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So berechnen Sie die Amortisation Ihrer PV-Anlage
Zuletzt aktualisiert am 10.12.2024
Lesedauer: 4 Minuten
Eine Photovoltaikanlage spart Energiekosten und trägt aktiv zur Energiewende bei. Aber wann rechnet sich die Investition in Photovoltaik? Die Amortisation hängt sowohl von den Anschaffungs- und Betriebskosten als auch von den eingesparten Stromkosten und Förderungen wie der garantierten Einspeisevergütung ab. Natürlich ist eine möglichst kurze Amortisationszeit ein wichtiger Faktor bei der Anschaffung der Anlage. In der Regel dauert es ungefähr 10 bis 15 Jahre, bis sich eine Solaranlage amortisiert hat. Bei einem hohen Strombedarf rechnet sich eine Anlage mit Speicher schneller.
Das erfahren Sie hier alles:
So berechnet man die Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage
Der Begriff Amortisation lässt sich mit Wirtschaftlichkeit gleichsetzen: Die Amortisationszeit einer Investition ist die Zeit, die benötigt wird, damit die Einnahmen die Investitionskosten übersteigen.
Wann sich eine Photovoltaikanlage amortisiert, hängt also von den Anschaffungskosten und den jährlichen Einnahmen ab. Die Kosten einer Photovoltaikanlage lassen sich in einmalige Investitionskosten und in laufende Betriebskosten unterteilen.
Die Investitionskosten umfassen die Anschaffungskosten und die Installation der PV-Anlage. Ihre Höhe hängt von der Größe und der Konfiguration der Anlage ab. Durch einen Stromspeicher können sich die Anschaffungskosten für die Photovoltaikanlage verdoppeln.
Laufende Kosten werden durch Wartung und Versicherung der Anlage verursacht und betragen meist nur 1 bis 2 % der Anschaffungskosten. Außerdem zählt hierzu die jährliche Gebühr für das intelligente Messsystem. Sie beträgt für PV-Anlagen mit bis zu 15 kWp Leistung maximal 20 € pro Jahr.
Die Einnahmen der Photovoltaikanlage hängen ebenfalls von verschiedenen Faktoren wie der Größe und der Konfiguration ab. Mit einem Stromspeicher können Sie Ihren Autarkiegrad auf bis zu 70 % erhöhen und sparen durch den selbst erzeugten Solarstrom Kosten für den Strombezug aus dem öffentlichen Netz. Hinzu kommen die Einspeisevergütung für überschüssigen Strom und Förderungen für Ihre Solaranlage, die die anfänglichen Investitionskosten senken.
Welche Förderung bei der Anschaffung einer Photovoltaikanlage für Sie infrage kommen könnte, erfahren Sie mit wenigen Klicks in unserer Fördermitteldatenbank.
Die Formel zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage lautet:
(Anschaffungskosten + laufende Kosten) - (Einnahmen durch gesparte Stromkosten + Einnahmen durch Einspeisevergütung)
Ausgaben | Einnahmen |
Investitionskosten der Photovoltaikanlage: 17.800 € | Gesparte Kosten durch Eigenverbrauch: 2.553 kWh x 0,40 € = 1.021,20 € / Jahr |
Laufende Kosten für Photovoltaik (2 % der Anschaffungskosten): 356 € / Jahr |
Einnahmen durch Einspeisevergütung: 7.997 kWh x 0,081 € = 647,76 / Jahr |
Kosten für das intelligente Messsystem: 20 € / Jahr | Gesamteinnahmen: 1.668,96 € / Jahr |
Gesamtausgaben nach 20 Jahren: 25.320 € | Gesamteinnahmen nach 20 Jahren: 33.379,20 € |
Energieverbrauch des Haushalts: 7.500 kWh
Stromkosten: 40 Cent / kWh
Einspeisevergütung: 8,1 Cent / kWh
Jahresertrag der Photovoltaikanlage: 10.550 kWh
Eigenverbrauch: 2.553,1 kWh (24,2 %)
Einspeisung: 7.996,9 kWh (75,8 %)
Über 20 Jahre Betriebsdauer entsteht eine Stromkostenersparnis in Höhe von 8.059,20 €. Die Amortisationszeit der Photovoltaikanlage beträgt ca. 14 Jahre.
Ausgaben | Einnahmen |
Investitionskosten der Photovoltaikanlage inklusive Stromspeicher: 22.900 € | Gesparte Kosten durch Eigenverbrauch: 5.423 kWh x 0,40 € = 2.169,20 € |
Laufende Kosten für Photovoltaik (2 % der Anschaffungskosten): 458 € / Jahr |
Einnahmen durch Einspeisevergütung: 5.127 kWh x 0,081 € = 415,29 € |
Kosten für das intelligente Messsystem: 20 € / jahr | Gesamteinnahmen: 2.584,49 € / Jahr |
Gesamtausgaben nach 20 Jahren: 32.460 € | Gesamteinnahmen nach 20 Jahren: 51.689,80 € |
Energieverbrauch des Haushalts: 7.500 kWh
Stromkosten: 40 Cent / kWh
Einspeisevergütung: 8,1 Cent / kWh
Jahresertrag der Photovoltaikanlage: 10.550 kWh
Eigenverbrauch: 5.423 kWh (51,4 %)
Einspeisung: 5.127 kWh (48,6 %)
Über 20 Jahre Betriebsdauer entsteht eine Stromkostenersparnis in Höhe von 19.229,80 €. Die Amortisationszeit der Photovoltaikanlage beträgt ca. 11 Jahre.
Bei diesen Beispielrechnungen handelt es sich um eine vereinfachte Darstellung der durchschnittlichen Amortisationszeit von Solaranlagen. Nicht in Betracht gezogen wurden laufende Kosten für Finanzierungen, mögliche Ertragsminderungen (z. B. durch Batterieverluste) und die Inflation. Wenn Sie eine detaillierte Rechnung mit Ihren persönlichen Zahlen und Vorraussetzungen durchführen möchten, können Sie z. B. den Solarrechner des Umweltinstituts München e. V. nutzen.
So erreichen Sie die höchstmögliche Rentabilität
Studien belegen, dass größere Anlagen schneller wirtschaftlich arbeiten als kleinere PV-Anlagen. Je größer die Photovoltaik-Anlage, desto günstiger werden die Kosten pro Kilowattstunde. Um die größtmögliche Rentabilität einer Solaranlage zu erreichen, sollte beim Kauf genau auf die Ausrichtung der PV-Module geachtet werden. Optimal für Photovoltaik ist eine Südausrichtung. Mit speziellen Solarmodulen sind mittlerweile aber auch andere Dachausrichtungen möglich.
Auch die Dachneigung spielt eine entscheidende Rolle: Bei Schrägdächern sollte Sie idealerweise bei 30° liegen. Die Sonne sollte möglichst ganzjährig ungehindert auf die Solarmodule treffen. Verschattungen können zwar von vielen Systemen inzwischen ausgeglichen werden, führen aber in der Gesamtbilanz zu einer geringeren Wirtschaftlichkeit. Auch eine regelmäßige Reinigung der Solarmodule und Wartung der Photovoltaik-Anlage trägt zur Effizienz bei.
Neben diesen äußeren Faktoren kann auch der Haushalt selbst die Wirtschaftlichkeit bei jährlichen Ertrag des erzeugten Stroms erhöhen: Je höher der Eigenverbrauch, desto eher rechnet sich der erzeugte Strom durch erneuerbare Energien der Solaranlage. Wer das Elektroauto tagsüber laden und andere stromintensive Verbraucher mittags nutzen kann, wenn die Stromausbeute der PV-Anlage am höchsten ist, muss weniger Strom zukaufen. Ein Energiemanagementsystem unterstützt Sie dabei, den günstigen Sonnenstrom optimal auszunutzen. Beim Kauf eines Stromspeichers ist es oft bereits im Angebot erhalten.
Im Winter erzeugt eine Solaranlage deutlich weniger Strom als im Sommer, vor allem an schattigen Tagen. Meistens reicht der Strom dann nicht mehr, um den Bedarf des Haushalts zu decken. Im Sommer werden hingegen oft Überschüsse erzeugt, die gespeichert oder gegen eine Vergütung eingespeist werden können. Im Winter trägt die Anlage also weniger zur Amortisation bei als im Sommer.
Vattenfall Fazit
Die Amortisation einer PV-Anlage setzt die Summe der Ausgabe mit der Summe der Einnahmen bzw. Einsparungen durch vermiedenen Strombezug in Relation. Eine Photovoltaik-Anlage mit Stromspeicher ist zwar mit höheren Kosten in der Anschaffung verbunden und rechnet sich dadurch ein wenig später als eine Solaranlage ohne Stromspeicher. Dafür ermöglicht sie eine größere Autarkie vom Strom aus dem öffentlichen Netz. Über eine Nutzungsdauer von 20 Jahren gesehen rechnet sich die Investition in Photovoltaik in jedem Fall.
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