Infowelt Energie
Zeitumstellung – Ob das Uhrenumstellen wirklich Energie spart
Jedes Jahr im März und Oktober erfolgt die Zeitumstellung und mit ihr werden die Tage im Frühling länger und im Herbst kürzer. Aber spart man durch diese Maßnahme auch Energie, wie ursprünglich gedacht?
Die Idee hinter der Zeitumstellung
Zeiger vor oder Zeiger zurück? Jedes Jahr am letzten Sonntag im Oktober ist es wieder so weit: Die Sommerzeit endet und die Winterzeit beginnt. Dann heißt es, die Uhren eine Stunde zurückdrehen. Ein paar Monate später, am letzten Sonntag im März werden die Uhren wieder auf die Sommerzeit umgestellt: Die Zeiger müssen vorwärst gedreht werden.
Im Jahr 1980 aus energiepolitischen Gründen eingeführt, bringt uns die Zeitumstellung zweimal im Jahr um den Schlaf. Damals erhoffte man sich eine Energieeinsparung, indem das Tageslicht besser genutzt werden sollte. Fakt ist jedoch, dass sich deshalb viele von uns saft- und kraftlos durch den Tag quälen. Der Grund dafür: schlechter Schlaf aufgrund eines gestörten Biorhythmus.
Umfrage
Laut repräsentativer Umfrage der Krankenkasse DAK-Gesundheit halten 73 Prozent der Deutschen die Zeitumstellung für überflüssig.
Bundesumweltamt: Zeitumstellung sinnlos
Deutschlands zentrale Umweltbehörde hat die Folgen der Zeitumstellung untersucht: Tatsächlich schalten dadurch im Sommer die Menschen weniger häufig das Licht ein. Im Frühjahr und im Herbst heizen sie dafür morgens mehr. Stellt man das gegenüber, heben sich die beiden Effekte gegenseitig auf.
Das Urteil des Umweltbundesamtes:
Die Zeitumstellung spart im Saldo daher keine Energie. Mehr Erfolg haben Sie bei sich zuhause mit anderen Methoden.
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sieht die Sache so: Zwar werde an den hellen Sommerabenden weniger Strom für Licht verbraucht, dafür aber mehr Strom bei abendlichen Freizeitaktivitäten benötigt.
Dadurch könne sogar insgesamt mehr Energie verbraucht werden, da der Anteil des Lichts am Stromverbrauch der rund 40 Millionen deutschen Haushalte durchschnittlich nur rund acht Prozent ausmache.
Bilanz der Sommerzeit
Im Auftrag des Bundestages beschäftigten sich die Wissenschaftler des Büros für Technik-Abschätzung (TAB) intensiv mit dem Thema Zeitumstellung. Im März 2016 legten sie ihren Endbericht „Bilanz der Sommerzeit“ vor und kamen zu folgenden Aussagen:
1. Es gebe „keine belastbaren Hinweise darauf, dass die Anwendung der Sommerzeit ernsthafte positive oder negative energetische, wirtschaftliche oder gesundheitliche Effekte nach sich zieht“.
2. Energieeinsparungen seien „allenfalls minimal beziehungsweise zu vernachlässigen“. Hochgerechnet auf den „nationalen Stromverbrauch“ würden sich Einsparungen von lediglich 0,21 Prozent ergeben.
3. Die Zeitumstellung bereite manchen Menschen größere Mühe, „als in früheren Jahren angenommen wurde“. Die Experten betonen, dass „selbst binnen vier Wochen nach der Umstellung der Anpassungsprozess nur unvollständig beziehungsweise gar nicht“ gelinge.
Die Europäische Union könnte handeln
Wenn die Zeitumstellung also wirklich keine – oder nur sehr geringe – Energieeinsparungen bringt, könnte man sie dann nicht wieder abschaffen? Zuständig wäre dafür die EU-Kommission, die übrigens schon 2007 feststellte, dass es keinen nachweisbaren positiven Effekt auf den Stromverbrauch gibt.
Dafür müsste ein EU-Staat jedoch eine Änderung verlangen und das hat bisher noch keiner gemacht. Es bleibt also vorerst alles beim Alten.
Vattenfall Fazit
Das Energiesparen durch die Zeitumstellung ist höchst umstritten. Um zu Hause wirklich Spareffekte zu erzielen, empfehlen wir andere Maßnahmen: angefangen beim richtigen Heizen über stromsparende Beleuchtung bis zum Einsatz von modernen Haushaltsgeräten. Ebenso wichtig: der richtige Umgang mit Energieverbrauchern. So halten sich beispielsweise manche Energiespar-Irrtümer hartnäckig. Auch wird der Stromverbrauch durch Stand-by unterschätzt.
Unsere innovativen Energielösungen
Solarlösungen
Mit einer eigenen Photovoltaikanlage können Sie Ihr Zuhause mit selbst erzeugtem Solarstrom versorgen. Gemeinsam finden wir die passende Solarlösung für Ihr Zuhause.
Zu den Solarlösungen
Ökostrom
Unser Ökostrom besteht zu 100 % aus erneuerbaren Energien. Wir fördern zu fairen Preisen den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen – mit Ihrer Hilfe.
Zum Ökostrom-Tarif
Naturgas
Bei unserem Naturgas werden die bei der Verbrennung entstehenden CO2 Emissionen durch den Erwerb von Zertifikaten zu 100 % kompensiert und damit klimaneutral gestellt.
Zum Naturgas-Tarif
So steht es um Ihren CO2-Fußabdruck
Ein paar einfache Fragen verraten Ihnen, wie viel CO2-Emissionen Sie im Alltag verursachen und wie Sie damit im Vergleich zum deutschen Durchschnitt liegen.
Jetzt CO2-Fußabdruck berechnen
Das könnte Sie auch interessieren
Im Sommer ist der Balkon Ihr absoluter Lieblingsplatz? Wir stellen Ihnen Solar-Gadgets vor, mit denen Sie sich Ihr kleines Outdoor-Paradies noch schöner machen können. Und den Strom liefert die Sonne.
Plastiktüten kosten in Deutschland im Einzelhandel Geld. Das soll die Nutzung der kleinen Beutel, die als Umweltsünde gelten, einschränken. Wie sieht die Energiebilanz der Tüten wirklich aus – und gibt es Alternativen?