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Rollläden im Smart Home: Schlauer Schutz vor der Sonne
Ob Rollläden, Jalousien, Markisen oder Plissees – smarte Sonnenschutzsysteme sorgen für mehr Komfort, sparen Energie und können Einbrecher abschrecken.
So funktioniert smarter Sonnenschutz
Die Sonne kommt hinter den Wolken hervor und strahlt kräftig auf das Einfamilienhaus. Dort fahren die Jalousien automatisch herunter, die Lamellen richten sich so aus, dass angenehmes Licht ins Wohnzimmer strömt. Dahinter steckt weder Zauberei noch eine simple Zeitschaltuhr oder die Hausbewohner:innen, die einen gewöhnlichen Schalter betätigen. Vielmehr ist hier ein Smart-Home-System für den Sonnenschutz im Einsatz. Wie viel Licht und Sonne in das jeweilige Zimmer kommen sollen, stellen die Bewohner:innen vorher in einer App ein. Sensoren bemerken die Intensität der Sonnenstrahlen am Gebäude. Die Rollläden, Jalousien, Markisen oder Plissees übernehmen gemeinsam mit der Smart-Home-Steuerung den praktischen Rest.
Ob Rollläden oder Jalousie – den smarten Sonnenschützern fürs Haus ist gemein, dass sie elektrisch betrieben sind und sich über Schnittstellen steuern lassen. Also über Smartphones, Tablets oder Sprachassistenten wie Amazon Alexa. Sie können einzeln oder in (Fenster-)gruppen gesteuert werden und lassen sich in komplexe Automatisierungen eines Smart Home einbinden. Je nach Tageszeit, Wetter und persönliche Vorlieben der Hausbewohner:innen sorgen die smarten Sonnenschützer für genau die richtige natürliche Beleuchtung und halten dadurch auch Hitze ab. Rollläden schützen stärker vor hohen Temperaturen im Haus, dafür bieten intelligente Jalousien die Möglichkeit, den Lichteinfall durch die Verstellung der Lamellen präzise zu regulieren.
Intelligente Plissees wiederum bieten eine elegante Lösung für den Innenbereich und lassen sich ebenfalls in das Smart-Home-System integrieren. Sie ermöglichen eine stufenlose Regulierung des Lichteinfalls und können je nach Tageszeit und Sonnenstand automatisch angepasst werden. Smarte Markisen erweitern den klugen Sonnenschutz auf den Außenbereich.
Vorteile des smarten Sonnenschutzes
Das Aufschlauen des heimischen Sonnenschutzes hin zu smarten Geräten lohnt sich auf mehrfache Weise. Zum einen lässt sich Energie sparen: Im Sommer kommen Ventilatoren oder Klimaanlagen weniger zum Einsatz, wenn die Sonne bereits automatisch ausgeschlossen wurde. Und im Winter kann das smarte System die Rollläden oder Lamellen so öffnen, dass die Innenräume auf natürliche Weise erwärmen. Das spart Heizkosten. Strom lässt sich ebenfalls dadurch einsparen, dass zu jeder Jahreszeit das natürliche Licht optimal genutzt wird – und eben weniger künstliche Lichtquellen.
Komfort ist ein weiterer Vorteil des schlauen Sonnenschutzes – nicht nur in Hinblick auf angenehmere Temperaturen. Auch lassen sich Rollläden und Co. deutlich einfacher bedienen. Zum einen selbstverständlich, weil bei klugen Verdunklern stets ein Motor zum Hoch- und Herunterlassen im Spiel ist. Zum anderen, weil sich beispielsweise die Rollläden ganz einfach über App oder sogar per Sprachbefehle steuern lassen.
Zudem trägt die Smart-Home-Technologie zur Sicherheit trägt bei. Denn: Programmierte Rollläden können Anwesenheit vortäuschen, indem sie sich zu bestimmten Zeiten öffnen und schließen. So denken Menschen mit kriminellen Absichten, dass jemand zuhause ist, selbst wenn die Bewohner:innen unterwegs sind. Einbrecher:innen werden abgeschreckt.
Die smarten Systeme können darüber hinaus den Sonnenschutz vor Schäden zum Beispiel bei einem Sturm bewahren. Wetterdaten aus dem Internet oder durch eine lokale Messstation lassen sich in das Smart Home integrieren – die Markise wird dann beispielsweise ab einer bestimmten Windstärke oder bei Starkregen eingefahren.
Unterschiedliche Steuerungen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Smart-Home-Rollläden und andere Sonnenschutzsysteme zu steuern. Die meisten Hersteller bieten eigene Apps an, mit denen sich die Systeme bequem vom Smartphone oder Tablet aus steuern lassen. Wenn das System kompatibel ist mit Sprachassistenten wie Amazon Alexa oder Google Home, lassen sich die Rollläden ganze einfach mit Sprachbefehlen steuern: „Alexa, mach die Jalousien im Wohnzimmer auf!“ Oder: „Hey Google, schließe die Rollläden im Schlafzimmer!" Einige Systeme unterstützen auch Apple's HomeKit, mit dem die Steuerung über Siri möglich ist.
Zigbee und Z-Wave wiederum sind drahtlose Kommunikationsprotokolle, die von vielen Smart Home-Geräten unterstützt werden und eine zuverlässige und auch energieeffiziente Verbindung ermöglichen. Bei der Auswahl eines Systems ist es wichtig, auf die Kompatibilität mit vorhandenen Smart Home-Geräten zu achten. Einige Hersteller wie Bosch Smart Home bieten eigene Ökosysteme an, die eine nahtlose Integration verschiedener Geräte ermöglichen.
Wer es traditioneller mag, kann auch auf Wandschalter – Smart Home Schalter für Rollläden – zurückgreifen, die neben der klassischen Bedienung weitere Funktionen bieten. Zum Beispiel lässt sich mit dem Wandschalter die Automatisierung durch Sensoren einstellen, die etwa auf Helligkeit oder Temperatur reagieren. Oder es lässt sich eine Zeitsteuerung programmieren. Eine gänzlich andere Art der Steuerung ist das so genannte Geofencing: Dabei reagiert das Smart-Home-System auf den Standort des Hausbewohners oder der Hausbewohnerin.
Die Technologie für smarten Sonnenschutz basiert auf einer Kombination aus elektrischen Antrieben, Steuerungseinheiten und Kommunikations-protokollen. Elektrische Motoren – meist in die Rollladenwelle integriert – ermöglichen das automatische Öffnen und Schließen. Die Steuerungseinheit – das „Hirn" des Systems, empfängt Befehle, verarbeitet Informationen und gibt Anweisungen an die jeweiligen Motoren weiter. Diese Einheit ist entweder in den Motor integriert oder als separate Box installiert. Kommunikationsmodule ermöglichen die Verbindung mit dem Smart Home-Netzwerk – meist über WLAN, Zigbee oder Z-Wave. Sensoren gehören zur optionalen Ausstattung. Sie erfühlen die Umwelt am Haus und geben die Informationen an das Smart Home weiter. Das sind etwa Lichtsensoren, Temperaturfühler oder Windmesser.
Smarte Steuerungen im Vergleich
Es gibt eine Vielzahl von Herstellern und Modellen für Smart Home Rollladensteuerungen. Zwei Beispiele: Bosch Smart Home Rollladen gilt als einfach zu bedienende Lösung. Die Steuerung erfolgt über die Bosch Smart Home App und ist kompatibel mit Amazon Alexa. Die Firma Somfy bietet verschiedene Lösungen wie den Somfy Connexoon für Rollläden. Die Systeme sind mit vielen Smart Home-Plattformen kompatibel.
Tipp: Wenn der smarte Sonnenschutz integriert wird, empfiehlt es sich Produkte desselben Herstellers zu kaufen, denn so sind sie am besten miteinander kompatibel.
Kosten für den Smart-Home-Sonnenschutz
Die Kosten für Smart Home Sonnenschutzsysteme variieren je nach Umfang und Komplexität stark. Man sollte dabei zwischen einmaligen und laufenden Kosten unterscheiden. Zu den einmaligen Kosten zählen die Anschaffung der Rollläden oder eines Sets zum Nachrüsten sowie der zentralen Steuerungseinheit. Hinzukommt die Installation, wenn sich die Hausbesitzer:innen für eine professionelle Montage entscheiden. Bei den laufenden Kosten ist der Stromverbrauch des smarten Systems zu nennen, der jedoch bei modernen Systemen eher zu vernachlässigen ist. Hinzu kommt Wartung und Batteriewechsel bei batteriebetriebenen Systemen. Insgesamt gilt selbstverständlich, dass die Anzahl der Fenster die Kosten bestimmt. Denn je mehr Rollläden automatisiert werden, desto höher die Gesamtkosten. Und sind die Rollläden bereits elektrisch fallen weniger Kosten an, als wenn sie sie noch per Handbetrieb funktionieren.
Die Installation
Um den smarten Sonnenschutz zu installieren, braucht man einen Smart Home Hub sowie einen Funkrolladen-Motor oder einen elektrischen Rollladen-Motor. Sind bisher nur manuelle Rollladen vorhanden, müssen diese zuerst mit einem Motor nachgerüstet werden. Bei der Neuinstallation muss der so genannte Unterputzaktor elektrisch versorgt und in eine dafür vorgesehene Dose in die Wand eingebaut werden. Eine intelligente Rolladensteuerung lässt sich dann einfach in ein bestehendes Smart Home und mit anderen Smart-Home-Geräten integrieren. Zum Beispiel mit einem intelligenten Lichtsystem wie das Philips Hue.
Vattenfall Fazit
Smarte Sonnenschutzsysteme wie Rollläden, Jalousien und Markisen bieten eine komfortable Möglichkeit, das natürliche Licht in den Innenräumen zu regulieren. Gesteuert per App oder Sprachassistent passt sich der Sonnenschutz automatisch an Wetterbedingungen und die persönlichen Bedürfnisse der Hausbewohner an. Hilfreich sind dabei auch Sensoren, die etwa die aktuelle Lichtstärker messen. Die Vorteile im Vergleich zu herkömmlichen Jalousien und Co: Neben erhöhtem Komfort durch automatisierte Steuerung lassen sich Energiekosten durch optimierte Lichtnutzung und Hitzeschutz sparen. Die smarten Systeme können zudem Anwesenheit simulieren und so Einbrecher abschrecken.
Sicherheit und Licht dank smarter Rolläden
Mit smarter Rolladensteuerung bewegen sich die Rolläden wie von Zauberhand. Das ist nicht nur praktisch, sondern lässt das Haus auch bewohnt wirken, wenn sie im Urlaub sind.
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