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Meine Heizung wird nicht warm – Ursachen und schnelle Abhilfe
Ihre Heizung bleibt kalt? Das muss nicht immer an einem großen Defekt liegen. Oft lassen sich die Ursachen leicht beheben – sei es durch Entlüften, Überprüfen der Ventile oder Anpassen des Drucks. Erfahren Sie, was Sie tun können, bevor Sie eine Fachkraft rufen, und wie Sie langfristig für eine zuverlässig warme Heizung sorgen.
Inhaltsverzeichnis
Ursachen für kalte Heizkörper auf einen Blick
Heizung wird nicht warm – erste Schritte zur Fehlerbehebung
Vattenfall Tipp
Heizung entlüften – Schritt für Schritt
Thermostatventil überprüfen und richtig einstellen
Fehlerbehebung am Thermostat
Weitere mögliche Ursachen und Lösungen
Heizkesseldruck stimmt nicht
Vorlauftemperatur ist zu niedrig
Heizungspumpe defekt
Heizungsanlage meldet einen Fehlercode
Hydraulischen Abgleich durchführen
Wann sollten Sie eine Fachkraft rufen?
Die richtige Heizungs-Fachkraft finden
Vorbeugende Maßnahmen für eine warme Heizung
Vattenfall Fazit
Ursachen für kalte Heizkörper auf einen Blick
Einzelne Heizkörper bleiben kalt: Die Heizungsanlage läuft, aber in einige Heizkörper gelangt kein heißes Wasser. Diese Heizkörper bleiben kalt oder werden nur oben warm. Häufig ist ein klemmendes Thermostatventil die Ursache. Dies passiert oft, wenn das Ventil im Sommer auf Null oder Frostschutz stand und sich verklemmt hat.
Heizkörper wird nur am Thermostat warm: Ursache ist oft Luft im Heizkreislauf. Der Heizkörper muss entlüftet werden, was Sie selbst tun können. Danach sollte eine Kontrolle erfolgen. Bei Unsicherheiten ist eine Fachkraft ratsam.
Heizungsanlage springt nicht an: Bei Pellet-, Öl- oder Hackschnitzelheizungen kann der Notschalter versehentlich betätigt worden sein. Prüfen Sie, ob das Licht am Notschalter auf „Ein“ steht. Betätigen Sie den Schalter und starten Sie den Kessel neu.
Heizung wird nicht warm – erste Schritte zur Fehlerbehebung
Bevor Sie einen Fachbetrieb rufen, gibt es einige Checks, die Sie selbst durchführen können. Prüfen Sie zuerst, ob nur einzelne Heizkörper oder die gesamte Wohnung betroffen sind. Bleiben nur einzelne Heizkörper kalt, könnte ein klemmendes Ventil oder Luft im System die Ursache sein. Prüfen Sie, ob die Heizkörper entlüftet werden müssen oder ob der Heizkesseldruck ausreichend ist. Auch ein hydraulischer Abgleich kann helfen. Werden alle Räume nicht warm, und die Heizung ist eingeschaltet und versorgt, sollten Sie einen Fachbetrieb kontaktieren.
Vattenfall Tipp
Auch ein zu geringer Heizungsdruck verursacht kalte Heizkörper. Deshalb prüfen Sie den Wasserdruck regelmäßig. Bei Bedarf Wasser nachfüllen. Der Heizkessel pumpt das warme Wasser durch eine Umwälzpumpe in die Heizkörper. Damit das reibungslos funktioniert, darf der Druck in den Rohren nicht zu niedrig sein. Besonders in Häusern mit Heizkessel im Keller und Heizkörpern in oberen Etagen muss der Druck ausreichen, um die Schwerkraft zu überwinden – etwa 1,0 bar pro 10 Meter Höhenunterschied. Ist der Druck zu gering, bleibt das Wasser aus und die Heizkörper werden kalt.
Heizung entlüften – Schritt für Schritt
Luft im Heizkörper
Kalte Heizkörper trotz eingeschalteter Heizung? Oft ist Luft im Heizkörper die Ursache. Ein typisches Anzeichen ist ein Gluckern. Luft im Heizkörper verringert die Heizleistung und erhöht die Energiekosten. Die gute Nachricht: Sie können den Heizkörper selbst in wenigen Schritten entlüften! Bei Öl- oder Gasheizungen empfiehlt es sich, das Entlüften vor jeder Heizperiode durchzuführen.
Anleitung zum Entlüften: Einfache Schritte
Schritt 1: Sie brauchen einen Entlüftungsschlüssel (erhältlich im Baumarkt) und einen Becher zum Auffangen des Wassers.
Schritt 2: Schalten Sie die Umwälzpumpe ab und drehen Sie den Heizkörper auf.
Schritt 3: Halten Sie den Becher unter das Entlüftungsventil und öffnen Sie das Ventil mit dem Entlüftungsschlüssel.
Schritt 4: Lassen Sie die Luft vollständig entweichen. Wenn Wasser in den Becher läuft, ist der Heizkörper entlüftet.
Funktionsweise des Thermostatventils
Ein Thermostatventil besteht aus zwei Teilen: dem Ventil und dem Thermostat. Das Thermostat steuert die Ventilöffnung abhängig von der Raumtemperatur. Ein kleiner Stift im Ventil regelt die Wassermenge. Das Thermostat übt je nach Temperatur Druck auf den Stift aus. Bei Wärme dehnt sich Gas im Thermostat aus, drückt den Stift und verringert den Wasserdurchfluss. Bei Kälte zieht sich das Gas zusammen, das Ventil öffnet sich, und mehr heißes Wasser fließt in den Heizkörper. Je mehr heißes Wasser durch das Ventil strömt, desto wärmer wird der Heizkörper. Ein verklemmtes oder verkalktes Thermostatventil hat zur Folge, dass die Heizung kalt bleibt.
Fehlerbehebung am Thermostat
- Entfernen Sie den Einstellkopf des Thermostats, indem Sie die Überwurfmutter lösen (evtl. mit einer Rohrzange).
- Überprüfen Sie die Ventilspindel: Sie sollte etwa fünf Millimeter herausragen und sich leicht ins Ventil drücken lassen.
- Ist das nicht der Fall, klemmt das Ventil. Sie lösen es, indem Sie vorsichtig mit einem geeigneten Gegenstand auf den Spindelstift schlagen.
- Ziehen Sie dann leicht mit einer Zange oder drücken Sie mit dem Daumen darauf.
- Erwärmen mit heißer Luft oder etwas Schmieröl hilft ebenfalls gegen das Klemmen. Bewegt sich der Stift wieder, setzen Sie den Einstellknopf zurück.
Die Heizung sollte nun wieder warm werden.
Heizkesseldruck stimmt nicht
Funktionieren die Heizungen unten besser als in den oberen Etagen, könnte der Heizkesseldruck zu niedrig sein. Er sollte idealerweise bei 1,3 bis 1,7 bar liegen. Lassen Sie den Druck von einem SHK-Profi überprüfen und richtig einstellen. Wenden Sie sich an Ihre Vermieter oder die Hausverwaltung.
Vorlauftemperatur ist zu niedrig
Stimmt der Druck, aber die Heizkörper heizen immer noch nicht richtig, könnte die Vorlauftemperatur falsch eingestellt sein. Die Heizanlage muss das Wasser auf die richtige Temperatur bringen, damit alle Heizkörper warm werden. Vermuten Sie eine falsche Einstellung? Informieren Sie Ihre Vermieter, damit ein SHK-Betrieb beauftragt werden kann.
Heizungspumpe defekt
Wenn die Heizung nach allen Prüfungen nicht läuft, kann eine defekte Heizungspumpe der Grund sein. Die Pumpe fördert das Heizwasser durch die Leitungen und versorgt die Räume mit Wärme. Funktioniert die Pumpe, vibriert sie leicht im Betrieb. Fehlt diese Vibration, ist ein Austausch nötig.
Heizungsanlage meldet einen Fehlercode
Heizungsanlagen melden Fehler meist automatisch als Code auf dem Display. Ein Fehlercode bedeutet jedoch nicht immer, dass die Anlage kaputt ist. Oft lässt sich das Problem durch einen Neustart beheben. Dafür haben viele Anlagen einen Reset-Knopf.
Hydraulischen Abgleich durchführen
Ein hydraulischer Abgleich sorgt dafür, dass alle Heizkörper die richtige Menge Wasser erhalten. Ohne Abgleich fließt das Heizwasser bevorzugt durch kurze und dicke Rohre, während entferntere Räume mit dünnen Rohren oft zu wenig Wasser bekommen. Das führt dazu, dass nahe Heizkörper zu viel Druck haben und die Thermostatventile nicht richtig arbeiten. Statt die Wassertemperatur oder den Pumpendruck einfach zu erhöhen – was weder energiesparend ist noch das Problem löst – sollten Sie den hydraulischen Abgleich vornehmen. So vermeiden Sie auch störende Geräusche wie Rauschen oder Pfeifen.
Wann sollten Sie eine Fachkraft rufen?
Komplexe Probleme und Reparaturen
Sie haben die Heizkörper entlüftet, das Thermostat richtig eingestellt und den Wasserdruck geprüft – doch die Heizung bleibt kalt? Generell gilt: Sind die Ursachen nicht eindeutig erkennbar, sollte eine Fachkraft hinzugezogen werden, besonders wenn Bauteile defekt sind. Neben der Umwälzpumpe im Keller können auch Thermostatventile am Heizkörper betroffen sein. Zudem gibt es viele weitere Komponenten, die kaputt, falsch eingestellt oder verschmutzt sein können.
Die richtige Heizungs-Fachkraft finden
Auf der Suche nach einer zuverlässigen Fachkraft ist neben der örtlichen Lage und den Kosten auch die Qualifikation ein wichtiges Kriterium. An diesen Kriterien können Sie sich bei Heizungsbetrieben orientieren, um die Qualifikationen einzuschätzen:
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Spezialisierungen: Prüfen Sie, ob die Fachkraft über Fachkenntnisse verfügt, die für Ihre Anlage relevant sind, z. B. bei Systemen mit regenerativen Energien. Bei Wärmepumpen ist z. B. ein Kältemittelschein erforderlich.
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Weiterbildungen: Heiztechnik entwickelt sich ständig weiter. Achten Sie darauf, ob der Monteur regelmäßig an Weiterbildungen teilnimmt.
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Prüfsiegel: Hat der Fachbetrieb TÜV-Prüfungen oder spezielle Handwerkssiegel?
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Mitgliedschaften: Ist der Installateur Mitglied der Länderinnung für Sanitär, Heizung und Klimatechnik?
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Ausbildung: Ein Betrieb, der ausbildet, zeigt hohes fachliches Know-how.
Vattenfall Tipp
Eine defekte Heizung ist der ideale Zeitpunkt für eine Modernisierung. Bis 2045 müssen alle Gebäude in Deutschland klimaneutral sein – deshalb gibt es gesetzliche Vorgaben zur energetischen Sanierung. Durch niedrigere Energiekosten lohnt sich die Investition langfristig, und der Staat fördert viele Maßnahmen. Prüfen Sie, ob eine Hybridheizung für Sie geeignet ist. Die Kombination mit einer Wärmepumpe spart zusätzlich Energie.
Regelmäßige Wartung und Kontrolle
Regelmäßige Wartung macht Ihre Heizung zuverlässig und verhindert größere Probleme. Eine jährliche Inspektion erkennt frühzeitig Mängel und spart Energiekosten, da eine gewartete Heizung effizienter läuft. Die Wartung umfasst zwei Schritte: Inspektion und Wartung. Eine Fachkraft prüft zuerst den Zustand der Heizungsanlage und leitet aus den Ergebnissen nötige Maßnahmen ab. Bei der Wartung werden mögliche Verschleißteile ausgetauscht, um die Anlage in den Soll-Zustand zu bringen. Diese Arbeiten fallen unter die Instandhaltung. Nach der Wartung erhalten Sie in der Regel ein Protokoll mit allen durchgeführten Leistungen.
Heizkörper reinigen
Staub, Schmutz, Rost und Kalkablagerungen senken die Heizleistung um bis zu 30 % und können Bakterien und Schimmel in der Wohnung fördern. Reinigen Sie Ihre Heizkörper daher zweimal im Jahr gründlich – idealerweise im Frühling nach der Heizperiode und im Spätsommer davor. Verwenden Sie eine Heizkörperbürste oder einen Lappen mit warmem Wasser. Losen Staub sollten Sie regelmäßig entfernen.
Vattenfall Fazit
Kalte Heizkörper können oft durch einfache Maßnahmen wie Entlüften, Prüfen der Ventile oder Anpassungen des Drucks behoben werden. Ein systematisches Vorgehen spart Zeit und kann teure Reparaturen verhindern. Regelmäßige Wartung, Reinigung und der hydraulische Abgleich sorgen langfristig für eine effiziente und zuverlässige Heizung. Bleiben Probleme bestehen, zögern Sie nicht, eine Fachkraft hinzuzuziehen – das schützt vor größeren Schäden und hält Ihre Heizung intakt.
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