Kleider im Kreislauf
Fast Fashion boomt. Der Umsatz der Modeindustrie wird allein im Jahr 2023 voraussichtlich circa 965 Milliarden Euro betragen. Die Deutschen kaufen im Durchschnitt etwa 60 Kleidungsstücke im Jahr. Getragen werden diese jedoch nur noch halb so lange wie vor 15 Jahren. Es geht aber auch nachhaltig. Wiederverwenden, reparieren, aufarbeiten und recyceln: Wir zeigen Ihnen Möglichkeiten, den Lebenszyklus Ihrer Kleidung zu verlängern und Ressourcen zu schonen.
Kleider aus zweiter Hand
Kreislaufsystem Second-Hand
Haben Sie schon mal alte Klamotten in die Altkleidersammlung gegeben? Die Chance ist groß, dass Ihre Kleidung in Second-Hand-Geschäften landet. Bei Internetportalen wie Vinted oder Vestiaire wissen Sie dagegen genau, wo Ihre Kleidung landet und Sie erhalten sogar noch etwas Geld dafür zurück. Der Kauf von Second-Hand ist umweltschonend, da keine Ressourcen für die Herstellung neuer Kleidungsstücke verbraucht werden und sich so ihr Lebenszyklus verlängert. Weniger ist trotzdem immer mehr, kaufen Sie auch Second-Hand nur, was Sie wirklich benötigen.
Vintage – alte Kleidung ist wieder Mode
Die gehobene Form von Second-Hand-Mode ist Vintage. Als Vintage wird Kleidung bezeichnet, die qualitativ hochwertig und schon mindestens 20 Jahre alt ist. Die Bezeichnung ist dem Weinbau entlehnt. So wie sich die Qualität der Rebe erst mit dem Alter des Weins zeigt, ist es auch bei Vintage-Mode. In Sachen Langlebigkeit ist Vintage damit noch mal eine Spur nachhaltiger als Second-Hand-Mode, kann allerdings auch ein bisschen kostspieliger sein. Denn manche Teile gewinnen über die Zeit wieder an Wert.
Angepasst und repariert statt aussortiert
Eine andere Möglichkeit, das Leben alter Kleidung nachhaltig zu verlängern, ist, sie zu reparieren oder anzupassen. Ist ein Reißverschluss kaputt, ein Loch in der Jeans oder spannt Ihr Lieblingshemd? Anstatt das ansonsten noch hochwertige Kleidungsstück zu ersetzen, bringen Sie es einfach zu einer Änderungsschneiderei. Dort finden Sie heraus, ob das gute Stück noch zu retten ist und wie viel es kosten würde, es wiederherzustellen.
DIY–Workshop mit The Makery
Leder – vegan oder traditionell – ist durch seine Widerstandsfähigkeit die perfekte Ressource für robuste Kleidung und kann auch prima weiterverarbeitet werden. Beim 90 Minuten Workshop* „Leder & veganes Leder Upcycling“ lernen Sie, wie Sie in wenigen Schritten zum schicken Upcycling-Accessoire kommen! Exklusiv in unserer Vattenfall App für Bestandskund:innen bietet Workshopleiter Jasper Zusatztermine mit jeweils 6 Plätzen am 11. Juli und am 9. August 2023 an.
Upcycling – der kreative Weg zu neuer Kleidung
Kleidungsstücke lassen sich mittels Upcycling kreativ aufwerten. Die Methode ist nachhaltig und ressourcenschonend, da sie den Lebenszyklus Ihrer Kleidung verlängert. Probieren Sie es aus. Im Netz finden sich zahlreiche Anleitungen und DIY-Videos mit denen auch Laien kreativ werden können. Selbst im Einzelhandel gibt es vereinzelte Versuche, den Lebenszyklus der verkauften Kleidung zu verlängern. Lesen Sie hier drei Beispiele.
Upcycling und mehr im Einzelhandel
Das erste Upcycling-Einkaufszentrum der Welt
Es gibt mittlerweile einige Angebote im Einzelhandel, die eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft fördern. In der Stadt Eskilstunan in Vattenfalls Heimat Schweden steht sogar das erste Upcycling-Einkaufszentrum der Welt. Das ReTuna fungiert als Werkstoffhof, Upcycling-Werkstatt und Marktplatz für Erlebnis-Shopping, Community und Umweltbewusstsein in einem.
Patagonia – Im Geschäft, um den Planeten zu retten
Der Outdoorartikel-Hersteller Patagonia produziert nicht nur Kleidung aus nachhaltigen Materialien. Das Unternehmen verfolgt auch ein 4-Punkte-Programm, basierend auf Reduzieren, Reparieren, Wiederverwenden und Recycling. Patagonia geht aber noch weiter: Was an Umsätzen nach den nötigen Reinvestitionen ins Unternehmen übrig bleibt, wird als Dividende ausgeschüttet und über eine Stiftung in Umweltschutz investiert.
Globetrotter – auf Kurs Kreislauf-wirtschaft
Auch andere Unternehmen folgen diesem Beispiel, etwa die deutsche Einzelhandelskette Globetrotter. Sie bemüht sich darum, Strukturen zu etablieren, die die Kreislaufwirtschaft fördern. Das Unternehmen bietet Reparaturen in ihren Filialwerkstätten an und begleitet Kaufende mit Pflegetipps im hauseigenen Globetrotter-Blog. Mittlerweile gehören auch Second-Hand-Angebote zum Sortiment. Zudem besteht die Möglichkeit, sich Outdoor-Ausrüstung zu leihen statt zu kaufen.
Frauen WM –Upcycling für Fans
Ab dem 20. Juli wird in Australien und Neuseeland die 9. Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen stattfinden. Anstatt sich für dieses Event mit neuen Fanartikeln auszustatten, upcyceln Sie doch einfach Fan-Outfits. Ob ein Kleid aus alten Fanschals oder Tragetaschen aus alten Trikots der Nationalmannschaft – Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Kreative Resteküche
Lebensmittelreste lassen sich oft wiederverwenden. In diesem Artikel erfahren Sie zahlreiche Möglichkeiten, wo Sie Ihre Reste noch sinnvoll einsetzen können.