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Fußbodenheizung optimal einstellen für eine angenehme Wärme zu Hause
Kaum ein Heizsystem ist so komfortabel und gleichzeitig „unsichtbar“ wie eine Fußbodenheizung. Die richtige Wärme und der optimale Energieverbrauch einer Fußbodenheizung sind Parameter, die Sie individuell nachjustieren können und sollten – für Ihr Wohlbefinden und Ihren Geldbeutel.
Inhaltsverzeichnis
Warum die richtige Einstellung wichtig ist
Häufige Fehler beim Einstellen
Wie stellt man die Fußbodenheizung richtig ein?
Ist eine Fußbodenheizung sparsamer als ein Heizkörper?
Mit dem Thermostat die Fußbodenheizung einstellen
Vor- und Rücklauftemperatur einer Fußbodenheizung
Fußbodenheizung einstellen mithilfe der Heizkurve
Was ist eine Heizkurve?
Einstellung der optimalen Heizkurve
Hydraulischer Abgleich bei der Fußbodenheizung
Vattenfall Fazit
Warum die richtige Einstellung wichtig ist
Die richtige Einstellung einer Fußbodenheizung ist ein wichtiger Schritt für die Energieeffizienz und den Komfort Ihres Hauses. Eine optimal eingestellte Fußbodenheizung sorgt dafür, dass die Wärme so reguliert wird, dass sie gleichmäßig in den einzelnen Räumen verteilt wird. Das senkt die Heizkosten und erhöht zugleich Ihr Wohlbefinden. Bei falscher Einstellung kann es zu Überhitzung oder unzureichender Wärmeverteilung kommen, was sowohl unangenehm sein kann als auch hohe Kosten erzeugt.
Häufige Fehler beim Einstellen
- Viele machen den Fehler, die Heizung für die gewünschte Temperatur zu hoch einzustellen, in der Annahme, dass der Raum durch die hohe Vorlauftemperatur schneller warm wird.
- Eine weitere häufige Fehlannahme ist, dass die Heizung ständig auf der gleichen Temperatur laufen sollte, unabhängig von der Außentemperatur.
Beide Fehler führen zu ineffizientem Energieverbrauch und zu einer höheren Heizkostenabrechnung.
Zunächst sollten alle Räume individuell betrachtet und ihre Heizkreise entsprechend eingestellt werden. Wichtig ist, die Raumtemperatur nicht sofort einfach auf eine hohe Vorlauftemperatur „hochzudrehen“, sondern langsam zu steigern, um eine gleichmäßige Erwärmung zu gewährleisten. Beachten Sie die Abkühl- und Aufwärmphasen: Dadurch, dass das Aufwärmen und Abkühlen der Fußbodenheizung lange dauert, sollten Sie die Zeiten auf Ihrem Thermostat entsprechend einstellen. Es dauert etwa drei Stunden, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen, und etwa zwei bis drei Stunden für das Abkühlen des Raumes, je nach Größe und Isolierung.
Was versteht man unter Heizkreis?
Ein Heizkreis beschreibt den Kreislauf, den das Heizungswasser vom Heizkessel über die Heizkörper und zurück nimmt. Ein einfacher Heizkreis besteht aus dem Wärmeerzeuger, der Vorlaufleitung, dem Heizkörper mit optionaler Heizkörperverkleidung und der Rücklaufleitung. Bei einer Fußbodenheizung stellen in großen Räumen oft zwei oder mehr Heizkreise die optimale Erwärmung auf die gewünschte Temperatur sicher. Als Faustregel gilt: maximal 100 Meter Fußbodenheizungsrohr pro Heizkreis.
Ist eine Fußbodenheizung sparsamer als ein Heizkörper?
Fußbodenheizungen sind effizienter als Heizkörper. Flächenheizungen können schon bei niedriger Temperatur betrieben werden. Sie benötigen lediglich eine Vorlauftemperatur von 30 bis 35 Grad. Um die gleiche Heizleistung bei Heizkörpern zu erzeugen, braucht man eine Vorlauftemperatur von 50 bis 60 Grad. Die Fußbodenheizung ist bis zu 35 % effizienter als herkömmliche Zentralheizungssysteme.
Wie heizt man am effektivsten mit einer Fußbodenheizung?
Damit eine Bodenheizung effektiv arbeiten kann, müssen Sie in erster Linie die Heizkurve beachten. Stellen Sie die Rücklauftemperatur und das Thermostat der Heizung richtig ein. Außerdem sollten Sie sich vornehmen, die Flächenheizung regelmäßig zu entlüften und zu warten.
Welche Temperatur sollte eingestellt werden?
Die optimale Raumtemperatur für Wohnräume liegt zwischen 20 und 22 Grad Celsius. Für Schlafzimmer müssen Sie nicht so stark heizen, da reichen oft 18 bis 20 Grad, während in Badezimmern bis zu 24 Grad angenehm und optimal sein können. Diese Werte können jedoch je nach Ihrem persönlichen Empfinden und Raumlage variieren.
Wie sollte im Nachtbetrieb geheizt werden?
Eine Fußbodenheizung sollte bei einer schlechten Dämmung über Nacht abgesenkt werden. Bei einer guten Dämmung ist hingegen ein Ausschalten weniger sinnvoll und Sie können die Heizung laufen lassen. Bei der Nachtabsenkung sollte die Raumtemperatur nicht unter 16 Grad Celsius fallen. Im Winter können Sie mit geschlossenen Rollläden als zusätzliche Dämmschicht vor Ihren Fensterflächen dafür sorgen, dass weniger Energie verbraucht wird.
Welche Probleme können auftreten?
Häufige Probleme sind kalte Zonen im Raum oder ungleichmäßige Wärmeverteilung. Diese lassen sich oft durch Nachjustieren der Thermostate oder einen hydraulischen Abgleich beheben. Ein weiteres Problem kann Luft im System sein, was durch Entlüften der Heizkreise gelöst werden kann.
Vattenfall Tipp
Notieren Sie sich regelmäßig die Einstellungen Ihrer Fußbodenheizung und wie sich die Einstellungen auf die Raumtemperatur ausgewirkt haben. So nähern Sie sich Schritt für Schritt Ihrer individuellen Wohlfühltemperatur an. Bei Fragen wenden Sie sich an Ihre:n Installateur:in oder Heizungsbauer:in vor Ort.
Mit dem Thermostat die Fußbodenheizung einstellen
Es gibt manuelle, smarte und programmierbare Thermostate. Manuelle Thermostate erlauben Ihnen einfache Temperatureinstellungen, während programmierbare Modelle Zeitpläne ermöglichen. Smarte Thermostate bieten zusätzlich die Möglichkeit, die Heizung per Smartphone zu steuern, und sie können oft auch den Energieverbrauch analysieren und visuell darstellen.
Raumthermostat oder Außenfühler?
In Verbindung mit Thermostatventilen stellt der Außentemperaturfühler die optimale Art der Regelung dar. Er sollte im Schatten an der Außenwand des Gebäudes in etwa ⅔ der Höhe angebracht sein. Der vorteilhafteste Platz für den Außenfühler ist die kälteste Seite eines Gebäudes, in der Regel also die nach Norden (auch Nordost oder Nordwest) weisende Fassade. Ist er richtig angepasst, erwärmt sich der Raum bzw. die Fußbodenheizung entsprechend, wenn die Außentemperatur sinkt. Die Regelung der Wärmeerzeugung und Wärmezufuhr allein durch Raumthermostate ist nur für Einfamilienhäuser zweckmäßig.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Thermostateinstellung
Schritt 1.
Wählen Sie die gewünschten Zeiten und Temperaturen für verschiedene Tageszeiten.
Schritt 2.
Stellen Sie den Thermostat auf den gewünschten Heizplan ein.
Schritt 3.
Überprüfen Sie regelmäßig die Einstellungen und passen Sie diese bei Bedarf an, um auf Wetterveränderungen zu reagieren.
Vor- und Rücklauftemperatur einer Fußbodenheizung
Was ist Vorlauftemperatur und Rücklauftemperatur?
Die Vorlauftemperatur ist die Temperatur des Wassers, das in das Heizsystem eingespeist wird, während die Rücklauftemperatur die Temperatur des Wassers ist, das aus dem Heizsystem zurückkehrt. Die Differenz zwischen diesen Temperaturen zeigt an, wie viel Wärme das System an den Raum abgegeben hat. Diese Differenz zwischen Vor- und Rücklauf nennt sich Spreizung: Bei konventionellen Heizkörpern geht man oft von 70 °C Vorlauf- und 55 °C Rücklauftemperatur und damit einer Spreizung von 15 K aus, während die Fußbodenheizung schon mit einer Spreizung von 10 K bei 40 °C Vorlauf und 30 °C Rücklauf auskommt.
Empfohlene Temperaturen für maximalen Komfort und Effizienz
Während Heizkörper oft Vorlauftemperaturen von 60 °C oder mehr benötigen, um den Raum ausreichend zu erwärmen, reichen bei Fußbodenheizungen meist Vorlauftemperaturen von 35 °C bis 50 °C aus, abhängig von der Außentemperatur und der Dämmung des Hauses. Bei niedrigeren Temperaturen wird weniger Energie für die Wärmeerzeugung benötigt. Die Rücklauftemperatur hingegen sollte idealerweise etwa 5 bis 10 Grad niedriger sein, um eine effiziente Wärmeabgabe zu gewährleisten.
Was ist eine Heizkurve?
Die Heizkurve beschreibt die Beziehung zwischen der Außentemperatur und der benötigten Vorlauftemperatur. Sie hilft dabei, die Heizung automatisch an die wechselnden Außentemperaturen anzupassen, wodurch der Energieverbrauch optimiert wird. Wenn die Heizkurve zu flach ist, dann werden die Räume nicht ausreichend warm. Wenn die Heizkurve zu steil ist, wird unnötig Energie verbraucht und die Thermostatventile regeln schlechter.
Einstellung der optimalen Heizkurve
Die Heizkurve wird meist über den Heizkessel oder die Regelungseinheit der Fußbodenheizung eingestellt. Es erfordert eine initiale Anpassung und möglicherweise einige Feineinstellungen, um die ideale Kurve für das jeweilige Gebäude zu finden. Ziel ist es, eine gleichmäßige Raumtemperatur bei minimalem Energieeinsatz zu gewährleisten.
Bedeutung des hydraulischen Abgleichs
Ein hydraulischer Abgleich sorgt dafür, dass alle Heizkreise gleichmäßig mit Wärme versorgt werden. Ohne diesen Abgleich können einige Räume überhitzt und andere unterversorgt sein, was den Komfort mindert und die Effizienz reduziert.
Durchführung des hydraulischen Abgleichs
Für den hydraulischen Abgleich wird der Durchfluss in den einzelnen Heizkreisen so eingestellt, dass jeder Raum die benötigte Wärmemenge erhält. Dies kann durch spezielle Durchflussmesser an den Heizkreisverteilern oder mithilfe eines Fachmanns erfolgen. Der Abgleich verbessert nicht nur den Komfort, sondern kann auch die Betriebskosten senken.
Vattenfall Fazit
Das richtige Einstellen einer Fußbodenheizung ist essentiell für den Komfort und die Energieeffizienz Ihres Zuhauses. Wenn Sie die ideale Raumtemperatur eingestellt haben, können Sie zugleich die Kosten senken. Nutzen Sie dazu das Zusammenspiel von Thermostaten, die richtige Einstellung der Vor- und Rücklauftemperaturen, sowie das Know-how rund um die Heizkurve. Ein hydraulischer Abgleich sorgt zudem für eine gleichmäßige Wärmeverteilung und optimiert den Energieverbrauch. Mit diesen Maßnahmen betreiben Sie Ihre Fußbodenheizung nachhaltig und kosteneffizient.
Smarte Thermostate für die Fußbodenheizung
Smarte Thermostate helfen Ihnen, den Energieverbrauch beim Heizen zu optimieren. Über eine App können Sie bequem individuelle Heizpläne einrichten und diese an Ihre Bedürfnisse anpassen.
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