Infowelt Energie
Energieeffizienzklassen einfach erklärt
Energieeffizienzklassen geben Aufschluss darüber, ob ein Gerät verhältnismäßig viel oder wenig Strom verbraucht. Somit unterstützen sie Verbraucher:innen dabei, fundierte Kaufentscheidungen zu treffen und Energie zu sparen.
Effizienz hoch, Energieverbrauch runter
Das Energielabel ist inzwischen über 25 Jahre alt. Die EU führte die Kennzeichnung 1995 ein, um Verbraucher:innen über den Energieverbrauch und die Energieeffizienz von Haushaltsgeräten zu informieren. Zuerst galt sie nur für Kühl- und Gefriergeräte. Mit der Zeit wurden die Effizienzklassen für viele weitere Produktgruppen genutzt. Inzwischen ist die Energieverbrauchskennzeichnung unter anderem bei Fernsehern und Durchlauferhitzern, aber auch bei Heizungsanlagen und einigen Immobilien Pflicht. Effizienzklassen von Wohnungen, Häusern und anderen Gebäuden ist im Energieausweis vermerkt.
Effizienzklassen bieten Vorteile für Verbraucher:innen und Unternehmen
Durch die Einführung der Energieverbrauchskennzeichnung können Kaufinteressierte schneller eine Entscheidung zugunsten effizienter Geräte treffen. Immerhin sparen sie dadurch Stromkosten und schonen Ressourcen. So tragen die Effizienzklassen seit Jahrzehnten zur Entwicklung energieeffizienterer Produkte bei. Vor allem für Unternehmen, die besonders energieeffiziente Geräte herstellen, ist das Label ein wichtiges Marketing-Werkzeug. Weiterhin bieten die Energieeffizienzklassen einen Anreiz, in Forschung und Entwicklung zu investieren und die Energieeffizienz der Produkte zu verbessern.
Das neue Energielabel vom März 2021
Seit den 90er Jahren wurde das Energielabel bereits mehrfach angepasst. Diese Erneuerungen sind nötig, denn Elektrogeräte, die vor 30 Jahren besonders sparsam waren, entsprechend häufig nicht mehr den heutigen Standards. Zuletzt wurde die Energieverbrauchskennzeichnung im März 2021 angepasst. Davor galten die Einstufungen von 2010. Die Rechtsgrundlage für das Energielabel stellt die EU Rahmenverordnung (EU) 2017/1369 dar. Laut dieser Verordnung sollen die Plusklassen zur Kennzeichnung schrittweise abgeschafft werden.
Beim neuen Label bezeichnet die Energieeffizienzklasse A somit die effizienteste Klasse. Einzelne Verordnungen der EU regeln die Details für die jeweiligen Produktarten. Außerdem verfügen die neuen Labels über einen QR-Code, der Verbraucher:innen zur EU-Datenbank (EPREL) führt. Dort stehen weitere Informationen zum gescannten Produkt bereit.
Ein kleines Manko hat die Umstellung allerdings: Geräte mit einem alten Label sind während der Übergangszeit nicht so einfach mit denen, die das neue Energielabel tragen, zu vergleichen. Hier kann ein Blick auf den genauen Verbrauch in Kilowattstunden helfen. Dieser steht unten rechts auf dem Energieetikett.
So berechnet man Energieeffizienzklassen
Bei der Berechnung der Energieeffizienzklassen für Elektrogeräte spielt der jährliche Stromverbrauch die Hauptrolle. Im Energieeffizienzindex (EEI) sind die Werte verschiedener Geräte und -klassen vermerkt. Hersteller messen den Energiebedarf ihrer Geräte unter den vorgegebenen Testbedingungen und vergleichen die Ergebnisse im Anschluss. Dadurch können sie das Gerät der entsprechenden Energieeffizienzklasse zuordnen.
Einteilung in Produktgruppen
Aussagekräftige Angaben zur Energieeffizienz eines Elektrogeräts, Leuchtmittels oder einer Heizungsanlage, können nur innerhalb derselben Produktgruppe getroffen werden. Laut gesetzlichen Vorschriften müssen Geräte folgender Produktgruppen das EU-Energielabel tragen. Einige von Ihnen sind bereits mit dem neuen Label versehen, bei den anderen erfolgt die Einführung graduell bis 2030. Darunter ist auch das Energielabel für Dunstabzugshauben, das erst 2020 neu eingeteilt wurde.
Geräte mit dem neuen Label
-
Kühlschränke und Gefriergeräte
-
Weinlagerschränke
-
Geschirrspüler
-
Waschmaschinen
-
Wäschetrockner
-
Displays und Fernseher
-
Leuchtmittel (seit September 2021)
Geräte mit dem alten Label
-
Backöfen (bis 2024)
-
Dunstabzugshauben
-
Waschtrockner
-
Warmwasserbereiter und -speicher
-
Heizungsanlagen
-
Raumklimageräte
-
Lüftungsanlagen
Geräte ohne Label (Auszug)
Staubsauger (bis 2024), Brotbackautomaten, Espressomaschinen, Mikrowellen, Toaster, Wasserkocher, Computer, Drucker & Kopierer, Beamer, Digitale Schnurlostelefone, HiFi-Anlagen, Gartengeräte
Sonderfall Staubsauger
Staubsauger dürfen seit einem Gerichtsurteil aus dem Jahr 2019 kein Energielabel mehr tragen. Die Einführung einer neuen Energieverbrauchskennzeichnung für diese Produktgruppe ist für das Jahr 2024 angesetzt. Auch wenn Sie sich nicht an dem Energielabel für Staubsauger orientieren können, ist ein direkter Vergleich des angegebenen Verbrauchs nach wie vor möglich.
Verkaufsverbot bestimmter Geräte
Leuchtmittel und Geräte, die zu viele Ressourcen verbrauchen, sollen schrittweise aus dem Verkehr gezogen werden. Das betrifft auch OLED-Fernseher mit einer großen Bilddiagonale. Derzeit droht daher vielen 4K und 8K Geräten das Aus.
Nicht alle Produkte haben Energieeffizienzklassen
Während die Energieeffizienzklassen bei ausgewählten Gerätearten einen guten Überblick des Verbrauchs liefern, fehlen die Angaben bei zahlreichen Kleingeräten wie Toaster und Wasserkocher. Anstatt besonders sparsame Geräte mit der Energieeffizienzklasse A zu kennzeichnen, können Hersteller für diese Elektrogeräte andere Zeichen beantragen. Dazu zählen die Folgenden:
Blauer Engel
Das Umweltzeichen Blauer Engel wird für eine Reihe unterschiedlicher Produktgruppen vergeben. Darunter auch IT- und Heizgeräte. Berücksichtigt werden unter anderem Energieverbrauch, Feinstaubbelastung und Werkstoffauswahl sowie die Recyclingfähigkeit. Ab 2024 kommen zusätzliche Anforderungen bezüglich der Bedingungen in der Lieferkette von Konfliktrohstoffen hinzu.
Energy Star
Der Energy Star kommt ursprünglich aus den Vereinigten Staaten und wurde im Rahmen des EU-Energy Star-Programms auch europaweit etabliert. Herstellern ist es selbst überlassen, ob sie das Zeichen für ihre energieeffizienten Geräte beantragen möchten. Mit dem Energy Star werden Bürogeräte wie Computer und Drucker, die den gesetzten Standards entsprechen, ausgezeichnet.
EG Umweltzeichen (EU-Ecolabel)
Das EU-Ecolabel soll die Auswahl umweltfreundlicher Produkte für Verbraucher:innen vereinfachen. Vor allem bei IT-Produkten müssen Geräte, die das EU-Ecolabel tragen, spezifische Energieeffizienzanforderungen des Energy Star um einen gewissen Prozentsatz übersteigen.
TCO-Label
TCO ist ein Zertifizierungsprogramm für IT-Produkte, das sich auf Nachhaltigkeit konzentriert. Es verwendet ein umfassendes System, das aktualisierte Kriterien, eine unabhängige Überprüfung und einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess umfasst. Dabei wird unter anderem auf die Sozial- und Umweltverträglichkeit der Herstellung geachtet.
Vattenfall Fazit
Die Erneuerung des EU-Energielabels erfolgt in regelmäßigen Abständen. Während der Umstellungsphase ist ein Vergleich zwischen Geräten mit dem alten und dem neuen Label etwas erschwert. Dafür bleibt das Energielabel durch stetige Aktualisierungen auch langfristig übersichtlich und verständlich. Es bietet Unternehmen darüber hinaus einen Anreiz, ihre Produkte kontinuierlich weiterzuentwickeln, um effizienter und energiesparender zu sein.
Unsere innovativen Energielösungen
Solarlösungen
Mit einer eigenen Photovoltaikanlage können Sie Ihr Zuhause mit selbst erzeugtem Solarstrom versorgen. Gemeinsam finden wir die passende Solarlösung für Ihr Zuhause.
Zu den Solarlösungen
Ökostrom
Unser Ökostrom besteht zu 100 % aus erneuerbaren Energien. Wir fördern zu fairen Preisen den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen – mit Ihrer Hilfe.
Zum Ökostrom-Tarif
Naturgas
Bei unserem Naturgas werden die bei der Verbrennung entstehenden CO2 Emissionen durch den Erwerb von Zertifikaten zu 100 % kompensiert und damit klimaneutral gestellt.
Zum Naturgas-Tarif
Das könnte Sie auch interessieren
Sie verreisen gern mit dem Flugzeug? Das ist oft entspannter, als mit dem Auto oder Flugzeug unterwegs zu sein. Aber wie wirkt sich das auf Ihren CO2-Fußabdruck aus?
Viele Faktoren beeinflussen den Stromverbrauch in Ihrem Haushalt. Welche das sind und wie Sie möglichst genaue Berechnungen Ihrer Stromkosten durchführen, lesen Sie in diesem Beitrag.