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PV-Anlage mieten oder kaufen – Vor- und Nachteile im Check
Zuletzt aktualisiert am 14.3.2025
Lesedauer: 4 Minuten
Eine Photovoltaikanlage zu kaufen ist eine kleine Investition. Rechnet sich die Miete einer PV-Anlage eher als die Finanzierung eines Kaufs?
Das erfahren Sie hier alles
- So funktioniert das Mietmodell
- Diese Mietmodelle gibt es
- Unterschiedlicher Leistungsumfang der Mietangebote
- Lebensdauer von Solaranlagen
- So rechnet sich eine gekaufte Anlage
- Kostenvergleich: Kaufen, Mieten, Finanzieren
- Mieten einer PV-Anlage: Vor- und Nachteile
- Kaufen einer PV-Anlage: Vor- und Nachteile
- Finanzierung einer PV-Anlage: Vor- und Nachteile
- Fazit: Die Investition lohnt sich
So funktoniert das Mietmodell
Immer mehr Anbieter stellen Mietmodelle für Photovoltaikanlagen vor. Wer eine Solaranlage mietet, zahlt über einen längeren Zeitraum eine monatliche Gebühr statt eines einmaligen Kaufpreises. Die Miete läuft meist über 10 bis 25 Jahre. So lange bleibt die PV-Anlage in der Regel im Besitz des Unternehmens und wird von diesem betrieben sowie gewartet. Über die gesamte Laufzeit gesehen ist es meist teurer eine Photovoltaikanlage zu mieten als sie zu kaufen.
Wenn Sie eine Photovoltaikanlage mieten, unterscheidet sich die Nutzung in der Regel nicht vom Kauf: Mit dem Solarstrom können Sie alle Verbräuche im Haushalt decken, überschüssiger Solarstrom lander ggf. im Stromspeicher oder wird eingespeist. In der Regel erhalten die Mietenden auch die Einspeisevergütung für den Solarstrom. Lediglich bei einzelnen Unternehmen ist dies nicht der Fall.
Gut zu wissen:
Je nach Anbieter wird die Solaranlage gemietet, gepachtet oder geleast. Welches Vetragsverhältnis vorliegt, hängt vom Kleingedruckten ab. Das Ziel des Vertrages ist jedoch in der Regel dasselbe: Nach Ablauf der monatlichen Miete können die Kund:innen die Anlage übernehmen. Der Einfachheit halber beschränken wir uns daher im Folgenden auf den Begriff "mieten", meinen damit aber auch Angebote, bei denen von "pachten" oder "leasen" die Rede ist.
Diese Mietmodelle gibt es
Die meisten Unternehmen am Markt werben mit einer festen monatlichen Miete und einem Rundum-sorglos-Paket, das eine Fernüberwachung, Reparaturen und teilweise auch Versicherungen für Photovoltaik umfasst. Welche Leistungen im Paket enthalten sind, unterscheidet sich von Anbieter zu Anbieter. Wer unsicher ist, ob alles Wichtige abgedeckt ist oder ggf. Zusatzkosten entstehen können, sollte das Angebot für die Solaranlage von einer unabhängigen Stelle – wie z. B. der Verbraucherzentrale – prüfen lassen.
Neben dem klassischen Mietmodell gibt es auch Mischformen aus Miete und Kauf für Solar. Einige Anbieter verkaufen die PV-Anlage über eine eigene Ratenfinanzierung. Dadurch geht die Anlage direkt am ersten Tag in den Besitz des Nutzenden über. Andere Unternehmen ermöglichen gegen eine Einmalzahlung zu Vertragsbeginn einen geringeren Mietpreis für die Solaranlage.
Viele Unternehmen verkaufen die Solaranlage nach Ablauf des Mietzeitraums zu einem symbolischen Preis (z. B. 1 €). Bei einigen Anbietern kann die Anlage für den Restwert übernommen werden. Wenn Sie das Angebot annehmen, können Sie weiterhin Solarstrom mit der Anlage erzeugen, sind dann aber selbst für Betrieb und Wartung verantwortlich. Alternativ wird die Anlage zurückgebaut. Die Kostem für die Demontage müssen je nach Anbieter von den Haushalten getragen werden. Die Hersteller sind gesetzlich dazu verpflichtet, die alten Solarmodule kostenlos zurückzunehmen und zu verwerten. Später abgebaute Solarmodule können kostenlos beim Recyclinghof abgegeben werden.
Unterschiedlicher Leistungsumfang der Mietangebote
Wenn Bestandteile der Photovoltaikanlage während des Mietzeitraums einen Defekt aufweisen (z. B. Solarmodule, Stromspeicher, Wechselrichter), werden sie in der Regel getauscht. Die Kosten hierfür übernimmt das vermietende Unternehmen, das unterschiedlich lange Garantien auf die Leistungsfähigkeit der Komponenten anbietet. Ein "Repowering", also ein Tausch der Module gegen leistungsfähigere neue Modelle, ist hingegen nicht vorgesehen.
Die detaillierten Bestandteile der Mietangebote unterscheiden sich: Mal können Komponenten wie Stromspeicher oder Wallbox modular hinzugebucht werden, mal nicht. Auch in punkto Wallbox lohnt es sich, ins Kleingedruckte zu schauen: Nicht bei allen Anbieterm ist die komfortable Lösung zum Laden des Elektroautos nachrüstbar. Teilweise wird eine monatliche Gebühr für die Wallbox erhoben, teilweise eine Einmalzahlung.
Einige Anbieter ermöglichen auch die Miete oder die Finanzierung einer Kombination aus Solar und Wärmepumpe. Eine Wärmepumpe benötigt Strom zum Heizen. Angesichts hoher staatlicher Förderungen für den Einbau einer Wärmepumpe könnte die Mischung aus einer PV-Miete und dem Kauf einer Wärmepumpe sinnvoller sein.
Lebensdauer von Solaranlagen
Die Lebensdauer einer Photovoltaikanlage lässt sich nicht allgemein bestimmen, sondern nur für die einzelnen Komponenten. Besonders langlebig sind die Solarmodule. Die meisten Hersteller gewähren eine 30-jährige Leistungsgarantie. Auf Speicher und Wechselrichter gibt es meist 10 bis 15 Jahre Garantie, bei Mikrowechselrichtern sind es 25 Jahre Garantie. Wenn einzelne Komponenten während der Garantiezeit nicht mehr funktionieren, werden sie ausgetauscht. Das gilt sowohl beim Kauf als auch bei der Miete von PV-Anlagen.
So rechnet sich eine gekaufte Anlage
Unter Amortisation versteht man den Zeitpunkt, an dem die Ersparnisse durch die Solaranlage die Kosten übersteigen. Der Amortisationszeitpunkt hängt von verschiedenen Faktoren ab, dazu zählt unter anderem die Größe der Photovoltaikanlage und die Ersparnis in puncto Kosten für den Strom.
In unserem Artikel „So berechenen Sie die Amortisation Ihrer PV-Anlage" haben wir ausgerechnet, dass sich der Kauf einer 10 kWp-Anlage mit Speicher – inklusiver jährlicher Wartung – nach 11 Jahren amortisieren kann. Die Gesamtausgaben über 20 Jahre lagen in diesem Beispiel bei 32.460 €. Das sind rund 5.000 € weniger als die Miete einer gleichwertigen Anlage über 20 Jahre bei einem ausgewählten Anbieter.
Müsste man den Kauf der Phtovoltaikanlage über einen KfW-Kredit mit 5,21 % effektivem Jahreszins finanzieren, kämen zusätzlich zum Kaufpreis von 22.900 € jedoch Finanzierungskosten in Höhe von 12.433 € hinzu. Die Gesamtbelastung läge also bei 35.333 €, plus den jährlichen Ausgaben für Wartung und Versicherung (7.440 €). Das Mieten von Photovoltaik kann also günstiger sein als die Finanzierung eines Kaufes über die KfW.
Vorteile
- Keine hohe Anfangsinvestition
- Feste monatliche Rate
- Verantwortung für die Anlage liegt beim Unternehmen
- Keine Kosten für Wartung und Reparatur
- Kein bürokratischer Aufwand (Anmeldung, Versicherung)
Nachteile
- Höhere Gesamtkosten
- Abhängigkeit vom vermietenden Unternehmen
- Keine freie Auswahl der Komponenten
- Lange Vertragsbindung (problematisch z. B. bei Verkauf des Hauses)
- Versteckte Kosten können entstehen (z. B. bei Reparaturen)
Vorteile
- Niedrigere Gesamtkosten
- Nutzung von Förderprogrammen möglich
- Freie Auswahl der Komponenten
- Amortisation in der Regel nach 10 bis 15 Jahren
Nachteile
- Hohe Anfangsinvestition
- Kostenrisiko bezüglich Reparaturen
- Bürokratischer Aufwand (z. B. Anmeldung, Versicherung)
- Wartung muss organisiert werden
Vorteile
- Anfangsinvestition wird von der Bank übernommen
- Nutzung von Förderprogrammen möglich
- Freie Auswahl der Komponenten
Nachteile
- Teurer als Kauf, aufgrund von Zinskosten
- Kostenrisiko bezüglich Reparaturen
- Bürokratischer Aufwand (z. B. Anmeldung, Versicherung)
- Wartung muss organisiert werden
Fazit: Ob Kauf oder Miete – die Investition in eine PV-Anlage lohnt sich
Der Kauf einer PV-Anlage ist in der Regel mit geringeren Kosten verbunden als die Miete. Besonders rasch amortisiert sich die Investition, wenn die finanziellen Mittel für die Photovoltaikanlage vorhanden sind. Wenn Sie den Kaufpreis jedoch finanzieren müssen, kann es sich lohnen, die Solaranlage zu mieten. Zwar haben Sie beim Kauf einer Solaranlage zu Beginn mehr bürokratischen Aufwand, doch das relativiert sich, wenn die Anmeldung sowie die Versicherungen erst einmal abgeschlossen sind. Mit einem Servicevertrag kann die regelmäßige Wartung sichergestellt werden. Egal ob Miete, Kauf oder Finanzierung – vom ökologischen Standpunkt rechnet sich Photovoltaik immer: Mit der Investition in Erneuerbare Energien reduzieren Sie Ihren CO2-Fußabdruck und tragen dazu bei, den Klimawandel aufzuhalten.

- PV-Anlage im Komplettpaket mit oder ohne Stromspeicher
- Optional mit Wallbox zum Laden des E-Autos
- Inklusive individueller Beratung, Planung und Installation
- Große Auswahl an Finanzierungslösungen über Partnerangebote
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