Infowelt Energie
Stromverbrauch berechnen und zukünftige Kosten abschätzen
Viele Faktoren beeinflussen den Stromverbrauch in Ihrem Haushalt. Welche das sind und wie Sie möglichst genaue Berechnungen Ihrer Stromkosten durchführen, lesen Sie in diesem Beitrag.
So ermitteln Sie Ihren Stromverbrauch
Kühlschrank, Ofen oder Waschmaschine – welches Gerät verbraucht in Ihrem Haushalt am meisten Strom? Der ungefähre Verbrauch vom Kühlschrank ist schnell berechnet. Immerhin läuft das Gerät meistens 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr. Allerdings ist bei dieser Berechnung ein erhöhter Energieverbrauch bei hoher Umgebungstemperatur nicht mit enthalten.
Die Werte für Ofen und Waschmaschine sind noch schwieriger zu ermitteln. Wer zählt schon jede Minute, die der Ofen läuft oder jeden Waschgang mit? Außerdem spielt in diesem Zusammenhang auch die Temperatur eine wichtige Rolle. Je heißer der Ofen oder Waschgang eingestellt wird, desto höher der Stromverbrauch. Wenn Sie Ihre Zeit nicht mit komplexen Berechnungen verbringen möchten, haben Sie zwei Optionen. Sie können sich mit ungefähren Werten abfinden oder Messeinrichtungen installieren.
Stromverbrauch berechnen
Für einzelne Geräte
Sie berechnen den ungefähren Stromverbrauch einzelner Geräte, indem Sie die angegebene Leistung in Watt durch die Betriebszeit in Stunden multiplizieren. Ob Sie für diese Formel die Betriebszeit an einem Tag, in einer Woche oder einem Monat nehmen, bleibt Ihnen überlassen. Den Wert in Wattstunden teilen Sie anschließend durch 1000. So berechnen Sie den Verbrauch in Kilowattstunden. Daraufhin können Sie die Zahl je nach Bedarf auf das gesamte Jahr oder den Zeitraum Ihrer Wahl hochrechnen.
Beispielrechnung:
Ein Computer mit 60 Watt Leistung läuft 8 Stunden am Tag.
60 x 8 / 1000 = 0,48
Jeden Tag verbraucht der Computer (ohne Monitor) also 0,48 kWh.
Wenn der Computer das ganze Jahr über jeden Tag für 8 Stunden läuft, verbraucht er dementsprechend:
0,48 x 365 = 175,2 kWh
Bei einem Strompreis von etwa 30 Cent pro Kilowattstunde sind das 52,56 € Stromkosten pro Jahr.
Die voraussichtlichen Kosten ermitteln Sie unter Berücksichtigung des Strompreises. Diesen können Sie in den meisten Fällen Ihren Vertragsdaten entnehmen. Vergessen Sie nicht, bei dieser Formel auch die Grundgebühr zu berücksichtigen, die unabhängig von Ihrem Verbrauch anfällt.
Sollten Sie die Werte für einzelne Geräte nicht kennen, können Sie sich auf der Website des Herstellers informieren. Eventuell erhalten Sie auch über die Seriennummer zusätzliche Informationen zum Produkt.
Für den Gesamthaushalt
1. Mit Hilfe des Stromzählers
Um den gesamten Verbrauch Ihres Haushaltes zu ermitteln, können Sie tage-, wochen- oder monatsweise die Werte Ihres Stromzählers notieren, und diese dann auf ein Jahr hochrechnen. Notieren Sie einfach zu Beginn und Ende der Messung die Zählerstände und bilden anschließen die Differenz. Je nach Messintervall multiplizieren Sie den Stromverbrauch wie folgt:
-
Stromverbrauch in kWh pro Tag x 365 = Jahresverbrauch
-
Stromverbrauch in kWh pro Woche x 52 = Jahresverbrauch
-
Stromverbrauch in kWh pro Monat x 12 = Jahresverbrauch
2. Mittels Formel
Der Bund der Energieverbraucher hat Folgende Formel entwickelt, um den Stromverbrauch im eigenen Haushalt berechnen zu können:
Stromverbrauch = Anzahl der Personen x 200 kWh + Anzahl der Großelektrogeräte x 200 kWh + Wohnfläche x 9 kWh
Beispiel: Ein Drei-Personen-Haushalt nutzt 10 Großelektrogeräte (Fernseher, Geschirrspüler, Waschmaschine etc.) und lebt auf 95 qm Wohnfläche. So lautet die Rechnung: 3 x 200 + 10 x 200 + 95 x 9 = 3455
Der 3-Personen-Haushalt kommt auf einen Verbrauch von 3455 kWh pro Jahr.
Stromkosten berechnen
Ihre ermittelten Werte multiplizieren Sie nun noch mit dem aktuellen Strompreis, den Sie laut Ihres Vertrags bezahlen. Der Strompreis lag 2022 im Durchschnitt bei etwa 40 Cent pro Kilowattstunde.
Strommessgeräte installieren
Digitale Energiekostenmesser oder Strommessgeräte bringen Sie zwischen dem Stecker des Haushaltsgeräts und der Steckdose an. Der Zähler misst den durchfließenden Strom und berechnet so, wie viel Watt das jeweilige Gerät im jeweiligen Zeitraum beansprucht. Diese Messgeräte können Sie für jedes gewünschte Gerät einfach anbringen.
Unterschiedliche Modelle bieten verschiedenen Funktionen. Beispielsweise berechnen einige Geräte direkt die Kosten unter Berücksichtigung von Tag- und Nachttarifen. Außerdem ermöglichen ausgewählte Anbieter, den Strommesser mit dem Smartphone zu verknüpfen. Das ist vor allem bei schwer zugänglichen Steckdosen hinter dem Kühlschrank nützlich. Die Kosten dafür liegen bei etwa 10 € aufwärts pro Stück.
Verbrauch des gesamten Haushalts berechnen
Falls Sie den gesamten Stromverbrauch Ihrer Wohneinheit berechnen möchten, können Sie den Stromzähler ablesen. Notieren Sie sich einfach den derzeitigen Zählerstand und vergleichen Sie diesen mit einem festgelegten Zeitraum. Anschließend nehmen Sie eine entsprechende Hochrechnung vor.
Wenn Sie den Verdacht haben, dass einzelne Geräte, wie beispielsweise eine Spülmaschine zu viel Strom verbrauchen, kann der Stromzähler ebenfalls weiterhelfen. Vergleichen Sie dazu die Verbrauchswerte von einem Tag, an dem der Geschirrspüler lief, mit einem, an dem das Gerät ausgeschaltet blieb. Mit einem Smart Meter geht das Ganze noch ein wenig einfacher.
Smart Meter und Smart Grid
Smart Meter sind Stromzähler, die den Stromverbrauch in Häusern und Unternehmen genau messen und diese Daten an den Energieversorger senden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Stromzählern können diese intelligenten Zähler den Energieverbrauch in Echtzeit überwachen, was eine genauere Abrechnung und eine effizientere Stromnutzung ermöglicht.
Mit einer entsprechenden App können Sie Ihren intelligenten Stromzähler bequem vom Smartphone oder Tablet aus ablesen. Den Gang in den Keller oder zum entsprechenden Ort, an dem der Stromzähler steht, entfällt. Abgesehen davon haben Sie die Möglichkeit, jederzeit einen Blick auf die historischen Daten Ihres Verbrauchs in Kilowattstunden zu werfen. Wann war dieser besonders hoch und wann besonders niedrig? Mit diesen Einblicken entlarven Sie Stromfresser idealerweise schnell und bequem ganz ohne komplexe Berechnungen und Formeln.
Die Rolle von intelligenten Netzen im Energiemanagement
Das Smart Grid ist ein wichtiger Mitspieler des intelligenten Stromzählers. Es besteht aus einem Netzwerk von intelligenten Zählern und anderen Sensoren, die Daten über den Energieverbrauch und die Energieproduktion in Echtzeit sammeln und analysieren. Diese Daten können dann dazu verwendet werden, die Energieerzeugung und -verteilung effizienter zu gestalten, Stromausfälle zu vermeiden und erneuerbare Energiequellen besser zu integrieren.
Energiemanagement mit intelligenten Stromzählern
Weiterhin könnten intelligente Zähler und Netze dazu beitragen, neue Geschäftsmodelle und Dienstleistungen im Energiebereich zu ermöglichen. Beispielsweise könnten Energieversorger auf Grundlage der von intelligenten Zählern gesammelten Daten individuelle Energiepläne erstellen. Solche Pläne ließen sich dann auf die spezifischen Bedürfnisse und Präferenzen der Verbraucher:innen zuschneiden.
Durchschnittlicher Verbrauch in Deutschland
Ist Ihr Stromverbrauch vergleichsweise hoch oder niedrig? Die privaten Haushalte in Deutschland verbrauchten laut statistischem Bundesamt im Jahr 2020 (Stand Dezember 2022) etwa 670 Terawattstunden Energie und damit etwa ein Viertel des gesamten Verbrauchs des Landes. In dieser Rechnung enthalten ist neben dem Stromverbrauch auch die genutzte Heizenergie. Wie sich diese Werte verteilen, können Sie der Tabelle entnehmen.
Haushaltsgröße |
Energieverbrauch mit Wärme in Kilowattstunden |
1 Person |
1978 |
2 Personen |
3252 |
3 Personen und mehr |
5047 |
Haushaltsgröße |
Stromverbrauch nur Ausstattung in Kilowattstunden |
1 Person |
1623 |
2 Personen |
2731 |
3 Personen und mehr |
4394 |
Die größten Stromverbraucher im Haushalt
Laut Daten des Umweltbundesamts fließen etwa 30 Prozent des Stromverbrauchs in die Prozesswärme. Dazu zählen neben Herd und Ofen auch die Mikrowelle oder Toaster. Kühlschrank und Gefriertruhe fallen hingegen unter die Prozesskälte und verbrauchen etwa 28 Prozent. Für Informations- und Kommunikationstechnik werden im Schnitt 17 Prozent des Stromverbrauchs eines Haushalts aufgewendet. Die Warmwasser-Aufbereitung beispielsweise durch Durchlauferhitzer beansprucht 11 Prozent, die Beleuchtung 8 Prozent. Die kleinsten Posten sind Raumwärme mit 6 Prozent – wie Infrarotheizung, die Zentralheizung ist in dieser Berechnung nicht inbegriffen – mechanische Energie mit 4 Prozent und Klimakälte mit einem Prozent.
Strom sparen und Kosten senken
Angesichts der hohen Stromkosten, der Inflation und den Umweltauswirkungen eines hohen Stromverbrauchs möchten viele Verbraucher:innen Strom sparen. Das gelingt unter anderem durch die Reduzierung des Verbrauchs oder mit dem Austausch von Geräten, die vergleichsweise viel Strom ziehen. In einigen Fällen können Sie Ihre Stromkosten auch reduzieren, indem Sie Ihren Stromanbieter oder den Vertrag wechseln.
Stromspartipps nutzen
Mit diesen kleinen Verhaltensänderungen können Sie Ihren Stromverbrauch senken und Geld sparen.
- Licht ausschalten: Versuchen Sie, das Licht immer auszuschalten, wenn Sie einen Raum verlassen
- Standby-Modus vermeiden: Schalten Sie Fernseher, Computer, Drucker und Spielkonsolen immer komplett aus. Denn der Stand-by-Modus verbraucht immer noch Energie.
- Stecker ziehen: Ziehen Sie den Stecker von Geräten wie Toaster und Wasserkocher ab. Viele Geräte verbrauchen auch im eingesteckten Zustand Strom.
- Stromfresser finden: Identifizieren Sie Geräte, die besonders viel Strom verbrauchen, mithilfe von Strommessern und tauschen Sie diese gegebenenfalls aus.
- Energiesparende Kochgewohnheiten: Decken Sie Töpfe und Pfannen während des Kochens wenn möglich, ab, um die Kochzeit zu verkürzen und den Energieverbrauch zu reduzieren.
- Wäsche waschen: Waschen Sie Kleidung bei niedrigeren Temperaturen. Moderne Waschmittel reinigen auch bei niedrigeren Temperaturen effektiv.
- Natürliches Licht nutzen: Nutzen Sie tagsüber so viel natürliches Licht wie möglich und vermeiden Sie künstliche Lichtquellen.
- Heizung und Klimaanlage: Halten Sie Fenster und Türen geschlossen, wenn die Heizung oder Klimaanlage läuft, um den Energieverlust zu minimieren.
- Duschen statt Baden: Duschen verbraucht wesentlich weniger Wasser und Energie als ein Vollbad.
- Richtig lüften: Stellen Sie sicher, dass Heizkörper und Lüftungsöffnungen nicht durch Möbel oder Vorhänge blockiert sind. Ansonsten mindert das die Effektivität
- Wartung: Halten Sie Haushaltsgeräte wie Kühlschränke, Klimaanlagen und Heizsysteme regelmäßig sauber und in gutem Zustand. Vereiste Gefrierfächer verbrauchen beispielsweise viel mehr Strom.
Tipp: Noch mehr Energiespartipps finden Sie in unserem Beitrag zum Thema.
Geräte austauschen und Stromkosten reduzieren
Viele Geräte wie Kühlschrank und Ofen verbrauchen vergleichsweise viel Strom und haben auch einen größeren Anteil an Ihren Stromkosten. Häufig lohnt es sich, alte Geräte mit hohem Stromverbrauch auszutauschen. Dadurch senken Sie nicht nur Ihren Verbrauch, Sie können zudem langfristig Geld sparen. Vergleichen Sie dazu die Verbrauchswerte Ihrer jetzigen Geräte mit denen von neuen Modellen. Anschließend können Sie berechnen, nach wie viel Monaten oder Jahren sich ein Austausch amortisiert.
Niedrigere Strompreise sichern
Die Strompreise in Deutschland variieren von Region zu Region sowie zwischen den Anbietern und Verträgen. Außerdem können Sie durch Anbieter- und Vertragswechsel in einigen Fällen auch von Boni profitieren. Berechnen Sie, ob sich ein Wechsel lohnt, in dem Sie Ihre derzeitigen Stromkosten einschließlich Grundgebühr und Strompreis mit denen anderer Anbieter und Verträge vergleichen. Vergessen Sie dabei nicht, mögliche Boni zu berücksichtigen.
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