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Lohnen sich mobile Klimageräte für die Wohnung?
Einfach aufstellen und Raum kühlen – ohne Einbau. Ein mobiles Klimagerät, auch mobile Monoblock-Klimaanlage genannt, ist ideal für zuhause, das Büro oder den Wohnwagen. Was bringen die Geräte, wie funktionieren sie? Und welche Rolle spielen hier kW, Abluftschlauch und Kältemittel?
Inhaltsverzeichnis
Diese mobilen Klimaanlagen für die Wohnung gibt es
Monoblock-Anlage
Raumgröße
Stromverbrauch
Vor- und Nachteile von mobilen Klimageräten
Das ist außerdem zu beachten
Aufbau einer mobilen Klimaanlage
Splitgeräte und Luft-Luft-Wärmepumpen als Klimagerät
Lesen Sie das EU-Energielabel richtig
Treibhauseffekt? Nein Danke! Kühlen Sie mit R290
Alternativen zur mobilen Klimaanlage
Vattenfall Fazit
Diese mobilen Klimaanlagen für die Wohnung gibt es
Kühles Klima per Knopfdruck in der Wohnung, Fernbedienung oder Timer-Funktion. Kompakte mobile Klimageräte sind auf den ersten Blick praktisch, da sie vom Platz unabhängig eingesetzt werden können. Bei Bedarf nehmen Sie die mobile Anlage mit ins Wochenendhaus, in den Schrebergarten oder auf den Campingplatz.
Monoblock-Anlage
Für eine Wohnung eignen sich mobile Monoblock-Geräte, da sie einfach an die Steckdose angeschlossen werden können. Sie bestehen aus einem einzigen Block, in dem der gesamte Kühlungsprozess stattfindet, ohne dass eine separate Außeneinheit erforderlich ist. Es gibt Klimageräte, die nur zwei 16 cm Bohrungen zur Befestigung an der Wand benötigen. Außerdem sind sie mit nur 27 dB flüsterleise. Je nachdem, für welches Modell Sie sich entscheiden, können Sie mit Anschaffungskosten bis zu 1.000 € rechnen.
So funktioniert die Monoblock-Klimaanlage: Sie stellen sie am gewünschten Ort auf und führen den Abluftschlauch durch einen Fenster- oder Türspalt nach draußen, um die Wärme abzuleiten. Dabei kann es passieren, dass durch das geöffnete Fenster ständig neue warme Luft nachströmt. Und auch, wenn die Luft durch ein Loch nach außen geleitet wird, entsteht Unterdruck im Raum, der dazu führt, dass an anderer Stelle warme Luft nachströmt. Dieser Effekt lässt sich auch nicht durch geschlossene Türen vermeiden. Besonders in großen Räumen, bei direkter Sonneneinstrahlung oder in schlecht gedämmten Dachgeschosswohnungen haben kleine Klimageräte Schwierigkeiten, ausreichend zu kühlen. Laut Stiftung Warentest dauert es zwischen 30 und 45 Minuten, um einen 14 Quadratmeter großen Raum von 30 auf 24 Grad Celsius abzukühlen.
Raumgröße
Um die passende Klimaanlage für Ihre Raumgröße auszuwählen, ist es wichtig zu wissen, welche Kühlleistung oder Kühllast benötigt wird. Diese wird in der Regel in Watt (W) oder Kilowatt (kW) angegeben. Zur Berechnung der Kühlleistung für einen Raum in Watt können folgende Formeln hilfreich sein:
Bei guter Dämmung und wenig Sonneneinstrahlung:
Raumfläche in m2 x 60
Bei schlechter Dämmung und viel Sonneneinstrahlung:
Raumfläche in m2 x 100
Raumgröße in m2 | Gute Dämmung, wenig Sonneneinstrahlung | Schlechte Dämmung, viel Sonneneinstrahlung |
---|---|---|
10 | 600 W / 0,6 kW | 1.000 W / 1 kW |
20 | 1.200 W / 1,2 kW | 2.000 W / 2 kW |
30 | 1.800 W / 1,8 kW | 3.000 W / 3 kW |
40 | 2.400 W / 2,4 kW | 4.000 W / 4 kW |
50 | 3.000 W / 3 kW | 5.000 W / 5 kW |
60 | 3.600 W / 3,6 kW | 6.000 W / 6 kW |
70 | 4.200 W / 4,2 kW | 7.000 W / 7 kW |
80 | 4.800 W / 4,8 kW | 8.000 W / 8 kW |
90 | 5.400 W / 5,4 kW | 9.000 W / 9 kW |
100 | 6.000 W / 6 kW | 10.000 W / 10 kW |
Die Anzahl der Menschen im Raum, andere elektronische Geräte und die Nutzung des Zimmers können die benötigte Kühlleistung beeinflussen. Im Zweifel wenden Sie sich an einen Fachbetrieb, um die optimale mobile Klimaanlage für Ihre Raumgröße zu finden.
Stromverbrauch – Eine Beispielrechnung
Sie nutzen die Klimaanlage in einem heißen Monat rund 100 Stunden. Pro Stunde benötigt Ihr Gerät 1,2 kW. Sie verbrauchen dadurch 120 kWh Strom.
Auf lange Sicht verbrauchen Monoblöcke viel Strom: In 10 Jahren können Sie mit 600 bis 1.400 € Stromkosten zusätzlich rechnen.
Vor- und Nachteile von mobilen Klimaanlagen
Beim Kauf einer mobilen Klimaanlage sind wichtige Aspekte wie die Energieeffizienzklasse (idealerweise Klasse A) und die passende Leistung für die Raumgröße entscheidend. Auch die Lautstärke des Geräts spielt eine Rolle. Wir haben die Vor- und Nachteile für Sie zusammengefasst:
Vorteile
Günstige Anschaffung: Mobile Klimageräte sind in der Regel günstiger als fest installierte Anlagen.
Mobil einsetzbar: Sie können flexibel in verschiedenen Räumen eingesetzt werden, wo sie gerade gebraucht werden.
Einfache Installation: Es ist keine aufwändige Installation notwendig.
Nachteile
Schwächere Leistung: Im Vergleich zu fest installierten Anlagen haben mobile Klimageräte eine geringere Leistung.
Abluftschlauch erfordert offenes Fenster: Die warme Luft wird über einen Schlauch ins Freie geleitet. Dadurch gelangt auch immer wieder neue warme Luft in den Raum.
Geringere Effizienz: Durch den Innenbetrieb entsteht ein Unterdruck, der die Außenluft nachströmen lässt.
Geräuschentwicklung: Mobile Klimageräte können laut sein, was störend sein kann.
Leistung
Achten Sie bei günstigen Monoblock-Klimaanlage darauf, dass die Kühlleistung für größere Räume ausreicht. Es kann sonst passieren, dass sie den Effekt des Luftkühlers kaum im Raum merken – dafür aber auf der Stromrechnung.
Lautstärke
Ein mobiles Klimagerät kann recht laut werden. Insbesondere, wenn es auf Hochtouren läuft. Viele erreichen mehr als 50 Dezibel. Das entspricht in etwa normaler Gesprächslautstärke. Oft wird die Lautstärke auf dem Energielabel ausgewiesen.
Fensterabdichtungen
Damit die kalte Luft drinnen und die Wärme draußen bleibt, ist auch eine Dämmung beziehungsweise Abdichtung der Fenster sinnvoll. Falls dem Gerät keine Dichtungen beiliegen, können Sie sie separat im Baumarkt kaufen.
Gut zu wissen: Für den Einbau einer mobilen Klimaanlage in Ihrer Mietwohnung benötigen Sie keine Zustimmung vom Vermieter.
Splitgeräte und Luft-Luft-Wärmepumpen als Klimageräte
Eine effiziente Klimatisierung der eigenen vier Wände kann den Unterschied zwischen einem angenehmen Raumklima und unerträglicher Hitze ausmachen. Neben den klassischen Monoblock-Klimageräten gibt es weitere Möglichkeiten, die speziell auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind.
Split-Klimaanlage
Split-Geräte bestehen aus zwei Teilen – einer Inneneinheit (Verdampfer) und einer Außeneinheit (Kompressor) – und eignen sich besonders gut für größere Räume oder ganze Wohnungen. Die Installation durch einen Fachbetrieb an der Außenwand des Gebäudes ist zwar etwas aufwändiger, bietet allerdings eine effiziente Kühlung. Im Vergleich zu Monoblock-Klimageräten sind Splitvarianten leiser und sorgen für eine gleichmäßige Kühlung im gesamten Raum. Ein Split-Klimagerät kann bis zu 2.600 € kosten. Hinzu kommen die Kosten für die Installation durch Fachpersonal. Und auch hier haben Sie zusätzliche Stromkosten: Stiftung Warentest rechnet mit etwa 350 bis 700 € zusätzlich in 10 Jahren.
Gut zu wissen: Bevor Sie ein Split-Klimagerät in Ihrer Mietwohnung installieren, müssen Sie die Zustimmung der Eigentümerversammlung einholen. Die Fassade gehört zum Gemeinschaftseigentum.
Luft-Luft-Wärmepumpen
Luft-Luft-Wärmepumpen können an heißen Tagen auch zur Klimatisierung eingesetzt werden. Dabei wird die Wärmepumpe im Sommer zum Kühlen der Raumluft eingesetzt, anstatt diese zu erwärmen. Beim Einsatz als Klimaanlage ist wichtig, dass das Gerät über eine ausreichende Kühlleistung und Energieeffizienz verfügt, um die gewünschten Räume optimal kühlen zu können und den Energieverbrauch niedrig zu halten. Vorteil: Die Luft-Luft-Wärmepumpe ist umweltfreundlich, da sie erneuerbare Energie nutzt, und besonders geeignet, wenn eine ganzjährige Klimatisierung benötigt wird.
Gut zu wissen: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet Förderungen für Luft-Luft-Wärmepumpen im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) an. In einigen Bundesländern gibt es außerdem gesonderte Förderungen für den Kauf und die Installation von Luft-Luft-Wärmepumpen.
Jedes Gerät trägt ein EU-Energielabel. Zuletzt wurde die Energieverbrauchskennzeichnung im März 2021 angepasst. Das Label zeigt Ihnen auf den ersten Blick die für den Stromverbrauch wichtigen Werte. Diese Energieeffizienzklasse wird in A bis G eingestuft – und zusätzlich durch eine Farbskala hervorgehoben. Geräte mit Dunkelgrün (Klasse A) gehören z. B. zu den sparsamsten auf dem Markt.
Die Energieeffizienzklassen sind wie eine Ampel aufgebaut: Dunkelgrün für sparsam, gelb für mittel und rot für hoch. Je nachdem, ob es sich um das alte oder das neue Energielabel handelt, reichen die Klassen von A+++ bis D (altes Label) oder von A bis G (neues Label). Ein schwarzer Pfeil auf dem Etikett zeigt an, in welche Energieeffizienzklasse das Gerät eingestuft wurde.
Ein Klimagerät, das neu in den Handel kommt, muss im Kühlbetrieb mindestens die Energieeffizienzklasse A erfüllen. Für eine mobile Klimaanlage, die auch heizen kann, gilt im Heizbetrieb die Klasse B. Bei Verwendung klimaschonender Kältemittel gelten geringere Anforderungen. Bevor Sie also zum Schnäppchen aus dem Baumarkt greifen, schauen Sie genau hin: Das Energielabel bietet Ihnen gute Vergleichsmöglichkeiten.
Treibhauseffekt? Nein Danke! Kühlen Sie mit R290
Klimaanlagen oder mobile Klimageräte stehen immer wieder in der Kritik. Ihre CO2-Emissionen verteilen sich grob gerechnet zu 75 % auf den Stromverbrauch und zu 25 % auf das Kältemittel. Umso wichtiger ist es, bereits beim Kauf auf die „inneren Werte“ zu achten. Die Energieeffizienzklasse gibt Ihnen eine gute Orientierung. Doch meist offenbart erst ein Blick auf die technischen Daten des Modells die für das Klima wichtigen Angaben.
Nach und nach setzen die Hersteller auch für die mobile Klimaanlage das natürliche Kältemittel R290 ein. Dabei handelt es sich um ein natürlich vorkommendes Propangas. Es hat einen GWP von nur 3. Die Abkürzung steht für Global Warming Potential – und beziffert die Treibhausstärke eines Treibhausgases.
Die Auswirkungen auf die globale Erwärmung sind bei R290 also besonders gering. Im Gegensatz dazu hat ein „normales“ Kältemittel wie das R410A ein GWP von über 2.000 – die Folgen für die globale Erwärmung können Sie sich ausrechnen.
Alternativen zur mobilen Klimaanlage
Ventilatoren können zwar nicht die Temperatur im Raum senken, sorgen aber trotzdem für eine angenehme Abkühlung. Der Grund: Bewegte Luft fühlt sich kühler an als stehende. Ventilatoren gibt es schon ab etwa 20 € – sie sind somit deutlich günstiger als eine Klimaanlage. Auch die Stromkosten sind im Vergleich deutlich geringer. Selbst wenn sie 90 Tage im Jahr für 10 Stunden am Tag laufen, verursachen sie im Durchschnitt weniger als 5 € Stromkosten.
Weitere Möglichkeiten
Natürliche Klimatisierung und Luftfeuchtigkeit: Verdunstungskälte kann auch eine Option sein. Hängen Sie mit Wasser getränkte Tücher über geöffnete Fenster, um die Raumtemperatur zu senken.
Sonnenschutzfolien: Für Dachgeschosse sind Sonnenschutzfolien eine kostengünstige Möglichkeit, um die Raumtemperatur um 3 bis 5 Grad zu senken.
Aufheizen vermeiden: Schließen Sie Rollläden und Vorhänge tagsüber und halten Sie Fenster auf der Sonnenseite geschlossen. Lüften Sie früh morgens und spät abends. Pflanzen vor dem Fenster spenden zusätzlich Schatten und verdunsten Wasser, was die Raumtemperatur beeinflusst.
Elektrische Geräte: Vermeiden Sie Überhitzung und schalten elektrische Geräte aus.
Dämmung: Eine gute Isolierung hilft nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer.
Vattenfall Fazit
Mobile Klimageräte bieten zwar eine flexible Lösung für die Kühlung von Räumen, insbesondere in Mietwohnungen oder wenn keine Möglichkeit besteht, eine feste Klimaanlage zu installieren. Sie benötigen allerdings einen Abluftschlauch, der durch ein Fenster oder eine Tür ins Freie geführt werden muss, was zu Wärmeverlusten führen kann. Außerdem haben sie oft Schwierigkeiten, große Räume effektiv zu kühlen und können laut sein. Mobile Klimageräte eignen sich somit eher als Option für den kurzfristigen Kühlbedarf.
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