Infowelt Energie
Wann braucht die Wärmepumpe einen Pufferspeicher?
Wann ist die Kombination von Pufferspeicher und Wärmepumpe sinnvoll und wie wählt man einen passenden Pufferspeicher für die Heizung aus?
15.03.2024
Lesedauer: 5 Minuten
Inhaltsverzeichnis
Aufgaben eines Wärmepumpen-Pufferspeichers
Wann braucht die Wärmepumpe einen Pufferspeicher
Wärmepumpenarten
Heizsystem
Heizkörper
Warmwasser
Die wichtigsten Vor- und Nachteile von Pufferspeichern
Diese Arten von Pufferspeichern sind sinnvoll
So groß sollte ein Pufferspeicher sein
Der beste Aufstellort für einen Pufferspeicher
Vattenfall Fazit
Aufgaben eines Wärmepumpen-Pufferspeichers
Ein Pufferspeicher ist ein gut isolierter Tank, der mit Wasser gefüllt ist. Das Wasser nimmt Wärme auf, die vom Heizsystem produziert wurde und speichert sie für den späteren Verbrauch. Die wichtigste Aufgabe eines Pufferspeichers ist also die Unterstützung der Wärmepumpe. Je nach Modell kann er auch überschüssigen PV-Strom zur Wärmeerzeugung nutzen.
Wärmepumpenart
Luft-Wasser-Wärmepumpen können mit einem Pufferspeicher besonders energieeffizient und damit auch schonend betrieben werden. Dadurch wird der Verschleiß minimiert. Luft-Wasser-Wärmepumpen nutzen die Wärme der Umgebungsluft als Energiequelle. Tagsüber ist die Luft meist wärmer als abends oder in der Nacht, wenn die Wärme im Heizungssystem verbraucht wird. In einem Pufferspeicher kann die am Tag erzeugte Wärme für den Abend oder die Nacht gespeichert werden. Dadurch ist in der Nacht ein noch leiserer Betrieb möglich. Außerdem kann der Pufferspeicher im Winter die Energie für das automatisch ablaufende Abtauprogramm der Wärmepumpe liefern.
Heizsystem
Ist die Wärmepumpe Teil einer Hybridheizung, bildet ein Pufferspeicher die Schnittstelle für das Zusammenspiel der unterschiedlichen Wärmeerzeuger. So kann beispielsweise sowohl eine Wärmepumpe als auch ein Pelletofen Wärme in den Pufferspeicher leiten.
Heizkörper
Wird eine Wärmepumpe in Kombination mit klassischen Heizkörpern betrieben, muss meist ein Pufferspeicher eingebaut werden. Das liegt daran, dass klassische Heizkörper nicht so viel Heizwasser aufnehmen können. Die Wärmepumpe muss für einen optimalen Betrieb jedoch viel aufgewärmtes Heizwasser abgeben können. Dieses kann dann im Pufferspeicher zwischengelagert werden.
Ohne Pufferspeicher kommen Sie hingegen unter Umständen bei einer Kombination aus Wärmepumpe und Fußbodenheizung aus: Das Rohrsystem einer Fußbodenheizung kann viel Heizwasser aufnehmen, das zudem nicht so heiß sein muss. So kann die Wärmepumpe energieeffizient arbeiten. Ein weiterer Vorteil: Die Fußbodenheizung erwärmt den gesamten Betonboden, der dadurch auch zum Wärmespeicher wird.
Warmwasser
Da Wärmepumpen energiesparend arbeiten, sind sie nicht darauf ausgelegt, große Mengen Wasser in kurzer Zeit zu erwärmen. Wird eine Wärmepumpe zur Warmwasserbereitung genutzt, benötigen Sie daher einen Warmwasserspeicher. So kann die Wärmepumpe das Trinkwasser in bestimmten Zeiträumen pro Tag erwärmen. Den Rest des Tages stellt sie dann Wärme für das Heizungssystem bereit. Dank des Warmwasserspeichers steht den ganzen Tag über genügend warmes Wasser zur Verfügung, wenn es gebraucht wird.
Gut zu wissen: Ein Warmwasserspeicher ist kein Pufferspeicher. Während der Pufferspeicher Heizwasser warmhält, liefert der Warmwasserspeicher Trinkwasser. Beides muss aus hygienischen Gründen voneinander getrennt sein. Es gibt sinnvolle Kombinationen aus Pufferspeicher und Warmwasserspeicher – sogenannte Kombi-Pufferspeicher. Alternativ können zwei separate Geräte aufgestellt werden.
Vorteile:
- Wärmeerzeugung lässt sich von Wärmeverbrauch trennen
- Optimierter Betrieb von Luft-Wasser-Wärmepumpen, was die Geräte schont und den Verschleiß minimiert
- Erhöht die Effizienz des Heizsystems
- Nachhaltige Form der Energiespeicherung
- Ermöglicht eine Kombination von Wärmeerzeugern
- Überbrückt mögliche Sperrzeiten seitens des Stromnetzbetreibers, die der Stabilisierung des Stromnetzes dienen
- Einen Teil der Kosten für einen Pufferspeicher erstattet beim Einbau einer Wärmepumpe die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)
Nachteile:
- Zusätzliche Kosten durch Anschaffung und Stromverbrauch: Kombipufferspeicher verbrauchen ca. 2,5 bis 4 Kilowattstunden pro Tag
- Wärmeverluste des Pufferspeichers über Anschlüsse und Außenwände des Geräts
- Größerer Platzbedarf im Innenbereich des Hauses nahe der Wärmepumpe (z. B. Keller, Abstellraum)
Hybridspeicher
Ist die Wärmepumpe das einzige System zur Wärmeerzeugung im Haus, kann ein Hybridspeicher sinnvoll sein. Die Wärme des Heizwassers in diesem separaten Tank (zusätzlich zur Wärmepumpe) wird auch zur Warmwasserbereitung genutzt. Heizwasser und Trinkwasser befinden sich also in demselben Gehäuse, sind aber hygienisch voneinander getrennt. Das spart nicht nur Platz, sondern auch Energie. Über Anschlüsse und Außenwände von Speichern geht nämlich immer auch Wärme verloren. Alternativ zu einem Hybridspeicher können Sie sich auch für zwei separate Speicher für Heizwasser und Warmwasser entscheiden.
Kosten (1.000 Liter Fassungsvermögen): ca. 3.000 €
Integrierter Pufferspeicher
Ein integrierter Pufferspeicher befindet sich hingegen direkt in der Inneneinheit der Wärmepumpe. Das ist besonders platzsparend, optisch ansprechend und vereinfacht die Installation. Integrierte Pufferspeicher fallen aber meist kleiner aus als separate Geräte.
Kosten: Abhängig von der Wärmepumpe
Multivalenter Pufferspeicher
Ein multivalenter Pufferspeicher ist ein Tank, der Wärme von verschiedenen Energieerzeugern aufnehmen kann – z. B. von einer Wärmepumpe und einer Solarthermieanlage. Diese Art von Pufferspeicher erwärmt Warmwasser im Durchlaufverfahren.
Außerdem gibt es die Option, eine Heizpatrone in den Warmwasserspeicher einzubinden, um überschüssige Energie aus der PV-Anlage für die Warmwasserbereitung nutzen zu können.
Kosten (1.000 Liter Fassungsvermögen): ca. 1.800 - 2.600 €
Ob ein Pufferspeicher benötigt wird und welche Bauart sowie Größe ideal ist, erfahren Sie im Rahmen einer Vor-Ort-Analyse. Das Thema ist auch Teil der kostenlosen Wärmepumpen-Beratung von Vattenfall.
So groß sollte ein Pufferspeicher sein
Die Größe des Pufferspeichers hängt vom Wärmebedarf des Hauses ab. Für eine genaue Dimensionierung können Fachleute digitale Simulationen vornehmen. Für eine Laufzeitverlängerung der Wärmepumpe reicht bereits ein Pufferspeicher mit 100 bis 200 Litern Fassungsvermögen. Größere Pufferspeicher werden bei anderen Energieträgern verbaut, wie z. B. Scheitholzkessel oder sehr großen Solarthermieanlagen.
Der beste Aufstellort für einen Pufferspeicher
Ein Pufferspeicher steht idealerweise nah bei der Wärmepumpe, damit möglichst wenig Wärme über Leitungen verlorengehen kann. Auch der Warmwasserspeicher sollte sich in der Nähe befinden, falls es sich um zwei getrennte Geräte handelt. Beide Speicherarten stehen immer im Inneren des Gebäudes, da sie direkt an die Warmwasserleitungen bzw. an die Heizungsrohre angeschlossen sind.
Die Maße müssen bei der Planung der Heizung eingerechnet werden. Ein 100-Liter-Pufferspeicher ist etwa einen Meter hoch und hat einen Durchmesser von 55 Zentimetern. Ein 300-Liter Warmwasserspeicher ist etwa 1,80 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 75 Zentimetern.
Vattenfall Fazit
Ein Pufferspeicher ist eine sinnvolle Investition, wenn eine Wärmepumpe der einzige Wärmeerzeuger im Haus ist oder im Rahmen einer Hybridheizung eingesetzt wird. Er stellt die kontinuierliche Versorgung mit Heizungswasser sicher und entlastet das Heizsystem. Gleichzeitig benötigen Pufferspeicher aber auch relativ viel Platz. Wenn eine Fußbodenheizung verbaut ist, kann daher auch ein einfacher Warmwasserspeicher ausreichen. Welchen Pufferspeicher Sie in Ihrem Haus benötigen, können Sie im Rahmen einer Vor-Ort-Analyse und -Beratung erfahren.
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