individuellen THG-Quote von E-Autos werden drei Größen herangezogen:

  • die realen Emissionen
  • ein Referenzwert, wie hoch die Emissionen gewesen wären, wenn rein fossile Energie verkauft worden wäre
  • die gesetzlich vorgeschriebene Höhe der THG-Quote

Die THG-Emissionszertifikate können zum Beispiel über Vattenfall beantragt und verkauft werden. Der Verkauf wird über Zwischenhändler abgewickelt. Sie bündeln die THG-Quoten vieler E-Autos, lassen sie beim Umweltbundesamt registrieren und verkaufen die Zertifikate im Paket an quotenpflichtige Unternehmen. Nach dem Verkauf erfolgt die Auszahlung der THG-Prämie an die privaten E-Auto-Besitzer:innen.

So funktioniert die Antragstellung

Theoretisch kann jeder Halter und jede Halterin eines E-Fahrzeugs die Unterlagen zur THG-Prämie persönlich beim Umweltbundesamt einreichen. In der Praxis hat sich jedoch der Weg über Dienstleistende etabliert. Denn spätestens beim Verkaufen der THG-Quote wird es für Privatpersonen schwierig. Die Verbraucherzentrale informiert: „Ein direkter Kontakt zwischen Verbraucher:innen und Kraftstoffproduzenten ist nicht vorgesehen."

Nutzen Sie unseren Service zur Beantragung der THG-Prämie für 2025.

Die Beantragung der THG-Quote ist simpel:

1. Registrierung

Der Antragstellende füllt das Onlineformular eines Anbieters aus und lädt ein Bild des Fahrzeugscheins (Zulassungsbescheinigung Teil 1) hoch.

2. Prüfung

Der Anbieter reicht den Antrag beim Umweltbundesamt ein. Dieses berechnet die THG-Quote und verschickt das CO2-Zertifikat an den Anbieter.

3. Auszahlung

Der Anbieter verkauft mehrere THG-Quoten im Paket an Mineralölunternehmen weiter und zahlt den Erlös an die Antragstellenden aus.

Voraussetzungen für die THG-Quote

Zertifikate über die THG-Quote werden nur unter bestimmten Voraussetzungen ausgestellt:

  • Bewerben können sich Besitzende und Leasingnehmende von vollelektrischen E-Pkw, E-LKW, E-Nutzfahrzeugen, E-Bussen sowie E-Zweirädern, für die das Umweltbundesamt einen Schätzwert festgelegt hat.

  • Als Antrieb sind Batterien oder Brennstoffzellen zugelassen, Plug-in-Hybride werden nicht gefördert.

  • Die Fahrzeuge müssen zugelassen und der Beantragende als Halter:in eingetragen sein. Um sich zu registrieren, müssen E-Auto-Fahrende die Zulassungsbescheinigung I vorlegen.

  • Die THG-Prämie kann einmal jährlich für ein Fahrzeug beantragt werden, die Frist endet am 15. November des Beantragungsjahres. Für das folgende Jahr muss die Registrierung für die THG-Quote und die damit verbundene Prämie neu erfolgen.

Wallbox KEBA

THG-Prämie für Ladepunkte

Für öffentlich zugängliche Ladepunkte zahlt der Staat schon seit Jahren THG-Prämien. Seit dem Jahr 2022 können auch private Ladepunkte für die Prämie gemeldet werden. Dafür müssen diese jedoch eichrechtskonform sein und die Kund:innen müssen gegen ein Entgelt daran geladen haben. In der Regel kann die THG-Prämie also nicht für rein private, sondern nur für öffentlich zugängliche Wallboxen beantragt werden.

Gut zu wissen: Durch Beantragung der THG-Quote für eine Wallbox wird die Adresse der Wallbox bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) öffentlich einsehbar.

Höhe und Auszahlung der Prämie

Die Höhe der THG-Prämie wird jedes Jahr vom Umweltbundesamt neu festgelegt. Wie viel davon an den Beantragenden ausgezahlt wird, variiert je nach Anbieter und Prämienmodell. Es gibt verschiedene Modelle für die Auszahlung:

1. Flexible THG-Prämie

Beim Bestpreis verkaufen die Anbieter das THG-Zertifikat zu einem möglichst günstigen Zeitpunkt und einem hohen Marktpreis. Die Prämie orientiert sich am erwirtschafteten Erlös.

2. Garantierte Auszahlung

Beim Festpreis zahlt der Anbieter eine garantierte Prämie, unabhängig von Marktschwankungen.

3. Mischmodelle

Manche Anbieter arbeiten auch mit einem Mix aus Bestpreis und Festpreis, mit einem garantierten Mindestbetrag für die THG-Prämie.

4. Sofortauszahlung

Bei einer Sofortauszahlung erhält der Antragstellende bereits vor Verkauf der THG-Quote die Prämie. Da der Anbieter in Vorleistung geht, fällt die THG-Prämie geringer aus.

Vattenfall Fazit

Eine Pflicht zum Handel mit Treibhausgaseinsparungen gibt es nicht. Wer von seinem Recht auf die THG-Prämie keinen Gebrauch macht, verschenkt jedoch jedes Jahr einige Hundert Euro. Der Aufwand zur Beantragung ist dank des Services durch Anbieter wie Vattenfall relativ gering. Bei manchen Anbieter:innen können E-Autofahrer die Prämie auch direkt in nachhaltige Projekte spenden. So bewirkt das E-Auto noch mehr Gutes.

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