Selbst fährt das Auto
Einsteigen, zurücklehnen, aussteigen – und zwischendurch ein paar Mails beantworten oder den Wocheneinkauf planen. Wer selbst hinter dem Steuer sitzt, kann davon nur träumen. Das ändert sich, wenn das Auto allein fährt. Ein Traum, aus dem schon bald Realität werden kann …
Schon heute allein unterwegs
Noch fährt zwar keines der rund 48 Millionen zugelassenen Autos in Deutschland fahrerlos, doch das könnte sich bald ändern. Denn es gibt bereits selbstfahrende Autos und Busse – allerdings nur mit niedriger Geschwindigkeit und auf festgelegten Strecken. Zum Beispiel im Hamburger Hafen und an der Charité in Berlin. Dass diese neue Form der Mobilität noch nicht verbreiteter ist, liegt vor allem an den komplexen Herausforderungen an die Technik und der Rechtslage.
Autonom von A nach B
Autonomes Fahren – was heißt das überhaupt? Es bedeutet, dass Autos nicht mehr manuell gesteuert werden, sondern selbstständig von A nach B fahren. Geplant sind öffentliche Taxi- und Shuttle-Flotten, die Sie nach Bedarf nutzen können. Die Fahrzeit können alle Passagiere frei nach Belieben nutzen.
5 Schritte zur Unabhängigkeit
Generell wird zwischen fünf Autonomiestufen unterschieden, die auf der Einteilung der Society of Automotive Engineers basiert:
Assistiertes Fahren:
Schon heute für viele Normalität: Fahrzeuge verfügen über moderne Assistenzsysteme, die bei bestimmten Fahraufgaben unterstützen. Dazu zählen zum Beispiel der Tempomat und Spurhalteassistenten.
Teilautomatisiertes Fahren:
Das Fahrzeug kann bestimmte Aufgaben zeitweilig selbst ausführen. Zum Beispiel kann ein Level-2-Wagen auf der Autobahn gleichzeitig die Spur halten, bremsen und beschleunigen. Aufmerksamkeit ist zwar noch gefragt, doch die Hände können auch mal vom Steuern genommen werden.
Hochautomatisiertes Fahren:
Bestimmte Aufgaben werden vom Fahrzeug ohne menschlichen Eingriff übernommen. Aktionen wie den Spurwechsel, Blinken, Beschleunigen und Abbremsen auf Autobahnen kann es selbstständig veranlassen. Das bedeutet: Sie können sich zum Beispiel den Kindern auf den Rücksitzen widmen. In Ausnahmesituationen (etwa einer Baustelle) muss jedoch umgehend das Steuer übernommen werden.
Vollautomatisiertes Fahren:
Die Fahrzeugsteuerung wird auch auf längeren Strecken vollständig vom System übernommen. Der Fahrer oder die Fahrerin wird währenddessen zum Passagier, kann ein Nickerchen machen oder die News auf dem Handy checken. Die Person muss jedoch fahrtüchtig sein, um bei Bedarf zu übernehmen. Auch am Ende einer vollautomatisierten Fahrt können die Insassen das Steuer wieder übernehmen, müssen es aber nicht.
Autonomes Fahren:
Das Fahrzeug übernimmt alle Aufgaben selbstständig. Auch komplexe Situationen: etwa das Queren einer Kreuzung, das Durchfahren eines Kreisverkehrs oder das richtige Verhalten an einem Zebrastreifen. Das Auto denkt mit, ein Lenkrad wird nicht mehr benötigt: Wer an Bord ist, darf sich ganz entspannt zurücklehnen.
Alles eine Frage der Technik
Komplexe Technik sorgt dafür, dass ein Fahrzeug autonom durch den Verkehr manövrieren kann. Scharfe „Sinne“ und eine clevere Vernetzung sind gefragt.
GPS:
Per Satellit ermittelt das Global Positioning System die exakte Position des Autos. Für noch mehr Genauigkeit sorgen Informationen zu der Geschwindigkeit, den Höhenmetern und der Beschleunigung.
Radar:
Radarsensoren messen den Abstand des eigenen Autos zu anderen Verkehrsteilnehmern und Objekten in der Umgebung. Sie kommen schon heute als piepende Einparkhilfen zum Einsatz.
LiDAR:
Light Detection and Ranging Scanner tasten die Fahrzeugumgebung mit Laserstrahlen ab. So wird die Entfernung zu anderen Verkehrsteilnehmern und Gegenständen gemessen – auch nachts und mit einer Reichweite von bis zu 200 Metern.
Kameras:
Videokameras sind nach vorne, hinten und zur Seite gerichtet. Sie ermitteln Verkehrszeichen und die Entfernung zu Objekten und anderen Verkehrsteilnehmern.
Mobilfunk/WLAN:
Um Hindernisse frühzeitig zu erkennen und den optimalen Verkehrsfluss zu berechnen, kommuniziert das Auto mit anderen Fahrzeugen und Datenquellen.
Software:
Die Rechenleistung an Bord entspricht etwa der von 15 Laptops. Mithilfe künstlicher Intelligenz liest, berechnet und interpretiert die Software riesige Datensätze. Ganz ohne Ablenkung durch das Smartphone oder quengelnde Kinder.
„In 20 Jahren wird sich der Besitz eines Autos, das nicht autonom fährt, anfühlen wie heute der Besitz eines Pferdes.“
— Elon Musk —
Noch viele Jahre bis zum Ziel
Schon 2022 sollen die ersten autonomen Fahrzeuge auf deutschen Straßen rollen. Zunächst nur auf den Autobahnen, denn dort gibt es weder Radfahrer und Fußgänger noch Kreuzungen und Gegenverkehr. Klar ist: Der Trend nimmt nur langsam Fahrt auf. Laut Prognos Studie werden sich autonome Autos erst ab 2040 durchsetzen. Das Fraunhofer Institut prognostiziert, dass bis 2050 die Hälfte und bis 2060 sogar alle Kraftfahrzeuge selbstständig von Tür zu Tür fahren.
Autonom, elektrisch, innovativ
Zukünftig werden innovative Mobilitätskonzepte unser Straßenbild bestimmen: für die Umwelt, gegen Lärmbelästigung und Platzmangel. Je mehr elektrische und autonom fahrende Autos sowie Carsharing-Modelle es gibt, desto besser wirkt sich das auf die CO₂-Bilanz aus. Mit E-Autos fahren Sie schon heute Richtung Klimaneutralität. Zum Beispiel mit der Vattenfall Wallbox – und vielen weiteren Angeboten rund um E-Mobility.
Elektrisch und autonom – mit MOIA
Zukunftsweisend ist auch ein Pilotprojekt von MOIA, Volkswagen und Argo AI: Mit dem ID.Buzz wollen die Unternehmen ein autonomes Ridesharing-System auf Hamburgs Straßen bringen. Bis 2025 soll das Projekt so weit ausgefeilt sein, dass Fahrgäste quer durch die Stadt gefahren werden können.
„Städte auf der ganzen Welt wollen ihren Verkehr effizienter und klimafreundlicher gestalten. Autonomes Ridesharing kann die städtische Mobilität verbessern, die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen und damit die Städte zu lebenswerteren Orten machen”
— MOIA CEO Robert Henrich —
Smartes Licht an Herbsttagen
Smart durch den Alltag kommen Sie nicht nur mit dem passenden Gefährt, sondern auch mit der richtigen Beleuchtung …