Infowelt Energie

Reibungslose Inbetriebnahme Ihrer PV-Anlage

Um Ihre Photovoltaikanlage optimal nutzen und Solarstrom produzieren zu können, ist eine gut geplante und von Expert:innen ausgeführte Installation das A und O.

12.08.2024
Lesedauer: 4 Minuten

Was die Inbetriebnahme einer PV-Anlage bedeutet

Die Inbetriebnahme einer Photovoltaikanlage ist ein wichtiger Schritt, damit die Anlage Sonnenenergie in nutzbaren Strom umwandeln kann. Voraussetzung dafür ist die technische Betriebsbereitschaft der Anlage, einschließlich der Installation eines Wechselrichters. Da dies Fachkenntnisse und Erfahrung im Bereich Elektrotechnik erfordert, sollten diese Arbeiten von Profis ausgeführt werden. Professionelle Installateur:innen kümmern sich um eine ordnungsgemäße Einrichtung und stellen sicher, dass der Wechselrichter effizient funktioniert. Sie können außerdem Empfehlungen zur richtigen Größe und Platzierung des Geräts geben, um die maximale Leistung zu erzielen und kennen die örtlichen Vorschriften.

Die Inbetriebnahme selbst übernimmt in der Regel der Netzbetreiber. Alternativ kann ein:e Elektroinstallateur:in mit einer Konzession des Netzbetreibers die Inbetriebnahme selbst durchführen.

Gut zu wissen: Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) definiert die Inbetriebsetzung genauer und legt fest, dass eine Photovoltaikanlage erst dann in Betrieb ist, wenn sie Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt, der extern genutzt oder gespeichert wird. Das bloße Vorhandensein von elektrischer Spannung an den Anschlussklemmen reicht nicht aus.

Ab wann kann die PV-Anlage in Betrieb gehen?

In der Regel dauert die Installation einer Photovoltaikanlage 1 bis 3 Tage, kann aber je nach individuellen Gegebenheiten variieren. Um die Solaranlage schlussendlich in Betrieb nehmen zu können, sind einige Voraussetzungen nötig:

In der Regel dauert die Installation einer Photovoltaikanlage 1 bis 3 Tage, kann aber je nach individuellen Gegebenheiten variieren. Um die Solaranlage schlussendlich in Betrieb nehmen zu können, sind einige Voraussetzungen nötig:

  1. PV-Anlage ist betriebsbereit montiert
  2. Einspeisezusage des Netzbetreibers liegt vor
  3. Elektrofachkraft hat die Anlage abgenommen
  4. Anlagendokumentation ist vollständig

PV-Anlage Installation

Bungalow mit PV-Anlage

Als Vorbereitung können Sie als zukünftige:r Anlagenbetreiber:in dafür sorgen, dass alle notwendigen Dokumente vollständig vorliegen. Dazu zählen technische Unterlagen, wie z. B.

  • Installationspläne
  • Erläuterung der Schutzvorrichtungen
  • Informationen und Konformitätserklärungen zu den Wechselrichtern

Die Anwesenheit des Netzbetreibers bei der Inbetriebnahme ist nicht erforderlich, einen Nachweis können Sie durch Fotos, Zeug:innen oder am besten ein Inbetriebnahmeprotokoll erstellen.

Gut zu wissen: Der Zeitpunkt der Inbetriebsetzung beeinflusst auch die Höhe der Einspeisevergütung, die für 20 Jahre zuzüglich der restlichen Monate des laufenden Jahres gewährt wird.

Ablauf der Inbetriebnahme Ihrer Photovoltaikanlage

Die Inbetriebnahme folgt in der Regel einem strukturierten Prozess, um sicherzustellen, dass Ihre Photovoltaik-Anlage effizient und sicher arbeitet.

1. Montage und Installation

Korrekte Montage der PV-Module auf dem Dach und Anschluss eines Wechselrichters.

2. Elektrische Prüfung und Abnahme

Eine Elektrofachkraft sollte die Anlage prüfen und abnehmen. Die Prüfung umfasst die Verkabelung, die Erdung und die Sicherheit der Anlage.

3. Anmeldung beim Netzbetreiber

In der Regel übernimmt der Installationsbetrieb die Anmeldung beim Netzbetreiber. Vorab reicht er ein sogenanntes Netzanschlussbegehren ein. Der Netzbetreiber muss sich innerhalb von 8 Wochen äußern, ob die PV-Anlage angeschlossen werden darf oder das Stromnetz zuerst verstärkt werden muss. Stimmen die Voraussetzungen, erhalten Sie eine Einspeisezusage und die Anlage darf in Betrieb gehen.

4. Wechselrichter installieren

Ordnungsgemäße Installation des Wechselrichters an einem kühlen und gut belüfteten Ort. Beobachten Sie die Anzeige des Wechselrichters, um sicherzustellen, dass er die erzeugte Energie ins Netz einspeist.

5. Installation des Zweirichtungszählers

Der Netzbetreiber installiert einen neuen Stromzähler, der sowohl den eingespeisten Strom als auch den aus dem Netz bezogenen Strom misst.

6. Dokumentation und Meldung

Halten Sie alle relevanten Dokumente wie Installationspläne und technische Unterlagen bereit. Melden Sie die Inbetriebsetzung dem Bundesnetzbetreiber.

7. Überwachung und Wartung

Überwachen Sie regelmäßig die Leistung Ihrer Photovoltaikanlage. Planen Sie regelmäßige Wartungen ein, um die Effizienz zu erhalten.

Gut zu wissen: Die Anmeldung der Photovoltaikanlage bei der Bundesnetzagentur über das Marktstammdatenregister (MaStR) sollte spätestens nach einem Monat erfolgen. Die Registrierung können Sie online erledigen, sie ist kostenlos und erleichtert die Kommunikation mit Energieversorgern und Netzbetreibern sowie die Abwicklung von Einspeisevergütung und Stromabrechnung. Batteriespeicher müssen separat innerhalb der Monatsfrist angemeldet werden.

Was ist für einen reibungslosen Betriebsbeginn notwendig?

Um einen problemlosen Betriebsbeginn Ihrer PV-Anlage sicherzustellen, sind verschiedene Schritte notwendig. Hier zeigen wir Ihnen eine Übersicht über den Ablauf inklusive voraussichtlicher Kosten und Dauer:

Ehepaar sitzt am Schreibtisch

Planung und Genehmigung

Als erstes müssen Sie sich um die Planung Ihrer PV-Anlage kümmern, einschließlich der Auswahl des Standorts, der Größe und des Typs der Anlage. In der Regel ist eine Baugenehmigung für eine Auf-Dach-Montage nicht nötig, sollte aber dennoch mit der zuständigen Baubehörde abgeklärt werden. Vorab muss die Genehmigung des örtlichen Netzbetreibers eingeholt werden, um sicherzustellen, dass alle technischen Voraussetzungen erfüllt sind (Netzanschlussbegehren).

Kosten: Je nach Größe und Komplexität der Anlage können die Kosten für die Planung und Genehmigung variieren. Für eine Baugenehmigung können Sie mit bis zu 1.000 € rechnen. Für die Prüfung der Netzverträglichkeit durch den Netzbetreiber sollten dem Haushalt keine Kosten entstehen. Wenn Maßnahmen erforderlich sind, um den Netzanschluss möglich zu machen, ist der Netzbetreiber in der Pflicht, dies detailliert und nachvollziehbar darzulegen (EEG § 8 Absatz 6)

Dauer: Für alle Netzanschlussbegehren, die nach dem 30. Juni 2024 übermittelt werden, haben Netzbetreiber einen Monat Zeit zur Bearbeitung.

Installation

Ein Fachunternehmen übernimmt die Installation, einschließlich Montage der Solarmodule, Wechselrichter und Verkabelung.

Kosten: Die Kosten hängen von der Größe und Art der Anlage ab. In der Regel kostet eine Solaranlage 2024 zwischen 10.000 und 25.000 €. Die Preise für die Montage variieren je nach Größe der Anlage, Dachform und der vorhandenen Elektroinstallation. Im Durchschnitt können Sie etwa ein Drittel der Gesamtsumme veranschlagen.

Dauer: In der Regel zwischen 1-3 Tagen.

Fachhandwerker und Ehepaar stehen im Garten

Fachhandwerker am Stromzähler

Inbetriebnahme

Nach Abschluss der Installation muss die Solaranlage von einer Fachkraft an das Stromnetz angeschlossen und in Betrieb genommen werden. Der zuständige Betrieb stellt in der Regel auch den Antrag auf einen neuen Stromzähler, der sowohl den aus dem Netz bezogenen Strom als auch den eingespeisten Strom erfasst.

Kosten: Die Kosten durch eine:n Elektriker:in können zwischen 500 bis 1.000 € liegen. Je nachdem, ob ein Zweirichtungszähler eingebaut werden muss, kommen in der Regel etwa 40 € im Jahr inklusive Wartung und Eichung als Mietkosten von Ihrem Netzbetreiber hinzu. Wichtig: Es ist nicht erlaubt, das Gerät eigenständig zu kaufen und zu betreiben.

Dauer: Kann in der Regel innerhalb eines Tages abgeschlossen werden.

Einspeisevertrag

Um den produzierten Strom ins Netz einzuspeisen und Vergütungen zu erhalten, müssen Sie einen Einspeisevertrag mit Ihrem Energieversorger abschließen.

Kosten: In der Regel kostenlos.

Dauer: Um die Vertragsbedingungen zu verhandeln und evtl. noch Fragen zu klären, empfiehlt es sich, den Energieabnehmer 6-8 Wochen vor Anlagenanschluss zu kontaktieren, damit der Vertrag spätestens zur Fertigstellung der Solaranlage fix ist.

Ehepaar am Schreibtisch mit Dokument

Gut zu wissen: Ab 2025 ist für PV-Anlagen mit mehr als 7 kWp Leistung der Einbau eines intelligenten Messsystems verpflichtend.

Diese Daten und Informationen sollten für die Anmeldung der PV-Anlage zur Verfügung stehen

Allgemeine Daten

  • Vollständiger Name
  • E-Mail-Adresse
  • Geburtsdatum
  • Datum der Inbetriebnahme
  • Standort der Anlage
  • Anschrift

Technische Daten

  • Technisches Datenblatt der Anlage und des Wechselrichters
  • Typenschild des Wechselrichters
  • Inbetriebnahme-Protokoll
  • Rechnung des Installationsbetriebes

Angaben zum Netzanschluss

  • Anschlussnetzbetreiber und Spannungsebene, in der Regel Niederspannung
  • Anschließend erhalten Sie per Post ein Schreiben, das Sie an den Netzbetreiber weiterleiten müssen, um die Einspeisevergütung zu erhalten

Gut zu wissen: Wenn Sie Ihre Solaranlage in Verbindung mit einem Batteriespeicher betreiben, müssen Sie diesen separat im MaStR registrieren.

Vattenfall Fazit

Um Sonnenenergie mit einer PV-Anlage effizient für sich nutzen zu können, ist eine reibungslose Inbetriebnahme wichtig. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle – von der technischen Betriebsbereitschaft der Anlage bis hin zur Genehmigung des Netzbetreibers. Ein gut geplanter und koordinierter Ablauf ist entscheidend für den Erfolg Ihres Projekts.

Paar vor Haus mit Solaranlage
  • PV-Anlage im Komplettpaket mit oder ohne Stromspeicher
  • Optional mit Wallbox zum Laden des E-Autos
  • Inklusive individueller Beratung, Planung und Installation
  • Große Auswahl an Finanzierungslösungen über Partnerangebote
     

Zum Komplettangebot für PV-Anlagen

Unsere innovativen Energielösungen

Solarlösungen

Mit einer eigenen Photovoltaikanlage können Sie Ihr Zuhause mit selbst erzeugtem Solarstrom versorgen. Gemeinsam finden wir die passende Solarlösung für Ihr Zuhause.

Zu den Solarlösungen

Ökostrom

Unser Ökostrom besteht zu 100 % aus erneuerbaren Energien. Wir fördern zu fairen Preisen den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen – mit Ihrer Hilfe.

Zum Ökostrom-Tarif

Wärmepumpenstrom

Effizient und umweltfreundlich heizen mit erneuerbarer Energie: Mit einer Wärmepumpe starten Sie in eine nachhaltige Zukunft – und sparen langfristig Energiekosten.

Zum Wärmepumpen-Tarif

Das könnte Sie auch interessieren 

Solaranlage reinigen

Photovoltaik erzeugt ganz ohne unser Zutun auf dem Hausdach Strom. Doch es lohnt sich, ab und zu einen Blick auf die PV-Anlage zu werfen. Denn gut gepflegte Solarmodule verbessern den Stromertrag und verlängern die Lebensdauer. Was ist bei der Photovoltaik-Reinigung zu beachten?

Solarmodul Nahaufnahme

Mit einer Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach sind Sie unabhängiger von steigenden Stromkosten. Aber die Technik hat natürlich auch ihren Preis. Finden Sie heraus, wann sich Photovoltaik auszahlt.