Plastikfrei durch den Alltag
Jeder in Deutschland lebende Mensch verursacht über 100 Gramm Plastikmüll am Tag. Das ergibt mehr als 36,6 Kilogramm im Jahr. Und das ist nicht wirklich überraschend: In Plastik verpacktes Essen, To-Go-Getränke, Hygieneartikel, Geschenkverpackungen, wohin wir auch sehen, irgendwie kommen wir in fast jedem Bereich unseres Lebens mit dem Kunststoff in Kontakt. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen sinnvolle Alternativen für den Alltag.
Tipps für den Supermarkt
Einer der Orte, an denen wir am meisten Plastik in die Finger bekommen – ob wir wollen oder nicht – ist der Supermarkt. Plastikflaschen, abgepackter Aufschnitt, Salate, Joghurts und und und. Hier komplett auf Plastik zu verzichten, ist zugegebenermaßen nicht so leicht. Mit den folgenden Tipps und Tricks können Sie den Kunststoffanteil in Ihrem Einkaufswagen dennoch einfach minimieren.
Netze für Obst und Gemüse
Bei Obst und Gemüse gibt es häufig unverpackte Alternativen. Die Gurke braucht keine extra Plastikhülle und viele Obstsorten wie Bananen, Orangen oder Melonen sind durch ihre Haut von Haus aus geschützt. Die meisten Supermärkte bieten Stoffbeutel als Alternativen zu den kleinen Plastiktüten an, in denen unverpackte Früchte transportiert werden können. Noch besser: Sie bringen Ihr eigenes Netz gleich mit.
Gläser für Milch, Joghurt und Co.
Joghurt und Milchprodukte müssen nicht aus dem Plastikbecher stammen. Viele Supermarktketten bieten Produkte aus Glas mit Schraubverschluss an. Für Getränke, Dressings, Soßen und Gewürze gilt das Gleiche. Das ist wesentlich nachhaltiger und bekämpft den Plastikwahn sogar zu Hause. Denn die Schraubgläser lassen sich super zur Aufbewahrung von angefangenen Lebensmitteln nutzen und machen Behälter aus Kunststoff überflüssig.
Eigene Behälter für die Frischetheke
Etwas schwieriger wird es bei Wurst, Fleisch, Fisch und Käse, denn diese Produkte sind in den meisten Fällen komplett in Plastik verpackt. Eine Alternative kann die Frischetheke sein. Fragen Sie bei Ihrem nächsten Einkauf nach, ob Ihnen die Produkte auch in selbst mitgebrachten Behältern mitgegeben werden dürfen.
Alternativen zum Supermarkt
Wenn es Ihnen in einem klassischen Supermarkt schwerfällt, plastikfrei einzukaufen, dann hilft Ihnen vielleicht der Besuch eines Reformhauses. Eine weitere tolle Option sind Unverpackt-Läden. Hier nehmen Sie Ihre Behälter von Zuhause mit und kaufen vor Ort genau die Mengen, die Sie wirklich benötigen. Von frischen Lebensmitteln über Körperpflege, Haushaltsartikel und Bürobedarf bis hin zu Dekoration, Gartenzubehör und Haustierbedarf.
Alternativen zum Supermarkt
Online finden Sie Geschäfte in Ihrer Nähe. Und nicht nur das – mittlerweile gibt es Unverpackt-Läden auch als Onlineshop. Beispiele finden Sie hier. Eine weitere Anlaufstelle, um möglichst plastikfrei einzukaufen, sind Wochenmärkte. Mehr dazu lesen Sie in dem folgenden CO₂ Spartipp. In unserem Artikel Plastik kommt nicht in die Tüte finden Sie die besten Tipps und Tricks.
CO₂ Spartipp: Wochenmärkte entdecken
Wenn Sie regional produzierte Lebensmittel kaufen, entfallen weite Transportwege und Sie sparen CO₂. Eine gute Möglichkeit, regional erzeugte Produkte einzukaufen, sind regelmäßig stattfindende Wochenmärkte in Ihrer Stadt. Kaufen Sie eine Woche lang nur Lebensmittel ein, die in Deutschland produziert wurden und die idealerweise auch Saison haben. Beim konventionellen Anbau von Lebensmitteln in Gewächshäusern, der Lagerung in Kühlhäusern und einem europa- oder weltweiten Transport fällt das meiste CO₂ an. Allein pro Kilogramm Tomaten können Sie bei biologischer und regionaler Produktion, saisonaler Ernte und kurzen Transportwegen rund 9 Kilogramm CO₂ sparen. Aufs Jahr macht das schnell 170 Kilogramm und mehr aus. Weitere Tipps zum CO₂ Sparen erhalten Sie in der Vattenfall Naturate App.
Laut WWF bestehen drei Viertel des Mülls im Meer aus Plastik. Konkret gelangen jedes Jahr 4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen des Kunststoffs in die Ozeane. Das bedeutet, dass heute in jedem Quadratkilometer des Meeres Hunderttausende von Plastikmüllteilen schwimmen.
5 Lebensbereiche, 5 Tipps
1. Zuhause
Wenn Sie sich in Ihren 4 Wänden umsehen, werden Sie schnell Produkte aus Plastik finden, auf die Sie sicher verzichten können. So können alte Tupperdosen zum Beispiel mit ein wenig Bastelarbeit zu hübschen Blumenvasen umfunktioniert werden. Hier lautet das Stichwort „Recycling“. Oder genauer gesagt: Reuse, Reduce, Recycle.
5 Lebensbereiche, 5 Tipps
2. Mobilität
Laut bund.net entstehen 1,2 Kilogramm Mikroplastik pro Kopf und Jahr allein durch den Reifenabrieb im Straßenverkehr. Das gilt für Pkw, Lkw, Motorräder und sogar für Fahrräder. Wann immer Sie also kürzere Strecken vor sich haben, empfiehlt es sich, zu Fuß zu gehen.
5 Lebensbereiche, 5 Tipps
3. Finanzen
Mit einem Wechsel zu einer ethischen Bank tun Sie etwas Gutes für die Umwelt. Und indirekt vielleicht sogar etwas gegen das Plastikproblem. Ethische oder auch nachhaltige Banken investieren regelmäßig in Projekte, von denen die Umwelt profitiert. Einige Beispiele finden Sie in unserem Artikel Auch Bank kann nachhaltig.
5 Lebensbereiche, 5 Tipps
4. Ernährung
Sicher, für diesen Bereich haben Sie jetzt schon viele Tipps bekommen, hier kommt aber ein letzter: Kaufen oder bestellen Sie Haltbares wie Nudeln, Reis oder Müsli am besten in großen Mengen und teilen Sie es mit Ihren Nachbarn, Freunden und Familienmitgliedern. So entsteht nur einmal Verpackungsmüll anstatt mit jedem Kauf von kleinen Mengen.
5 Lebensbereiche, 5 Tipps
5. Fashion
Haben Sie gewusst, dass Plastik regelmäßig einen Weg in Ihren Kleiderschrank findet? Ein Grund dafür ist die Verarbeitung von günstigen Rohstoffen im Fast-Fashion-Bereich. Das verhindern Sie am besten, indem Sie bei nachhaltigen Marken einkaufen, die ein besonderes Augenmerk auf ihre Rohstoffe legen. Mehr zu nachhaltiger Mode erfahren Sie in unserem Artikel über Nachhaltige Sportmode.
So lassen Sie es sich schmecken
Da sehr viel Plastik in den Ozeanen landet, kommt es früher oder später auch in unserem Leitungswasser an. So hat eine Studie ergeben, dass jeder Mensch pro Woche etwa 5 Gramm Mikroplastik konsumiert. In dem YouTube-Video Wie viel Plastik essen wir am Tag? widmet sich unsere Testerin Petra vielen spannenden Fragen rund ums Thema.
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10 Tipps: Urlaub ohne Müll
Die Mission „Plastikfrei einkaufen im Alltag” ist geschafft. Doch wie sieht es im Urlaub aus? Im nächsten Artikel bekommen Sie 10 Tipps für diese Challenge.