Infowelt Energie

Wärmeverlust vermeiden und Energiekosten sparen

In älteren Häusern geht durch eine fehlende Dämmung oder Undichtigkeiten in der Gebäudehülle oftmals Heizenergie verloren. So können Sie den Verlust von Wärme minimieren und Energiekosten sparen.

Zwei Arten des Wärmeverlustes

Wenn ein Haus die von der Heizung produzierte Wärme nach außen abgibt, spricht man von Wärmeverlust. Je höher der Verlust, desto mehr Heizkosten entstehen. Das ist nicht nur teuer, sondern sorgt auch für unnötigen Energieverbrauch.

Damit Deutschland das Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2045 erreicht, macht das Gebäudeenergiegesetz klare Vorgaben zum Schutz vor Wärmeverlust. So müssen zum Beispiel das Dach oder die oberste Geschossdecke ausreichend gedämmt sein, ebenso wie Heizungsrohre in unbeheizten Räumen. Dämmmaßnahmen wirken dem Transmissionswärmeverlust entgegen, also dem Wärmeverlust über die Gebäudehülle. Daneben gibt es noch den Lüftungswärmeverlust, der durch unsachgemäßes Lüften oder Undichtigkeiten in der Gebäudehülle entsteht.

Wärmeverluste mit Thermografie aufdecken

Um Wärmeverluste am Haus aufzudecken, gibt es verschiedene Möglichkeiten. So können Sie beispielsweise an einem frostigen Morgen einen Blick auf Ihr Dach werfen. Bereiche ohne Frost weisen auf Luftlecks oder Dämmungslücken hin. Bei nicht gut abgedichteten Fenstern ist oft bereits mit der bloßen Hand ein Luftzug spürbar, wenn die Temperaturen draußen sinken. Um Wärmeverluste genauer zu messen und zu dokumentieren, nutzen Energieberater:innen meist Thermografie. Über eine Wärmebild-Kamera lässt sich klar erkennen, wo das Haus Wärme verliert. Diese Bereiche sind in der Aufnahme rot gefärbt. Kühle Stellen sind hingegen blau bis schwarz. Thermografische Aufnahmen können sowohl vom Äußeren des Hauses als auch in Innenräumen gemacht werden. Ein Blower-Door-Test hilft zudem, Undichtigkeiten klar zu lokalisieren.

Wärmebild der Thermografie eines Gebäudes

So berechnen Sie Wärmeverluste

Die Wärmedämmung und die Gebäudedichtheit spielen eine wichtige Rolle bei der Bewertung der Energieeffizienz einer Immobilie. Bei Neubauten und energetischen Sanierungen gibt es Vorgaben für den maximalen Energieverbrauch des Hauses nach Fertigstellung – die KfW-Effizienzhaus-Stufen. Wer diese erreicht oder sogar übertrifft, kann von staatlichen Förderungen profitieren. Aber auch für Bestandsgebäude spielt das Thema Wärmeverlust eine Rolle: Mit einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) bekommen Sie nicht nur Klarheit über den aktuellen energetischen Status Ihres Hauses und mögliche Einsparungen durch Dämmmaßnahmen – Sie profitieren auch von einer höheren Förderung bei der Wärmedämmung.

Um die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben bei der Sanierung nachzuweisen, kann eine Energieberatung den maximalen Wärmeverlust rechnerisch nachweisen. Dabei spielt der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) eine wichtige Rolle. Er beziffert die Menge an Wärmeenergie, die durch ein Bauteil verlorengeht. Je niedriger er ausfällt, desto besser ist die Wärmedämmung. Das Gebäudeenergiegesetz legt klare Grenzen für die U-Werte der einzelnen Bauteile fest. So dürfen die oberste Geschossdecke oder die Außenwand beispielsweise einen U-Wert von 0,24 nicht überschreiten. Zum Vergleich: Bei einem Passivhaus liegt der U-Wert für fast alle Bauteile bei 0,1. Die Fenster von Passivhäusern erreichen durchschnittlich einen U-Wert von 0,8.

Wärmeverluste durch Dämmung und Abdichtung verringern

Es gibt vielfältige Optionen zur Dämmung und Abdichtung eines Hauses – von der günstigen Fensterdichtung aus dem Baumarkt bis zur vollflächigen Fassadendämmung. Energetisch ist eine umfassende Dämmung der gesamten Gebäudehülle am sinnvollsten. Dadurch können die Wärmedurchgangskoeffizienten der verschiedenen Bauteile aufeinander abgestimmt werden. Das ist auch wichtig für die Substanz: Haben z. B. die Fenster einen besseren U-Wert als die Wände, besteht die Gefahr von Schimmelbildung. Diese Maßnahmen zur Dämmung und Abdichtung sollten Sie kennen:

Fenster

Alte oder nicht fachgerecht verbaute Fenster können als Wärmebrücke zu Wärmeverlusten beitragen. Einfachverglaste Fenster aus den 1980er-Jahren haben einen U-Wert von etwa 2,8, während eine moderne Dreifachverglasung einen U-Wert unter 1 aufweist. Wenn die Außenhülle eines Gebäudes neu gedämmt wird, kann ein Austausch alter Fenster gegen Wärmeschutzverglasung sinnvoll sein. Eine einfache und kostengünstige Maßnahme ist das Abdichten der vorhandenen Fenster und Fensterlaibungen. Tipp: Auch Türen können abgedichtet werden.

Gut zu wissen: Um den Lüftungswärmeverlust zu minimieren, ist es sinnvoll, auf eine dauerhafte Kipplüftung zu verzichten und lieber mehrmals pro Tag stoßzulüften. Auch der Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung kann eine Lösung sein.  

Gebäudehülle

Der Aufbau der Gebäudehülle spielt eine große Rolle in puncto Energieverlust. Während eine Wand aus Porenbeton oder Massivholz U-Werte von weniger als 1 aufweist, kommt eine Stahlbetonwand auf einen Wärmedurchgangskoeffizienten von 9. Für eine nachträgliche Fassadendämmung gibt es verschiedene Lösungen, wie z. B. Wärmedämmverbundsysteme oder Hohlraumdämmungen.

Rohrleitungen

Das GEG schreibt die Dämmung von frei zugänglichen Heizungs- und Warmwasserleitungen in unbeheizten Räumen vor. Auch in beheizten Räumen können Sie Rohre dämmen, um die Heizung zu entlasten. Ungedämmte Heizungsrohre geben unkontrolliert Wärme ab, was die erforderliche Heizleistung erhöht. Wir haben für Sie eine Anleitung zusammengestellt, mit der Sie Ihre Heizungsrohre in 5 Schritten ganz einfach selbst isolieren können.

Warmwasserspeicher

In einem Warmwasserspeicher wird erwärmtes Trinkwasser für den Verbrauch im Haushalt vorgehalten, während ein Pufferspeicher warmes Heizungswasser enthält. Beide Speicherarten sollten gut gedämmt sein, damit keine wertvolle Energie verlorengeht. Das betrifft nicht nur die Wände, die Decke und den Boden des Geräts, sondern auch Rohre, Anschlüsse und Hydraulik. In der Regel kommen hier Dämmstoffe aus Kunststoff zum Einsatz.

Heizkörper

Heizkörpernischen in Außenwände einzulassen, war früher eine bewährte Bauweise, um Heizkörper möglichst platzsparend und unauffällig unterzubringen. Leider kann durch die dünneren Außenwände Heizungswärme schneller nach außen entweichen, was den Energieverbrauch beim Heizen erhöht. Wir stellen Ihnen in einem separaten Artikel drei Wege vor, um Heizkörpernischen zu dämmen.

Vattenfall Fazit

Wärmeverluste durch unzureichende Dämmung oder Undichtigkeiten in der Gebäudehülle sorgen dafür, dass die Heizung mehr arbeiten muss. Dadurch steigen die Heizkosten. Mit einer energetischen Sanierung können Sie die Wärmedämmung bestehender Gebäude gezielt verbessern und Heizenergie sparen. Auch kleinere Maßnahmen – wie das Abdichten von Fenstern oder Heizungsrohren – können Wärmeverluste bereits verringern.

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