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Wasser ablassen aus der Heizung – so geht's
Wasser aus der Heizung ablassen? Das sollten Sie nur bei Bedarf tun – etwa bei Reparaturen oder zu hohem Druck. Erfahren Sie hier, wie es richtig geht und was Sie beachten müssen, um Schäden zu vermeiden.
Gründe für das Wasserablassen aus der Heizung
Das Heizwasser spielt eine zentrale Rolle im Heizkreislauf: Es transportiert die im Kessel erzeugte Wärme über die Rohre zu den Heizkörpern und gibt dort die Energie an die Raumluft ab. Da es sich um ein geschlossenes System handelt, sollte Wasser nur in Ausnahmefällen abgelassen werden – etwa bei einer Reparatur oder Wartung.
Beim Ablassen des Wassers wird der gesamte Heizkreislauf unterbrochen, was den Heizbetrieb beeinträchtigen kann. Ein Membranausgleichsgefäß sorgt im System für den nötigen Druckausgleich, da sich warmes Wasser ausdehnt und mehr Volumen einnimmt als kaltes. Um den reibungslosen Betrieb der Heizung zu gewährleisten, ist es wichtig, dass Fachleute die Wassermenge, den Druck und andere Parameter korrekt einstellen.
1. Austausch der Heizkörper:
Planen Sie, Ihre Heizung zu modernisieren? Bei einem Heizungswechsel oder wenn Sie einen Heizkörper austauschen, müssen Sie meist etwas Wasser aus dem System ablassen. Der Wasserstand sollte dabei unterhalb des Heizkörpers liegen. Denken Sie daran, dass sich im Heizkörper oft verschmutztes Restwasser befindet. Schützen Sie den Boden und halten Sie Lappen sowie einen Eimer griffbereit. Bei Heizkörpern mit Absperrventilen ist das Ablassen des Wassers aus der gesamten Heizung nicht immer nötig. In diesem Fall reicht es, das Absperrventil zu schließen und nur das Wasser aus dem betreffenden Heizkörper abzulassen. Danach nicht vergessen, Wasser nachzufüllen.
2. Druckentlastung:
In seltenen Fällen ist der Wasserdruck im Heizsystem zu hoch. Dies kann passieren, wenn zu viel Wasser nachgefüllt wurde oder die Wassertemperatur stark ansteigt. Der empfohlene Richtwert liegt bei etwa 2,5 bar. Überprüfen Sie den Wasserdruck einfach am Manometer der Heizungsanlage. Der schwarze Zeiger zeigt den aktuellen Druck, der rote den maximal zulässigen. Sollte der schwarze Zeiger über dem roten stehen, muss Wasser abgelassen werden. Wenn nicht, besteht kein Handlungsbedarf. Beachten Sie jedoch, dass ein zu hoher Druck das Ausdehnungsgefäß beschädigen kann. Das Sicherheitsventil der Heizung öffnet sich normalerweise automatisch bei zu hohem Druck. Falls das Ventil jedoch defekt ist, müssen Sie den Druck manuell verringern.
Tipp: Clever heizen – ohne nachts abzuschalten
Die Heizung nachts ausschalten, um Energie und Geld zu sparen? Klingt clever, ist aber ein (teurer) Fehler beim Heizen. Mit den richtigen Heizgewohnheiten sparen Sie Energie, ohne auf eine angenehm warme Wohnung zu verzichten.
Schritt 1 – Benötigtes Werkzeug: Diese Werkzeuge und Hilfsmittel sollten Sie für alle Fälle parat haben: Ein Eimer und ein Schlauch helfen dabei, das Wasser sicher aufzufangen und abzuleiten. Ein Universal-Schraubenschlüssel und eine Rohrzange erleichtern das Öffnen der Ventile, und mit einem Druckprüfgerät kontrollieren Sie den Systemdruck vor und nach dem Ablassen.
Schritt 2 – Heizung ausschalten: Bevor Sie beginnen, stellen Sie sicher, dass die Heizung komplett ausgeschaltet ist. Dies verhindert Stromschläge und stoppt die Umwälzpumpe, die sonst den Prozess stören könnte. Tragen Sie Schutzkleidung wie Handschuhe und Schutzbrille. Legen Sie Tücher aus, um Wasser aufzufangen und Rutschgefahr zu verhindern. Bei Unsicherheiten fragen Sie eine Fachkraft.
Schritt 3 – Schlauch befestigen: Befestigen Sie einen Schlauch fest am Entleerungshahn der Heizung. Führen Sie den Schlauch zu einem Abfluss oder einer geeigneten Auffangstelle, um Überschwemmungen oder Verschmutzungen im Raum zu vermeiden.
Schritt 4 – Entleerungshahn öffnen: Öffnen Sie den Entleerungshahn langsam, damit das Wasser gleichmäßig abfließen kann. Es hilft, auch das Entlüftungsventil des Heizkörpers leicht zu öffnen, um ein Vakuum zu verhindern.
Schritt 5 – Wasserstand überwachen: Behalten Sie die Wasserstandsanzeige im Blick, um sicherzustellen, dass nicht mehr Wasser als nötig abgelassen wird, da dieses später nachgefüllt werden müsste.
Schritt 6 – Abschluss: Wenn der gewünschte Wasserstand erreicht ist, schließen Sie wieder den Entleerungshahn und das Entlüftungsventil.
Tipp: Heizungsrohre isolieren senkt Heizkosten
Wenn Sie Ihre Heizungsrohre isolieren, tun Sie nicht nur Ihrer Wohnung, sondern auch der Umwelt etwas Gutes. Gedämmte Rohre sparen Energie und senken Ihre Heizkosten – laut Verbraucherzentrale um mehrere Euro pro Meter. Schon bei wenigen Metern lohnt sich die Isolierung, und das Beste: Sie können es ganz einfach selbst machen.
Schritt 1: Heizung ausschalten: Stellen Sie die Thermostate auf 0, damit die Heizung nicht anspringt.
Schritt 2: Heizkörper entlüften: Sorgen Sie dafür, dass die Luft aus den Heizkörpern entweichen kann.
Schritt 3: Wassereinlassventil finden: Schauen Sie in der Bedienungsanleitung nach, falls das Ventil nicht sofort sichtbar ist. Eine Gastherme wird meist über einen KFE-Hahn befüllt, der sich oft an der niedrigsten Stelle des Systems befindet.
Schritt 4: Schlauch vorbereiten: Verwenden Sie einen Gartenschlauch. Verbinden Sie ein Ende locker mit dem Wasserhahn und lassen Sie Wasser einlaufen, bis der Schlauch vollständig gefüllt ist, um Luft im System zu vermeiden.
Schritt 5: Schlauch anschließen: Befestigen Sie das andere Ende fest am Wassereinlassventil der Heizung.
Schritt 6: Wasser auffüllen: Öffnen Sie zuerst den Wasserhahn und dann das Ventil an der Heizung. Überprüfen Sie den Druck am Manometer. Der richtige Bereich liegt meist zwischen 1,0 und 2,0 bar. Schauen Sie vor dem Befüllen der Heizung zur Sicherheit in die Anleitung.
Schritt 7: Schließen: Wenn der richtige Druck erreicht ist, schließen Sie den Wasserhahn und das Ventil.
Schritt 8: Heizung einschalten: Lassen Sie die Heizung etwa eine Stunde laufen.
Schritt 9: Entlüften: Falls die Heizung Geräusche macht, entlüften Sie sie erneut, um Restluft zu entfernen.
1. Risiken und mögliche Schäden
Wenn ein Haus längere Zeit leer steht, sollten Sie das Heizungswasser nicht komplett entleeren. Andernfalls drohen Korrosionsschäden, und es würde Restwasser in den Leitungen bleiben, das von innen schaden kann. Auch energetisch ist es nicht sinnvoll, ein Haus komplett auskühlen zu lassen. Beim Wiederhochfahren muss die Heizung viel Energie aufwenden, um die Räume wieder aufzuheizen.
2. Alternative Lösungen bei Druckproblemen
Ein zu hoher Wasserdruck in der Heizungsanlage kann Schäden verursachen. Bevor Wasser abgelassen wird, sollten Sie alternative Maßnahmen prüfen. Eine effektive Lösung ist der Einsatz eines Druckminderers, der den Druck im System senkt, ohne Wasser zu verschwenden. Dieses Ventil reguliert den Druck auf das empfohlene Niveau und sorgt für eine gleichmäßige Wasserversorgung. Eine regelmäßige Wartung des Ausdehnungsgefäßes hilft, Druckprobleme frühzeitig zu erkennen. Stellen Sie sicher, dass das Sicherheitsventil korrekt funktioniert, da es sich bei Überdruck automatisch öffnen sollte. Bei wiederholten Problemen ist es ratsam, eine Fachkraft zur Überprüfung der Anlage hinzuzuziehen.
Fazit: Heizungswasser ablassen – nur im Ausnahmefall
Wasser aus der Heizung abzulassen, ist nur in Ausnahmefällen nötig. Eine fachgerechte Vorgehensweise und die richtigen Werkzeuge verhindern unnötige Schäden. Überprüfen Sie immer zuerst den Wasserdruck und lassen Sie im Zweifel eine Fachkraft ran. So bleibt Ihre Heizung effizient und sicher.
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