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Wasserdruck der Heizung: So stellen Sie ihn richtig ein

Um den Wasserdruck Ihrer Heizung richtig einzustellen und die Anlage optimal zu betreiben, ist ein Grundverständnis des Heizkreislaufs und der Druckregulierung wichtig. Ob zu niedriger oder zu hoher Druck – die richtige Wartung und Kontrolle sind entscheidend, um Schäden und hohe Heizkosten zu vermeiden.

Wasserdruck in der Heizung: Der ideale Wert

Jede Heizungsanlage ist ein Unikat, da die Rohrleitungen in keinem Haus oder keiner Wohnung genau gleich verlaufen – selbst wenn das gleiche Modell einer Wärmepumpe oder eines Heizkessels verwendet wird. Daher variiert der ideale Druckbereich von Heizung zu Heizung.

Um den genauen Systemdruck Ihrer Heizung zu ermitteln, sollten Sie die physikalischen Eigenschaften des Wassers beachten. Wenn Wasser erhitzt wird, dehnt es sich aus und der Druck in der Anlage steigt. Ein Fachbetrieb ermittelt den optimalen Systemdruck bereits in der Planungsphase der Heizungsanlage, bevor sie zum ersten Mal in Betrieb genommen wird. Die genannten Richtwerte beziehen sich zudem nur auf den Mindestdruck. Für Einfamilienhäuser und Wohnungen liegt der ideale Wasserdruck meist zwischen 1,2 und 2,0 bar. Damit stellen Sie sicher, dass auch in höher gelegenen Etagen ein Versorgungsdruck von mindestens 0,5 bar erreicht wird. In der Praxis wird oft noch ein Zuschlag von etwa 0,3 bar hinzugerechnet, um mögliche Druckverluste auszugleichen. Für eine präzise Ermittlung des Drucks empfiehlt es sich, einen Installateur hinzuzuziehen.

So lesen Sie den Wasserdruck ab

Den Wasserdruck der Heizung können Sie einfach am Manometer ablesen, das sich meist in der Nähe der Wasseruhr oder des Heizkessels befindet. Dort zeigt Ihnen die Anzeige den aktuellen Systemdruck an.

Ein Heizungsmanometer ist in der Regel einfach zu verstehen:

  • Ein Zeiger auf einer Skala gibt den aktuellen Druck in Bar an.
  • Der grüne Bereich markiert den optimalen Systemdruck.
  • Der rote Bereich warnt vor zu hohem oder zu niedrigem Druck. Befindet sich der Zeiger im roten Bereich, sollten Sie handeln, um mögliche Schäden zu vermeiden.

Druckmesser

Tipp: Modernisierung Ihrer Heizung mit einer Hybridheizung

Steht bei Ihnen ein Heizungswechsel bevor? Modernisieren Sie Ihre Heizung mit einer Hybridheizung. Eine Hybridheizung kombiniert verschiedene Heiztechnologien, oft fossile Energieträger wie Gas oder Öl mit erneuerbaren Energiequellen wie einer Luft-Wasser-Wärmepumpe oder Solarthermie. Besteht die Anlage ausschließlich aus erneuerbaren Energien, nennt man sie EE-Hybridheizung. Ihr Ziel: Betriebskosten senken, Energie effizienter nutzen und umweltfreundlicher heizen. So trägt eine Hybridheizung zur Reduktion von CO₂-Emissionen bei und verbessert die persönliche CO₂-Bilanz.

Gründe und Probleme durch falschen Wasserdruck

Ob zu hoch oder zu niedrig – falscher Wasserdruck in der Heizung kann ernsthafte Probleme verursachen. Niedriger Druck sorgt für kalte Heizkörper, während zu hoher Druck das System beschädigen kann. Doch keine Sorge: Mit ein paar einfachen Maßnahmen oder der Unterstützung eines Fachbetriebs können Sie Ihre Heizung wieder ins Gleichgewicht bringen.

Hoher Druck

Wenn das Manometer Ihrer Heizung einen Druck im oberen roten Bereich anzeigt, sollten Sie schnell handeln. Ein zu hoher Druck kann das Rohr- und Heizsystem beschädigen und erfordert die Hilfe eines Fachbetriebs. Dessen Mitarbeiter lassen das überschüssige Wasser ab, um den Druck zu senken, und suchen anschließend nach der Ursache.

Mögliche Gründe für zu hohen Wasserdruck in der Heizung:

  • Falsche Dimensionierung der Anlage: Wurde die Heizungsanlage nicht korrekt geplant, kann dauerhaft ein zu hoher Druck entstehen. Hier hilft oft nur eine Sanierung oder der Austausch von Komponenten.
  • Defektes Ausdehnungsgefäß: Ist das Sicherheitsventil des Ausdehnungsgefäßes beschädigt, steigt der Druck. Ein Fachbetrieb prüft, ob das Ventil oder das gesamte Gefäß ersetzt werden muss.
  • Fehler am Wärmetauscher: Ein defekter Wärmetauscher im Warmwasserspeicher kann dazu führen, dass Brauchwasser in das Heizsystem eindringt und den Druck erhöht.

In jedem Fall sollte die Ursache von einem Profi überprüft und behoben werden.

Niedriger Druck

Wenn der Wasserdruck in Ihrer Heizung zu niedrig ist, zeigt das Manometer einen Wert im roten Bereich an. Sie merken es auch daran, dass die Heizkörper sich ungleichmäßig erwärmen. In diesem Fall sollten Sie Wasser nachfüllen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Heizung mit Wasser nachfüllen

1. Heizung ausschalten: Je nach Heizsystem schalten Sie entweder die Umwälzpumpe oder die gesamte Heizung ab. Bei Wärmepumpen sollte die Anlage weiter laufen, um Schäden am Kompressor zu vermeiden

2. Thermostatventile öffnen: Drehen Sie alle Thermostatventile auf, damit der Heizkreislauf offen ist.

3. Heizung mit direktem Wasseranschluss: Wenn Ihre Heizung einen direkten Wasseranschluss hat, öffnen Sie das Ventil, um Wasser nachzufüllen. Behalten Sie dabei das Manometer im Blick und füllen Sie nur demineralisiertes Wasser (VES-Wasser) ein, um Kalkablagerungen und Korrosion zu vermeiden.

4. Heizung mit Schlauch auffüllen: Schließen Sie den Schlauch an einen Wasserhahn und den Stutzen der Heizung an. Öffnen Sie zuerst den Wasserhahn, damit sich der Schlauch füllt und keine Luft ins System gelangt. Öffnen Sie dann das Ventil der Heizung und beobachten Sie den Druck am Manometer.

5. Druck überprüfen: Sobald der Druck im grünen Bereich ist, schließen Sie das Ventil der Heizung und danach den Wasserhahn.

6. Schlauch entleeren: Lassen Sie das Restwasser aus dem Schlauch ab, um Tropfen zu vermeiden.

7. Heizung entlüften: Nach dem Nachfüllen entlüften Sie alle Heizkörper, um Luft im System zu entfernen und eine optimale Heizleistung zu gewährleisten.

8. Heizung wieder einschalten: Schalten Sie die Heizung oder die Umwälzpumpe wieder ein und prüfen Sie, ob der Druck stabil bleibt. Fertig! So stellen Sie sicher, dass Ihre Heizung optimal läuft und keine Schäden durch falsches Nachfüllen entstehen.

Unser Hinweis: Zu niedriger Druck kann auch durch andere Ursachen entstehen, wie undichte Stellen im Rohrsystem oder Heizkessel, ein defektes Ausdehnungsgefäß, ein falsch dimensioniertes Sicherheitsventil oder Wasserverlust beim Entlüften. Bei solchen Problemen sollten Sie einen Fachbetrieb hinzuziehen.

Erste Maßnahmen bei Druckverlust

Oft merken Sie erst, dass der Druck in der Heizung zu niedrig ist, wenn die Heizkörper nicht mehr richtig warm werden und es schwierig wird, den Raum zu heizen.

Ob der Druck das Problem ist, lässt sich einfach feststellen: Werfen Sie einen Blick auf das Manometer der Heizung. Hier sind zwei Zeiger wichtig: Der schwarze Zeiger zeigt den aktuellen Wasserdruck an, der rote Zeiger markiert entweder den maximalen oder optimalen Druck. Liegt der schwarze Zeiger unterhalb des grünen Bereichs, ist der Druck zu niedrig. In einem Einfamilienhaus gilt das meist, wenn der Druck unter 1,0 bar fällt.

Hat Ihre Heizung Druck verloren, können Sie das Wasser oft selbst nachfüllen. Hier haben wir Ihnen Schritt für Schritt gezeigt, wie das geht. Dennoch raten wir dazu, beim ersten Mal auf die Hilfe eines Fachmanns zu setzen. Wer sich einmal gut einweisen lässt, kann das Nachfüllen danach meist problemlos wiederholen. Eine gründliche Anleitung hilft, Schäden zu vermeiden

Wichtig: Bei anhaltendem oder häufigem Druckverlust sollten Sie auf jeden Fall einen Fachbetrieb kontaktieren. Müssen Sie öfter als ein- bis zweimal im Jahr Wasser nachfüllen, könnte ein größeres Problem vorliegen, das nur ein Profi beheben kann. Eine regelmäßige Kontrolle der Heizungsanlage ist daher sinnvoll. Außerdem lohnt sich ein Blick auf Ihre Versicherung – eventuelle Schäden, die durch eigenständige Maßnahmen entstehen, sind womöglich nicht abgedeckt. Wenn Sie unsicher sind, lassen Sie sich lieber beraten.

Druckmesser zeigen Druckverlust

Wann eine Fachkraft konsultiert werden sollte

Verlieren Ihre Heizungen regelmäßig Druck, sollten Sie unbedingt eine Fachkraft hinzuziehen. Meist steckt ein technisches Problem dahinter. Häufig sind falsch dimensionierte, falsch eingestellte oder defekte Ausgleichsgefäße der Grund für den Druckverlust. Mit regelmäßigen Wartungen durch Fachleute können Sie teure Folgeschäden vermeiden. Steht ein Heizungswechsel an, könnte Wärme-Contracting eine gute Lösung sein, um die Anschaffungskosten zu sparen und trotzdem von moderner Technik zu profitieren.

Tipp: Regelmäßige Heizungswartung senkt Kosten

Regelmäßige Heizungswartung senkt die Kosten und erhöht die Effizienz. Prüfen Sie Dichtungen, entlüften Sie die Heizung und passen Sie den Druck an. Lassen Sie die Heizung jährlich von Fachkräften warten und vergleichen Sie Angebote. Wartungsverträge und steuerliche Absetzbarkeit helfen dabei, Kosten zu senken.

Fazit: Wichtig sind regelmäßige Wartung und Kontrolle der Heizung

Der richtige Wasserdruck ist essenziell für die effiziente Funktion Ihrer Heizung. Regelmäßige Wartung und Kontrolle verhindern Druckverluste und Schäden an der Anlage. Sollte der Druck dauerhaft zu hoch oder zu niedrig sein, empfiehlt es sich, einen Fachbetrieb hinzuzuziehen. Durch den richtigen Umgang mit dem Wasserdruck und die präzise Pflege Ihrer Heizung sparen Sie nicht nur Energie, sondern auch langfristig Kosten.

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