Infowelt Energie
Ist Ihr Dach für Photovoltaik geeignet?
24.03.2025
Lesedauer: 5 Minuten
Mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach können Sie nicht nur eigenen Strom produzieren, sondern auch Ihre Energiekosten senken und Ihre Umweltbilanz verbessern. Doch nicht jedes Dach eignet sich gleichermaßen für eine PV-Anlage. Welche Faktoren bestimmen die Eignung Ihres Daches? Wie wichtig sind Ausrichtung, Neigung und Verschattung? Und welche Rolle spielt die Dachdeckung? Wir geben Ihnen praktische Tipps zur Beurteilung Ihres Daches und zeigen Lösungen für häufige Herausforderungen auf.
Welche Dachform ist die Beste für eine PV Anlage?
Bei der Planung einer Photovoltaikanlage spielt die Dachform eine entscheidende Rolle. Das Satteldach erweist sich hierbei als besonders vorteilhaft. Mit seinen zwei großen, geneigten Flächen bietet es optimale Voraussetzungen für die Installation von Solarmodulen. Allerdings sind auch andere Dachformen durchaus geeignet. Entscheidend für die Effizienz einer PV-Anlage sind dabei neben der Dachform aber vor allem die Ausrichtung und der Neigungswinkel.
Am Standort Deutschland herrschen optimale Bedingungen für die eigene Stromproduktion, wenn das Dach eine Neigung zwischen 30 und 35 Grad und eine Ausrichtung nach Süden aufweist – oder wenn die Solarmodule in diesem Winkel angebracht werden können. Doch auch eine Ost-West-Ausrichtung hat ihre Vorzüge. Mit den richtigen Parametern lässt sich auf nahezu jeder Dachform eine effektive Solaranlage installieren, die langfristig zu erheblichen Kosteneinsparungen und mehr Unabhängigkeit von steigenden Energiepreisen führen kann.
Gute Nachrichten: Grundsätzlich sind fast alle Dachformen für die Installation einer PV-Anlage geeignet. Auf der in Deutschland häufigsten Dachform, dem Satteldach, lassen sich Solarmodule sehr gut montieren. Gut geeignet sind auch Walmdächer, bei denen durch die zusätzlichen geneigten Flächen an den Giebelseiten bis zu vier Flächen mit Solarmodulen belegt werden können. PV-Anlagen auf Pultdächern sind nur bei Südausrichtung wirtschaftlich, wobei besonders auf mögliche Verschattungen zu achten ist.
Auf den oben genannten Schrägdächern werden die Solarmodule in der Regel fest installiert, so dass die Ausrichtung durch das Dach vorgegeben ist. Dachneigung und Ausrichtung sind daher bei bestehenden Gebäuden nur bedingt anpassbar. Bei Neubauten können sie dagegen von vornherein berücksichtigt werden.
Auch Steildächer kommen für die Installation einer PV-Anlage in Frage. Die Installation auf der steilen Fläche kann entweder als Indachanlage, z.B. mit Solardachziegeln, bei denen die Solarmodule gleichzeitig die Eindeckung bilden, oder auf dem Dach mit einer speziellen Schienenunterkonstruktion erfolgen.
Auf Flachdächern hingegen werden die Solarmodule mit einem Metallgestell „aufgeständert“, um einen optimalen Ertrag zu erzielen. Dadurch erhöht sich aber auch die Angriffsfläche für den Wind und die Belastung der Dachkonstruktion, weshalb eine detaillierte Prüfung erforderlich ist. Flachdächer haben jedoch den Vorteil, dass die Module optimal ausgerichtet werden können und eine gute Hinterlüftung gegeben ist. Unter Umständen ist hier auch die typische Ost-West-Ausrichtung besonders günstig. Die Anlage hat dann eine Zickzackform, da sich die Module mit der der Ausrichtung abwechseln. Wenn es einen gleichmäßigen Verbrauch über den Tag oder in den Morgen- und Abendstunden gibt, ist diese Ausrichtung wirtschaftlicher, da so der Eigenverbrauch erhöht werden kann.
In diesem Beitrag erfahren Sie, was es bei Flachdächern noch alles zu beachten gilt.
Unabhängig davon, auf welchem Dach eine PV-Anlage installiert wird: Verschattungen durch Schornsteine, Bäume oder Schnee sollten möglichst vermieden werden, da sie die Leistung der Anlage beeinträchtigen. Besonders ab 17 Uhr führt Schatten auf den Solarzellen zu Einbußen, da die Sonneneinstrahlung ohnehin schon geringer ist. Es gibt jedoch die Möglichkeit der Verbesserung: In der Regel sind die Module in einem Strang geschaltet. Trifft nun Schatten auf ein Modul, fährt der gesamte Strang die Leistung herunter. Hier kann mit Moduloptimierungen eine Verbesserung erzielt werden. Auch Systeme mit Mikrowechselrichtern unter jedem Modul – wie bei Enphase –, können Leistungsminderungen aufgrund von Verschattungen einzelner Module optimieren.
Die optimale Ausrichtung einer PV-Anlage hängt also vor allem vom Standort ab. In Deutschland ist es in der Regel am besten, wenn das Dach nach Süden zeigt und einen Neigungswinkel zwischen 30 und 35 Grad hat, um den höchstmöglichen Ertrag zu erzielen.
Darüber hinaus hängt der Wirkungsgrad der Solarzellen und somit der Stromertrag von der Ausrichtung gegenüber den Himmelsrichtungen ab. So wird beispielsweise bei einer Ost-West-Ausrichtung des Daches weniger Strom erzeugt als bei einer reinen Südausrichtung – trotzdem kann aber durch die gleichmäßige Verteilung der Sonneneinstrahlung über den Tag hinweg ein guter Ertrag erzielt werden. Bei zwei Teilanlagen kann dies sogar von Vorteil sein. So können beispielsweise Berufstätige, die tagsüber nicht zu Hause sind, und keinen Speicher nutzen, von zwei Leistungshochs am Morgen und am Abend profitieren.
Dachart | Neigungswinkel Solarmodule | Optimale Ausrichtung (Azimutwinkel) |
Normales Dach | 35 Grad | Süden +/- 45 Grad oder Ost-West |
Steildach | 45 Grad | Süden +/- 45 Grad oder Ost-West |
Flachdach (mit Aufständerung) |
0 Grad (15 Grad) |
Südost (- 45 Grad) |
Hauswand/Balkon | 90 Grad | Süden +/- 45 Grad (abhängig vom Dach) |
Gewicht von Modulen und Dachlast
Eine PV-Anlage bringt je nach Größe und Montagesystem mehrere Hundert Kilogramm zusätzliches Gewicht auf das Dach. Die meisten Solarmodule wiegen je nach Hersteller und Zellentechnologie zwischen 18 und 22 kg, was bei einer typischen Modulgröße von 1.6m x 1m rund 13 bis– 16 kg Gewicht pro Quadratmeter entspricht. Dazu kommt noch das Gewicht des Gestellsystems. Daher ist es sinnvoll, die Tragfähigkeit des Daches vorab durch eine:n Statiker:in oder einen Fachbetrieb prüfen zu lassen. Gegebenenfalls muss das Dach vor der Installation verstärkt werden.
Fläche
Ein PV-Modul benötigt etwa 1,95 Quadratmeter, abhängig vom Hersteller und Modell. Auf ein 60 Quadratmeter großes Hausdach passen etwa 28 bis 35 Solarmodule. Dies entspricht einer Anlage mit einer Leistung von 10 bis 12,3 Kilowatt-Peak (kWp).
Leistung und Anzahl der Module
Um den jährlichen Stromverbrauch eines durchschnittlichen Haushalts von 4.000 Kilowattstunden (kWh) zu decken, sind 10 bis 13 PV-Module nötig. Unter Laborbedingungen hat sich gezeigt, dass ein Solarmodul mit 420 Watt Peak Leistung je nach Standortbedingungen 315 bis 420 kWh pro Jahr erzeugen kann. Die genannte Modulanzahl entspricht einer PV-Anlagenleistung von 4,2 bis 5,5 kWp. Mit dieser Anlagenleistung können Sie im Idealfall bis zu 5.500 kWh erzeugen Als Faustregel gilt: Ein Kilowattpeak installierter Solarmodule liefert durchschnittlich 1.000 kWh pro Jahr.
Eigenverbrauch versus Einspeisung
Je nach Zielsetzung kann eine PV-Anlage so ausgelegt werden, dass sie sich eher für den Eigenverbrauch oder zum Einspeisen ins Netz lohnt. Die maßgeblichen Faktoren hierfür sind die Anlagengröße, der Stromverbrauch und die Wirtschaftlichkeit.
Die PV-Anlage soll der eigenen, kostengünstigen Stromproduktion dienen? Dann gilt: je größer, desto besser. Bei größeren PV-Anlagen relativieren sich die Kosten pro produzierter Kilowattstunde Strom.
Wenn die PV-Anlage als Kapitalanlage dienen soll, empfiehlt es sich hinsichtlich einer hohen Rendite, 19 bis 36 PV-Module installieren zu lassen. Dies entspricht einer mittelgroßen bis großen PV-Anlage mit 8 bis 15 kWp.
Geht es dagegen um Ihre maximale Unabhängigkeit, benötigen Sie eine große PV-Anlage mit 15 bis 30 kWp (36 bis 71 Module) und einen Stromspeicher. So können Sie einen Autarkiegrad von bis zu 80 % erreichen. Für 1 kWp wird etwa 5 m2 Dachfläche benötigt. Bei 15 kWp (36 Modulen) wären es somit 75 m2 und bei 30 kWp (71 Module) 150 m2 Dachfläche.
Dachziegel ideal? – PV auf verschiedenen Dachabdeckungen
Für die sichere Installation einer Solaranlage auf dem Dach ist vor allem die Tragfähigkeit und die Art der Dachabdeckung entscheidend. Bei Ziegeldächern können die U-förmige Befestigungshaken durch kleine Löcher in den Ziegeln an den Sparren, verschraubt werden. Doch wie sieht es mit anderen Dacharten aus?
PV auf dem Flachdach
Für die Installation auf einem Flachdach werden die Module auf einem geneigten Montagegestell befestigt. Hier gibt es verschiedene Bauformen, in der Regel handelt es sich um Dreieckskonstruktionen. Meist wird eine direkte Verankerung mit dem Dachstuhl umgesetzt. Ist dies nicht möglich, gibt es zwei Alternativen: Entweder wird das Gestell auf das Dach geklebt und dann mit einer mit Steinen gefüllten Wanne beschwert, oder es wird in Betonsteine geschraubt.
PV auf Blechziegel
Die Montage auf Blech- und Bitumendächern ist grundsätzlich unkompliziert. Die Befestigung erfolgt durch Bohren von Löchern in die Dachhaut und Anbringen von Haken an den Sparren. Bei Blechdächern werden die Module manchmal ausschließlich mit Blechfalzklemmen befestigt. Allerdings besteht das Risiko, dass sich das Montagegestell und das Blech bei hohen Temperaturen unterschiedlich stark ausdehnen, was zu Undichtigkeiten in den Sparren führen kann. Abhilfe kann hier eine großflächige Abdichtung mit Dachfolie schaffen.
PV auf Reetdach
Die Installation auf einem Reetdach ist grundsätzlich möglich, aber nicht empfehlenswert. Zwar ist die Tragfähigkeit der Dachkonstruktion ausreichend, allerdings benötigt Reet viel Luft, Licht und Wärme. Dies ist mit darüber liegenden Solarmodulen in der Regel nicht gewährleistet. Auch die regelmäßige Pflege oder Ausbesserung des Reetdaches wird erheblich erschwert. Aufgrund dieser Herausforderungen verzichten einige Solaranlagen-Anbieter bewusst darauf, Installationen auf Reetdächern anzubieten.
PV auf Schieferdach
Für Schieferdächer gibt es ebenfalls spezielle Befestigungssysteme. Diese sind so konzipiert, dass sie sich nahtlos ins Schieferdach einfügen und die Dachhaut nicht beeinträchtigen. Um das Risiko von Beschädigungen beim Abdecken möglichst gering zu halten, gibt es Systeme, die auch ohne Abdeckung der Platten einen sicheren Halt für das Montagesystem der Photovoltaikanlage bieten.
PV auf Eternit
Die Montage einer Photovoltaikanlage ist nur auf asbestfreien Eternitschindeldächern möglich. Heute handelt es sich bei Eternitdächern um Wellfaserzement, der asbestfrei erhältlich ist. Zudem ist die Montage arbeitsintensiv und kompliziert. Die Befestigung erfordert präzises Arbeiten und ist etwas teurer. Eine Alternative bieten Solardachziegel aus Eternit: Sie sehen aus wie herkömmliche Schindeln, haben aber integrierte Photovoltaikmodule. Diese Dachplatten können direkt auf den Dachlatten verlegt werden. Falls Sie Ihr Dach ohnehin gerade neu decken lassen müssen oder wollen, kann diese Option gegebenenfalls günstiger sein. Fragen Sie hierzu am besten vorab Ihren Fachbetrieb.
Dachdeckung mit Photovoltaik
Der Begriff Indach-Photovoltaik bezeichnet eine gebäudeintegrierte Photovoltaik-Anlage. Dabei werden herkömmlichen Dachziegel durch Solarziegel oder spezielle Solarmodule ersetzt, welche neben der Stromerzeugung gleichzeitig als Dacheindeckung dienen und das Haus vor Witterungseinflüssen schützen. Im Gegensatz zur Aufdach-Photovoltaik liegen die Solarmodule oder Solarziegel auf einer Ebene mit dem restlichen Dach. Dadurch lässt sich die PV-Anlage unauffällig und ästhetisch gestalten. Zusätzlich verhindern sie das Eindringen von Feuchtigkeit.
Es gibt verschiedene Arten von Indach-Photovoltaikanlagen, die sich hinsichtlich ihrer Technologie, Integration und Funktionsweise unterscheiden: Integrierte Glas-Glas-Module bestehen aus zwei Glasschichten mit dazwischenliegenden Solarzellen. Bei Indach-Solarmodulen mit Trägerkonstruktion werden standardisierte PV-Module direkt auf eine wasserführende Dachunterkonstruktion montiert. Beide Lösungen kommen eher für Neubauten oder Dachsanierungen in Frage, da das Dach speziell vorbereitet werden muss.
Eine dritte Möglichkeit, die sich auch für bestehende Dachkonstruktionen eignet, sind Solardachziegel oder Solardachpfannen. Es gibt zwei Varianten: erstens Solardachziegel aus Ton, Schiefer, Keramik oder Kunststoff, die Solarpanels in Vertiefungen eingearbeitet haben. Und zweitens Dachziegel aus Quarzglas, bei denen der gesamte Ziegel ein Solarpanel ist. Welche Variante sich empfiehlt, hängt von der Art und Beschaffenheit des Dachs ab.
Der Vorteil der Solarziegel ist, dass sie sich nicht groß von einem normalen Dachziegel unterscheiden und deshalb weniger auffallen als eine herkömmliche PV-Anlage. So können auch nur Teile der Dachfläche bedeckt werden, ohne dass dies stark ins Auge fälltoptisch stark auffällt. Auch Denkmalschutzauflagen lassen sich auf diese Weise leichter einhalten. Außerdem sind Solardachziegel langlebig, wetterbeständig und lassen sich einfach austauschen.
Zu den Nachteilen zählen die Abhängigkeit von Dachneigung und -ausrichtung zur Sonne sowie kürzere Garantiezeiten im Vergleich zu herkömmlichen Solarmodulen. Die Kosten liegen bei etwa 30 € pro Solardachziegel, inklusive Montage und Anschluss, was einem Preis von etwa 3.660 € pro Kilowatt-Peak gegenüber 1.634 € pro Kilowatt-Peak für herkömmliche Solarmodule entspricht.
Vorteile
Für eine Indach-Photovoltaik spricht neben der Ästhetik auch die gleichmäßige Gewichtsverteilung und die Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Belastungen. Die fest auf Dachebene angebrachten Module und Solarziegel bieten selbst starken Windböen kaum Angriffsfläche. Positiv ist auch die lange Lebensdauer, die insbesondere bei Glas-Glas-Modulen bis zu 30 Jahre beträgt. Zudem lassen sich Solarziegel flexibel einsetzen: Dank ihrer geringen Größe können mit ihnen auch Dächer ausgestattet werden, deren Formen nicht für eine PV-Anlage geeignet sind, zum Beispiel bei Dächern mit vielen Ecken und Neigungen.
Nachteile
Die Montage ist aufwändiger als die einer klassischen Aufdach-Photovoltaik-Anlage, da sie die Dacheindeckung ganz oder teilweise ersetzt. Bei den Solarmodulen entsteht Mehraufwand durch die notwendige Abdichtung, die auch zu höheren Kosten bei der Montage führt. Durch den fehlenden Abstand zum Dach kann auch die Hinterkühlung etwas schlechter ausfallen, was bei hohen Temperaturen zu Leistungseinbußen führt. Hier lohnt sich der Einsatz von hochwertigen Modulen mit verbesserter Wärmeableitung. Bei Solardachziegeln fallen hingegen die Anschaffungskosten ins Gewicht, die in der Regel höher liegen als bei herkömmliche Solarpanels.
Gut zu wissen: Eine Indach-Photovoltaik ist für Reet-, Blech- oder Bitumen- und Flachdächer aufgrund ihrer Beschaffenheit oder ihres Neigungswinkels nicht geeignet.
Sie möchten Ihre Solarmodule flexibel betreiben? Zum Beispiel, weil es viele Verschattungen auf Ihrem Dach gibt oder Sie ein kompliziertes Dach haben? Dann sind Mikrowechselrichter oder Modulwechselrichter interessant, die direkt an einzelne Module angeschlossen werden, um den Gleichstrom in Wechselstrom umzuwandeln. Der Vorteil: Bei Verschattungen kann jedes Modul unabhängig arbeiten und bei einem Ausfall bleibt das System funktionsfähig, da jedes Modul seinen eigenen Wechselrichter hat. Außerdem lassen sich Module im laufenden Betrieb hinzufügen oder austauschen.
Wann muss das Dach neu gedeckt werden?
Eine Photovoltaikanlage erfordert in der Regel keine neue Dacheindeckung, da die Module auf bestehende Dacheindeckungen wie Ziegel, Blech oder Bitumen montiert werden können. Wichtig ist allerdings, dass das Dach in gutem Zustand ist und die Tragfähigkeit für das zusätzliche Gewicht der Solarmodule ausreicht. Ist Ihr Dach älter als 25 Jahre, sollten Sie es vorab vom Spezialisten überprüfen lassen. Gegebenenfalls müssen kleinere Reparaturen oder Anpassungen am Dach vorgenommen werden, um die Installation der PV-Anlage zu ermöglichen
PV-Anlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden
Wer ein denkmalgeschütztes Haus besitzt und trotzdem eine PV-Anlage installieren möchte, muss einiges beachten. In der Regel darf eine Solaranlage die Originalsubstanz nicht beeinträchtigen. Dies kann z. B. bedeuten, dass bestimmte Auflagen eingehalten werden müssen, um sicherzustellen, dass das Denkmal geschützt bleibt. Darüber hinaus variieren die Vorschriften von Bundesland zu Bundesland, weshalb eine vorherige Abklärung bei der zuständigen Denkmalschutzbehörde sinnvoll ist.
Auch bei Gebäuden mit einer Verglasung im Überkopfbereich – zum Beispiel Oberlichter oder Dachfenster – muss sichergestellt werden, dass die Montage die Sicherheitsvorschriften einhält. In einigen Fällen ist eine offizielle Genehmigung erforderlich. Auch hier kontaktieren Sie im Zweifel vorab einfach die zuständige Bauaufsichtsbehörde.
Dachsanierung und Solarpflicht
Einige Bundesländer verpflichten Hausbesitzer:innen dazu, bei Neubauten oder Dachsanierungen eine PV-Anlage zu installieren. Eine solche Solarpflicht besteht zum Beispiel in Baden-Württemberg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. Weitere Bundesländer planen ebenfalls die Einführung einer Solarpflicht.
Die Art der Befestigung einer PV-Anlage hängt von der Dachform ab. Dabei gibt es zwei Hauptarten:
Bei der Aufdach-Montage werden die Solarmodule auf den Dachziegeln befestigt. Das Montagesystem besteht aus Dachhaken, Solarschienen und speziellen Befestigungselementen. Bei der Indach-Montage ersetzen die PV-Module die Dacheindeckung. Solardachziegel haben dagegen integrierte Solarzellen und fügen sich nahtlos in das Gesamtbild des Daches ein. Die Montage selbst sollte stets durch eine Fachkraft wie ein:e Solartechniker:in durchgeführt werden. Die Expert:innen kümmern sich um die Beratung, technische Prüfung, Bestellung aller nötigen Komponenten und die Inbetriebnahme der fertigen Anlage. Ein:e Solarteur:in überwacht die Montage oder führt sie mit dem Team durch.
Wichtig: Für den Anschluss an das Stromnetz muss ein:e eingetragene:r und zertifizierte:r Elektroinstallateur:in beauftragt werden, da dies gesetzlich vorgeschrieben ist.
Mögliche Schäden und passende Versicherungen
Bei der Installation einer Photovoltaik-Anlage kann es in seltenen Fällen zu Schäden am Dach kommen.
Befestigung und Montage: Für die fachgerechte Installation von PV-Modulen sind spezielle Befestigungssysteme nötig. Eine unsachgemäße Montage kann zu Undichtigkeiten oder statischen Problemen führen.
Gewicht: PV-Module haben ein erhebliches Gewicht. Die Tragfähigkeit des Dachs muss berücksichtigt werden, um Schäden zu vermeiden.
Durchdringungen: Montagehalterungen für PV-Module können die Dachabdichtung beeinträchtigen. Hier muss sorgfältig abgedichtet werden.
Wetterbedingte Schäden: Ein Brand kann durch verschiedene Ursachen wie Kurzschluss oder Überhitzung der Anlage auftreten. Blitzeinschlag oder Hagel können die Module beschädigen und das Dach beeinträchtigen.
Beschädigung: Hierbei geht es um Schäden, die durch unsachgemäße Handhabung oder äußere Einwirkungen entstehen.
Versicherungen bei PV-Schäden
Photovoltaik-Versicherung: Diese Versicherung deckt Schäden an der PV-Anlage ab, z. B. durch Unwetter, Diebstahl oder Tierbisse. Sie kann als Einzelversicherung oder im Rahmen einer Wohngebäudeversicherung abgeschlossen werden.
Wohngebäudeversicherung: In vielen Fällen können PV-Anlagen über die Wohngebäude- oder Elementarschadenversicherung mitversichert werden. Sie übernimmt die Kosten für Reparaturen oder Wiederherstellung der Anlage nach einem Schaden.
Hausratversicherung: Balkonanlagen sind in der Regel über die Hausratversicherung mitversichert. Hier ist allerdings wichtig, den Anbau der Versicherung zu melden.
Ertragsausfallversicherung: Diese Versicherung deckt den Ertragsausfall, wenn die PV-Anlage aufgrund eines Schadens keinen Strom mehr produziert.
Betreiberhaftpflicht für Photovoltaik: Diese Versicherung schützt vor Ansprüchen Dritter, z. B. bei Schäden durch die PV-Anlage.
Montageversicherung: Übernehmen Sie die Montage der PV-Anlage in Teilen selbst, bietet diese Versicherung Schutz für den Fall, dass währenddessen Schäden auftreten. Sie übernimmt die Kosten für Reparaturen oder Ersatz, wenn beispielsweise das Dach oder andere Teile des Gebäudes während der Montage beschädigt werden.
Andere Möglichkeiten der Aufstellung
Eine PV-Anlage kann nicht nur auf einem Hausdach installiert werden, sondern auch auf anderen Flächen wie einem Carport oder einer Garage. Das bietet sich insbesondere für die Nutzung von E-Autos an, denn so können Sie die PV-Anlage ohne lange Verkabelung mit Ihrer Ladestation verbinden und Ihren Wagen jederzeit günstig und flexibel zuhause laden. Weitere Aufstellmöglichkeiten sind Freiflächen wie Gärten, Gebäudefassaden oder – als kleinere Variante – auf Balkonen oder Terrassen, um einen Teil des eigenen Strombedarfs zu decken. Bei der Installation sind allerdings mehrere Voraussetzungen zu beachten, unter anderem auch baurechtliche Bestimmungen.
Fazit: Gute Chancen für die eigene Stromproduktion
Dank verschiedener Arten von Solarmodulen und Montagesystemen sind fast alle Hausdächer für die eigenen Stromproduktion durch eine PV-Anlage geeignet. Der erzielbare Ertrag hängt jedoch von der Ausrichtung, dem Neigungswinkel und den Verschattungsverhältnissen ab. Neben der optimalen Südausrichtung mit 30 bis 35 Grad Neigung können auch Ost-West-Anlagen wirtschaftlich sinnvoll sein, insbesondere wenn der Eigenverbrauch im Vordergrund steht.
Ob als Kapitalanlage oder zur Steigerung der energetischen Unabhängigkeit: Wer die jeweiligen Ziele sicher erreichen will, tut gut daran, eine professionelle Planung in Anspruch zu nehmen. Auf diese Weise lässt sich die optimale Lösung für die eigene Stromproduktion mit einer effizienten Solaranlage finden.

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