Infowelt Energie
5 Tipps für Ausflüge in unsere Energiezukunft
Noch nichts vor am Wochenende? Wie wär’s mit einem Ausflug zu Orten, die eindrucksvoll die Energieversorgung der Zukunft zeigen. Hier finden Sie fünf spannende Tipps.
Eine Reise zu innovativen Projekten für erneuerbare Energien
Ob ein ehemaliger Flakbunker, ein energieautarkes Klimahaus, solarbetriebene Ausflugsschiffe, der erste Solar-Fahrradweg oder mitten ins Ruhrgebiet – lesen Sie hier über Ausflugtipps zu innovativen Projekten für erneuerbaren Energien.
1. Berlin: Unterwegs mit dem Solarschiff
Oberbaumbrücke, Museumsinsel, Regierungsviertel – Berlin hat einiges zu bieten, vor allem wenn man die Hauptstadt per Schiff erkundet. Sightseeing von seiner schönsten Seite, die allerdings nicht gerade umweltfreundlich ist. Denn die unzähligen Ausflugsdampfer auf Berlins Flüssen und Seen fahren mit Diesel. Alternative Antriebssysteme werden zwar entwickelt, bisher sind diese allerdings nur vereinzelt im Einsatz.
SolarCircleLine dagegen ist die erste Reederei, die ausschließlich mit solarbetriebenen Fahrgastschiffen plant. 2022 nehmen die ersten beiden Boote auf der Spree ihren Dienst auf. Sie werden durch zwei Elektromotoren mit jeweils 45 Kilowatt Leistung angetrieben und bieten Platz für 180 Personen. Die Energie dafür wird aus 48 Solarpanelen bezogen. Abends am Ankerplatz im Treptower Hafen werden die Batterien wieder an einer Schnellladesäule aufgeladen – aus regenerativen Energiequellen versteht sich.
2. Bremerhaven: Entdeckertour im Klimahaus
Das Klimahaus in Bremerhaven ist für Jung und Alt auf jeden Fall einen Besuch wert. Mehr als eine Million Menschen haben die Wissens- und Erlebniswelt bereits entdeckt. Hier können alle Klimazonen der Erde durchwandert werden: vom Regenwald Kameruns bis hin zur Antarktis. Das Museum vermittelt auf spielerische Art und Weise wissenschaftlich fundierte Daten, Fakten und Phänomene zu Klima und Klimaschutz.
Das Klimahaus selbst kombiniert modernste Technik: Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung, Erdwärmenutzung und eine ausgeklügelte Belüftung sorgen dafür, dass der Betrieb des Klimahauses nicht noch zusätzlich die Umwelt und unser Klima belastet. Im Eingangsbereich ist eine große transparente Solarstromanlage in die Architektur des Hauses integriert.
3. Erftstadt: Auf zum Solar-Fahrradweg
Verkehrsplaner, Wissenschaftler und junge Start-ups spielen diverse Szenarien durch, wie unsere Straßen in den nächsten Jahren aussehen könnten. Ein Projekt mit erneuerbaren Energien ist die Idee der „autarken Straße“ – ein Verkehrsweg, der Ampeln, digitale Anzeigen und Straßenlaternen mit Energie versorgt und obendrein auch noch Strom für Fahrzeuge wie Elektroautos oder E-Bikes liefert. Im nordrhein-westfälischen Erftstadt baute das Start-up Solmove Ende 2018 den ersten Solar-Fahrradweg in Deutschland und weihte ihn ein.
Die Teststrecke ist 90 Meter lang sowie 2,5 Meter breit und besteht aus Photovoltaikplatten, die mit speziellen rutschfesten Glasplatten kombiniert sind. Die Platten sind so stabil, dass sogar Autos und Lkws darauf fahren können. Bei Schneefall kann die Anlage den Belag sogar elektrisch abtauen. Etwa zwölf Megawattstunden speist der neue Weg pro Jahr ins örtliche Stromnetz ein und soll Strom für bis zu vier Einfamilienhäuser erzeugen sowie für die Beleuchtung des Radwegs sorgen. Vorbild ist die „SolaRoad“, der weltweit allererste Solar-Fahrradweg der Welt, der 2014 in den Niederlanden im Ort Krommenie eröffnet wurde.
4. Gelsenkirchen: Von der Kohle zur Sonne
Unweit im Ruhrgebiet – wo früher malocht wurde, entstehen heute viele Orte, an denen sich Kultur und Wissenschaft frei entfalten. Auf dem Gelände einer ehemaligen Zeche in Gelsenkirchen wurde im Laufe der letzten Jahre ein Zentrum für Wissenschaft und Forschung geschaffen, das sich Projekten der erneuerbaren Energien widmet.
In dem 300 Meter langen Anbau können Sie sich über das Zukunftsthema Energie schlau machen, zum Beispiel bei Führungen zur „Solarstadt Gelsenkirchen – Von der Stadt der 1000 Feuer zur Stadt der 1000 Sonnen“, zu allgemeinen Themen wie Solarenergie, Architektur und Strukturwandel sowie Berufs- und Studienmöglichkeiten im Bereich neue und erneuerbare Energien. Das Highlight: Auf dem Dach thront eine rund 1.200 Quadratmeter große Solaranlage. Pro Jahr gewinnt die Anlage 150.000 Kilowattstunden Strom.
5. Hamburg: Vom Mahnmal zum Vorbild
Über 60 Jahre lang war der ehemalige Flakbunker in Hamburg-Wilhelmsburg ein Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg. Nun versorgt er als Energiebunker das Reiherstiegviertel und zeigt, wie lokale Ressourcen für Produktion und Speicherung von Solarenergie, Biomethan, Holzhackschnitzeln und Abwärme genutzt werden können. Insgesamt erzeugt das Gebäude über 22.000 Megawattstunden Wärme und fast 3.000 Megawattstunden Strom für rund 4.000 Haushalte.
Eine Ausstellung sowie Führungen zur Geschichte und Entwicklung des ehemaligen Luftschutzbunkers zum Energiebunker nehmen den Besucher auf eine spannende Zeitreise mit. Außerdem großartig: Eine Aussichtsplattform mit Café in gut 30 Metern Höhe, die einen 360-Grad-Blick auf die Skyline der Hansestadt bietet. Von hier aus schweift der Blick gleich auf das nächste Ziel: Dem nahegelegenen Energieberg Georgswerder mit seinen Windturbinen und Hamburgs größter Photovoltaikanlage.

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