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Wärmemengenzähler: Präzise Erfassung für die Heizkostenabrechnung

Wärmemengenzähler sorgen für eine präzise Erfassung des Wärmeverbrauchs und ermöglichen eine faire Abrechnung in Mehrfamilienhäusern und anderen Objekten. Sie sind eine zuverlässige Alternative zu Heizkostenverteilern und bieten viele Vorteile. Erfahren Sie, wie Wärmemengenzähler funktionieren und worauf Sie bei Einbau und Wartung achten sollten.

Was ist ein Wärmemengenzähler?

Wärmemengenzähler messen den genauen Wärmeverbrauch in Heizkreisläufen. Sie erfassen, wie viel Wärme eine Wohneinheit oder die Brauchwassererwärmung aus dem Heizkreislauf entnimmt. Besonders in Mehrfamilienhäusern lässt sich so der individuelle Wärmeverbrauch jeder Wohnung exakt bestimmen. Im Vergleich zu Heizkostenverteilern, die bei Fußbodenheizungen nicht eingesetzt werden können, bieten Wärmemengenzähler eine präzise und unkomplizierte Alternative. Die Ablesung und Auswertung der Daten ist einfacher, und die geeichten Zähler liefern verlässliche Werte, die Zweifel ausräumen.

Vorteile des Wärmemengenzählers für Hausbesitzer und Vermieter

Vermieter müssen den Energieverbrauch der Mieter teilweise nach deren tatsächlichem Verbrauch abrechnen und sind daher verpflichtet, Messgeräte zu installieren.

Zur Auswahl stehen Heizkostenverteiler und Wärmemengenzähler. Die Wahl liegt beim Vermieter, wichtig ist nur, dass die Geräte geprüft und geeicht sind und den Vorschriften entsprechen.

Wärmemengenzähler sind besonders sinnvoll in vermieteten Objekten mit mehreren Einheiten, bei Fernwärmeanschluss, bei Fußbodenheizungen oder solarthermischen Anlagen sowie bei der getrennten Erfassung von Heiz- und Brauchwasser.

Warum ist die genaue Abrechnung von Heizkosten wichtig?

Die Heizkostenabrechnung zeigt den Bewohnern, welche Kosten für Heizung und Warmwasser angefallen sind und wie viel sie zahlen müssen. Die Vorgaben dazu sind in der Heizkostenverordnung geregelt.

Heizkosten zählen neben den Betriebskosten zur sogenannten zweiten Miete. Im Gegensatz zu anderen Betriebskosten müssen Heizkosten mindestens zur Hälfte nach dem tatsächlichen Verbrauch abgerechnet werden, der Rest nach Quadratmetern. Daher gibt es oft eine separate Heizkostenabrechnung neben der Betriebskostenabrechnung. Wichtig ist, dass sie alle vorgeschriebenen Informationen enthält. Nebenkosten sind keine reinen Verbrauchskosten, da auch Grundkosten der Heizung enthalten sind.

Vattenfall Tipp: Heizung modernisieren – mehr Effizienz, weniger Kosten!

Überlegen Sie, Ihre Heizung zu modernisieren – es lohnt sich mehrfach. Eine neue Heizung steigert die Energieeffizienz um bis zu 30 %, senkt CO₂-Emissionen und reduziert spürbar Ihre Heizkosten. Zudem gibt es attraktive staatliche Förderungen. Da das Heizen etwa 75 % des Energiebedarfs eines Hauses ausmacht, können Sie hier viel mehr sparen als beim Strom.

Funktionsweise eines Wärmemengenzählers

Wie funktioniert ein Wärmemengenzähler?

Der Wärmemengenzähler wird in den Heizstrang jeder Wohnung oder Gewerbeeinheit eingebaut. Er misst die Durchflussmenge des Heizwassers ähnlich wie ein Wasserzähler und erfasst mit zwei Temperatursensoren die Temperaturen des Vor- und Rücklaufs. Diese Daten werden im Zähler verarbeitet, um die abgegebene Wärmemenge zu berechnen. Die erfasste Wärmemenge wird gespeichert und kann direkt am Gerät oder über eine Schnittstelle abgelesen werden.

Wärmemengenzähler am Heizkörper

Wichtige Komponenten und ihre Aufgaben

Ein Wärmemengenzähler erfasst und berechnet die transportierte Wärmemenge im Heizkreislauf. Der Prozess läuft in drei Schritten ab:

1. Durchflussmessung: Ein Durchflussmesser misst kontinuierlich, wie viel Heizwasser durch den Kreislauf fließt, angegeben in Kubikmetern (m³). Dies erfolgt entweder mechanisch über ein rotierendes Flügelrad oder per Ultraschall.

2. Temperaturmessung: Zwei Temperatursensoren erfassen die Temperaturen des Heizwassers an zwei Punkten: beim Eintritt (Vorlauftemperatur) und beim Austritt (Rücklauftemperatur) des Kreislaufs. Die Temperaturdifferenz zeigt, wie viel Wärme abgegeben oder aufgenommen wurde.

3. Wärmemengenberechnung: Der Wärmezähler kombiniert die Daten des Durchflussmessers mit der Temperaturdifferenz, um die transportierte Wärmemenge zu berechnen.

Messverfahren: Flügelrad- oder Ultraschalltechnik

Mechanische Wärmemengenzähler: Diese erfassen die Durchflussmenge mit einem Flügelrad. Das strömende Wasser setzt das Flügelrad in Bewegung, und ein Sensor registriert die Umdrehungen. Diese Daten werden an das Rechenwerk weitergeleitet, um den Wärmeverbrauch zu berechnen.

Ultraschall-Wärmemengenzähler: Diese arbeiten ohne bewegliche Teile und sind daher verschleißfrei. Sie messen die Durchflussmenge, indem sie Ultraschallwellen entgegen der Strömungsrichtung durch ein Messrohr senden und die Laufzeit der Wellen auswerten. Ein weiterer Vorteil: Fremdkörper oder Schmutz im Wasser können die Funktion nicht beeinträchtigen, da keine mechanischen Bauteile vorhanden sind.

Vattenfall Tipp: Schon 1 °C weniger senkt die Heizkosten spürbar!

Ein häufiger Fehler beim Heizen ist, die Heizung auch an kalten Tagen voll aufzudrehen. Dabei spart schon die Absenkung der Raumtemperatur um ein Grad Energiekosten. In einem Einfamilienhaus mit jährlichen Heizkosten von 2.800 € bei 21 Grad Raumtemperatur sparen Sie 6,7 % (187,60 €), wenn Sie die Temperatur auf 20 Grad absenken. Reduzieren Sie auf 19 Grad, steigt das Sparpotenzial auf 7,1 %, und die Heizkosten sinken auf 2.426,92 €.

Installation und Montage des Wärmemengenzählers

Installation vom Wärmemengenzähler

Die Montage des Wärmemengenzählers

Achten Sie beim Einbau des Wärmemengenzählers auf die vorgegebene Einbaulage und die richtige Position in der Heizungsinstallation. Üblicherweise wird der Zähler im Rücklauf, dem kälteren Strang der Anlage, montiert. Um Schäden durch Druckschläge zu vermeiden, sollte die Rohrleitung nach der Installation langsam gefüllt werden. Ein Wärmemengenzähler-Einbausatz mit Absperrhahn und Messfühleraufnahme erleichtert die Montage und ermöglicht einen schnellen Austausch des Zählers bei Bedarf.

Kann ich einen Wärmemengenzähler selbst montieren?

Der Einbau eines Wärmemengenzählers erfordert Fachwissen und sollte von einer qualifizierten Fachkraft vorgenommen werden. Die Kosten können später über die Betriebskosten abgerechnet oder steuerlich abgesetzt werden. Eine Eigenmontage ist nicht empfehlenswert.

Kosten und Eichung von Wärmemengenzählern

Was kostet ein Wärmezähler?

Ein Wärmemengenzähler kostet in der Anschaffung etwa 100 bis 200 Euro, plus 50 bis 150 Euro für den Einbau. Obwohl sie teurer sind als herkömmliche Heizkostenverteiler, müssen sie nicht regelmäßig ausgetauscht werden. Die Preise variieren je nach Typ, Größe und Hersteller.

Holen Sie Angebote von mehreren Anbietern ein und berücksichtigen Sie dabei nicht nur die Anschaffung, sondern auch die Installations- und Betriebskosten. Wärmemengenzähler erhöhen die Energieeffizienz und sind daher förderfähig.

Eichung für Wärmemengenzähler

Eichung ist die gesetzlich vorgeschriebene Prüfung und Justierung von Messgeräten durch eine anerkannte Eichbehörde. Sie stellt sicher, dass Geräte wie Waagen und Zähler korrekt messen. Damit ein Wärmezähler den Wärmeverbrauch korrekt nachweist, muss er ordnungsgemäß geeicht sein. Laut Mess- und Eichgesetz müssen Wärmezähler alle fünf Jahre geeicht werden. Der Eichzeitpunkt steht auf dem Zähler, und die Frist endet am Jahresende. Vermieter können den Zähler auch durch einen frisch geeichten ersetzen.

Förderungen

Ab 2025 sind Wärmemengenzähler in Deutschland für die Förderung von Heizsystemen nicht nur förderfähig, sondern oft auch verpflichtend. Laut den Technischen Mindestanforderungen (TMA) zur Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM) müssen alle erzeugten Wärmemengen eines geförderten Wärmeerzeugers erfasst werden.

Bei Biomasseheizungen, wie Pelletheizungen, ist die Messung der erzeugten Wärmemengen vorgeschrieben. Eine Effizienzanzeige ist jedoch nicht erforderlich. Die Messtechnik muss vorhanden sein, um die Förderkriterien zu erfüllen.

Wärmepumpe

Auch bei Wärmepumpen ist eine messtechnische Erfassung des Energieverbrauchs und der erzeugten Wärme nötig. Dies kann durch integrierte Messeinrichtungen oder externe Zähler erfolgen. Ein separater Stromzähler ist nicht zwingend erforderlich, solange alle notwendigen Verbrauchs- und Leistungsdaten verfügbar sind.

Die Förderung für Wärmepumpen kann bis zu 70 % der Kosten abdecken. Die genaue Höhe hängt von Faktoren wie Einkommen und Anlagentyp ab. Förderfähige Wärmepumpen müssen mindestens 65 % erneuerbare Energien nutzen und eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von mindestens 3,0 erreichen.

Vor der Installation einer neuen Heizung sollten die spezifischen Anforderungen der Förderprogramme geprüft werden. Nur wenn alle technischen Voraussetzungen erfüllt sind, kann die Förderung in Anspruch genommen werden.

Wann ist ein Wärmemengenzähler sinnvoll?

  • Mehrfamilienhäuser und Wohnanlagen: In Gebäuden mit mehreren Einheiten sorgt der Wärmemengenzähler für eine genaue und faire Abrechnung der Heizkosten, basierend auf dem tatsächlichen Verbrauch.

  • Gebäude mit Fernwärmeversorgung: Bei Fernwärmeanschluss misst der Wärmemengenzähler die gelieferte Wärmemenge. Er ermöglicht eine gerechte Abrechnung und hilft, den Energieverbrauch zu überwachen und Einsparpotenziale zu erkennen.

  • Getrennte Erfassung für Heizung und Warmwasser: Wenn die Warmwassererzeugung zentral erfolgt, hilft der Wärmemengenzähler, die Verbräuche für Heizung und Warmwasser genau zu unterscheiden.

  • Fußbodenheizung und Solarthermie: Bei Fußbodenheizungen und Solarthermie-Anlagen sind Wärmemengenzähler sinnvoll, da Heizkostenverteiler in diesen Fällen nicht eingesetzt werden können.

Fazit: Wärmemengenzähler – genau, effizient und fair abrechnen

Wärmemengenzähler sind eine sinnvolle Investition für präzise Heizkostenabrechnungen und tragen zur Steigerung der Energieeffizienz bei. Sie bieten exakte Messungen und vereinfachen die Ablesung und Abrechnung – besonders in Gebäuden mit mehreren Einheiten oder speziellen Heizanlagen. Der Einbau sollte stets durch eine Fachkraft erfolgen, um korrekte Messungen zu gewährleisten. Durch die regelmäßige Eichung bleibt die Messgenauigkeit sichergestellt. Insgesamt sorgen Wärmemengenzähler für Transparenz und Fairness bei den Heizkosten.

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