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Das ist bei der Innenaufstellung einer Wärmepumpe zu beachten
Wer mit einer Wärmepumpe heizen möchte, fragt sich vorab, wo sie platziert werden soll und kann. Ist eine Innenaufstellung möglich und sinnvoll? Welche Vor- und Nachteile hat diese?
09.04.2024
Lesedauer: 4 Minuten
Wärmepumpe Innenaufstellung: Diese Optionen gibt es
Beim Kauf einer Wärmepumpe gibt es viele Fragen zu klären: Welches Modell ist das richtige und wo soll die Anlage aufgestellt werden? Ist eine reine Innenaufstellung möglich und sinnvoll? Da die Luft-Wasser-Wärmepumpe die am meisten verbaute Wärmepumpen-Art ist, konzentrieren wir uns im Folgenden auf dieses Modell.
Eine der größten Herausforderungen besteht darin, genügend Platz für die im Haus zu installierenden Komponenten der Wärmepumpe zu finden, da sie in der Regel mehr Raum benötigen als herkömmliche Heizungsanlagen. Dies gilt sowohl bei der Luft-Wasser-Wärmepumpen-Variante Monoblock als auch für Split-Geräte.
Monoblock- und Split-Gerät – das sind die Unterschiede
Bei der Luft-Wasser-Wärmepumpe nutzen sowohl Monoblock als auch Split die thermische Energie der Umgebungsluft zum Heizen und arbeiten nach dem Kältekreisprinzip. Der wesentliche Unterschied liegt in ihrem Aufbau:
Bei Monoblock-Wärmepumpen befinden sich alle am Kältemittelkreislauf beteiligten Komponenten (Verdampfer, Verdichter, Verflüssiger, und Expansionsventil) in einer Außeneinheit. Dank ihres Aufbaus sind Monoblock-Wärmepumpen kompakt, was nicht nur Platz spart, sondern auch die Installation, Kontrolle und Wartung erleichtert. Da der komplette Wärmegewinnungsprozess sowie die Wärmeabgabe an das Heizungssystem in einem geschlossenen System stattfinden, ist keine regelmäßige Kontrolle des Kältemittelkreislaufs erforderlich. Bei der Aufstellung sind in der Regel nur kleinere Eingriffe in die Gebäudehülle zur Verlegung von wärmegedämmten Rohren und Kabeln nötig, um das erwärmte Heizungswasser von der Außeneinheit ins Innere des Hauses zu führen und die Außeneinheit mit Strom zu versorgen.
Bei der Split-Technik ist der Kältekreislauf auf zwei Geräte aufgeteilt. Diese Variante erlaubt keine reine Innenaufstellung, da sich die technischen Komponenten sowohl in der Außen- als auch in der Inneneinheit befinden. Außen sind die geräuschintensiveren Teile des Geräts (Ventilator, Verdampfer, Verdichter und Expansionsventil) installiert, während die leiseren Komponenten (Verflüssiger, Umwälzpumpe, Sicherheitstechnik und Regelung) im Inneren des Gebäudes Platz finden. Die Vorteile einer Split-Wärmepumpe sind u. a. geringere Materialkosten, weil keine gedämmten Rohrleitungen nötig sind. Ein Nachteil sind die regelmäßigen Kontrollen der Kältemittel. Die ausführende Fachkraft benötigt hierfür einen Kälteschein. Das kann zu Mehrkosten führen. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass Außen- und Innengerät nahe beieinanderstehen, um einen optimalen Wirkungsgrad zu erzielen.
Nur in Einzelfällen ist bei Bestandsimmobilien ausreichend Platz vorhanden, um eine Wärmepumpenanlage komplett im Haus aufzustellen. In diesem Falle sind größere Wanddurchbrüche notwendig, um ausreichend Außenluft anzusaugen und wieder abzuführen. Zusätzlich müssen Sicherheitsabstände zu bestehenden Gasleitungen eingehalten werden, um thermische Kurzschlüsse zu vermeiden. Planen Sie einen Neubau, können Sie den benötigten Platz und die Leitungen bereits bei der Bauplanung berücksichtigen. In der Regel sollte man mit einem Platzbedarf von 2 x 2 Metern rechnen und zwei Wanddurchbrüche für Leitungen einplanen.
Gut zu wissen: Bei weniger Platz als 2 x 2 Meter gibt es die Möglichkeit einer Monoblock-Tower-Variante. Die Inneneinheit ist nur in etwa so groß wie ein Gefrierschrank.
So laut ist eine Wärmepumpe im Haus
Die Lautstärke von Wärmepumpen ist immer abhängig von der Wärmequelle, der Technik und der Geräteart.
Aufgestellte Luft-Wasser-Wärmepumpen erzeugen je nach Modell Geräusche im Bereich von 48 bis 63 Dezibel. Dies entspricht in etwa der Lautstärke heute üblicher Kühlschränke. Bei der Installation in Innenräumen ist es also wichtig, sicherzustellen, dass sich die Betriebsgeräusche der aufgestellten Wärmepumpe nicht ins Gebäude übertragen und Bewohner:innen stören.
Hier helfen z. B. spezielle Standfüße oder Sockel, die Sie im Handel erhalten und auf die die Wärmepumpe gestellt werden kann, um eine Schallübertragung zu verhindern. Alternativ können auch Betonfundamentplatten mit einer untergelegten Gummimatte für einen leisen Betrieb verwendet werden.
Weitere Maßnahmen, um die Lautstärke direkt am Gerät zu reduzieren, sind:
- Schallschutzhauben, Schallschutzkästen oder Schallschirme
- Isolierte oder eingekapselte Rohrleitungen sowie Schwingungsdämpfer helfen für die Anbindung
- Rohre und Bleche körperschallisoliert montieren
- Regelmäßige Wartung der Wärmepumpe
Geeigneter Ort und Kosten der Wärmepumpe
Grundsätzlich eignen sich Keller, Hauswirtschaftsräume und Garagen für die Aufstellung der Inneneinheit. Wichtig: Der Weg zum Raum selbst sollte gut erreichbar und breit genug sein, da die meisten Modelle komplett in einem geliefert werden. Für den Einbau einer Luft-Wasser-Wärmepumpe können Sie mit reinen Installationskosten zwischen 12.000 und 18.000 € abzüglich Förderungen rechnen. Die Höhe der Kosten hängt vom Umfang der baulichen Anforderungen und Maßnahmen ab.
Gut zu wissen: Soll die Wärmepumpe auch zur Aufbereitung von Warmwasser dienen, benötigen Sie einen Warmwasserspeicher. Für diesen müssen Sie dann ebenfalls Platz im Innenbereich des Hauses einplanen.
Wärmepumpe im Reihenhaus
Auch in einem Reihenhaus können Luft-Wasser-Wärmepumpen installiert werden, wenn ein ausreichend großer Aufstellort vorhanden ist. Eine Herausforderung können hier besonders bei Reihenmittelhäusern zum einen die nötigen Abstände zu schutzbedürftigen Räumen wie Schlaf- und Kinderzimmer sein. Die bisherige Abstandsregelung von 3 Metern zum Nachbarsgrundstück wird in zahlreichen Bundesländern aktuell abgeschafft oder verringert. Um mögliche Geräusche so gering wie möglich zu halten, können Sie bei modernen Wärmepumpen zusätzlich z. B. Schallschutzhauben verwenden.
Vattenfall Fazit
Für die Innenaufstellung einer Wärmepumpe gibt es verschiedene Varianten mit Vor- und Nachteilen. Welche für Sie am besten geeignet ist, hängt davon ab, ob Sie einen Neubau planen, wo Sie ausreichend Platz einkalkulieren können, oder die Wärmepumpe in einem Bestandsgebäude installiert werden soll. Auch die bisher vorhandene Heizungsanlage und weitere individuelle Anforderungen spielen eine Rolle.
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