Infowelt Energie
Die beste Ausrichtung für Ihr Balkonkraftwerk
Mit einem Balkonkraftwerk eigenen Solarstrom erzeugen: Hier erfahren Sie alles, was Mietende und Vermietende bei der Installation beachten müssen.
Das erfahren Sie hier alles
Ein Balkonkraftwerk ist eine effiziente Möglichkeit, selbst grünen Strom durch die Kraft der Sonne zu erzeugen. Damit Ihre Mini-PV-Anlage den höchsten Ertrag liefert, spielen die richtige Ausrichtung und der optimale Neigungswinkel eine wichtige Rolle. In diesem Ratgeber lesen Sie alles zu der idealen Positionierung Ihres Balkonkraftwerks und erfahren, worauf Sie bei der Ausrichtung Ihrer PV-Anlage unbedingt achten sollten.
Balkonkraftwerk: Sonnenstrom für Ihr Zuhause
Balkonkraftwerke erfreuen sich zunehmender Beliebtheit – und das aus gutem Grund. Die kompakten Mini-PV-Anlagen bieten eine einfache Möglichkeit, aus der Kraft der Sonne selbst Strom zu erzeugen. So lassen sich nicht nur die Energiekosten senken, sondern auch ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz leisten. Damit Ihr Balkonkraftwerk den höchstmöglichen Ertrag liefert, sind zwei Faktoren entscheidend: die richtige Ausrichtung und der optimale Neigungswinkel der Solarmodule. Diese beiden Aspekte bestimmen maßgeblich, wie effizient Ihre Anlage die Sonneneinstrahlung in wertvollen Strom umwandeln kann.
Die Krux: Bei der Montage am heimischen Balkon sind viele Faktoren bereits vorgegeben – denn die Ausrichtung Ihres Balkons können Sie selbstverständlich wenig beeinflussen. Trotzdem haben Sie die Möglichkeit, durch kleine Anpassungen große Erfolge zu erzielen und das Beste aus Ihrem Balkonkraftwerk herauszuholen. Im Folgenden betrachten wir die verschiedenen Möglichkeiten im Detail und helfen Ihnen dabei, die optimale Lösung für Ihre spezifische Situation zu finden.
Balkonkraftwerk: Die beste Ausrichtung für maximale Sonnenernte
Generell gilt: Südlich ausgerichtete Balkonkraftwerke liefern den höchsten Ertrag über das Jahr gesehen – denn die Sonne steht mittags im Süden und bestrahlt die Module dann am intensivsten. Doch nicht immer ist eine Ausrichtung nach Süden die einzige Option. Auch eine Ost-West-Ausrichtung kann eine gute Alternative sein, insbesondere wenn Sie Ihren erzeugten Strom hauptsächlich selbst verbrauchen möchten. Welche Vorteile die unterschiedlichen Ausrichtungen bieten, haben wir hier kurz für Sie zusammengefasst:
Südausrichtung: Der Klassiker für höchste Erträge
Die Südausrichtung gilt als klassische Lösung für Balkonkraftwerke, da sie die optimale Ausnutzung der Mittagssonne ermöglicht. Bei dieser Ausrichtung erreicht Ihre PV-Anlage den maximalen Jahresertrag, denn zur Mittagszeit scheint die Sonne im Süden am intensivsten. Besonders in den Sommermonaten erzielen Sie damit Spitzenerträge in den Mittagsstunden.
Ost-West-Ausrichtung: Gleichmäßige Stromerzeugung
Wenn eine Südausrichtung nicht möglich ist, können unter Umständen auch Ost- und/oder Westausrichtungen sinnvoll sein. Haben Sie die Möglichkeiten, Ihre Solarmodule sowohl nach Osten als auch nach Westen auszurichten, profitieren Sie von einer gleichmäßigen Stromerzeugung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang.
Diese Variante eignet sich daher hervorragend für Haushalte, die über den ganzen Tag Strom verbrauchen. Während die Spitzenerträge niedriger ausfallen als bei der Südausrichtung, profitieren Sie jedoch von einer deutlich längeren Erzeugungsdauer. Die gleichmäßigere Verteilung der Stromerzeugung macht diese Ausrichtung daher besonders attraktiv für den Eigenverbrauch.
Aber auch reine Ost- bzw. Westausrichtungen lohnen sich noch: Bei einer Ostausrichtung nutzen Sie die Morgensonne optimal, während die Westausrichtung die Abendsonne einfängt. Obwohl der Jahresertrag etwa 20 bis 25 Prozent geringer ausfällt als bei einer Südausrichtung, kann auch diese Lösung je nach persönlichem Nutzungsverhalten durchaus wirtschaftlich sein – etwa für Früh- oder Spätaufsteher, die speziell in den Morgen- bzw. Abendstunden selbsterzeugten Solarstrom nutzen möchten.
Das Wichtigste in Kürze
Die ideale Ausrichtung des Balkonkraftwerks hängt vom individuellen Nutzungsverhalten ab. Um herauszufinden, welche Himmelsrichtung die richtige für Sie ist, gilt es daher, im Vorfeld den eigenen Strombedarf zu analysieren. Die klassische Südausrichtung ist zwar über das Jahr gesehen die effektivste – wer jedoch besonders morgens viel Strom verbraucht, sollte die Solarmodule nach (Süd-)Osten ausrichten. Wer den Schwerpunkt abends hat, nach (Süd-)Westen. Eine gleichmäßigere Stromerzeugung über den Tag erreichen Sie mit zwei Modulen: eines nach Osten und eines nach Westen ausgerichtet.
Der optimale Neigungswinkel für Ihr Balkonkraftwerk
Neben der Ausrichtung ist der Neigungswinkel der Solarmodule der zweite entscheidende Faktor für den besten Ertrag Ihrer Mini-PV-Anlage. Doch die Frage nach dem optimalen Neigungswinkel ist nicht pauschal zu beantworten – denn hier spielen vor allem der Installationsort und auch die Jahreszeiten eine wichtige Rolle. Wenn Sie Ihre Anlage regelmäßig den Jahreszeiten entsprechend anpassen, können Sie über das gesamte Jahr hinweg von optimalen Erträgen profitieren. Die Anpassung des Neigungswinkels sollte idealerweise rund alle drei Monate erfolgen. Dabei ist es wichtig, auf eine sichere Befestigung zu achten und die Kabelführung so zu gestalten, dass sie die Beweglichkeit der Module nicht einschränkt. Moderne Montagesysteme bieten hierfür oft praktische Einstellmöglichkeiten, die eine schnelle und unkomplizierte Anpassung erlauben.
Grundlegende Empfehlungen zum Neigungswinkel
Als Faustregel gilt: Für den maximalen Jahresertrag liegt der optimale Neigungswinkel Ihrer Solarmodule zwischen 30 und 40 Grad. Diese Neigung bietet einen guten Kompromiss für die verschiedenen Sonnenstände im Jahresverlauf. Die Wahl des für Sie richtigen Neigungswinkels hängt allerdings von vielen unterschiedlichen Faktoren ab und sollte sich sowohl an Ihren spezifischen Ertragswünschen orientieren als auch praktische Aspekte berücksichtigen. Gerade bei Balkonkraftwerken ist die Wahl des Neigungswinkels ohnehin nur eingeschränkt möglich: Die Montage am Balkongeländer beschränkt den Neigungswinkel aus Sicherheitsgründen auf mindestens 60 Grad, um Windlasten standzuhalten.
PV-Anlage am Balkongeländer
Bei der Installation am Balkongeländer ist häufig nur eine vertikale Montage möglich. Bei der Einstellung des Neigungswinkels müssen Sie daher unter Umständen Kompromisse eingehen. Die Ausrichtung wird in diesem Fall meist durch die Gebäudegeometrie vorgegeben. Dennoch lassen sich auch hier durch geschickte Planung und die Wahl geeigneter Montagesysteme gute Erträge erzielen. Besonders wichtig bei Balkonkraftwerken: eine sichere Befestigung und ausreichender Windschutz.
Mini-Kraftwerk für Garten oder Terrasse
Die Installation im Garten oder auf der Terrasse bietet deutlich mehr Flexibilität bei der Ausrichtung. Hier können Sie Ihre Mini-PV-Anlage optimal positionieren und den idealen Neigungswinkel einstellen. Ein weiterer Vorteil: Die freie Aufstellung erleichtert die Wartung und Reinigung der Module.
Saisonale Anpassung des Neigungswinkels
Freiflächen wie Garagendächer, Terrassen oder Gartenbereiche bieten flexible Montagemöglichkeiten für Solarpanels. Durch die Installation auf einem Gestell lässt sich der Neigungswinkel optimal von 0 bis 90 Grad anpassen. In unserer Übersicht finden Sie viele hilfreiche Tipps für die optimale Einstellung des Neigungswinkels im Laufe des Jahres:
Ihre Stecker-Solaranlage für den Sommer einstellen
In den Sommermonaten von Mai bis August steht die Sonne besonders hoch am Himmel. Mit einem flacheren Neigungswinkel Ihrer Solarmodule – etwa bei 20 Grad – können Sie die Sonneneinstrahlung in der warmen Jahreszeit optimal ausnutzen. Besonders in den Mittagsstunden, wenn die Sonne ihren Höchststand erreicht, macht sich diese Umstellung bezahlt. Die Erträge können in dieser Zeit bis zu 30 Prozent höher ausfallen als bei einer nicht angepassten Anlage. Zusätzlich reduziert der flachere Winkel die Gefahr von Überhitzung, da die warme Luft besser an der Modulrückseite aufsteigen kann.
Solarstrom: Die Wintersonne optimal nutzen
Für die Wintermonate von November bis Februar empfiehlt sich eine Anpassung auf einen steileren Neigungswinkel zwischen 50 und 60 Grad. So können Sie die tiefstehende Wintersonne in Deutschland am besten ausnutzen. Ein weiterer wichtiger Vorteil: Schnee kann durch den steileren Winkel leichter von den Modulen abrutschen. Dies verhindert längere Ertragsausfälle durch Schneebedeckung und gewährleistet eine kontinuierliche Stromerzeugung auch in den Wintermonaten. Und die steilere Ausrichtung hat noch einen weiteren positiven Effekt: Sie minimiert die Verschmutzung der Module durch Laub und andere Ablagerungen, die besonders im Herbst und Winter auftreten können. Auch Tau und Reif können bei einem steileren Winkel besser ablaufen, was die Effizienz Ihrer Anlage zusätzlich steigert.
Das Beste aus Übergangszeiten herausholen
Für die Übergangszeiten im Frühjahr und Herbst bietet sich ein mittlerer Neigungswinkel von etwa 30 bis 45 Grad an. Dieser Kompromiss ermöglicht gute Erträge, ohne dass häufige Anpassungen nötig sind.
Gut zu wissen: Regionale Unterschiede beim Neigungswinkel
Der optimale Neigungswinkel hängt auch von Ihrem Standort in Deutschland ab. In südlichen Regionen kann ein etwas flacherer Winkel vorteilhaft sein, während in nördlichen Gebieten ein steilerer Winkel bessere Ergebnisse liefert. Auch die unmittelbare Umgebung Ihres Mini-Kraftwerks spielt eine Rolle: Reflektierende Flächen wie helle Hauswände oder Wasserflächen können den Ertrag zusätzlich beeinflussen.
Sonderfall Flachdach: Welcher Winkel ist der Richtige?
Bei der Installation auf einem Flachdach gelten besondere Bedingungen. Eine Mindestneigung von 10-15 Grad ist erforderlich, damit Regen und Schmutz von den Modulen abfließen können. Dabei muss der Abstand zwischen den Modulreihen sorgfältig geplant werden, um gegenseitige Verschattung zu vermeiden.
Praktische Tipps zum Ausrichten Ihres Balkonkraftwerks
Damit Ihr Balkonkraftwerk Bestleistungen erzielt, sind neben der Ausrichtung und dem Neigungswinkel auch noch andere Faktoren von Bedeutung. Schon bei der Installation Ihres Mini-Kraftwerks sollten Sie daher sorgfältig vorgehen, um Leistungsverluste und Witterungsschäden zu vermeiden. Auch die richtige Wartung sollten Sie nicht außer Acht lassen. Folgend finden Sie einige hilfreiche Tipps, mit denen Sie Ihrer Mini-PV-Anlage zu Spitzenleistungen verhelfen und ihr ein langes Leben garantieren:
Balkonkraftwerk-Guide: Planung, Befestigung & Ertragskontrolle
1. Die Standortanalyse als Basis
Vor der eigentlichen Installation ist eine gründliche Analyse des Standorts unerlässlich. Diese sollte Sie idealerweise mehrmals zu verschiedenen Tageszeiten durchführen. Denn nur so lässt sich feststellen, wie die Lichtverhältnisse im Laufe eines Tages variieren. Achten Sie besonders auf mögliche Verschattungen durch zum Beispiel:
-
Bäume und Sträucher (auch deren zukünftiges Wachstum berücksichtigen)
-
Nachbargebäude und deren Schatten zu verschiedenen Tageszeiten
-
Dachüberstände oder Balkone in höheren Etagen
-
Schornsteine oder andere bauliche Elemente
-
Temporäre Hindernisse wie Sonnenschirme oder Markisen
2. Sichere Montage und Befestigung
Bei der Montage Ihres Balkonkraftwerks sollten Sie eine stabile und hochwertige Halterung verwenden. Die Konstruktion muss allen Witterungsbedingungen standhalten und die Windlasten sicher aufnehmen können. Nach extremen Wetterereignissen wie Sturm oder Hagel empfiehlt sich außerdem eine zusätzliche Sichtkontrolle der Anlage. Dabei sollten Sie besonders auf die Befestigung der Module und mögliche Beschädigungen achten. Auch die elektrischen Anschlüsse sollten regelmäßig auf festen Sitz überprüft werden, da sich diese durch Temperaturwechsel und Witterungseinflüsse lockern können.
Flexible Einstellmöglichkeiten der Halterung sind wichtig, damit sie den Neigungswinkel im Laufe der Jahreszeiten unkompliziert anpassen können. Natürlich sollte die Befestigung außerdem den örtlichen Bauvorschriften entsprechen und fachgerecht ausgeführt werden.
3. Eine Ertragskontrolle schafft Übersicht
Damit sich Ihr Balkonkraft wirklich lohnt und langfristig amortisiert, empfiehlt sich eine regelmäßige Ertragskontrolle. Dokumentieren Sie dafür Ihre monatlichen Erträge, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Am besten vergleichen Sie die Werte dabei nicht nur mit den Vormonaten, sondern auch mit den entsprechenden Monaten des Vorjahres, um saisonale Schwankungen richtig einordnen zu können.
Fazit: Die richtige Ausrichtung für Ihren Bedarf
Für die optimale Ausrichtung Ihres Balkonkraftwerks gibt es keine Standardlösung. Ausrichtung und Neigungswinkel sollten immer individuell an Ihre spezifische Situation angepasst werden. Auch Ihr persönliches Nutzungsverhalten spielt dabei eine zentrale Rolle. Ertragswünsche und die jahreszeitlichen Schwankungen müssen ebenfalls in die Planung einbezogen werden. Mit der richtigen Kombination aus Ausrichtung, Neigungswinkel, sorgfältiger Planung und regelmäßiger Wartung holen Sie das Maximum aus Ihrem Balkonkraftwerk heraus und profitieren von den Vorteilen des selbst erzeugten Solarstroms.

- Mini-PV-Anlagen für Mieter:innen und Hausbesitzer:innen
- Verschiedene Angebote unterschiedlicher Hersteller
- Einfach und unkompliziert im Vattenfall Shop bestellen
Unsere innovativen Energielösungen
Das könnte Sie auch interessieren

Mit einem kompakten Balkonkraftwerk können Sie auch in einer Mietwohnung Ihren eigenen Solarstrom erzeugen. Dank einer Gesetzesänderung müssen Sie die Mini-PV-Anlage nur noch im Marktstammdatenregister eintragen und nicht mehr beim Netzbetreiber anmelden.

Photovoltaik zählt zu den wichtigsten Standbeinen der Energiewende. Doch wie arbeitet eigentlich eine Solaranlage? Wie ist eine Solarzelle aufgebaut? Und welche Komponenten gehören zur PV-Anlage? Ein Überblick.