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Fußbodenheizung effizient zuhause steuern

Stellen Sie sich vor, Sie kommen an einem kalten Wintertag nach Hause. Die Böden sind angenehm warm, und die Wärme scheint von überallher zu kommen, ohne dass ein Heizkörper im Weg steht. Genau das macht die Fußbodenheizung so besonders. Doch damit sie nicht nur gemütlich, sondern auch effizient arbeitet, braucht es die richtige Regelung. Was dabei wichtig ist und wie Sie Heizkosten sparen können, erfahren Sie hier.

Regelung der Fußbodenheizung

Wie sorgt eine gut eingestellte Regelung dafür, dass die Fußbodenheizung effizient arbeitet? In zentralen Heizungsanlagen sorgt die Regelung dafür, dass die Vorlauftemperatur optimal an die Außentemperatur angepasst wird. Wenn es draußen kälter wird, steigt die Temperatur des Heizungswassers, um Wärmeverluste auszugleichen und das Haus angenehm warm zu halten.

Es gibt zwei Hauptmethoden – die witterungsgeführte und die raumtemperaturgeführte Regelung.

  • Witterungsgeführt: Ein Sensor misst die Außentemperatur und passt die Vorlauftemperatur entsprechend der Heizkurve an.
  • Raumtemperaturgeführt: Ein Sensor in einem zentralen Raum überwacht die Temperatur. Wird der Sollwert unterschritten, erhöht die Heizung die Vorlauftemperatur.

Beide Methoden können kombiniert werden, um eine noch präzisere Steuerung zu ermöglichen. Befindet sich im Haus ausschließlich eine Fußbodenheizung, übernimmt die zentrale Heizung die Regelung der Vorlauftemperatur. Sie sorgt dafür, dass die großflächige Heizung immer genau die richtige Wärmemenge abgibt.

Die Heizungseinstellung für die Temperatur regeln Sie über die Heizkurve. Sie bestimmt, wie sich die Vorlauftemperatur der Heizung an die Außentemperatur anpasst – und damit, wie effizient sie arbeitet. Ist die Kurve zu flach, bleiben die Räume kalt. Ist sie zu steil, verbraucht die Heizung unnötig Energie. Um die ideale Heizkurve zu finden, können Sie sie direkt am Heizkessel oder der Regelungseinheit anpassen. Es lohnt sich, die Einstellungen zu testen und zu optimieren, bis eine gleichmäßige Raumtemperatur bei minimalem Energieverbrauch erreicht ist. Um sie perfekt anzupassen, brauchen Sie Zeit und Geduld – etwa eine Heizperiode. Schritt für Schritt können Sie die Kurve anpassen und die Auswirkungen auf die Raumtemperatur beobachten. Eine Heizungskraft kann Sie dabei unterstützen.

Heizkurve anpassen – Schritt für Schritt

Monteur an einer Fußbodenheizung

Schritt 1 – Raumregler aufdrehen: Stellen Sie die Raumregler in Küche und Wohnzimmer auf die höchste Temperatur und lassen Sie sie unverändert. So schaffen Sie vergleichbare Messwerte.

Schritt 2 – Messdaten notieren: Bereiten Sie ein Datenblatt vor, auf dem Sie Vorlauftemperatur, Außentemperatur und Ihr Temperaturempfinden (zu warm, zu kalt, optimal) eintragen.

Schritt 3 – Vorlauftemperatur testen: Messen Sie bei Außentemperaturen von +5 bis -5 °C in 5-Grad-Schritten. Begrenzen Sie zunächst die Vorlauftemperatur und beobachten Sie ein bis zwei Tage lang, wie sich die Raumtemperatur verändert. Ist es zu warm, senken Sie die Vorlauftemperatur. Ist es zu kalt, erhöhen Sie sie, bis die ideale Einstellung gefunden ist.

Schritt 4 – Heizkurve zeichnen: Tragen Sie die gemessenen Werte in ein Diagramm ein. Verbinden Sie die Punkte zu einer Linie – das ist Ihre Heizkurve. Kennzeichnen Sie die Werte für Ihr Temperaturempfinden, um die optimale Kurve besser sichtbar zu machen.

Schritt 5 – Feinanpassung der Heizkurve: Passen Sie die Neigung und das Niveau der Heizkurve an, bis sie mit Ihrer optimalen Linie übereinstimmen.

Wenn ein Haus über verschiedene Heizkreise verfügt – beispielsweise Fußbodenheizung und Heizkörper – gelten unterschiedliche Anforderungen. Heizkörper benötigen wärmeres Wasser, während die Fußbodenheizung mit kühlerem Wasser arbeitet. In solchen Fällen liefert die zentrale Heizung die höchste erforderliche Vorlauftemperatur (für die Heizkörper). Anschließend reduziert die Fußbodenheizung die Temperatur über einen Mischer, indem sie kühleres Rücklaufwasser einmischt.

Fußbodenheizungen sind anders als klassische Heizkörper – und das merkt man auch an ihrer Steuerung. Weil die Rohre im massiven Bodenaufbau liegen, heizt die Flächenheizung langsamer: Erst erwärmt sie den Boden, dann gibt dieser die Wärme nach und nach an den Raum ab. Doch genau das bringt auch Vorteile: Selbst wenn die Heizung längst ausgeschaltet ist, bleibt der Boden warm und sorgt für ein angenehmes Raumklima – ohne zusätzlichen Energieverbrauch.

Ein weiterer Vorteil ist der Selbstregeleffekt: Die Fußbodenheizung braucht nur eine geringe Temperaturdifferenz zur Raumluft, um zu heizen. Wird es im Raum wärmer, senkt die Anlage automatisch ihre Leistung. Möglich macht das ein Mischer, der kühleres Rücklaufwasser in den Vorlauf leitet. So arbeitet die Fußbodenheizung effizient – und das ganz von selbst.

Tipp: Der richtige Zeitpunkt zum Heizen

Ab wann sollte geheizt werden? Sobald die Temperaturen in Innenräumen dauerhaft unter 20 Grad fallen, ist es Zeit, die Heizung einzuschalten – spätestens, wenn 18 Grad unterschritten werden. Das ist die gesetzlich festgelegte Mindesttemperatur, die auch nachts gelten muss. Können diese Werte in der kalten Jahreszeit oder schon ab Mitte September nicht erreicht werden, sprechen Sie mit Ihrem Vermieter. Oft helfen einfache Optimierungen, um die Heizleistung zu verbessern – viele davon werden sogar staatlich gefördert.

Gesetzliche Vorgaben für Fußbodenheizungen

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) verlangt, dass Fußbodenheizungen in fast allen Gebäuden raumweise steuerbar sind. Diese Regel soll Energieverschwendung verhindern. Nur kleine Räume unter sechs Quadratmetern und Altanlagen, die vor 2002 eingebaut wurden, sind davon ausgenommen.

Neue Systeme müssen mit einer raum- oder zonenweisen Temperaturregelung ausgestattet sein. Ältere Anlagen, die noch über Handventile am Verteiler gesteuert werden, können in manchen Fällen nachgerüstet werden

Fußbodenheizung energieeffizient regulieren

Dämmung eines Gebäudes

Eine präzise Steuerung der Fußbodenheizung senkt die Vorlauftemperatur automatisch auf das passende Niveau. Dadurch spart das System Energie – und Sie Heizkosten. Die genaue Ersparnis hängt jedoch stark von der Gebäudeart ab.

In gut gedämmten Gebäuden ist die Einsparung geringer, da diese nur wenig Wärme verlieren. Hier lohnen sich vor allem längere Absenkphasen, etwa bei längerer Abwesenheit.

In weniger gut gedämmten Häusern ist das Potenzial besonders groß, da Temperaturschwankungen hier häufiger auftreten und effizient ausgeglichen werden. Auch Absenkungen der Temperatur, etwa tagsüber oder nachts, können helfen, die Kosten zu senken.

Die richtige Regelung macht Ihre Fußbodenheizung effizienter und hilft, Energie zu sparen. Die individuelle Regelung der Fußbodenheizung optimiert die Energieeinsparung und unterstützt ihre effiziente Funktion. Abhängig von Gebäudeart und -aufbau kann die Steuerung raum- oder zonenweise erfolgen. Dabei messen Fühlerelemente die Raumtemperatur, vergleichen sie mit einem Sollwert und geben Signale an Stellantriebe weiter, die die Wärmeabgabe regeln. Alternativ können Thermostate oder direkt angeschlossene Raumtemperaturregler eingesetzt werden, um den Heizkreis präzise zu steuern.

Lange galt der Selbstregeleffekt der Fußbodenheizung als ausreichend, um Räume effizient zu heizen. Auch die Trägheit des Systems – mit längeren Aufheiz- und Abkühlzeiten – sprach gegen komplexe Steuerungen wie eine Einzelraumregelung. Doch neue Erkenntnisse zeigen: Mit der richtigen Technik lassen sich Heizenergie und Kosten deutlich senken, wenn die Regelung professionell umgesetzt und die Heizung korrekt eingestellt ist. Entscheidend sind dabei auch die Gebäude-Dämmung und der Fußbodenaufbau.

  • Raumweise Steuerung: Von analogen Drehreglern bis zu digitalen Raumtemperaturreglern, die über Smartphone oder PC steuerbar sind, gibt es viele Möglichkeiten, die Heizung komfortabel zu regeln. Besonders beliebt: Geräte mit programmierbaren Absenkphasen, die die Wärmeabgabe automatisch anpassen.
  • Nachtabsenkung: Die Absenkung der Heizleistung in der Nacht spart Energie, indem Wärmeverluste reduziert werden. Doch Vorsicht: Durch die Trägheit der Fußbodenheizung kann das Aufheizen am Morgen länger dauern. Wie viel sich einsparen lässt, hängt stark von der Dämmung des Gebäudes ab. Während ungedämmte Häuser durch abgesenkte Temperaturen profitieren, bieten gut gedämmte Gebäude nur in längeren Abwesenheitsphasen Einsparpotenziale.

Vorteile:

  • Automatische, bedarfsgerechte Steuerung spart Energie und Kosten, vor allem bei Einzelraumregelungen.
  • Temporäre Absenkungen, etwa nachts, bieten hohe Einsparpotenziale.
  • Zusätzliche Elemente wie Mischkreise erhöhen den Bedienkomfort.

Nachteile:

  • In weniger gut gedämmten Gebäuden ist der Selbstregeleffekt oft unzureichend.
  • Witterungsbedingte Schwankungen lassen sich auch mit Regeltechnik nicht sofort ausgleichen.
  • Gut gedämmte Gebäude profitieren weniger von aufwendiger Regeltechnik.
  • Stellmotoren und andere Komponenten verursachen laufende Stromkosten.

Tipp: Fußbodenheizung entlüften für maximale Effizienz

Heißer Tipp gegen kalte Füße: Auch eine Fußbodenheizung kann von eingeschlossener Luft gestört werden, was die Heizleistung deutlich verringert. Luftblasen blockieren den Wasserkreislauf und sorgen dafür, dass es nicht mehr gleichmäßig warm wird. Dagegen hilft: Fußbodenheizung entlüften. Mit regelmäßigem Entlüften stellen Sie sicher, dass Ihre Heizung effizient arbeitet und keine Energie verschwendet wird.

Lohnt sich ein Thermostat?

Ja, denn ein Thermostat sorgt für eine bedarfsgerechte Heizleistung. Wenn Sie eine Fußbodenheizung mit einem Thermostat ausstatten oder einen Regler nachrüsten möchten, stehen Ihnen heute viele Möglichkeiten offen. Von einfachen Modellen mit manueller Einstellung bis hin zu digitalen und intelligenten Raumthermostaten ist alles dabei. Hier ein kompakter Überblick:

Analoge Thermostate:

Mit einem kleinen Rädchen stellen Sie die Temperatur manuell ein. Diese Thermostate sind günstig und einfach zu bedienen, bieten aber nur grundlegende Funktionen.

Digitale Thermostate:

Ausgestattet mit Display und Bedieneinheit, erlauben sie neben der Temperatureinstellung auch Zeitprogramme. So kann die Heizung in der Nacht oder tagsüber Energie sparen, wenn sie nicht benötigt wird.

Intelligente Thermostate:

Diese lernen das Heizverhalten Ihres Gebäudes und passen sich optimal an. Sie nutzen Wetterdaten, lassen sich bequem per Smartphone steuern und ermöglichen Ihnen, die Heizung auch aus der Ferne zu regulieren. Optimal für Komfort und Effizienz.

Mit Zeitprogrammen wie der Nachtabsenkung können vor allem in unsanierten Altbauten spürbare Einsparungen erzielt werden. In modernen, gut gedämmten Häusern fällt der Effekt geringer aus, da hier nur wenig Wärme verloren geht.

Bodenheizungen arbeiten träge: Ein aufgeheizter Boden gibt die gespeicherte Wärme weiterhin ab, selbst wenn der Wärmeeintrag reduziert wird. Das Aufheizen dauert dafür länger, da der Boden zuerst erwärmt werden muss.

Raumregler einer Fußbodenheizung

Fußbodenheizungen mit Drehreglern lassen sich oft direkt in Grad Celsius einstellen – von Frostschutz (*) bis maximal 30 °C. Einige Regler arbeiten jedoch mit Stufen von eins bis sechs, ähnlich wie bei Heizkörper-Thermostaten. Hier entspricht jede Stufe einer ungefähren Temperatur:

  • Stufe 1: ca. 5 °C
  • Stufe 2: ca. 10 °C
  • Stufe 3: ca. 15 °C
  • Stufe 4: ca. 20 °C
  • Stufe 5: ca. 25 °C
  • Stufe 6: ca. 30 °C

Effizienter als die manuellen Wandthermostate sind intelligente Raumthermostate. Die Smart-Home-Geräte lassen sich individuell programmieren und aus der Ferne steuern. Wer zum Beispiel im Winterurlaub ist, kann die Heizung bequem per App auf dem Smartphone herunterdrehen und vor der Rückkehr wieder hochfahren – perfekt für einen warmen Empfang zu Hause.

Tipp: Fußbodenheizung nachrüsten – eine lohnende Investition

Der Einbau oder das Nachrüsten einer Fußbodenheizung ist zunächst eine Investition – die sich langfristig aber auszahlt. Dank effizienter Heiztechniken und Förderprogrammen können Sie die Kosten für Installation und Betrieb einer Fußbodenheizung reduzieren. Im Betrieb punktet die Heizung mit Energieeinsparungen, die über die Jahre spürbar sind. Und nicht vergessen: Eine Fußbodenheizung steigert auch den Wert Ihrer Immobilie.

Fazit: Mit der richtigen Steuerung Heizkosten senken

Die richtige Regelung macht Ihre Fußbodenheizung nicht nur komfortabel, sondern auch effizient. Von der optimal eingestellten Heizkurve bis zur intelligenten Nachtabsenkung – mit einer präzisen Steuerung können Sie Heizkosten sparen und den Energieverbrauch reduzieren. Ob digitale Thermostate, smarte Steuerung oder einfache Anpassungen: Jede Maßnahme trägt dazu bei, Ihre Heizung auf Ihre individuellen Bedürfnisse einzustellen. Besonders in weniger gut gedämmten Gebäuden lohnt sich die Investition in moderne Regelungstechnik, die langfristig für mehr Effizienz und Nachhaltigkeit sorgt.

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