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Wann lohnen sich Solardachziegel?

Solarenergie nutzen, ganz ohne Solaranlage auf dem Dach? Solardachziegel machen es möglich. Optisch unterscheiden sich Solardachziegel nicht groß von einem normalen Dachziegel. Der Vorteil – sie sind unauffälliger als eine herkömmliche Photovoltaikanlage und erzeugen trotzdem Strom aus Sonnenenergie.

Wie funktioniert ein Solarziegel?

Vom Prinzip funktionieren Solarziegel wie normale Solarmodule. Solarzellen in den Ziegeln erzeugen im Sonnenlicht Energie. Die Ziegel sind miteinander verschaltet und leiten die gesammelte Energie weiter an einen Wechselrichter, der sie in Wechselstrom umwandelt. Der so erzeugte Strom kann direkt verwendet, in Batterien gespeichert oder ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden.

Solardachziegel haben eine lange Lebensdauer und halten auch schlechter Witterung stand. Es gibt sie in zwei Varianten. Zum einen gibt es Dachziegel aus Ton, Schiefer, Keramik oder Kunststoff, die Solarpanels in Vertiefungen eingearbeitet haben, und zum anderen Dachziegel aus Quarzglas gegossen, bei denen der gesamte Ziegel ein Solarpanel ist. Welche Variante zu empfehlen ist, hängt von der Art und Beschaffenheit des Dachs ab.

Wie hoch sind die Kosten?

Solardachziegel kosten in der Regel mehr als herkömmliche Solarpanels. Auch die  Installations- und Montagekosten fallen meist teurer aus. Bei der Kosten-Nutzen-Analyse sollten nicht nur der allgemeine Energiebedarf des Haushalts, sondern auch die Leistung der Solaranlage sowie Ausrichtung und Neigungswinkel des Dachs berücksichtigt werden. Holen Sie sich am besten im Voraus konkrete Herstellerangebote mit Ertragsprognosen ein.

Abhängig vom Hersteller, der verwendeten Technologie und den jeweiligen Anforderungen der Montage kosten Solarziegel mindestens 30 Euro pro Stück. Wartungs- und eventuelle Reparaturkosten sind da noch nicht mit eingerechnet. Ein Dach mit 50 Quadratmetern Solarziegeln ist in der Lage, etwa 7 Kilowattpeak (kWp) Energie zu erzeugen. Für einen Quadratmeter Dachfläche werden ungefähr 11 bis 14 Solarziegel benötigt. Was umgerechnet Kosten von 15.000 bis 25.000 Euro bedeutet.

Solardachziegel

Vorteile von Solardachziegeln

Optik

Solardachziegel sind durch ihre unauffällige Optik nur schwer von den normalen Dachziegeln eines Hauses zu unterscheiden. Nur durch den charakteristischen dunklen Glanz der Solarziegel heben sich die Dächer leicht ab. Dadurch bleibt die natürliche Optik eines Hauses erhalten. Mittlerweile gibt es Solardachziegel in verschiedenen Farben wie schwarz, rot, Schiefer oder sogar Terrakotta.

Denkmalschutz

Gerade für historische Gebäude unter Denkmalschutz ist eine Dacheindeckung durch Ziegel mit Photovoltaik eine gute Alternative für eine klimafreundliche Modernisierung. Denn auf diesen Dächern sind herkömmliche PV-Anlagen in Deutschland genehmigungspflichtig und werden meist nur gestattet, wenn die Anlage nicht gesehen wird. Da sich Solarziegel an die Struktur der denkmalgeschützten Gebäude anpassen, ist es leichter, eine Genehmigung zu erhalten.

Flexibilität

Dank der geringen Größe der einzelnen Ziegel können auch Dächer mit Photovoltaik ausgestattet werden, deren Formen nicht für eine Photovoltaikanlage geeignet sind. Gerade für Dächer mit vielen Neigungen und Ecken ist die Dacheindeckung mit Solarziegeln eine gute Möglichkeit, um Photovoltaik auf der gesamten Dachfläche zu nutzen.

Nachteile von Solardachziegeln

Höhere Anschaffungskosten

Solarziegel aus Photovoltaik für das Dach kosten mehr als herkömmliche Solarpanels von Photovoltaikanlagen. Das liegt daran, dass die kleinen Ziegel mit Solarzellen für Hersteller aufwendiger zu produzieren sind und auch bei der Dacheindeckung ist der Aufwand für die Installation der Solarmodule größer.

Großer Montageaufwand

Montage und Installation von Dachziegeln mit Photovoltaik sind komplex, da die kleinen Module nicht nur Strom erzeugen, sondern alle baulichen Anforderungen eines Dachs mit normalen Dachziegeln erfüllen müssen.

Die PV-Dachziegel müssen so montiert werden, dass sie Schutz vor Blitzen und starken Witterungseinflüssen gewährleisten. Beim neuen Eindecken des Dachs können außerdem weitere Baumaßnahmen nötig werden. Überdies müssen bei der Installation noch alle Solarzellen in den einzelnen Dachziegeln untereinander verbunden und verschaltet sein.

Dach decken

Höherer Wartungsaufwand

Das Verschalten der vielen einzelnen Photovoltaik-Dachziegel bedeutet auch eine höhere Anfälligkeit für Fehlfunktionen. Die vielen Steckverbindungen steigern das Risiko, dass die Anschlüsse über die Zeit hinweg einen Defekt erleiden.

Leistungseinbußen

Weil Ziegel aus Photovoltaik anders als Solarmodule bei PV-Anlagen nicht optimal zur Sonne ausgerichtet werden können, kommt es – wie bei In-Dach-Solarmodulen auch – zu geringeren Leistungen. Während die Aufdach-PV-Anlagen bis zu maximal 350 Watt pro Quadratmeter liefern, liegt die maximale Leistung von Solardachziegeln bei 180 Watt.

Vattenfall Tipp

Bei der Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach gilt es vieles zu beachten. Denn nicht alle Dächer sind für eine PV-Anlage geeignet. Vieles ist dabei vom Standort abhängig. Für den größtmöglichen Ertrag sollten Dächer im Idealfall nach Süden zeigen und einen Neigungswinkel zwischen 30 und 35 Grad haben.

Welche Förderangebote gibt es? 

Momentan erteilt der Bund für PV-Anlagen keine Zuschüsse. Für Photovoltaik-Dachziegel gibt es allerdings Möglichkeiten, Zuschüsse zu erhalten.

Zum Beispiel bezuschusst das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) Maßnahmen an Bestandsgebäuden, die helfen, die Energieeffizienz des Gebäudes an der Gebäudehülle zu erhöhen – die Installation eines Photovoltaik-Daches mit PV-Ziegeln inbegriffen. Auf diese Weise sind Zuschüsse bis zu 20 Prozent der Investitionsausgaben möglich.

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gewährt Kredite für Solardachziegel und andere Photovoltaikanlagen, solange sie ans öffentliche Stromnetz angeschlossen werden. Der Antrag läuft über das KfW-Finanzierungsprogramm 270. Für Solarstrom, der ins öffentliche Netz gespeist wird, gibt es eine Einspeisevergütung. Meist lohnt es sich aber mehr, den eigenen Solarstrom selbst zu verbrauchen.

Prüfen Sie außerdem regelmäßig die aktuellen Angebote Ihres Bundeslandes sowie der Kreise oder Städte. Es gibt immer wieder regionale Förderungen für den Ausbau von erneuerbaren Energien, dank derer sich die Installation einer Photovoltaikanlage lohnt. 

Beratungsgespräch

Vattenfall Tipp

Muss ein Dach neu gedeckt werden, etwa bei einem Neubau oder wegen starker Schäden, sind Solardachziegel eine interessante Option. Ihr Vorteil liegt aber vor allem in der Optik. Sie erzeugen weniger Strom als Photovoltaikanlagen. Ein intaktes Dach nur wegen Solardachziegeln auszutauschen, ist wirtschaftlich nicht sinnvoll. Der Ertrag ist gering, während die Kosten für die Ziegel, die Installation und die Wartung hoch sind.

Vattenfall Fazit

Photovoltaik-Ziegel sind dann eine Alternative, wenn aufgrund von verwinkelten oder komplizierten Dachkonstruktionen keine Möglichkeit für eine Photovoltaikanlage besteht. Das gilt auch für historische, denkmalgeschützte Gebäude, bei denen PV-Anlagen oft nicht genehmigt werden. Generell gilt es zu beachten, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis bei Solardachziegeln im Vergleich zu Solaranlagen wesentlich schlechter ausfällt. 

Im Normalfall ist eine Photovoltaikanlage günstiger zu finanzieren und gleichzeitig die leistungsstärkere Alternative. Vor allem wenn der Solarstrom gespeichert wird. 

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