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Das sollten Sie über die Luft-Wasser-Wärmepumpe wissen
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist die am häufigsten verbaute Wärmepumpen-Art in Deutschland. Sie punktet mit einer einfachen und preisgünstigen Installation und ist sowohl für Neubauten als auch im Bestand geeignet. Erfahren Sie als Hausbesitzer:in alles Wissenswerte über die Luft-Wasser-Wärmepumpe im Überblick.
23.07.2024
Lesedauer: 7 Minuten
Inhaltsverzeichnis
Luft-Wasser-Wärmepumpe im Vergleich
Das kostet eine Luft-Wasser-Wärmepumpe
Amortisation einer Luft-Wasser-Wärmepumpe
Förderungen für die Luft-Wasser-Wärmepumpe
So effizient arbeitet die Luft-Wasser-Wärmepumpe
Voraussetzungen für den Einbau einer Wärmepumpe
Darauf sollten Sie beim Kauf einer Wärmepumpe achten
Voraussetzungen für die KfW-Heizungsförderung
Alternativen zur Luft-Wasser-Wärmepumpe
Vattenfall Fazit
Luft-Wasser-Wärmepumpe im Vergleich
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe nutzt die Wärme der Luft, um das Wasser im Heizkreislauf zu erwärmen. Dafür verwendet sie das Prinzip des Kältekreisprozesses. Im Gegensatz zur Luft-Luft-Wärmepumpe ist sie eine vollwertige Heizungstechnologie, da sie sowohl Raumwärme als auch warmes Trinkwasser erzeugt. Eine Luft-Luft-Wärmepumpe leitet warme Luft über Lüftungsrohre ins Innere des Hauses, kann aber kein warmes Trinkwasser produzieren.
Neben Luft-Wasser- und Luft-Luft-Wärmepumpen gibt es noch Wasser-Wasser-Wärmepumpen, die das Grundwasser als Wärmequelle nutzen, und Erdwärmepumpen. Letztere sind auch als Sole-Wasser-Wärmepumpe bekannt. Sie sammeln die Wärme aus dem Erdboden über Erdsonden oder großflächige Kollektoren, um damit zu heizen. Sowohl Wasser-Wasser- als auch Erdwärmepumpen sind mit umfangreichen Erschließungsarbeiten verbunden und bedürfen behördlicher Genehmigungen. Mehr Informationen über alle Wärmepumpen-Arten finden Sie in unserem Wärmepumpen-Vergleich.
Eine Beispielrechnung für die Betriebskosten finden Sie in unserem Artikel „Das kostet eine Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus“. Einen Großteil der Anschaffungs- und Installationskosten können Sie über großzügige staatliche Förderungen abdecken.
Amortisation einer Luft-Wasser-Wärmepumpe
Der Begriff Amortisation beschreibt den Zeitpunkt, an dem der Ertrag die Kosten einer Investition übersteigt. Bei einer Wärmepumpe ist es der Zeitpunkt, an dem die Wärmepumpe günstiger ist als eine Gasheizung. Auf Basis der Daten aus der Agora-Studie „Durchbruch für die Wärmepumpe“ amortisiert sich eine Wärmepumpe im Vergleich mit einer neuen Gasheizung auch im unsanierten Bestandsgebäude bei einer Förderung in Höhe von 55 % im Schnitt nach 8 Jahren. Die Rechnung dürfte in den kommenden Jahren immer mehr zugunsten der Wärmepumpe tendieren, da das Heizen mit Gas immer teurer wird. Das liegt unter anderem an den steigenden CO2-Kosten.
Bis zu 70 % der Kosten beim Einbau einer Luft-Wasser-Wärmepumpe werden von der KfW im Rahmen der Heizungsförderung für Privatpersonen übernommen. Die gesetzliche Grundlage bildet die Richtlinie für die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Sie teilt die Förderung wie folgt auf:
- Einkommensunabhängiger Teil der Förderung: 30 %
- Geschwindigkeitsbonus für den Austausch einer funktionstüchtigen fossilen Heizung (Gasheizungen oder Biomasseheizungen müssen mindestens 20 Jahre alt sein): 20 %
- Effizienzbonus für natürliche Kältemittel: 5 %
- Einkommensabhängiger Bonus für Selbstnutzende mit einem zu versteuernden Haushaltseinkommen bis 40.000 €: 30 %
Maximal werden 70 % Förderung auf eine Investitionssumme von bis zu 30.000 € gewährt, also bis zu 21.000 €.
Gut zu wissen: Mit bewilligter Förderung können Sie einen KfW-Kredit zu günstigen Zinssätzen für die Finanzierung beantragen. Praktisch: Je nach gewählter Option zahlen Sie während der Kreditlaufzeit nur die Zinsen, haben also nur eine geringe monatliche Belastung.
Luft-Wasser-Wärmepumpe im Komplettangebot
Vattenfall kümmert sich um Ihren Umstieg auf eine Luft-Wasser-Wärmepumpe – von der persönlichen Vor-Ort-Beratung über das unverbindliche Angebot inklusive Förderservice bis zur Installation und Inbetriebnahme durch ausgewählte Fachpartner aus Ihrer Region.
So effizient arbeitet die Luft-Wasser-Wärmepumpe
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe benötigt Strom, um die Wärme der Umgebungsluft zum Heizen zu nutzen. Die Jahresarbeitszahl (JAZ) beschreibt, wie effizient das Gerät den Strom nutzt. Aktuelle Luft-Wasser-Wärmepumpen erreichen in der Regel eine JAZ von bis zu 4. Das bedeutet: Für die Bereitstellung von 4 kWh Wärme benötigt die Wärmepumpe 1 kWh Strom. Sie erreichen also einen Wirkungsgrad von 400 %.
Erdwärmepumpen können sogar noch höhere Wirkungsgrade erreichen, sind aber meist nicht so einfach nachzurüsten. Für die Mehrheit der Einfamilienhäuser im Bestand ist die Effizienz einer Luft-Wasser-Wärmepumpe ausreichend – teilweise sogar ohne energetische Sanierung oder nur mit kleineren Energieeffizienzmaßnahmen. Die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist in jedem Fall deutlich effizienter als eine Öl- oder Gasheizung, deren Wirkungsgrad bei unter 100 % liegen.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob eine Wärmepumpe genügend Wärme für Ihr Haus produzieren würde, nutzen Sie gern unsere kostenlose Vor-Ort-Beratung für mehr Klarheit.
1. Möglichst hoher Energiestandard – Je höher der Energiestandard des Hauses ist, desto effizienter kann die Wärmepumpe arbeiten. Bei älteren Häusern ist vor dem Einbau einer Wärmepumpe eine energetische Bestandsaufnahme sinnvoll, um zu berechnen, wie viel Strom die Wärmepumpe voraussichtlich verbrauchen wird.
2. Platz für die Wärmepumpe – Der optimale Aufstellort für eine Wärmepumpe bietet genügend Platz für die Installation und Wartung. Um eine Geräuschbelastung zu vermeiden, sollten – je nach Wärmepumpenleistung – 4,5 bis 6 Meter Abstand zwischen dem Gerät und dem Nachbarhaus sowie dem eigenen Schlafzimmerfenster eingehalten werden. Außerdem sollten Anschlüsse für Strom, Wasser und Abwasser in der Nähe vorhanden sein. Ein ebener Untergrund und ein windgeschützter Standort sind ebenfalls von Vorteil.
3. Möglichst großflächige Heizkörper – Wärmepumpen arbeiten besonders effizient in Kombination mit Heizkörpern, die eine niedrige Vorlauftemperatur benötigen. Das kann eine Fußbodenheizung sein, aber auch andere großflächige Heizkörper sind eine Option. Der Grund: Je niedriger die Vorlauftemperatur im Heizsystem, desto geringer ist der Strombedarf der Wärmepumpe, um die Wärme der Umgebungsluft auf das Niveau der gewünschten Vorlauftemperatur anzuheben.
4. Ideale Kombination mit Photovoltaik – Eine eigene PV-Anlage ist keine Voraussetzung für den Einbau einer Wärmepumpe, sie kann jedoch die Stromkosten deutlich senken. Die Kosten von PV-Strom liegen etwa bei einem Drittel der Kosten von Strom aus dem öffentlichen Netz. Zwar kann die PV-Anlage den Strombedarf einer Wärmepumpe im Winter nicht komplett decken, sie entlastet jedoch an sonnigen Tagen auf jeden Fall Ihre Stromrechnung.
5. Netzorientierte Steuerung – Seit Januar 2024 müssen Wärmepumpen eine Möglichkeit zur netzorientierten Steuerung haben. Normalerweise laufen Wärmepumpen mit Starkstrom. Falls in Ihrem Abschnitt des Stromnetzes eine Überlastung droht, kann der Netzbetreiber den Strombezug auf 4,2 kW herunterregeln. Das entspricht der Stromstärke des Haushaltsstroms. Damit können Wärmepumpen in der Regel problemlos weiterbetrieben werden. Die netzorientierte Steuerung stellt einen Ausnahmefall dar. Für die Möglichkeit zur Regelung des Strombezugs zahlen Sie als Wärmepumpenbesitzer:in ein reduziertes Netzentgelt beim Bezug von Wärmepumpenstrom.
Darauf sollten Sie beim Kauf einer Wärmepumpe achten
Split- oder Monoblockwärmepumpe
Luft-Wasser-Wärmepumpen sind als Split- und Monoblock-Wärmepumpen erhältlich. Beide Varianten haben dabei ihre Vor- und Nachteile. Welche Bauart am besten für Ihr Haus geeignet ist, kann Ihnen ein Energieeffizienzprofi sagen. Bei der Monoblock-Wärmepumpe benötigen Sie meist etwas mehr Platz und es sind größere Eingriffe in die Gebäudehülle notwendig als bei einer Split-Wärmepumpe, die etwas günstiger in der Anschaffung und flexibler installierbar ist. Durch die Aufteilung des Kältemittelkreislaufs ist für die Installation und Wartung bei der Split-Wärmepumpe allerdings eine Fachkraft mit Kältemittelschein erforderlich.
Natürliches oder F-Kältemittel
Auch in puncto Kältemittel gibt es Unterschiede: Natürliche Kältemittel sind umweltfreundlicher, benötigen aber einen größeren Sicherheitsabstand rund um die Außeneinheit. Wenn sich auf Ihrem Grundstück kein Standort findet, der diese Voraussetzung erfüllt, kann eine Wärmepumpe mit einem F-Kältemittel (z. B. R410A) eine Lösung sein. Dabei handelt es sich zwar um einen flouriertenfluorierten Kohlenwasserstoff mit Treibhauspotenzial, doch im Normalfall gelangt ein Kältemittel nicht in die Umwelt, da es in einem geschlossenen Kreislauf zirkuliert.
Lautstärke
Die Lautstärke von Wärmepumpen liegt im Normalfall in 3 Metern Entfernung unter 45 dB. Das ist leiser als ein Kühlschrank. Die Hersteller sind verpflichtet, die Lautstärke auf dem Energielabel anzugeben. Der Geräuschemissionswert muss mindestens 5 dB unter den von der EU angegebenen Grenzwerten liegen. Mit einer Wärmepumpe, die eine Geräuschentwicklung von maximal 55 dB im Hausinneren aufweist, sind Sie auf der sicheren Seite.
Jahresarbeitszahl
Um eine Förderung für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe zu erhalten, muss die voraussichtliche Jahresarbeitszahl mindestens 3,0 betragen. Zwar kann die reale JAZ erst rund ein Jahr nach der Installation bestimmt werden, doch in den technischen Daten der Hersteller finden Sie bereits eine Angabe auf Basis der vorab erfolgten Labortests.
Gut zu wissen: Eine Liste mit allen förderfähigen Wärmepumpenmodellen ist beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle hinterlegt. Alle von Vattenfall angebotenen Wärmepumpen sind zu 100 % förderfähig.
Alternativen zur Luft-Wasser-Wärmepumpe
In der Regel hat eine Luft-Wasser-Wärmepumpe genügend Leistung, um ein Einfamilienhaus mit ausreichend Wärme und Warmwasser zu versorgen. Falls dies bei Ihnen nicht der Fall oder der Einbau nicht möglich ist, gibt es andere umweltfreundliche Alternativen zu Gas- und Ölheizung. Die meisten werden ebenfalls vom Staat gefördert.
Hybridheizung: Wenn die Luft-Wasser-Wärmepumpe nicht genügend Heizleistung liefern kann, könnte eine Hybridheizung eine Lösung sein. Das kann zum Beispiel eine Kombination aus 2 erneuerbaren Energien sein, aber auch ein zweiter nicht-förderfähiger Wärmeerzeuger, wie eine Gas-Brennwertheizung, ist denkbar. Wenn beide Wärmeerzeuger in einem Gerät verbaut sind, werden 65 % der Gesamtkosten als förderfähig anerkannt.
Biomasse: Pelletheizungen vergasen im Heizkessel geschredderte Holzreste. Das ist nachhaltig, weil Holz ein nachwachsender Rohstoff ist. Wenn eine Biomasseheizung den Emissionsgrenzwert für Staub von 2,5 mg/m3 einhält, gibt es – unabhängig von der Höchstgrenze der förderfähigen Ausgaben – beim Heizungstausch einen Bonus von der KfW-Förderung in Höhe von 2.500 €.
Solarthermie: Solarthermische Anlagen nutzen Sonneneinstrahlung zur Heizungsunterstützung. In der Regel stellen sie nur eine Ergänzung des Heizsystems dar, da ihre Leistung im Winter nicht ausreicht, um ein Haus komplett mit Wärme und Warmwasser zu versorgen. Auch die Anschaffung einer solarthermischen Anlage wird von der Heizungsförderung nach BEG unterstützt – mit einer Förderung in Höhe von maximal 70 % der Kosten.
BHKW: Die meisten Blockheizkraftwerke nutzen noch fossile Brennstoffe, es gibt jedoch auch Anlagen, die mit einer Brennstoffzelle arbeiten. Diese Technik ist zwar noch recht teuer, dafür gibt es aber auch hier eine Förderung gemäß BEG. Für diejenigen, die sowohl Strom als auch Wärme in größeren Mengen benötigen, kann sich die Investition lohnen, da mit einem Blockheizkraftwerk beides erzeugt werden kann.
Vattenfall Fazit
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ist von den 4 Wärmepumpen-Arten die einzige vollwertige Heiztechnik, die besonders einfach und ohne Genehmigungen zu installieren ist. Ihre Heizleistung reicht auch in energetisch unsanierten Bestandsgebäuden meist aus. Daher ist sie ist für viele Einfamilienhäuser die optimale Lösung für den Umstieg von fossilen Heiztechniken auf erneuerbare Energien. Dank einer attraktiven staatlichen Förderung rechnet sich die Investition schnell – vor allem angesichts steigender Preise für fossile Brennstoffe.
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