Infowelt Energie
Wohnungsbesichtigung: Energie-Check für den Umzug!
Sie planen einen Umzug? Dann sind Sie nicht die oder der Einzige! In Deutschland wechseln jedes Jahr mehr als acht Millionen Menschen ihren Wohnort, meist im Frühjahr oder Sommer.
Der erste Rundgang: Home sweet new home
Was Sie bei der Wohnungsbesichtigung auch in Bezug auf den Energiehaushalt beachten sollten, damit Sie sorgenfrei in Ihr neues Zuhause einziehen können, haben wir für Sie zusammengefasst.
Was vorab wichtig ist
Bevor der Hausstand in Umzugskartons gepackt wird, müssen Sie natürlich die perfekte neue Bleibe gefunden haben.
Am wichtigsten an der neuen Wohnung sind für die meisten Menschen zwei Dinge: ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis und eine gute Lage mit Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe und guter Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel.
Doch zur Traumwohnung gehört noch mehr: Soll es eine Immobilie mit Balkon sein? Ist eine Badewanne Pflicht? Können Sie sich vorstellen, im Erdgeschoss zu wohnen?
Vattenfall Tipp
Machen Sie sich eine genaue Checkliste mit Ihren persönlichen Prioritäten und suchen Sie gezielt nach Wohnungen, die die für Sie unverzichtbare Ausstattung bieten. Bei der Online-Suche übernimmt ein Suchfilter die Funktion der Checkliste. Ist endlich die mögliche Wunschimmobilie gefunden, müssen Wohnungswechsler bei der Wohnungsbesichtigung auf eine ganze Reihe weiterer Dinge achten. Dabei helfen die folgenden Tipps.
Der Vattenfall-Check: 7 Tipps für Ihre Wohnungsbesichtigung
1. Energieausweis überprüfen
Antworten auf ganz grundsätzliche Fragen zum Thema Heizung und Warmwasseraufbereitung ergeben sich schon aus einem kurzen Blick in den Energieausweis. Laut Energieeinsparverordnung ist der Vermieter oder Verkäufer verpflichtet, Wohnungsinteressenten einen solchen Ausweis bei der Besichtigung vorzulegen. Er gibt einen eindeutigen und aktuellen Überblick über den zu erwartenden Energiebedarf und darüber, wann zuletzt saniert und was dabei konkret modernisiert wurde. Falls keine Sanierung erfolgt ist, sollte der Energieausweis Empfehlungen zu Modernisierungen bezüglich Dämmung, undichten Fenstern und veralteter Technik enthalten.
2. Gebäudehülle
Der Blick auf den Energieausweis gibt auch Aufschluss über die verwendeten Baumaterialien. Bei modernen Gebäuden werden zur Dämmung meist recycelte Materialien oder Hybridmaterialien verwendet. Natürliches Material hat in der Regel eine hohe Lebensdauer und einen guten Dämmwert und eignet sich damit besonders gut fürs Erreichen der Energieeffizienz. Mit Rollläden können Sie ihre Heizkosten senken, da die zusätzliche Schicht vor allem bei älteren Fenstern und im Winter vermeidet, dass Wärme entweicht.
Viele Wohnungen befinden sich nicht in energieoptimierten Neubauten, deshalb lohnt es sich, im Energieausweis auf den Sanierungsstand der Wohnung zu achten. Über welche Art von Heizsystem verfügt die Wohnung und wie alt ist es? Mit diesen Fragen erfahren Sie mehr über den Energieverbrauch der Wohnung.
Generell gilt: Je besser saniert das Gebäude ist, desto niedriger fallen die Heizkosten aus.
Heizenergieverbrauch nach Sanierungsstand
Neubau: 102,1 kWh pro m2 und Jahr
Vollsaniert: 131,5 kWh pro m2 und Jahr
Teilsaniert: 162,3 kWh pro m2 und Jahr
Unsaniert: 170,7 kWh pro m2 und Jahr
*Quelle: CO2online
3. Lage der Wohnung im Gebäude
Wo die Wohnung im Gebäude liegt, kann einen hohen Einfluss auf die zu erwartenden Energiekosten haben. In welchem Stockwerk befindet sich die Wohnung? In welche Richtung sind die Fenster gelegen? Wie hoch ist die Anzahl der Außenwände? Diese Fragen haben einen großen Einfluss auf die Heizkosten.
Je weiter oben sich eine Wohnung im Haus befindet, desto wärmer ist sie normalerweise. Das spart Heizkosten im Winter, aber kann im Sommer auch für eine besonders aufgeheizte Wohnung sorgen.
Der Lichteinfall ist nicht nur wichtig für Ihre Lebensqualität, sondern kann auch dabei helfen, Heizkosten zu sparen. Fenster, die nach Südwesten ausgerichtet sind, sorgen in der Regel für eine wärmere Wohnung. Was ein Segen im Winter ist, kann allerdings im Sommer auch zu einem Fluch werden. Damit Sie sich einen besseren Eindruck von der Wohnung machen können, sollten Sie darauf achten, dass die Wohnungsbesichtigung bei Tageslicht stattfindet. Das hilft Ihnen nicht nur dabei, eventuelle Mängel zu identifizieren, sondern ermöglicht es Ihnen auch zu prüfen, wie hell die jeweiligen Zimmer sind.
Generell gilt: Je mehr Außenwände eine Wohnung hat, desto höher fallen die Heizkosten im Winter aus. Das gilt übrigens auch, wenn die Wohnung über einem unbeheizten Keller oder einer Einfahrt liegt.
4. Wohnungsgröße
Die Quadratmeterangabe von Wohnungen und Häusern in Anzeigen ist rechtlich nicht unbedingt bindend. Auch Daten im Mietvertrag können um bis zu zehn Prozent vom Realwert abweichen. Nach Schätzungen sind bis zu 70 Prozent der Flächenangaben in Mietverträgen fehlerhaft. Darum ist es ratsam, die Angaben des Vermietenden während der Besichtigung der Immobilie zu überprüfen, damit Sie am Ende nicht zu viel Miete für zu wenig Wohnraum bezahlen.
Vattenfall Tipp
Zum Ausmessen der Räume eignen sich digitale Distanzmessgeräte, die in jedem Baumarkt erhältlich sind. Damit lässt sich die Größe der Immobilie schnell und einfach per Laser ermitteln. Achten Sie darauf, dass beispielsweise Wohnflächen unter Dachschrägen unter zwei Meter Deckenhöhe maximal zur Hälfte und Balkonflächen nur zu 25 Prozent angerechnet werden. Bei Abweichungen zu den Flächenangaben sprechen Sie den oder die Makler:in oder Vermieter:in am besten schon bei der Wohnungsbesichtigung darauf an.
5. Fenster und Türen
Damit der Quadratmeterpreis auch langfristig so bleibt wie im Angebot angegeben, sollten Sie schon bei der Wohnungsbesichtigung die richtigen Fragen zum Thema Energie stellen. Zentraler Punkt dabei: Wie wird die Wohnung beheizt? Jede Form hat Vor- und Nachteile und bringt Pflichten für den Vermieter oder auch den Mieter mit sich. Daher sollten sich potenzielle Mieter auch gut über das Heizungssystem der Wohnung oder des Hauses informieren: In Frage kommen Gas-Etagenheizung, zentrale Gebäudeheizung, Fernwärme, Nachtstrom-Öfen oder ein Blockheizkraftwerk.
Unbedingt auf Mängel achten
Sehr wichtig ist ein aufmerksamer Blick auf Fenster, Türen und Wände. Schließen die Fenster richtig oder pfeift der Wind durch die Ritzen? Sind Stockflecken oder gar Schimmel an den Wänden zu erkennen? Lassen Sie sich auf gar keinen Fall drängen und nehmen Sie sich ausreichend Zeit, die Wohnung ganz genau zu überprüfen!
Vattenfall Tipp
Damit Sie während der Besichtigung systematisch alle kritischen Stellen prüfen können und dabei nichts vergessen, erstellen Sie am besten auch für die Besichtigung vorab eine Checkliste und klären Sie die wichtigsten Fragen direkt vor Ort.
6. Heizungsart
Die meisten Nebenkosten fallen über die Heizungsanlage an. Daher lohnt es sich schon bei der Besichtigung darauf zu achten, welches Heizsystem im Gebäude verbaut ist. Meistens haben Mieter:innen wenig Einfluss darauf, welche Heizungsanlage benutzt wird und ob eine Erneuerung stattfindet. Den Energiebedarf verschiedener Heizsysteme für eine durchschnittliche 70-Quadratmeter-Wohnung in einem Mehrfamilienhaus finden Sie in der folgenden Tabelle.
Art der Heizung |
Verbrauch |
Erdgas |
9.590 kWh |
Heizöl |
10.430 kWh |
Fernwärme |
8.330 kWh |
Wärmepumpe |
2.730 kWh |
Holzpellets |
8.330 kWh |
Es lohnt sich, auch auf die Art und Anzahl der Heizkörper bei der Besichtigung zu achten. Gibt es genügend für die Raumgröße? Wie alt sind sie? Ist eine Flächenheizung vorhanden? Flächenheizungen wie etwa eine Fußbodenheizung sind besonders energieeffizient, da sie eine große Fläche zum Verteilen der Wärme nutzen können.
Generell gilt jedoch: Als Mieter:in haben Sie einen geringen Einfluss auf die Art der Heizungsanlage und es ist schwierig, in einem Mietshaus selbst Sanierungsmaßnahmen durchzuführen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass Sie sich darüber informieren, welche Heizkosten auf Sie zukommen könnten.
Vattenfall Tipp
Sprechen Sie den oder die Vermieter:in bei der Besichtigung der Wohnung konkret auf eventuell anstehende Arbeiten an.
7. Weitere Faktoren
Baulärm voraus?
Falls eine Sanierung geplant ist, müssen der oder die Makler:in oder Eigentümer:in darauf vor Vertragsunterzeichnung hinweisen. So können Sie entscheiden, ob Sie trotz des zu erwartenden Baulärms oder einer möglichen Mieterhöhung nach Ende der Arbeiten einziehen möchten.
Lauschangriff
Ist der Termin zur Wohnungsbesichtigung werktags, erhalten Sie einen guten Eindruck vom alltäglichen Geräuschpegel durch Nachbarn oder Verkehr. Vor allem die Haupträume wie Wohnzimmer, Schlafzimmer und Kinderzimmer sollten natürlich ruhig liegen.
Fotoshooting
Fotos der Wohnung haben Sie sicher bereits im Internet gesehen. Makler:innen und Wohnungsbesitzer:innen sind aber natürlich immer daran interessiert, die zu vermietende Immobilie so gut wie möglich in Szene zu setzen. Halten Sie darum Ihren eigenen Eindruck bei der Besichtigung mit dem Handy fest.
Vattenfall Tipp
Lassen Sie die Besichtigung am Abend noch einmal in Ruhe anhand der Fotos Revue passieren und notieren Sie beim virtuellen Rundgang durch die Wohnung alle weiteren Fragen auf Ihrer Checkliste, die Sie beim nächsten Kontakt mit dem Vermieter oder Verkäufer klären können.
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