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Drei nachhaltigere Wege, um Kleidung zu spenden
Wer seinen Kleiderschrank aussortiert, steht nicht nur vor einem Berg ausrangierter Sachen, sondern auch vor der Frage: Wohin mit der alten Kleidung? Für die Mülltonne sind viele Stücke zu schade. Doch wie spendet man Kleidung so, dass Bedürftige am meisten davon haben?
Altkleider landen oft im Sammelcontainer
Gebrauchte Kleidung einfach wegzuwerfen, das würde laut einer forsa-Umfrage kaum jemand tun. 88 Prozent der Befragten gaben an, dass sie Textilien in Sammelcontainer werfen. Sie glauben, dass ihre Spende damit direkt bedürftigen Menschen zugutekommt. Über die Hälfte der Befragten möchte mit der Spende außerdem die Umwelt schützen.
Kritischer Umgang mit Altkleidercontainern nötig
Altkleidercontainer sind nicht immer der beste Weg, um gebrauchte Kleidung weiterzugeben. Oft ist nicht klar, wer die Container aufgestellt hat und welchem Zweck der Inhalt zugutekommt. Vor dem Einwurf von Altkleidern lohnt es sich daher, den Container genau in Augenschein zu nehmen: Bei seriösen Containern werden deutlich die Betreiber ausgewiesen.
So erkennt man illegale Altkleidercontainer
Der Dachverband gemeinnütziger Altkleidersammler FairWertung warnt zudem vor illegalen Containern. Teilweise werden diese über Nacht ohne eine Genehmigung der zuständigen Kommune auf Grünstreifen, an Straßenecken, auf Parkplätzen oder unbebauten Grundstücken aufgestellt. In der Regel sind hier keine nachprüfbaren Kontaktdaten am Container angebracht. Teilweise werden frei erfundene Vereinsnamen angegeben, die den Anschein von Gemeinnützigkeit machen sollen. Das können öffentliche, also städtische Einrichtungen sein, oder aber gemeinnützige Vereine wie die Malteser oder das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Karitative Einrichtungen investieren die Überschüsse aus der Kleiderverwertung in soziale Projekte. Es gibt aber auch private Betreiber:innen, die den Inhalt verkaufen und die Einnahmen für ihren eigenen Profit verwenden.
Um legale von illegalen Sammlungen zu unterscheiden, bietet das grünblaue Logo des Dachverbandes eine gute Orientierungshilfe. Wer ganz sichergehen möchte, dass die eigene Altkleiderspende einem wohltätigen Zweck zugutekommt, kann beim Dachverband FairWertung auch empfehlenswerte Container in der eigenen Region suchen.
Das passiert mit den Altkleidern
Der Inhalt der Altkleidercontainer gelangt zum Teil in die Kleiderkammern. Über die Hälfte der Kleidung wird in Afrika, Asien oder Südamerika auf Märkten weiterverkauft. Rund ein Drittel wird weiterverarbeitet - zum Beispiel zu Dämmmaterial. Etwa sieben Prozent nicht verwertbarer Altkleider landen in der Müllverbrennung. Für einen nachhaltigeren Umgang mit Kleidern gibt es aber noch andere Wege. Man kann sie verschenken oder direkt an Kleiderkammern spenden. Kleiderkammern sind soziale Einrichtungen, in denen Bedürftige kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr Kleidung bekommen. Auch eine Spende per Post ist möglich.
Alternative 1: Alte Kleidung verschenken
Je länger ein Kleidungsstück in Gebrauch ist und stattdessen kein neues gekauft werden muss, desto besser für die Umwelt. Der einfachste Weg, gebrauchter Kleidung zu einem neuen Leben zu verhelfen, ist sie zu verschenken. Dafür gibt es viele Wege:
Giveboxen/Tauschregale
Tauschregale und Giveboxen sind die Kompaktversion von Umsonstläden. Oft werden sie in sozialen Einrichtungen oder an öffentlichen Plätzen aufgestellt. Wer hier spendet, hilft gleichzeitig Obdachlosen und anderen Bedürftigen. Man kann solche Boxen auch selbst einrichten, um aussortierte Sachen in der Nachbarschaft zu teilen.
Umsonstläden
In immer mehr Städten etablieren sich Umsonstläden, auch Kost-Nix-Laden oder Schenkladen genannt. Auch hier kann man getragene, aber gut erhaltene Kleidung abgeben und anderen Besuchern damit eine Freude bereiten.
Bekannte & Verwandte
Aussortierte Kleidung kann Nahestehenden noch eine große Freude bereiten. Wie wäre es mit einer Kleidertauschparty in der Familie oder mit Freunden? Gerade bei Kinderkleidung bietet sich die Weitergabe an, wird die Kleidung doch oft nur kurz getragen, bis sie nicht mehr passt. Tauschaktionen in der Kindertagesstätte sorgen für mehr Nachhaltigkeit.
Alternative 2: Altkleider an Kleiderkammern spenden
Gebrauchte Kleidung unmittelbar an Bedürftige zu geben, spart Ressourcen, Zeit und Geld. Der direkte Weg sind Spenden in Kleiderkammern. Kleiderkammern und viele soziale Einrichtungen versorgen Menschen, die kein eigenes Einkommen beziehen und von Sozialleistungen leben. Sie können sich in der Kleiderkammer anmelden, müssen einen Nachweis der Bedürftigkeit vorlegen (Leistungsbescheid vom Jobcenter, Bescheid über den Erhalt von Grundsicherung oder Sozialhilfe) und können sich dann kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr einmal im Quartal Kleidung aussuchen.
Kleiderkammern der Diakonie
Kleiderkammern der Caritas
Deutsches Rotes Kreuz
Kleiderkammern der Heilsarmee
Tipp: Auf der Seite „wohindamit.org“ kann man direkt nach sozialen Einrichtungen im Wohnort suchen, an die man die Kleiderspende abgeben kann. Gelistet sind hier neben den oben genannten Einrichtungen auch viele kleine soziale Vereine.
Alternative 3: Kleiderspende im Paket
Wer in seiner Nähe keine soziale Einrichtung findet, kann die Kleiderspende auch per Post in einem Paket an die Deutsche Kleiderstiftung spenden. Die Stiftung stellt einen kostenlosen Paketschein zum Ausdrucken bereit. Dringend benötigte Stücke gehen dann sofort an Obdachlose und andere Bedürftige, die restlichen Spenden werden zur Finanzierung der Arbeit fair weiterverkauft.
Auch an PackMee kann man aussortierte Kleider kostenlos in einem Karton schicken. Die Kleidung wird dann für gemeinnützige Unternehmen aufbereitet.
Die Plattform „free-your-stuff.com“ ist ein weiterer kostenloser Online-Marktplatz für alle, die etwas zu verschenken haben. Hier kann man Kleidung, Babyausstattung, Accessoires, Taschen und vieles mehr anbieten.
Das sollte man beim Spenden beachten
Wer gebrauchte Kleidung spenden möchte, sollte die sauberen Textilien gut verpacken. Schuhe bündelt man paarweise. Gern genommen werden neben gut erhaltener Kleidung und Schuhen auch Sachspenden wie Gardinen, Vorhänge, Gürtel und Taschen sowie Kinderspielzeug, Bettwäsche, Gläser und Geschirr. Völlig zerschlissene, nasse oder stark verschmutzte Kleidung gehört nicht in die Kleiderspende. Solche Stücke müssen mühsam aussortiert werden, um dann entweder recycelt zu werden oder in der Müllverbrennung zu landen. Um den ehrenamtlichen Helfer:innen diese Arbeit zu ersparen, wäre es besser, die Textilien direkt beim Wertstoffhof abzugeben.
Vattenfall Fazit
Schon beim Kauf neuer Kleidungsstücke lohnt es sich, darüber nachdenken, ob man sie wirklich braucht und wie lange man sie tragen möchte. Wenn gebrauchte Kleidung aber aussortiert werden muss, dann sollte sie nicht gleich im Müll landen. Auch Altkleidercontainer sind nicht unbedingt die beste Wahl. Nachhaltiger ist es, Altkleider zu verschenken oder an gemeinnützige Vereine zu spenden, die sie dann direkt an Obdachlose und andere Bedürftige verteilen.
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